Archers Campfire

Weicher Auszug, wie zu beeinflussen?


Offline Knorr

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Hallo liebe Bogenbauer und natürlich auch hallo an alle "nur" Schützen,
Was, außer der Wurfarm bzw Bogen Länge  beeinflusst eigentlich den Auszug? Kleber? Geometrie. Wenn ja wie?..

Grund :habe so einige Bögen im Bestand, schon einige in den letzten Jahren in den Händen gehalten. Zuletzt mit meinem 66#er in Donaueschingen gewesen und beim letzten Roving Treffen zwei Bogen gezogen bei denen ich mich extrem im Zuggewicht verschätzt habe, die sich deutlich weicher ziehen ließen als mein 66er.

Einer war der custom slickstick von Tom dem Badener, den ich auf roundabout 40# geschätzt hatte (anstatt 55#),dann der Wapiti eines Ex Forenmitgliedes, der bei meinem Auszug so laut dessen Aussage ca 70#adF hatte(gefühlt so 55).
Dann kenne ich noch den Spirit vom Steff der leider nie in Serie gegangen ist und bei dem ich mich vor einiger Zeit auch ziemlich verschätzt hatte.
Was lässt einen Bogen "weich" anfühlen?Laut Werbetexten ziehen sich ja alle weich.

Bitte keine Diskussion über das Warum hohe Zuggewichte, ich mag das, kann das, will das und mache das schon seit Jahren.
Dankeschön für die Aufklärung!
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Online Grombard

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"Hart" fühlt sich ein Bogen in der Regel an, wenn man ihn weiter als angedacht zieht, er also ins Stacking geht.
Ein auf 28" gebauter Recurve geht bis dahin smooth und baut danach dann deutlich steiler Zugkraft auf.
Das empfindet man dann als hart.

Viele andere Faktoren sind dann eher subjektiv.
Lange Bögen fühlen sich bei gleichem Zuggewicht oft "weicher" an als kurze.
Etc.
Liegt alles an Länge, Form und Taper der Wurfarme.

Border definiert "smoothnes" darüber wie wenig ein Bogen auf die letzten paar Zoll (so zwischen 24 und 30) zunimmt.
Die schaffen mit ihren Superrecurves da inzwischen eine flache Linie.
Das wird dann als Supersmooth definiert.
Das fühlt sich sicher auch so an. Obwohl man je nach Zuggewicht dann am Anfang sehr viel zu bewegen hat, was der ein oder andere auch als Hart empfinden könnte.
« Letzte Änderung: März 16, 2020, 01:36:34 Nachmittag von Grombard »
irgendwas is ja immer


Offline simk

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ich denke es ist vor allem eine frage der geometrie und winkel, weniger vom material. weich zu ziehen ist primär ein längerer bogen. kürzere bogen mit recurves oder d/r-bogen haben hohe vorspannung und fühlen sich drum bei fortschreitendem auszug weicher an, wenn die kurve abflacht.


Offline kungsörn

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Naja, die Wurfarmgeometrie beeinflusst ja die Auszugskurve. Ich empfinde Langbögen mit gleicher # -Angabe meist deutlich stärker, als meinen Border (HEX4, 50#@28“). Möglicherweise, weil die Kraft beim LB eher linear zunimmt und die Kurve beim RC hinten eher flacher wird. Beim Border merke ich zwischen 28“ und 30“ wenig Unterschied. Das fühlt sich dann auch eher weicher an.

Zum Vergleich muss man aber auch die Auszugsläge berücksichtigen. Ich habe mal einen 64“ RC gezogen, der bei schon bei geschätzten 28“ gestackt hat.

PS: Wer starke Bogen schießen kann, soll sich dafür nicht schämen müssen – meine Meinung.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Knorr

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Gut, aber rein an der Länge kann es ja nicht liegen. Der Wapiti in meinem Bsp mit 60"war smoother als mein 62" Mins Rhino. Gäbe es eine allgemeine Erklärung, so dass man es dem Bogen ansehen könnte, das wäre  toll! Aber man wird wohl nie ums Probeschießen herum kommen. Mir ist klar was stacking bedeutet, wieviel %pro zoll ein Bogen max zunehmen sollte... Aber wie erreicht man das? Hat in meinem Bsp der 60" Wapiti längere WA als mein 62" gehabt. Ich glaube nicht.
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Online Grombard

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Das hängt von Design und Taper ab.
Es macht auch nicht zwangsläufig Sinn, jeden Bogen so zu bauen, dass er bis sonstwo weich ist.
Optimalerweise ist ein Bogen genau bis zum Auszug des Schützen weich.
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Offline Ari

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Das mit dem Wapiti kann ich nur bestätigen, butterweicher Auszug!

Im Gegensatz dazu unlängst einen neuen ACS mit 46# (Aufschrift) gezogen!
Wir konnten es alle nicht fassen, das Zuggefühl lag mal gefühlt locker über
60#!!

Wir waren uns so sicher, dass dem so ist!

ABER: die Bogenwaage bestätigte die 46#!!

Für alle unfassbar, aber es muss wohl auch mit dem Material/Zusammensetzung und
Aufbau der WA zusammenhängen!
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
der Pfeil auf der Sehne liegt, ändert sich dein Leben! Instinkte werden geweckt, längst verschollen und unterdrückt. Du spannst den Bogen zum Kreis der alles umschließt
und im Moment des Lösens freigibt. Du bist der Bogen, du bist der Pfeil, du bist das Ziel!


Offline Knorr

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Ok.. . Dann Design :was im Design macht "weich"? Hinten am Griffstück gelagerte Wa?Vorteil oder Nachteil? Starke oder schwache recurve? Was ist besser? Der taper :wie muss er sein?
Denn mit diesem Wissen kann man sich sehr viel schneller einen "weichen" Bogen raus suchen. Und ich bin überzeugt, 3/4 aller Schützen hier würden 60# wählen wenn es sich wie 45# anfühlen würde.
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Offline Ari

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  • Hang me in the Tulsa County Stars
Das ist ja bei ACS eigentlich der Fall, dass ein "niedrigeres" Zuggewicht die
Effizienz von einem "Höheren" hat.

Dein Beispiel ist jetzt genau umgekehrt, aber das erklärt leider nicht diesen
Effekt!
Bin mal auf weitere Anregungen gespannt ;)
Wenn du den Bogen in die Hand nimmst,
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Online Grombard

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Das kann man nicht pauschalisieren.

Lange arbeitende Recurves mit starkem Taper können einen weichen Auszug machen, aber auch das Gegenteil, wenn's schlecht designt ist.

Statische Recurves ohne Taper im Wurfarm können auch so wirken.

Am Ende hilft nur testen und/oder Auszugskurve ansehen.

Und ja, auch das Material macht was aus.
Bei meinem 58" Recurve z.b. normaler Aufbau mit nur Glas sehr weich... selber Taper/Zuggewicht aber mit ner Lage BP PowerCarbon unterm Glas, sehr hart im Auszug.
Gemessene Kurve nahezu identisch.
irgendwas is ja immer


Offline varminter

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Also ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich ein Bogen mit Bambus Kernlaminat etwas weicher ziehen lässt als wenn ich Hölzer wie Birne, Zwetschke, Holler etc. verwende. Design macht sicher auch etwas aus. Bei zwei gleichen Bögen mit gleicher Bogenlänge, einmal mit 1 Zoll längeren Recurves und einmal mit 1 Zoll kürzeren Recurves fühlt sich der mit den längere Recurves ebenfalls etwas weicher an. Wenn die Auszugskurve nicht schon bei der definierten Auszugslänge überproportional zu steigen beginnt sondern erst 2-3 Zoll dahinter fühlt es sich ebenfalls etwas weicher an. Meiner Meinung nach gibt es viele veränderliche Größen die zu einem gefühlt weicheren Auszug führen.


Daniel124

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Dieses Gefühl von weich kommt primär m.E. nach von der Elasitizität des ganze Bogens in seiner Längsachse.
So zu prüfen:
- Wenn man den Bogen waagerecht an beiden WA-Enden vor dem Bauch hält, also an jedem Ende eine Hand, mit der Sehne nach oben.
- Und dann beide Hände gleichzeitig etwas nach links und dann wieder nach rechts dreht.
- Wenn der Bogen bei dieser Bewegung nachgiebig ist, dann fühlt er sich im Auszug eher weich an.,

Es gibt da "Bretter", die diese Bewegung kaum machen wollen. Und ganz smoothe Dinger, egal wie lang, die sich leicht hin und her bewegen. Bei gleichem Zuggewicht.

Bautechnisch tippe ich auf die Laminatsteifigkeit der beiden WA-Kern-Laminate (nicht so hart und nicht zuu dünn, so dass die einzelnen Lagen in sich selbst etwas arbeiten können), den Taper in der Laminat-Dicke und / oder den Taper in der WA-Breite.





Offline Vanir

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 Meiner Erfahrung nach liegt es an zwei geometrischen Faktoren:
1. Wieviel des Bogens ist überhaupt biegbar?
 Damit ist das Verhältnis von Wurfarmen zu Riser gemeint.
 Ich komme auf meine beispielhafte 62" mit einem langen Riser und kurzen Wurfarmen
 oder einem kurzen Mittelstück und langen besser biegbaren Wurfarmen.
2. Form der Wurfarme. Verjüngen sich diese gleichmäßig vom Riser zu den Tips oder gibt es erst breite, dann schlanke Partien.
 Speziell zu Recurves: stark geschwungen bringen sie Gleichmäßigkeit in den Auszug.
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Ulrich

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Das mit dem Wapiti kann ich nur bestätigen, butterweicher Auszug!

Im Gegensatz dazu unlängst einen neuen ACS mit 46# (Aufschrift) gezogen!
Wir konnten es alle nicht fassen, das Zuggefühl lag mal gefühlt locker über
60#!!

Wir waren uns so sicher, dass dem so ist!

ABER: die Bogenwaage bestätigte die 46#!!

Für alle unfassbar, aber es muss wohl auch mit dem Material/Zusammensetzung und
Aufbau der WA zusammenhängen!

Trägheit des Materials? Innere Reibung? Mann muss mehr Kraft aufwenden (dynamisch) als man misst (statisch)? Dann gibt es auch einen Zusammenhang mit der relativen Schnelligkeit des Bogens. Dem Verhältnis der Arbeit, die man reinbuttert zu der, die er nach vorne wirft.


Offline Fenrir

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Also abgesehen von physischen Faktoren die schon genannt wurden, würde ich hier einfach sagen dass ein gegen Ende geringfügig( bis 2lbs\Zoll) zunehmendes Zuggewicht ein "weiches" Gefühl ergibt. Ob das jetzt durch die Qualität oder Verarbeitung des Materials oder die Wurfarmgeometrie (starke Recurves zB) erzeugt wird, ist vom Gefühl einerlei. Wie bereits genannt ist bei Border das Gefühl des weichen Auszugs extrem. Habe jetzt nur die 7.5er Hex geschossen, aber das hat sich erst nach Brett und dann nach "Let-Off" angefühlt. Am Ende bleiben 60 Pfund aber 60 Pfund und sind ebenso belastend für Muskulatur etc, man ermüdet also auch schneller, besonders wenn man 150 Pfeile und mehr schießt.
Wie gut der Bogen das an den Pfeil abgibt, ist im Prinzip eine andere Geschichte. Das hängt dann vom Gewicht der Wurfarme ab, dessen Verteilung, der Elastizität des Materials, Pfeilgewicht, Sehne U.v.m.
Kaiser Chillon 21"+Uuhka HX10evo²: 38#@27,5"