Hallo Crat
...und er benutzt semi moderne Mittel, was ich nur anwenden würde, wenn sich wirklich nichts anderes findet. Hat jemand Tips wie man vorindustriell den Nockpunkt festgelegt hat?
Archäologische Funde dazu gibt es nicht, aber ich denke gar nicht - zumindest ist nichts davon bekannt
Hirmer ist eine gute Informationsquelle, es kommt aber auch etwas darauf an ob du dich auf einen Stil festlegen willst
Bzgl Nockpunkt schau mal hier: http://www.chinese-archery.de/ausruestung-she-bei/reflexbogen-fan-qu-gong/exkurs-nockpunkt-festlegen
zu den Koreanern gibt es das: http://www.koreanbow.com/Manual.pdf
Ralph ist eine SEHR gute Quelle was chinesisches schiessen im Mandschu Stil angeht, ich persönlich habe nur koreanisch und chinesisch nach Gao Ying geschossen (Justin Ma - the way of archery)
Vom Mischen von Stilen würde ich einem Beginner eigentlich abraten - warum das Rad neu erfinden wenn es schon eins gibts (und ich sag das aus eigener Erfahrung)
aber: weiterhin viel Spass auf deinem Weg !
Nachtrag: grad gefunden - eine kleine Stilübersicht (über asiatische Stile)
https://www.co-creation.net/labo/archerie_doc/asian_archery_manual.pdf
Danke Roscho! Die Stilübersicht, geil!
Ich fokussiere mich erst mal auf Hirmer und Boras. Das bedeutet aber nicht, dass man nicht ab und zu Schnipsel von anderen Leuten mitnimmt.
Mit der Historie ist so ein Ding. Ich sollte evtl. die Info nachschieben, dass ich in einem Museum arbeite und dort regelmäßig Kontakt zu einem, ebenfalls bogeninteressiertem Restaurator habe. Demnach kann ich deine Aussage weder bestätigen, noch widerlegen, da man es schlicht und ergreifend nicht weiß. Man kann es nur vermuten, und ich "vermute" mal, dass in historischen Zeiten auch schon ein Drang zur Verbesserung der Leistung und gleichzeitig des Komforts geherrscht hat. Insbesondere in der Kriegsführung.
So ist z.B. nachvollziehbar, warum in Europa Langbögen und nur wenig Mehrkomponenten-Bögen vorgeherrscht haben. Hier gab's genug Holz. Ebenso sieht es bei Spitzenmaterial aus. Eisen, Knochen, Feuerstein en Masse. In den Steppen und Wüstengebieten jetzt eher nicht so, da musst man dann nehmen was vorhanden war, bzw. was der technische Entwicklungsstand zuließ(Bronze, Mehrkomponenten etc.).
Wenn mich nicht alles täuscht habe ich irgendwo einen Bericht über Englische Langbogenschützen gelesen, der behauptet, dass die Schützen dort schon Nockpunkte benutzt haben, da die Englische Armee bestrebt war alles zu vereinheitlichen(über Ausbildung, zu Material, bis zu Schützenstilen). Also quasi schon das vorwegnahmen, was in Napoleonischen Zeiten Standard wurde. Aber wie gesagt, belegen kann ich es nicht, da im Internet nichts auffindbar ist. Historie ohne klare Dokumentation nachzuvollziehen ist sehr schwierig. Da kann man sich nur an der eigenen Erfahrung orientieren und ausprobieren.
« Letzte Änderung: Januar 23, 2021, 12:37:47 Nachmittag von roscho »
Mottos: 1. Ich treffe kaum, hab aber viel Munition...; 2. Kriegsbögen, definitiv Kriegsbögen und Nadelbotkin...; 3. Schuss, Positionswechsel, Schuss, Positionswechsel, Schuss, Positionswechsel etc.
Auf Strava findest du mein eigentliches Hobby