Mein Fazit: Erstens sind 4 Tage am Stück echt hart, da man ja nicht seinen eigenen Rhythmus schießt, sondern den des Turniers.
Zweitens ist die Turnieratmosphäre eine andere als Spassturnier oder Spassrunde.... in den Gruppen wird teilweise schon sehr verbissen nur über den aktuellen Turnierverlauf und die gestellten Tiere/Größen usw. Diskutiert, da bleibt das eine oder andere mal der Humor auf der Strecke... Spass macht´s ja trotzdem.
Ich bin deutlich unter meinen Möglichen Leistungen zurückgeblieben, aber ein 4Tages-Turnier lügt halt nicht da reichen ein oder zwei gute Tage halt nicht.
Himmelsleiter fand ich, ehrlich gesagt, teilweise lieblos gestellt. In Siebensäure der Parcours am Donnerstag war allerdings der Knaller (nicht vom Ergebniss her, aber optisch)
Ich weis nicht, ob ich in Frankreich nochmal antrete, aber da habe ich ja auch noch ein Jahr Zeit.
Ich kann mich Sonuka nur anschließen. Am ersten Tag war die Gruppe noch recht ungezwungen. Da gab es hier und da einen kurzen Faust-Check für besonders gute Treffer. Tag 2 war ich Target-Captain in der 7. Gruppe und die war dann schon verdammt steril und leistungsbezogen. Da wurde gar nichts reflektiert, keine Emotionen.
Die Leistungsdichte war sehr hoch. Im Vorfeld gab es ja immer wieder Stimmen, die die EBHC ja nicht als "echte" Europameisterschaft begreifen, weil sich ja "Jeder" ohne Quali anmelden kann. Aber was dort für Punkte geschossen wurden, war schon sehr heftig. Am 2. Tag habe ich z.B. noch mal 6 Punkte mehr geschossen als Tags zuvor und bin dennoch mit 492 Punkten (von 560 möglichen) von 37 auf Platz 45 abgerutscht.
Körperlich war es kein Problem für mich, aber am 3. Tag hat sich mein Kopf "quergestellt" was sich bis Tag 4 hinzog und viel zu spät habe ich am letzten Tag dann meinen Faden wiedergefunden. Aber immerhin habe ich ihn wieder gefunden.
Die Parcours, welche ich geschossen habe waren schön. Mit Abstand der Schönste war der Franzbogen-Parcours in Bozi Dar, auch der Elldus-Parcours am 1.Tag war wunderschön. Man kommt an eine Lichtung mit blühenden Wildblumen und -Kräutern und hunderten Schmetterlingen.
Nervig war die Wartezeiten besonders auf der Tschechischen Seite. Dennoch Hut ab vor der Organisation.
Die Einheimischen waren sehr interessiert und ich wurde häufig einfach angesprochen. Viele Fenster, Gärten und Geschäftsauslagen waren liebevoll dekoriert.
In der Summe war es eine schöne EM, aber Frankreich habe ich erst mal nicht auf den Schirm.