Hallo liebe Gemeinde,
hier möchte ich meinen neuen Bogen Artus Black Tri 64" 40# von Antur Archery.
Nachdem ich den Bogen bei einem Händler in DE bestellt habe, dauerte es 6 Wochen bis ich mein neues Spielzeug in den Händen hielt. Die erste Lieferung erfolgte relativ flott, allerdings war der obere Wurfarm verdreht
. So hatte ich keine Lust den Bogen näher zu betrachten, geschweige denn probe zu schießen. Schnell mit dem Händler Umtausch abgestimmt und dann hieß es warten, warten, warten...., denn Antur sollte mir den Bogen mit korrekten Wurfarmen direkt schicken. Das dauerte dann.
Und endlich!
Vorgestern packte ich den Artus aus und konnte mich der Geradheit der Wurfarme nicht genug erfreuen. Da habe ich auch den Bogen unter die Lupe genommen.
Das Mittelstück
Verarbeitung TOP. Die geölte Oberfläche - womit Antur auch wirbt - fühlt sich echt schön angenehm an. Das Mittelstück ist nicht so filigran, wie z.B. Bodnik Redman (mein bisheriger Bogen), aber auch kein Klotz. Die Farben sind folgendermaßen verteilt: Griff-/Bogenbauch-/Schützenseite - schwarz, Bogenrückenseite - braune Holzmaserung. An der Stirnseite (vom Schützen entfernteste Seite des Griffstücks) ist ein Carbon Overlay (wozu diese Innovation gut ist, kann ich nur vermuten). In dieser Kombination habe ich das weder bei den Händlern noch bei Antur Archery in Online Shops gesehen. Das Mittelstück, das ich habe, sieht für meinen Geschmack schön, dezent, aber auch modern aus. Vom Gewicht her fühlt man halt, dass das ein schweres 19'' Mittelstück ist (der ganze Bogen kommt auf 1150 gr). Der Pistolengriff ist flach ausgearbeitet und gut geformt und eignet sich eher für größere Hände. Ich muss mich noch daran gewöhnen, denn Bodnik Redman hat einen ganz anderen Griff, wo ich manchmal Probleme hatte, den Druckpunkt zu definieren, weil der Griff rund ist.
Die Wurfarme
Diese sind aus Bambus mit Schwarzglaslaminat. Kein Carbon. Die Form ist interessant: Vom Griffstück verlaufen sie ziemlich gerade zu den Enden bis sie sich im letzten Viertel ziemlich rasch zu den schönen runden Tipps (keine Rittersport-Tipps, wie früher) verjüngen. Die Form der Wurfarme erinnert an einen Holmegard-Bogen.
Optisch und haptisch konnte ich weder bei den Wurfarmen noch beim Mittelstück irgendwelche Macken finden.
Die FF-Sehne, die mitgeliefert wurde, machte einen guten Eindruck. Dennoch habe ich schon vor Wochen eine passende von Guido bestellt. Sie langweilte sich in den letzten Wochen und wartete geduldig auf ihren Einsatz. Die Sehne ist eine FURY 16+4 in den zum Bogen passenden Farben mit Filz-Silencern. An dieser Stelle ein dickes Dankeschön an Guido.
So genug der Theorie. Heute morgen konnte ich den neuen Bogen endlich mal ausgiebig testen.
Der erste aufregendste Schuss -
Die Beschreibung und Testberichte von anderen Schützen stimmen. Der Bogen zieht sich sehr weich. (nachgemessen 40# bei 28'' und ca. 47# bei meinen 31'' Auszug) Im Vergleich zu Bodnik Redman mit gemessenen 37-38# bei 28'' und ca. 44# bei 31'' lässt sich der Artus noch am Ende genauso gleichmäßig ziehen wie am Anfang. Einen Unterschied von der zu mobilisierenden Kraft zu 37-38# des Redman habe ich bei meinem Artus mit 40# nicht feststellen können.
Dann flog der erste Pfeil. WOW! Leise, kraftvoll und ruhig.
Lautstärke +++ (Der Redman mit Puffers und Whisperstring kam nie auf das Geräuschniveau runter). Der Artus mit Guidos Sehne macht ein dumpfes Geräusch, das dennoch ziemlich präsent ist. (Spaßfaktor +)
Krafvoll: Die Pfeile flogen ziemlich schnell und die Flugparabel war flacher als bei meinem Redman. Die tatsächliche Pfeilgeschwindigkeit kann ich leider nicht messen.
Ruhig: Handschock=0,00. Es gibt eine schöne Rückmeldung des Bogens, die aber absolut nicht nervös wirkt, sondern "erwachsen". Der Redman sagte mir immer: "Yeah, der Pfeil ist raus, juhuuuu!" Der Artus meldet mir zurück:
Ich bin vollends zufrieden mit meinem neuen Bogen und würde ihn allen, die im Budget von ca. 550 € einen ordentliches Gerät suchen, empfehlen.
Viele Grüße an alle und einen schönen 3. Advent.
Gleb