Ein frohes neues Jahr, euch allen.
Du hast recht mit der allgemeinen und übertragbaren Haltung, Landbub.
Ich glaube , das auch das gelehrt und reglementiert, normiert wird, bei dem die Erfahrung eindeutig zeigt, welche Basis sich als die effizienteste und ökonomischste erwiesen hat. Das erfordert einen Werdegang, eine Geschichte und eine Vielzahl von Menschen, die sich damit und daran versuchen, es also Vergleiche und Austausch, Interesse, auch und gerade öffentliches, und eine Lobby gibt. Wie auch immer diese aussieht und von wem gestartet.
Profis in Amerika haben es finanziell gesehen ungleich komfortabler ihren Sport Vollzeit auszuüben als in Deutschland, da hinter all dem auch noch das Jagdinteresse mit seiner Riesenlobby steht und Produkte aus dem Spitzensport, ebenso werbe- und technikwirksam mit ihrem KnowHow in diese Industrie einfließen. Dieser ganze Bereich fällt hier weg. So zumindest eine oft zu hörende Meinung von Fachleuten, die für mich logisch klingt. Das hat eine nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Art und Weise, wie eine Sportart oder deren Stilrichtung in allen Facetten gefeatured, dargestellt, unterrichtet und aufgebaut wird.
Beim Barebow, insbesondere dem Stringwalking z. B. gibt es vllt nicht den Unter Kinn Anker des olympischen Recurve, der dann, auf Basis dessen individualisiert wird, dennoch gibt es natürlich auch eine logische Empfehlung wo ein solcher Anker sinnvoller weise sitzen sollte, möchte man mit einem adäquaten Zuggewicht auf einen Point on von 50 m oder höher kommen. Zu hoch verringert sich die Distanz dramatisch und zu tief werden die Abgriffe zu tief, was dann wiederum das Bogen- und Pfeiltuning für alle Distanzen sehr schwer macht, da es doch die Bogengeometrie, Symmetrie und Mechanik sehr verändert.
Es wird also in etwa die Mitte werden, bei mir Zeigefinger Mundwinkel unter und an dem Jochbein angelehnt. Ankere ich höher habe ich selbst bei bei meinem Zuggewicht einen vergleichsweise kurzen Point on, zu tief, werden die Abgriffe immer weiter( Unter Kinn). Es verändert sich der Sichtwinkel drastisch und damit die effiziente Art tatsächlich über den Pfeil zu visieren und kann bei einem sehr tiefen Abgriff zu einem Unterblick führen, d.h. der Pfeil, bzw, die Nocke liegt nicht auf Augenhöhe oder drunter sondern höher. Deswegen schießen viele Schützen auch sehr kurze Distanzen mit einem 12-18 m Abgriff. mein tiefster ist ein 10 m Abgriff, der supergenau funktioniert und dennoch schon grenzwertig ist. Nehme ich den 18 Abgriff oder Crawl, muss ich auf die Mitte der blauen 6, Grenze rote 7halten um ins Gold zu kommen. Eher dann schon Point of Aim Technik. Der Mix macht es wohl:-)
Desgleichen gilt für die Haltung, den wenigsten ist klar, wieviel mehr dazu gehört, als ein vernünftiges T aufzubauen und wie vielfältig selbst die unterschiedlichen Teilbereiche wiederum untergliedert werden und wie essentiell diese Punkte sind.
Aber da diese Erfahrungen nur von einer eher kleinen Gruppe gemacht werden und der Informationsfluss eher stockend ist, Lehrmaterial und Tutorials kaum erhältlich sind und man „nur“ sehend und testend lernen kann, ist es noch nicht so modern, angesagt, finanziell, wirtschaftlich interessant genug. Es ändert sich, wie man an dem Versuch auch von Hoyt mit dem Xceed MT 27 mit den Pro series Barebowweights sehen kann, diese Lücke auch zu bedienen. Gillo ( und andere)ist da schon länger wach und aufmerksam( hoffentlich ist mein GT bald da:-)) Durch Demmer und Co, wird es medienwirksam, macht furore und spannend und dann wird es ich bald verschiedene Berufene geben, die „lehren“. Sobald sich hier eine eigene Lobby bildet( immerhin, das weiß ich nicht vermute aber mal, aufgrund der vielen Patches und Hoyt Hemden, wird Demmer, Dillinger und Co, vermutlich Material und Equipment zur Verfügung gestellt bekommen und möglicherweise auch einen zusätzlichen Obulus, erhalten, was gut wäre)wird sich da auch einiges ändern, was nicht schlecht sein muss, ganz im Gegenteil.
Recht hat wer trifft und recht hat auch der, der es so macht wie er will weil es ihm Spaß macht und es für ihn/ sie funktioniert. Wie und mit was ist letztlich völlig egal. Dennoch glaube ich das einige seltsam anmutende Individualstile, vllt auch auf eine lang Geschichte von Try and Error zurückblicken, die hätte verkürzt und erleichtert werden können, wäre Zugriff auf echte teilbare und vermittelbar Erfahrung möglich gewesen. Ich zumindest bin sehr dankbar, für Kaminskis Form series, Tuning series und all die Kleinigkeiten die so sehr helfen, entzaubern und das Warum so klar machen, nicht einfach nur ein ... weil dat so is...und wirklich in die Tiefe und ins Detail gehen.
Danke für den Sperbertip, Zebra, ich habe sofort nachgeschaut und werde in den nächsten Tagen Wernecke mal anschreiben und Kontakt aufnehmen.
Wie gut das morgen frei ist:-))
LG
Karsten