Ich war etwas skeptisch was den Zustand des Bogens anging. Überall scharten, kannten und Lackplatzer zu sehen. Nach einigen Kopfschütteln habe ich ein paar Tage später mein Bogenbauer des Vertrauens zu Rate gezogen. Nach einem kurzen Telefonat habe ich mein Bogen genommen, ihn im Auto verstaut und mich auf den Weg in sein Laden gemacht.
Auch er musste erst einmal mit dem Kopf schütteln aber wir entschlossen uns doch den Bogen vorsichtig zu spannen immer langsam mit bedacht und Stück für Stück. Er war das erste Mal nach Jahrzehnten wieder unter Spannung. Nach kurzem pumpen hat er gesagt, dass es sich sehr gut anhört. Kein Knarren kein klappern kein knacken. Also gut, let's Rock. Pfeil aufgelegt und los geht es. Der erste Pfeil löst sich und ich war hin und weg. Der Griff liegt angenehm in der Hand, der Pfeil geht sauber durch Bogenfenster und kein knacken weit und breit zu hören."also wenn du willst, kann ich dir den gerne wieder schick machen" kams von der seite aber für mich war klar, das mach ich selber. Macht ja auch mehr spaß.
Also hab ich erstmal angefangen den alten abgeplatzten Lack recht grob (120 Korn, man will ja voran kommen) abzuschleifen, bis kurz vor dem Glas. Mit 200 Korn habe ich dann weiter runter geschliffen bis ich das Glas hatte. Zum Schluss habe ich noch 700er für die letzten Reststreifen verwendet. Schaut ja schon ganz gut aus.
Auf verschiedenen Seiten und von einem Bekannten habe ich den Tipp bekommen die scharten und Ecken mit Holzspachtel auszubessern. Mehr als wegfliegen kann das Zeug beim schießen auch nicht. Ok testen wir mal.
Tags drauf in den Baumarkt gefahren und den armen Verkäufer erstmal Löcher in den Bauch gefragt zwecks Handhabung. Tipp vom Fachmann, immer nur sehr dünn auftragen in die Scharten und mindestens 3 Stunden ruhen lassen, kurz anschleifen und wiederholen. Wenn es bündig ist, noch eine extra Schicht drauf geben, damit man später mit 200er Schleifpapier noch ein wenig abtragen kann und so eine komplett glatte Oberfläche bekommt.
to be continued....