Sorry, ich kanns nicht lassen, ich muss wieder der Querulant sein. Auch weil ich genau die gleiche Geschichte grad gehört hab in einer Compound Community: "Ach, du willst 3D machen? Ja dann nimm einen kurzen Jagdbogen, so um die 30" ATA" (ATA beschreibt beim Compound so mehr oder weniger die Bogenlänge, steht für "Axle to Axle" also der Abstand zwischen den Cam Achen, die a Ende der Wurfarme abgebracht sind).
SO EIN SCHMARRN und man liest es immer wieder, genau, wie dass im Recurve bereich für 3D 60 bis 64" "optimal" sind. Als Argument wird aufgeführt, dass man mit längeren Bögen im Wald schwerfällig unterwegs ist, dass man überall aneckt und überhaupt.
Fakt ist: Auf jedem Parcours hast am Pflock mehr Platz als bei einem Scheiben-Turnier an der Schießlinie. Die Wege zwischen den Zielen sind meist gut präpariert, ein Befestigen des Bogens am Rucksack ist nicht notwendig und bei 3D Turnieren klettert man anders als Jäger auf keine Tree stands.
Und wenn man viele Punkte einfahren will, braucht man einen Bogen, der das kann: das präzise, fehlerverzeihende Schiessen. Guck auf die Fitawiese (oder wem da die Augen weh tun, eben auf ein Feldbogenturnier), da sieht man ausschließlich lange Bögen. Recurve 68 oder 70", inzwischen sogar länger (Gillo & Uukha) und bei Compound nix unter 37", meist sogar die 40" Target Bögen.
Bei Holz-Recurves gibts bauartbedingte oder effizienz-optimale Längen, die sind wohl tatsächlich so bei max 64". Auch Holzmittelteile mit ILF sind mit 25" dann schon recht aufwändig und teuer. 23" gibts aber von der Stange und bei Metall / Carbon sollte man immer die 25" nehmen. Kurzgewachsene nehmen dann halt M WAs. Die Gruppierung zeigt, dass man richtig liegt.
Drum sollte man entweder schreiben: "Nimm nen strammen 62" Bogen, das ist wie man früher gejagt hat und macht höllisch Spass, wenn man eine blitzsaubere Technik hat" oder man nimmt einen WA Bogen mit moderatem Zuggewicht und räumt damit Ringe ab.