Archers Campfire

Zuggewicht bei unterschiedlicher Bogenlänge


Offline Marcherio

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Liebe Experten, Bogen-Ingenieure und Physik-Affine Stöckchenwerfer,

gesetzt den Fall ich vergleiche (unter idealisierten Bedingungen, gleicher Hersteller, Material, usw.) die folgenden beiden Setups:

Setup 1:
- Metall-Mittelteil, Länge 17 Zoll
- Foam-Carbon-Wurfarme, Länge Medium, Zuggewicht 30# @ 28
-> resultierende Bogenlänge: 60 Zoll

Setup 2:
- Metall-Mittelteil, Länge 29 Zoll
- Foam-Carbon-Wurfarme, Länge Long, Zuggewicht 30# @ 28
-> resultierende Bogenlänge: 74 Zoll

Die beiden Setups unterscheiden sich also in der Länge des Mittelteils und der Wurfarme (bei gleichem 'genormten' Zuggewicht @ 28")
Ist es korrekt anzunehmen, dass das tatsächliche Zuggewicht (OTF) bei einer angenommenen  Auszugslänge von jeweils 30" unter Setup 2 geringer ist als bei Setup 1?

Vielen Dank und viele Grüße

Marcherio
« Letzte Änderung: Januar 19, 2021, 05:06:43 Nachmittag von Marcherio »
Kein Pfeil fliegt jemals an die falsche Stelle


Offline Coureur de bois

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Ja, und schau unter Hoyt Satori Handbuch nach dort wird von einem 21" Riser ausgegangen ( 17" ist + 4 )...rechnerisch fallen dir die Pfeile bei einem 74 langen Bogen auf die Füße, ab nur dann)
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Offline Tom der Badner

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Ja, und schau unter Hoyt Satori Handbuch nach dort wird von einem 21" Riser ausgegangen ( 17" ist + 4 )...rechnerisch fallen dir die Pfeile bei einem 74 langen Bogen auf die Füße, ab nur dann)
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Kannst Du bitte mal  prüfen ob deine Tastatur hängt? Irgendwelche Aussetzer hat?

Danke,
Gruß Tom
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Jim Carrey


Jack Ryan

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...
Ist es korrekt anzunehmen, dass das tatsächliche Zuggewicht (OTF) bei einer angenommenen  Auszugslänge von jeweils 30" unter Setup 2 geringer ist als bei Setup ?

Theoretisch ja, weil sich bei Setup1 die kürzeren Wurfarme mehr verformen müssen.


Offline varminter

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Wenn beide Bögen bei 28" Auszug 30lbs haben so wird der längere bei 30" weniger lbs haben, da beim längeren die Auszugskurve von 28-30" sicher weniger ansteigt als beim Kürzeren. Du erwähnst nicht ob Recurve-, Hybrid- od. Langbogen. Wenn es sich um einen Recurve handelt dann wage ich zu behaupten, dass ein 74" Bogen bei 30" Auszug sicher nicht im optimale Bereich arbeitet und somit wenig Sinn macht. So gut kann die Bogengeometrie gar nicht sein.


Offline Marcherio

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Danke für eure Antworten bis hierhin!

Tatsächlich überlege ich mir ein neues Blankbogen-Bogen-Setup / Recurve zuzulegen
(diesen Thread auch gerne entsprechend verschieben - hab' zu spät gesehen dass es hierfür ein eigenes untergeordnetes Board gibt).

Aktuelles Setup:

- Mittelteil: Decut Rhino 25"
- Wurfarme: Elite-Alpha Medium, 36# @ 28"
-> Bogenlänge: 68"

Aktuell liebäugele ich mit folgendem Setup:
- Mittelteil: Kinetic Sovren 27"
- Wurfarme: Kinetic Vaultage Long, 38# @ 28"
-> Bogenlänge: 72"

Die erhöhte Bogenlänge nicht nur wegen meiner Körperlänge (193cm), sondern auch, weil ein solcher Bogen i.d.R. verzeihlicher eingestellt werden kann.
Da ich ein annähernd gleiches Zuggewicht (im Mittel ca. 40#, je nach Abgriff) beibehalten wollte, würde ich dann Wurfarme nehmen, welche ein um 2# höheres nominelles Zuggewicht haben (also von 36# auf 38#)
(dies ist quasi der eigentliche Grundgedanke / Überlegung meiner Frage)

Und ja - ich bin u.a. auch der 'dunklen Seite' verfallen, schiesse aber auch noch instinktiv meinen Black Wolf Jagdrecurve ... ;o)

Viele Grüße

Marcherio


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Offline Waldgeist

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Damit kommen wir der Sache schon mal näher.
Du merkst ja schon an den Rückmeldungen, dass es keine "Patentantworten" gibt. Vielleicht solltest Du Deine Erwartungen hinsichtlich eines Fehlerverzeilichen Schießens zwischen einem 68" und einem 72" nicht zu hoch hängen. Vermutlich kommt es doch sehr auf (D)eine saubere Technik an, um spürbare Nuancen auszumachen.
Um mal von mir zu sprechen: Ich bin 187 cm lang und schieße unterschiedliche Bögen vom RC in 62" mit 35# bis zum LB in 68"
mit kurz über 40#. Die schießen sich merklich unterschiedlich. Dazwischen liegt mein Hybridbogen in 62" mit 35#.
Der Unterschied zwischen dem LB und dem RC ist schon deutlich spürbar. Der haut die Pfeile schon ganz schön ´raus; da sind die anderen beiden doch gemütlicher. Vielleicht könnte man dies auch als Fehlerverzeihender umschreiben. Einige Möglichkeit damit umzugehen ist dennoch nur einfach noch konzentrierter zu Ankern und den Pfeil aus dem Bogen zu lassen.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Marcherio

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Waldgeist,

Du hast vollkommen Recht, dass es da keine Patentantwort gibt, deswegen war die ursprüngliche Frage ja auch mit einem 'idealisiertem' Setup beschrieben.
Mir geht's in erster Linie darum, dass ich mir nicht zu viele Pfund an Zuggewicht aufhalse, wenn ich auf Wurfarme wechsle, welche nominell 2# mehr auf 28" aufbieten, also um die reine physikalische Lehre bzgl. Auszugscharakteristik unter Beachtung der Erhöhung der Bogenlänge.

(M)eine Erwartung bzgl. der Fehlerverzeilichkeit ist zwar da, aber nicht so hoch mir einzubilden damit meine Form bzw. Ablasstechnik kompensieren zu können (frei nach Jake Kaminski: Money / Material can't buy you points). Wenn ich aber die Wahl habe zwischen zickig / sensibel und gutmütig / fehlerverzeihend, dann wähle ich persönlich doch lieber zweiteres  ;D
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Offline carpe noctem

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  • Moin :-)
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Wo bei ein zickiger Bogen dir eine saubere Technik abverlangt.
Und ich mit meinen 31" Auszug habe Bögen von 54" bis 72"

Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Offline Marcherio

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carpe noctem,
komplett richtig! Zum Training ist mir ein Bogen der meine Fehler potenziert / maximiert aufzeigt auf jeden Fall Recht!  :agree:

Zum Wettkampf oder 'Freude durch Treffen' (in Ermangelung eines 'treffenderen' Ausdrucks) hab' ich dann lieber einen Bogen, der meine Fehler kompensiert / minimiert ...  :bow:
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