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Eine Sache fiel mir beim Rohschaft aber auf. Dieser verließ den Bogen nicht so sauber wie die befiederten Pfeile. Er schlug nirgends an, sackte aber mit der Nocke ab, stieg dann in der Flugbahn und traf. Er flog definitiv nicht wie an einer Schnur gezogen, bzw. erst nachdem er sich stabilisiert hatte. Was bedeutet das?
Wenn du es genau haben willst, dann darf der Rohschaft auf nur 15 Meter sowas nicht machen.
Ausgedünnte Federn müssen auch nicht sein, es sei denn die Pfeile sind wirklich alt. Wäre es mein Setup würde ich weitersuchen:
1. Wieviel Zuggewicht ist beim realen Auszug (nicht der vom Laden, da zieht man oft anders aus) wirklich auf den Fingern? Kofferwaage und 1-2 Pfund abziehen, oder behelfsmäßig mit einer Personenwaage messen (Pfeilspitze auf Waage und Bogen runterdrücken). Dann einen Spinerechner bemühen (z.B. Maiweg) und eine passende Spine-Spitzen-Kombination ermitteln.
2. Tiller messen. Hat der Bogen einen zu großen positiven oder einen negativen Tiller? So was gibts, ist eventuell nicht sauber tunebar.
3. Rohschafttest schrittweise auf 18, 21, 25 Meter ausweiten. Mehrere Schüsse. Mir sind Rohschäfte auch schon mal erst nach 20 Metern deutlich abgebogen, abgetaucht, gestiegen.
Allgemein zum RST: Hier sieht man jeden Schießfehler, vor allem verfehlter Druckpunkt im Griff, Griff würgen, Ellbogen zu hoch oder zu tief, Releasemängel. Wenn das noch nicht gefestigt / immer gleich ist kann man sich zu Tode tunen, und entscheidet lieber mit befiederten Pfeilen ob es soweit ok ist.
Grüße, Daniel