Archers Campfire

Release mit Ueberziehen


Offline Ulrich

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 443
Inzwischen habe ich meine Erfahrungen mit dem "Zuckel-Anker" gemacht.
Kein Problem mit einem leichten Trainingsbogen. Mit einem stärkeren Bogen hingegen führt diese Rückläufige Bewegung bei mir zum Desaster.

Immerhin habe ich ein besseres Gefühl für den Anker entwickelt.

Wäre ja nicht das erste Mal, dass sich eine Problem nicht auf direktem Weg lösen lässt.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 8093

Wäre ja nicht das erste Mal, dass sich eine Problem nicht auf direktem Weg lösen lässt.

Das stimmt allerdings, und Versuch macht kluch, probieren geht über theoretisieren   :bow:

Wenn ich mir so überlege was ich schon alles ausprobiert habe ;) - aber irgendwie bringt einen das doch dann weiter ...
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline DerBaer

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 43
  • Bin sehr häufig auf Parcours zu finden.
    • Instinctive-Archery.de
Ist für mich ein Ankern von der Rückseite. Man geht erst einen weiteren Weg mit der Hand und führt sie dann zurück zu den Ankerpunkten.

Diese Technik gewöhnt man sich auch ziemlich schnell an wenn man ein zu hohes Zuggewicht hat, also wenn der Bogen eigentlich etwas zu stark ist. Ich hatte im Ansatz sowas in meinem Schussablauf. Mein zweiter Bogen war mir damals eigentlich etwas zu stark, deswegen habe ich mit "Schwung" gezogen und bin dann in den Anker rein.

Auch jetzt sieht meine Schußtechnik wohl für manchen Außenstehenden noch so aus, wie wenn ich aus der Rückenspannung raus gehe. Für mich ist es aber eher ein "arretierten /fixieren". Ich raste richtig ein und habe dadurch eine Konstanz.

TIPP:
Wenn einer Probleme mit dem Anker hat, rate ich für ein ganz bewusstes Ziehen am Arm entlang. Die Finger berühren dabei den Bogenarm bis zum Mund. Man streicht am Arm entlang und auch über den Mund drüber bis man seine Ankerpunkte erreicht hat. Das hat den Vorteil immer in Kontakt mit dem Körper zu sein und sich zu spüren. Wenn man hingegen in der Luft zieht, fällt es eben schwerer die richtigen Ankerpunkte zu "finden". Damit habe ich bei Schützen, die damit Probleme haben bei meinen Seminaren oft Erfolg sie zum richtigen Ankern zu bringen.

THESE:
Wegen der Rückenspannung, hier eine gewagte These von mir. Rückenspannung ist gut und wichtig, keine Frage. Viele Schützen probieren aber das letzte i-Tüpfelchen aus der Rückenspannung zu holen, überziehen dabei sogar manchmal. Außerdem kommt es dadurch auch zu einer innerlichen Anspannung, was meiner Meinung nach absolut schlecht für den Schussablauf ist. Als Bogenschütze muss man innerlich eher entspannt, anstatt angespannt sein.

Ich gehe in Rückenspannung, von außen sieht es wohl oft so aus, als ob ich zusammenfalle. Ist aber nicht so. Ich bin in einer "entspannten" Rückenspannung. Mir ist es viel wichtiger einen konstanten  / gleichen Schussablauf zu haben, anstatt mich zu stressen, weil evtl. etwas mehr Rückenspannung möglich wäre. Was wäre dann? Der Pfeil hätte vielleicht etwas mehr Geschwindigkeit, na und? Wenn man einen konstanten Schussablauf hat, hat man mehr davon. Wenn ich durch den Chronographen schieße, habe ich eine hohe Konstanz. Würde ich mich wegen der Rückenspannung stressen und diese nicht immer bis zum Endpunkt schaffen, hätte ich keine Konstanz.
Dieses Gefühl wenn der Pfeil in den Wolken verschwindet... ... wird total überbewertet.
Ich will meinen Pfeil wiederhaben!


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3233
Am Rande ein kleiner Tipp dazu:
Wer einen Chrony hat, der kann mal ganz bewusst üben, immer die gleiche Geschwindigkeit zu schießen. Fokus auf den korrekten Anker und die immer gleiche Rückenspannung. Macht fast süchtig, wenn man es schafft, nur 1 fps Unterschied in der Serie zu schaffen.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline Ulrich

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 443
Baer, welche Zieltechnik vermittelst du? Visieren oder die gefühlsmässige Methode? Mit senkrechtem Bogen oder gekantet?
Ich frage, weil sich da bei mir Unterschiede herausbilden, was die Auszugslänge angeht.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline DerBaer

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 43
  • Bin sehr häufig auf Parcours zu finden.
    • Instinctive-Archery.de
Am Rande ein kleiner Tipp dazu:
Wer einen Chrony hat, der kann mal ganz bewusst üben, immer die gleiche Geschwindigkeit zu schießen. Fokus auf den korrekten Anker und die immer gleiche Rückenspannung. Macht fast süchtig, wenn man es schafft, nur 1 fps Unterschied in der Serie zu schaffen.

Genau, benutzte ihn zum Training oder Materialtuning (na ja, eigentlich eher um Teilnehmern zu zeigen was verschiedene Dinge bewirken können).

https://instinctive-archery.de/2020/11/15/chronograph-geschwindigkeitsmessung-bogenschiessen-bedienungsanleitung/
Dieses Gefühl wenn der Pfeil in den Wolken verschwindet... ... wird total überbewertet.
Ich will meinen Pfeil wiederhaben!


Offline DerBaer

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 43
  • Bin sehr häufig auf Parcours zu finden.
    • Instinctive-Archery.de
Baer, welche Zieltechnik vermittelst du? Visieren oder die gefühlsmässige Methode? Mit senkrechtem Bogen oder gekantet?
Ich frage, weil sich da bei mir Unterschiede herausbilden, was die Auszugslänge angeht.

Intuitiv / Instinktiv - als kein visieren. Gekantet und senkrecht, je nach Bogenart (Bogenfenster) und wie der Schütze es möchte, bzw. sich wohler fühlt.
Dieses Gefühl wenn der Pfeil in den Wolken verschwindet... ... wird total überbewertet.
Ich will meinen Pfeil wiederhaben!


Offline stöckchenschubser

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1329
  • Widerstand ist zwecklos.
Zitat
Die Finger berühren dabei den Bogenarm bis zum Mund. Man streicht am Arm entlang und auch über den Mund drüber bis man seine Ankerpunkte erreicht hat


Wie soll das gehen?
Die Zughand ist höher als der Bogenarm, und ich bin mindestens 10-15cm links aus meiner optimalen Kraftlinie, da Sehne und Hand rechts vom Gesicht zur Ruhe kommen sollen.
Würde nur funktionieren, wenn ich komplett aus  Ellbogen und Schulter ziehen würde.


Offline Ulrich

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 443
Zitat
Die Finger berühren dabei den Bogenarm bis zum Mund. Man streicht am Arm entlang und auch über den Mund drüber bis man seine Ankerpunkte erreicht hat


Wie soll das gehen?
Die Zughand ist höher als der Bogenarm, und ich bin mindestens 10-15cm links aus meiner optimalen Kraftlinie, da Sehne und Hand rechts vom Gesicht zur Ruhe kommen sollen.
Würde nur funktionieren, wenn ich komplett aus  Ellbogen und Schulter ziehen würde.


Das geht schon, ist aber abhängig von der Auszugs-Technik. Stichwort: Swing Draw.

PS. Die Hand nahe am Zugarm darf aber nicht aktiv herbeigeführt werden, weil es die Ausrichtung der Schulterlinie aufs Ziel bedingt. Sonst geht, wie du sagst, die Zughand aus der Kraftlinie und das Handgelenk wird abgewinkelt.

https://www.youtube.com/watch?v=cRdtoiBTD0w
« Letzte Änderung: Januar 22, 2021, 01:03:27 Nachmittag von Ulrich »
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums