Hat etwas gedauert, aber jetzt kommt mein Erfahrungsbericht zum Wren (heute war endlich gutes Wetter zum Fotos machen).
Ich schlich schon öfters auf der Messe in Eisenbach um den Stand von Jan Ift herum und habe auch immer mit großem Interesse die Schützen des Wrens an der Schießlinie beobachtet, ohne aber selber mal den kleinen Zaunkönig auszuprobieren.
Im Juni habe ich dann plötzlich meine Entscheidung aus heiterem Himmel getroffen und Kontakt mit Jan aufgenommen und meinen Wren vorbesprochen. Kontakt war sehr nett und somit wurde der Wren auch nach paar Mails endgültig bestellt. Als grobe Vorstellung schickte ich Jan Bilder meines Tiras, damit er wusste, welche Hölzer ich von der Optik her gerne mag und er mir Vorschläge machen konnte, was er zur Verfügung hat an entsprechenden Hölzern.
Paar Tage später war dann die Messe in Mannheim und ich fuhr hin, unter anderem auch, um mich noch weiter mit Jan auszutauschen und auch den Wren mal in Live auszuprobieren (ich weiß, etwas komische Reihenfolge, erst Bestellen und dann Testen
).
Die kleinen Bögen sehen schon sehr interessant aus und da Jan nur einen 50lbs Wren am Stand hatte, probierte ich diesen aus und war mehr als überrascht, wie leicht sich dieser ziehen ließ, zumal ich sonst nur ca. um die 40lbs schieße. Selbst mit den 50lbs kamen auf Anhieb recht schöne Gruppen auf der Scheibe zustande.
Paar weitere Dinge wurden besprochen und dann ging es ans Warten. Kurz vor dem Sommerurlaub kam dann die Mitteilung, dass mein Wren fertig zur Griffanpassung wäre. Also auf dem Weg in den Urlaub kurz einen Abstecher zu Jan gemacht und die Griffanpassung vorgenommen.
Kurz nach meinem Urlaub kam dann die Nachricht über die Fertigstellung und wieder paar Tage später war dann im September nach ca. 11 Wochen mein Wren bei mir daheim.
Hier die technischen Daten zu meinem Wren:
Länge: 44“
Zuggewicht: 36lbs (exakt wie geordert)
Holz im Griff: Ziricote und Santos Palisander
Furnier für Wurfarme: gemaserte Eibe
Gewicht des Bogens: 520g
Finish: Danish Oil seidenmatt
Zubehör: Bogenstrumpf, Sehne, Spannschnur (auf Größe des Wren angepassst)
Erfahrungen zum Wren:Optisch hat Jan genau meinen Geschmack getroffen. Das Mittelteil aus dunklem Ziricote und leicht gemasertem Santos Palisander harmoniert super mit der in Kontrast stehenden gemaserten Eibe der Wurfarme. Die Maserung ist echt toll und gerade im Mittelbereich des Griffs hat Jan eine sehr schöne Maserung der Eibe gefunden und perfekt verwendet.
Anfangs braucht es etwas Überwindung den kleinen Bogen auf die vollständige Auszuglänge zu bringen. Man meint ständig, irgendwann muss bei dem Kleinen mal Schluss sein. Doch da täuscht man sich. Die 28“ Auszug von mir steckt er locker weg und zieht sich dabei bis zum Ende weich.
Das Bogenfenster fällt aufgrund des kleinen Mittelteils natürlich deutlich kleiner aus als bei den meisten anderen Bögen. Stört aber nicht wirklich, ist halt nur anders.
Der Griff passt natürlich aufgrund der durchgeführten Griffanpassung bestens. Man schlupft rein, und es passt jedes Mal gleich und perfekt.
Die Schussleistung der kleinen Wundertüte ist beeindruckend. Irgendwie hat man im Kopf, dass so ein kleiner Bogen ggf. auch etwas langsamer schießt, aber da täuscht man sich gewaltig. Die Pfeile fliegen schnell und präzise dem Ziel entgegen.
Das Gewicht des Bogens ist für mich natürlich sehr gewöhnungsbedürftig. Der Trend bei vielen Firmen geht ja irgendwie immer zu schwerer, und da ist der Wren das Paradebeispiel wie es anders geht, denn der ist wirklich ein Leichtgewicht (wobei es mit anderen Hölzern noch leichter ginge). Ich schiebe es mal auf den angepassten Griff, dass der Wren absolut sauber im Schuss steht. Da verwackelt nichts und die Präzision ist wirklich gut. Kleiner Bogen und zickig stimmt beim Wren meiner Meinung nach überhaupt nicht.
Alles in allem muss ich sagen, dass der Wren sein Geld wirklich wert ist.
Der Wren ist für mich eindeutig einer der Bögen, der beim Schießen mit am meisten Spaß macht, weil man praktisch bei jedem Schuss von dem Kleinen beeindruckt ist.