Archers Campfire

Rohschafttest mit Holzpfeilen


Offline Hartl

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Wie ich in Gesprächen mit Holzpfeilschützen  :bla: immer wieder erfahre, wird ein RST total ignoriert, oder, wegen immer wieder kehrenden Pfeilbruch nicht mehr gemacht.

Früher hab ich auch einen Schaft nach dem anderen schief in die Scheibe gejagt, und dabei abgebrochen. Irgendwann dachte ich mir, das haben die armen Schäfte und auch mein Geldbeutel so nicht verdient  :-[ .

Also hab ich angefangen das Pferd von hinten auf zu zäumen, und das folgender maßen:

Sechs, vom Spine her vermutlich passende Pfeile machen. Am besten mit irgendwelchen alten Federn.

Die sechs Pfeile probeschießen und schauen, ob sie gleichmäßig gruppieren. Wenn ja, gut weiter geht’s.

Bei Dreien mit einer langen Schere die Federn bis auf zwei Drittel der Höhe runter schneiden.

Alle sechs Pfeile auf 10 bis 30 m schießen, sobald die 3 Gestuzten anfangen aus zuwandern, weiß ich Bescheid, zu hart oder zu weich.

Gruppieren alle noch gleichmäßig, schneide ich das nächste Drittel runter, jetzt sind die Federn nur noch 3-4 mm hoch.

Wieder schießen. Gruppieren sie immer noch gleichmäßig, weiß ich, die passen schon ganz gut. Sonst, zuerst mal über das Sptzengewicht drauf reagieren.

Jetzt schneid ich die Federn runter bis nur noch der Kiel übrig ist.
Wenn sie jetzt immer noch gleichmäßig gruppieren, passen sie perfekt. Was ziemlich selten der Fall ist.

Ich hoffe es hilft dem Einen oder Anderen.

Ansonsten, denkt Euch einfach,“ So ein alter Hut, kenn ich schon seit der Steinzeit.“ :bored:


Offline covertmicha

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Hallo Hartl,

ein "Doppel-Like" von mir, du triffst es inhaltlich genau und
so mache ich es schon sehr lange.

Danke dir
Micha
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Mittelalterliche Weisheit
Wer die Wahrheit saget, bräucht en schnelle Pferd


Offline Cayuga

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Vielen Dank. Diesen Weg kannte ich noch nicht, werde ich mir aber merken und bei Gelegenheit auch gehen.  :thankyou:
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Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Ulrich

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Hartl, vielen Dank!
Ich bin grad davor, meine ersten Holzpfeile passend zu machen. Da kommt dein Bericht zur richtigen Zeit. Vorgängig werde ich wohl einen Test auf offener Wiese machen. Mein Bogen ist 4mm unter Mitte geschnitten, da sollten unpassende Schäfte eigentlich schnell querschlagen?


Offline stöckchenschubser

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Ja, das Gerücht, dass ein RST bei Holzpfeilen nichts bringt, hält sich hartnäckig, und ist schon genau so lange Unsinn.


Auch ein Holzpfeil kann per Rohschaft ermittelt werden, sollte er so schräg einschlagen, dass er bricht, war er eben so was von falsch im Spine, wie es nur geht.


In der Regel kenne ich ungefähr den Spine den ich brauche, +/- 2 lbs, dann nehme ich je zwei Schäfte +/- 0,5 lbs, sowie gewogen und rohschafte, da bricht in der Regel nichts mehr. Hängt auch immer etwas vom Zielmedium ab. Da ich den Einschlagswinkel weitgehend ignoriere und meinen Focus auf den Schaft in der Flugphase richte, kann das Ziel ruhig extrem weich sein, oder einfach nur ein Netz ect.


Den Schaft der dabei am Besten abschneidet verarbeite ich dann weiter, mit kürzen, verschiedene Spitzen usw., bis letztendlich alkes passt, eben dann auch der der Einschlagswinkel.


Bisschen mehr Arbeit, aber kein Hexenwerk.


Jedenfalls sieht man mit Holzpfeilen selten so absurde Spinewwerte bei den Schützen, wie bei Carbon



Offline Hartl

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Auch ein Holzpfeil kann per Rohschaft ermittelt werden, sollte er so schräg einschlagen, dass er bricht, war er eben so was von falsch im Spine, wie es nur geht.


In der Regel kenne ich ungefähr den Spine den ich brauche, +/- 2 lbs, dann nehme ich je zwei Schäfte +/- 0,5 lbs, sowie gewogen und rohschafte, da bricht in der Regel nichts mehr. 







Mit was für Bögen machst du denn deine RST?


Offline paluma

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Jedenfalls sieht man mit Holzpfeilen selten so absurde Spinewwerte bei den Schützen, wie bei Carbon


Da kann ich Dir nur Recht geben. Und das hat meiner Meinung nach verschiedene Gründe - aber das ist hier Offtopic, deshalb möchte ich dazu einen eigenen Thread machen
Man kann Prinzipien aufstellen wie Wegweiser. Oder wie Galgen.

Hans Kaspar


Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Prima erklärt Hartl...  :thankyou:

Haben wir die Tage erst drüber geredet.  :yes: ;)
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

58"Spätzchen TD v.Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
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Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...



Also hab ich angefangen das Pferd von hinten auf zu zäumen, und das folgender maßen:

Sechs, vom Spine her vermutlich passende Pfeile machen. Am besten mit irgendwelchen alten Federn.

Die sechs Pfeile probeschießen und schauen, ob sie gleichmäßig gruppieren. Wenn ja, gut weiter geht’s.

Bei Dreien mit einer langen Schere die Federn bis auf zwei Drittel der Höhe runter schneiden.

Alle sechs Pfeile auf 10 bis 30 m schießen, sobald die 3 Gestuzten anfangen aus zuwandern, weiß ich Bescheid, zu hart oder zu weich.

Gruppieren alle noch gleichmäßig, schneide ich das nächste Drittel runter, jetzt sind die Federn nur noch 3-4 mm hoch.

Wieder schießen. Gruppieren sie immer noch gleichmäßig, weiß ich, die passen schon ganz gut. Sonst, zuerst mal über das Sptzengewicht drauf reagieren.

Jetzt schneid ich die Federn runter bis nur noch der Kiel übrig ist.
Wenn sie jetzt immer noch gleichmäßig gruppieren, passen sie perfekt. Was ziemlich selten der Fall ist.

...


Hi @Hartl, deine Vorgehensweise liest sich auch für mich als Holzpfeilbaulaie sehr logisch. Nun meine Frage dazu... Kannst du mal ungefähr deinen diesbezüglichen Aufwand für ein erzieltes Setup kurz schildern bis du sagen konntest - ja, so passen mir nun die Pfeile? Mit Aufwand meine ich zum Beispiel… Ich habe die Pfeile einmal um 0,5 Zoll gekürzt und zwei Mal das Spitzengewicht erhöht/geändert und fertig (oder so ähnlich).

Interessiert mich halt und...  :thankyou:



Offline stöckchenschubser

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Zitat
Mit was für Bögen machst du denn deine RST?


Hab ich so mit Primbogen, Langbogen wie auch Recurve gemacht.


Offline Hartl

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@ Absinth: Das reagieren ist bei mir relativ einfach, da meine Schäfte von Anfang an schon die richtige Länge (32'') haben, bleibt mir nur noch der Weg über das Spitzengewicht. Oder mit der Spinegruppe drunter bzw. drüber nochmal von vorn anfangen. Zeitlich hält sich das in Grenzen, eine Stunde ungefähr.

@ Stöckchenschubser, deine Aussage:  sollte er so schräg einschlagen, dass er bricht, war er eben so was von falsch im Spine, wie es nur geht.

Hat mich ein bisschen verwundert, weil es sich so anhört, als müsste man sich dafür schon mit Absicht blöd anstellen oder überhaupt keine Ahnung davon haben.
(Ich will dir das nicht unterstellen, weiß Gott nicht.)

Nur als kleine Anekdote, was ich erst kürzlich veranstaltet hab:

Also, ich mach den RST wie oben beschrieben und denk dann, okay, so passt´s.

32'', 11/32'' Fichte, Nocktaper auf 5/16'', 100g Spitze, 72#. Auf 25/30m immer schön um das 5cm Ziel rumm verteilt.

Am nächsten Tag im Garten denk ich mir  ::), jetzt probier ich grad die Rohschäfte nochmal, hat ja gestern so gut gepasst.

Erste Passe 15/20m Trefferbild:   einer rechts, als wenn er deutlich zu weich wär :(,
                                                einer genau auf dem Punkt ;D,
                                                einer weit links, Einschlag > Bruch  :bang:.

So, wenn du dir jetzt denkst: Der liebe Hartl sollte halt mal lernen, gleichmäßig aus zu ziehen und mit sauberer Rückenspannung anständig zu schießen. Müsste ich dir eigentlich recht geben, ich weiß aber, dass ich nicht gerade der schlechteste Schütze bin.

Deswegen: c'est la vie, und so ist das mit den Rohschäften auf dem Holzbogen.

Schöne Grüße, Hartl


testjan

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Die Aussage, nur völlig im Spine unpassende Schäfte landen so schräg auf der Scheibe, dass sie brechen, ist kompletter Unsinn.

Es reichen schon Schäfte, die nur einen Zoll zu lang sind und sie fliegen vielleicht auf 7 m noch recht gut geradeaus und bei 10m eine extreme Kurve - mit etwas Pech macht es dann bereits Knack!


Offline Bazi

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Wieso ist die Aussage bezüglich des Spines Unsinn? Wenn der RS auf 7m recht gut fliegt, bei 10m aber schon heftig herumkurvt, ist es nunmal der Spine, der nicht stimmt - neben dem statischen auch der dynamische. Da hatte man bei 7m nur das Glück, dass der RS noch nicht "Zeit genug hatte", zu zeigen ob er passt oder nicht. Daher macht ein RST ja auch nur Sinn, wenn er auf unterschiedliche Entfernungen geschossen wird.

Meiner Erfahrung nach brechen RS überwiegend aus 2 Gründen, bzw. aufgrund einer Kombination aus beiden.
1. Falscher Spine, meistens zu weich und häufig sogar viel zu weich.
2. Harter Dämpfer - RST auf Stramit ist z.B. eine wenig empfehlenswerte Paarung. Bei ('viel) zu weichen Spines reicht auch schon eine weichere Scheibe , den RS schlecht aussehen zu lassen.

 


Online Waldgeist

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  • Nordlicht
Die Stramit-Scheiben sind doch ohnehin Holzpfeilfresser  :eeew:
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


testjan

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@Bazi
Weil stöckchenschubser schrieb, dass nur völlig unpassende Schäfte so schräg abbiegen, dass sie brechen. Das ist aber falsch. Bereits geringe Abweichungen (da langt u.U. schon ein eigentlich passender, aber schlampig geschossener Schaft) lassen den Rohschaft manchmal extrem schräg landen, je nach Entfernung. Das ist bei Carbon nicht mal im Ansatz so.