Hallo Klaus, if you ain't breakin them you ain't making them, oder so ähnlich lautet ein englisches Bogenbauersprichwort
auch ich hab vorletzte Woche wieder mal einen verhunzt; mein Fehler. Manchmal brechen Sie auch ohne ersichtlichen Grund, wenn man meint, alles richtig gemacht zu haben. So bleibt es immer spannend und jeder Bogen ist wieder anders...
Nun denn: Meine Anleitung für die Rettung des Bogens ohne jegliche Gewähr - zumal ich anhand der Bilder nicht genau einschätzen kann, wie schlimm der Schaden wirklich ist. Aussehen tuts nicht besonders schön aber Du hast ja nix mehr zu verlieren.
Leg den Bogen mit dem Rücken auf die Werkbank und mach den Griff mit einer Zwinge fest. Bieg die Enden runter und mach auch diese mit Zwingen am Tisch fest. Schmiere zurst etwas Olivenöl oder Leinöl auf den Bogenbauch. Jetzt stellst Du Deine Eieruhr auf 10 Minuten, schaltest den Heissluftföhn auf volle Pulle. Halte den Heissluftföhn mit ca. 1cm Abstand direkt senkrecht auf den Bogenbauch und fahre in ziemlich gemächlichem Tempo gleichmässig über den Bogenbauch hin und her. Vom Griff bis ca. 2/3 der Wurfarmlänge (überall wo schon Biegung drin war). Wenn Deine Eieruhr läutet sollte der Bogenbauch goldbraun sein. Mach dann dasselbe auf dem anderen Wurfarm.
Dort wo die Stauchrisse waren gibst Du etwas Extrahitze,...dort darf es ruhig dunkelbraun bis schwarz sein.
Lass den Bogen so erkalten und wiederhole die ganze Prozedur => weil grosser Schaden => starkes Medikament.
Wenn Du jetzt ein wenig Glück hast und alles geklappt hat, ist Bogen nach dem Erkalten wieder gerade und Du bist zurück auf Feld 1, d.h. Du hast eine neue Chance und kannst neu Tillern.
Stell ein Foto vom abgespannten Bogen rein wenn Du das gemacht hast. Ich bin auch gespannt.
Grüsse