Liebe Bogenfreunde,
ich hatte kürzlich bei den Recurves einige „Silversurfer“ aus meiner kleinen Sammlung vorgestellt. Um da nicht zu viel Durcheinander (ein Compound war dabei) zu erzeugen, mache ich hier einen neuen Thread auf. Ich habe heute zwei alte Compounds von Bear abgelichtet, die herzlich wenig mit den modernen Nachkommen zu tun haben. Beide sind Verwandte, einer für die Jagd, einer sportlich. Beide haben eine sehr aufwendige Kabelführung. Offenbar traute damals niemand der Wurfarmstabilität mit der neuen Technik und wollte eine möglichst gleichmäßige Wurfarmbelastung erzeugen.
Der sportliche heißt „Tamerlane II“ und stammt aus der zweiten Hälfte der 70er. Das Griffstück bekommt irgendwann einmal den hässlichen braunen Lack komplett abgezogen damit der so aussieht, wie er aussehen soll. Das Zuggewicht ist unbekannt. Vom Gefühl liegen wir bei 35-40#. Das Leftoff liegt lt. einer alten Website bei diesen Modellen bei stolzen 33-36%! Auch interessant ist die Gesamtlänge von 56“. Das Auszugsverhalten ist einfach nur zäh. Es gibt keinen wirklichen Peak bei den kleinen, runden Rollen und der ganzen Kabelei. Eine konkrete Auszugslänge hat der Bogen deshalb auch nicht. Vom Gefühl her spielen +- 1 oder 2“ keine Rolle. Und langsam ist er leider auch. Wer mit diesen Bögen schießt, kann über manche Diskussion heutzutage (Masse vom Messingnockpunkt, Strangzahl ) nur schmunzeln. Das ist nicht despektierlich gemeint, aber diese Uhr tickt noch gaanz anders. Hier wird dermaßen viel Masse beim Abschuss bewegt, es ist einfach nur irre zu sehen. Spannend ist die Verstellung des Auszugs über eine rastende Inbusschraube am Griffstück, mit der das Kabel angezogen wird, bzw. über die sichtbare Rast wieder gelöst werden kann. Außergewöhnlich ist auch eine Visiermontage von vorn. Das Alustück vorne stammt von mir, einer meiner Visierversuche.