Archers Campfire

Target Panic/Mental pressure


Offline cweg

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  • Bogenschießen in einer bunten Welt
Ich hab auch (fast) alles durch, den Aspekt, dass beim Blank Bale der Zielfaktor fehlt und TP dann beim "richtigen" Schießen wieder auftritt, hat mich zu dieser methode geführt. Grotten langweilig, anstrengend, ABER zielführend!

https://www.youtube.com/watch?v=YMXrcMt37RA


Offline roscho

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@cweg: das ist wirklich langweilig   :eeew: - aber ich denke durchaus zielführend !


Es muss einfach die "Abkürzung" im Unterbewusstsein weg !
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
Bei allem was ich bisher hier gelesen bzw. verstanden habe geht es in erster Linie darum, den Graben der TP zu überbrücken/zu umgehen etc. und nun eine Frage dazu...

Befasst sich denn auch irgendjemand damit, wie der vorhandene Graben der TP zu geschüttet werden kann?

Klar, dies ist/wäre natürlich ein völlig anderer Weg, welcher natürlich auch anderer Mittel bedarf und trotzdem mal so als Frage. Bin halt der Meinung, dass es äußerst sinnvoll sein kann, der Ursache der TP auf den Grund zu gehen - um, sich so der Arbeit zu widmen, diesen Graben der TP zu füllen bzw. man könnte es jedenfalls versuchen...



Offline roscho

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@Absinth: so wie ich das sehe/verstehe lässt sich dieser "Graben" nicht zuschütten, sondern maximal "überbrücken"

Automatische Abläufe finden nun mal im Unterbewusstsein statt, und das ist eben immer da ...

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
Was du geschrieben hast würde für mich bedeuten, dass die TP von vornherein bei den Betroffenen vorhanden ist und sich halt irgendwann zeigt/äußert?

Mag ich ungern glauben.



Offline OddBow

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Was du geschrieben hast würde für mich bedeuten, dass die TP von vornherein bei den Betroffenen vorhanden ist und sich halt irgendwann zeigt/äußert?

Eigentlich bei allen Menschen sogar. Nur manche machen es intuitiv richtig (das “Überbrücken”) und nehmen es entsprechend nie wahr.
« Letzte Änderung: Juli 21, 2020, 12:44:10 Nachmittag von OddBow »
Rudi Weick Caiman 66 " & 34#@32"


Offline lakeshooter

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Auch ich hatte vor ca. 1,5 Jahren in Ansätzen TP oder zumindest fühlte, dass sich da was aufbaut. Das Ankern, bei mir eh schon immer recht kurz, war praktisch gar nicht mehr vorhanden. Begleiter auf den Turnieren wiesen mich darauf hin und somit war wohl schon offensichtlich erkennbar, dass bei mir irgendwas nicht stimmt.

Ich habe mir dann das Buch "Der befreite Schuss" gekauft und festgestellt, dass das, was dort geschrieben wurde, zu großen Teilen auf mich zutraf und das was ich bei mir feststellte, durchaus schon als TP bezeichnet werden konnte.

Den Ansatz im Buch fand ich absolut passend und gut für mich (kann bei anderen natürlich ganz anders sein).
Nicht dem Schuss vorgreifen und bereits ans (Nicht-)Treffen denken, sondern sich auf das Jetzt, also den Schuss konzentrieren.
 
Ich habe mich rückblickend recht häufig dabei erwischt, dass ich mich früher (und auch selten jetzt noch) über Nichttreffer aufgeregt habe, so nach dem Motto, das Ziel ist doch so einfach, wie dumm muss man denn sein, das nicht zu treffen.

Nachdem ich mich mehr auf das Schiessen als auf das Treffen fokusiere, gelingt es auch einem Schuss, der nicht trifft etwas gutes abzugewinnen (z.B. gut gelöst, gut im Auszug gewesen, gut Nachgehalten etc.). Das Unterbewusstsein wird also versucht mit Positivem zu füttern und nicht mit Negativen ("Jetzt hast du wieder nicht getroffen", schlecht geankert).

Durch diese Positivität des Schießens steigt die "Lust am Schuss" und die "Angst nicht zu treffen" reiht sich dahinter ein.

Dieses Problem des "ergebnisorientierten" (der Treffer als Ergbenis meine ich, aber auch die Punktzahl) musste ich für mich ablegen und mehr und mehr auf die "prozessorientierte" Ebene (der Schuss als Prozess) bringen.

Seit mir das wieder mehr und mehr gelingt kann ich auch aus dem Parcours gehen und trotz schlechtem Punkteergebnis positiv gestimmt nach Hause gehen. Und genau dieses positive Denken ist mMn der Weg aus oder gegen eine TP. Das BogenSCHIESSEN ist eine so tolle Beschäftigung und sollte nicht durch die Angst vor dem NichtTREFFEN zerstört werden.

Je mehr mir das gelang, dem Schuss positives abzugewinnen ("irgendwas macht man eigentlich immer richtig" und das gilt es herauszuheben und positiv zu formulieren) klappt es auch mit dem Treffen wieder besser. Die Punktergebnisse sind wieder besser geworden und das ist dann eine Aufwärtsspirale im Gegensatz zum Aufbau einer TP, die eine Abwärtsspirale ist.

Auch jetzt erwische ich mich teils dabei mich schon wieder zu sehr aufs Treffen zu konzentrieren.
Dabei fand ich auch die Ansätze im Buch recht gut für mich. Atmung kontrollieren, zur Ruhe kommen und die Gedanken wieder auf den Schuss an sich bringen, weg vom Treffen (bzw. dem verfehlten letzten Ziel).

Ich muss sagen, dass ich die "Anfänge" zum Glück bemerkt habe und dann direkt "gegensteuern" konnte.

Für mich war das Buch der "Anker" den ich gebraucht habe um da was gegen unternehmen zu können.
Und so wünsche ich allen die an TP leiden, dass sie auch ihren "Anker" finden.
Neue Bögen brauchts (eigentlich immer) am See!!!

Auf dem Weg: -/-

Mein Bogenregal:
A&H ACS CX, Bob Lee HardCore Cobra, Ryano Super Apollo, Stalker Vortex RC+LB, Ift Wren


Offline roscho

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Was du geschrieben hast würde für mich bedeuten, dass die TP von vornherein bei den Betroffenen vorhanden ist und sich halt irgendwann zeigt/äußert?

Eigentlich bei allen Menschen sogar. Nur manche machen es intuitiv richtig (das “Überbrücken”) und nehmen es entsprechend nie wahr.

So sehe ich das auch ..
@Absinth: ausser du hast kein Unterbewusstsein  :Achtung:
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Offline Waldgeist

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Ich denke TP gibt es nur im Bogensport oder existiert das auch beim Golf oder Dart?
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Absinth

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Was du geschrieben hast würde für mich bedeuten, dass die TP von vornherein bei den Betroffenen vorhanden ist und sich halt irgendwann zeigt/äußert?

Eigentlich bei allen Menschen sogar. Nur manche machen es intuitiv richtig (das “Überbrücken”) und nehmen es entsprechend nie wahr.

So sehe ich das auch ..
@Absinth: ausser du hast kein Unterbewusstsein  :Achtung:


Hmmm…? Egal, ich lebe gern bewusst...  O:-)  +  ;)


Was du geschrieben hast würde für mich bedeuten, dass die TP von vornherein bei den Betroffenen vorhanden ist und sich halt irgendwann zeigt/äußert?

Eigentlich bei allen Menschen sogar. Nur manche machen es intuitiv richtig (das “Überbrücken”) und nehmen es entsprechend nie wahr.

So sehe ich das auch ..
...


Dann macht ihr es also nur intuitiv falsch?

Womöglich kann man ja auch diese Intuition trainieren, schulen, stärken, ausbauen, daran arbeiten etc.?



Offline OddBow

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Dann macht ihr es also nur intuitiv falsch?

Womöglich kann man ja auch diese Intuition trainieren, schulen, stärken, ausbauen, daran arbeiten etc.?

Genau :)
Und darum geht es letztendlich in all den Büchern und Kursen.
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Offline OddBow

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Ich denke TP gibt es nur im Bogensport oder existiert das auch beim Golf oder Dart?

Das gibt es im vielen Sportarten. Beispielsweise beim Tennis ein riesiges Problem.
Nennt sich dort übrigens “Choking”.
« Letzte Änderung: Juli 21, 2020, 02:52:58 Nachmittag von OddBow »
Rudi Weick Caiman 66 " & 34#@32"


Offline roscho

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Ich denke TP gibt es nur im Bogensport oder existiert das auch beim Golf oder Dart?

Beim Dart und beim bei Golf schon http://www.golfdoc.ch/yips.htm - heisst eben nur anders ...
gibs auch bei  anderen Sportarten

https://en.wikipedia.org/wiki/Yips

@Absinth: ich finde deine Kommentare wenig hilfreich, aber seis drum ...

Wohl dem der es nicht hat, aber das hilft dem Betroffenen wenig

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Offline kungsörn

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Am besten, den „Graben“ nicht erst entstehen lassen.
Ich merke gelegentlich Ansätze von TP und habe dabei das Gefühl, mein Körper wehrt sich gegen die Belastung beim Schussablauf – auch und besonders gegen die mentale Belastung.
Ich bekämpfe meine aufkeimende Angst nicht mit besonderen Übungen (1m vor leerem Dämpfer oder sowas).
Vielmehr versuche ich, diese sportartbedingten „Belastungen“ direkt zu spüren und vor Allem nicht als ein „Übel“ wahrzunehmen (Ist auch ein Teil von Schmerztherapien).
Der Druck in den Fingern und in der Daumenwurzel, die Spannung in den Schulterblättern, gelegentlich auch die kleinen Wehwehchen, die mich seit Langem begleiten (chronischer Tennisarm, Labrumläsion der rechten Schulter usw.) Das gehört dazu und ich will das genießen. Es ist ein Teil des Spaßfaktors Bogenschießen.
Zwischen „Wehwehchen“ und Schmerzen, die ein echtes Alarmsignal vom Körper sind, unterscheide ich dabei natürlich. Aber ich bin bestimmt nicht der Einzige, der so seine Erfahrungen hat. :(

Eine schöne praktische Übung gegen TP ist das bewusste lange Ankern mit anschließenden ebenso bewussten Absetzen. Diese Übung ist allgemein bekannt. Ich mache das aber regelmäßig und vorbeugend, mittendrinn.
Wenn das nicht mehr klappt, Bogen weglegen und was Anderes machen (Saunameditation, wie Mareike Schmitt z.B.)
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Absinth

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...
@Absinth: ich finde deine Kommentare wenig hilfreich, aber seis drum ...

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@roscho: Auf Grund der Antworten auf meine Fragen kann ich es nun auch wesentlich besser verstehen und mein Kurzkommentar mit dem Zwinker am Ende bezog sich lediglich auf deine gekennzeichnete Ironie.  :)


@OddBow: Danke für deine kurze und sehr verständliche Erläuterung.