Ich möchte hier mal meinen Covert Hunter von Border Archery Scottland vorstellen.
Ich habe früher scchon einen Border Black Douglas geschossen mit den Hex 6.5W Wurfarmen und 40lbs sowie einen ILF Covert Hunter mit Hex7.5 und 45lbs. Den Black Douglas habe ich aus "Dummheit" wieder verkauft (war optisch einer der schönsten Bögen bisher) undd der CH mit 45lbs war mir einfach zu stark und ich mag ILF einfach nicht. Dennoch war ich vom Schußverhalten des CH so angetan, dass ich diesen Bogen nicht ganz aus meiner "Haben-Will"-Liste im Kopf verbannte.
So ergab sich es, dass ich bei den Kleineinzeigen ein Covert Hunter Mittelteil in 19" erwarb. Eigentlich wollte ich ursprünglich ein Mittelteil mit Heritage-Midnight und Shedua (der "Standard", so wie bei meinem BD damals), ich fand aber nur ein Mittelteil in All-Shedua mit Carbonzierstreifen und roten Zierstreifen, was sich aber ebenfalls als sehr schön und stimmig herausstellte.
Wurfarme wollte ich keine abge-/benutzten kaufen und habe mir somit ein paar Hex8W in der Länge L mit 40 lbs gekauft.
Die gab es beim Händler ("Archery&Outdoor) als letztes Hex8-Wurfarmpaar gerade reduziert.
Somit ergab das ein 64" langen Bogen.
Leider zeigte sich von Anfang an, dass irgendetwas mit dem Bogen nicht stimmte.
Egal wie ich den Bogen zog, "wippte" er vor sich hin, sprich, der eine Wurfarm schien stäker zu sein als der andere und die Sehne hob daher auch nicht gleichzeitig von den Wurfarmen ab.
Nach vielem Lesen im Internet zeigte sich, dass dieses Problem bei den Hex7.5 praktisch gar nicht auftrat, seit dem Hex8 wohl aber öfters aufritt, zumindest häufen sich da die entsprechenden Posts in den diversen Foren.
Ich versuchte diverse Tips aus (u.a. Unterlegen der Wurfarme mit dünnen Lederläppchen um den Tiller zu ändern; andere Handhaltung beim Schießen, etc. pp), was zwar zu einer Verbesserung führte, das Problem des "Wippens" aber nie gänzlich beseitigte.
Genervt und enttäuscht gingen die Wurfarme somit nach ca. 3 Monaten an den Händler zurück, der anbot die WA selber mal zu überprüfen und um festzustellen, ob ich einfach zu "doof" bin, oder ob die Wurfarme tatsächlich einen Defekt aufweisen.
Dieser überprüfte die Wurfarme mit verschiedenen Mittelteilen und stellte das gleiche Problem fest und schickte somit nach Rücksprache mit Sid von Border Archery die Wurfarme zurück nach Schottland.
Da die Hex8 Wurfarme nicht mehr produziert werden, sollte ggf. ein Umtausch in Hex9 stattfinden.
Bei der Auswahl der Ersatzwurfarme gab ich eine gewisse Spannbreite vor (37-40lbs) und Sid wollte nachschauen, was da so als "Lagerware" ggf. in Frage käme. Aufgrund des Lockdowns, der in Schottland wohl viel strickter war als hier in Deutschland stellte sich das alles als recht zeitintensiv und schwierig dar, aber ca. 4 Wochen später kam die Nachricht, dass ein Paket mit Hex9H-Wurfarmen eingetroffen sei und ob 37lbs in der Länge M für mich okay wäre. Hätte ich auf Wurfarme der gleichen Zugstärke beharrt, wäre der Austausch/Ersatz wohl deutlich länger gegangen, da die Produktion bei Border derzeit aufgrund Corona wohl fast zum Erliegen gekommen ist.
37lbs waren perfekt für mich, da das auch das Zuggewicht ist, das sowohl mein Predator Hunter als auch der Toelke Whistler haben und auch sehr nah am DerBow Tiras (38lbs) liegt. Länge M der Wurfarme ergibt bei meinem 19" Mittelteil einen Bogen mit 62" und einem empfohlenen Auszug bis 29", was bei meinem Auszug von 28-28,5" Auszug (je nach Tagesform) perfekt passt.
Ich war etwas skeptisch, ob ich dieses mal besser mit dem Bogen zurechtkäme und ob die Wurfarme dieses Mal wirklich richtig arbeiten, aber nachdem das Paket bei mir eintraf und der Bogen zusammengeschraubt war, waren diese Zweifel wie weggeblasen.
Der Bogen ist eine Wucht. Der Auszug ist extremst angenehm zumal das Zuggewicht auf den letzten paar Zoll nicht mehr zunimmt.
Die Optik des CH hat mir schon immer gefallen, wobei er jetzt mit den kürzeren Wurfamen noch besser aussieht als mit längeren, wobei das natürlich Geschmacksache ist.
Pfeiltechnisch ist der CH extrem flexibel habe ich das Gefühl.
Vom 400er bis zum 700er flog alles passabel, wobei ich mich anfangs dann doch für die 600er Tokalas entschied.
Nach etwas weiterem Rumprobieren wird es jetzt wohl der 570er Tokala werden. 40gn Dura-Insert, 80gn Dura-Spitze. 4-fach befiedert mit 3" Stingfedern.
Erste Schußproben mit dem CH auf der Bogenwiese liefen extrem zufriedenstellend ab, auf der ersten Parcours-Runde erzielte ich eines der besten Ergebnisse für mich bisher. Hauptproblem war noch, dass die Pfeile alle zu hoch im Ziel steckten. Daran muss ich also noch arbeiten.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich vom CovertHunter jetzt nach all den anfänglichen Schwierigkeiten extrem begeistert bin.
Hierbei auch ein ganz großes Lob an den Händler "Archery&Outdoor", der sich extrem bemüht hat, damit die Wurfarme möglichst schnell überprüft und dann ausgetauscht wurden. Auch Border hat mMn extrem kundenfreundlich die ganze Sache gelöst.
Fazit:
Das Schussverhalten sucht seines Gleichen (noch nie so eine Wucht beim Lösen des Pfeils gespürt) und das Auszugverhalten ist schon cool und macht das Ankern extrem einfach und angenehm. Das "Nachschwingen" der Wurfarme ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Mich persönlich stört es nicht und mindert den extrem positiven Eindruck des Bogens nicht wirklich.
Der Covert Hunter ist sicherlich preislich Oberklasse (wobei sich dies bei mir mit gebrauchtem Mittelteil und reduzierten Wurfarmen und neuen Ersatzwurfamen deutlich im Rahmen gehalten hat), aber ich kann wirklich nur empfehlen, diesen Bogen mal Probe zu schießen, wenn man mal die Gelegenheit dazu hat.
Meine anderen Recurves schießen sich doch alle irgendwo "ähnlich" (was ja nicht schlecht ist), der CH ist da aber im Vergleich was ganz "eigenartiges".
« Letzte Änderung: Juli 10, 2020, 12:32:34 Nachmittag von lakeshooter »
Neue Bögen brauchts (eigentlich immer) am See!!!
Auf dem Weg: -/-
Mein Bogenregal:
A&H ACS CX, Bob Lee HardCore Cobra, Ryano Super Apollo, Stalker Vortex RC+LB, Ift Wren