Wer hier also nach entsprechenden Infos fragt, den packe ich gedanklich in die sportlich ambitionierte Gruppe, bzw die besser werden wollen und nicht in die "ich erfreue mich am Flug des Pfleiles" Fraktion.
Ich würde es einfach nicht in Schubladen stecken !
Ich bin nicht wettkampforientiert - das schneller, höher, weiter will ich mir nicht mehr antun, ich gehe viel lieber allein roven oder geniesse mit guten Freunden einen Tag auf dem Parcours.
Ich bin aber auch nicht in der "mir ist doch egal wie der Pfeil fliegt" Fraktion, mein Setup ist penibel getunt und ich arbeite ständig an meiner Form.
Ich erfreue mich aber auch am Flug eines Pfeils - wenn sich einmal die Gelegenheit ergibt.
Gerade das "traditionelle Schiessen" hat eben aus meiner Sicht viele Facetten, die alle Ihre Berechtigung haben.
Es gibt nicht nur sportlich und die "ich will Spass" Fraktionen, schwarz und weiss, eben weil "traditionelles Schiessen" kein klare Disziplin ist.
Einen Punkt hab ich noch:
Stell Dir mal vor, du steht als Coach einer kleinen Gruppe an der Schiesslinie und sagst "jetzt bekommen wir aaaaaallleeeee erst mal ein Gefühl für den Bogen". Das wird nix.
Doch - das wird was !
Das beste Beispiel dafür sind die koreanischen WA Schützen, die genauso anfangen
Es gab mal ein tolles Video dazu (ich weiss nicht mehr wer es gepostet hat, ca 2h Vortrag von einem US Trainer) - gefunden hab ich auf die Schnelle nur das
https://thebowguy.com/korean-archery/Die Koreaner lassen Kinder/Anfänger erst einmal die Ausrichtung "erfühlen" - ein Gefühl für den Bogen bekommen, dann wird daraus aufbauend die Form entwickelt und dann erst gehts ums Treffen.
Ein Zitat draus:
In America, we focus on getting the arrow to land on the target and hit our mark. In South Korea, they are obsessed with proper form, and simply allow the rest to just happen as a result of their good form.
Das ist auch bei uns das Problem, wie oft liest man hier: ich schiess erst xx Wochen, aber ich treffe schon ganz gut !