Archers Campfire

Take-Down-Recurve-Mittelteil - ILF oder normale Schraubung?


Offline Fyannon

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Hallo liebe Bogensport-Experten,

wie so einige andere wohl auch bin ich letztes Jahr nicht mit dem Covid- sondern dem Bogensport-Virus infiziert worden.

Seit Juli schieße ich nun mit einem Mietbogen - ein unverwüstlicher Takedown-Recurve mit stolzen 22 lbs. Inzwischen verbessert sich mein Trefferbild stetig und wenn die Geschäfte endlich wieder offen haben dürfen, würde ich mir gerne einen ersten eigenen Bogen zulegen. Das Modell ist auch schon gefunden: Es soll ein Artus von Antur werden, dann wohl mit etwas mehr Pfund auf den Fingern.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Takedown, weil ich gerne mit dem Fahrrad zum Vereinsgelände fahre und der Bogen dann in den Rucksack passen sollte und mein Zuggewicht mit austauschbaren Wurfarmen aufbaubar ist. Antur, weil mir die Firmenphilosophie gefällt. Tropenhölzer wie Bubinga im Bogen müssen in unserer Zeit meiner Meinung nach einfach nicht mehr sein. Und: preislich liegt der Artus bei mir auch im Rahmen.

Nun zu meiner Frage: Lohnen sich die ca. 100 Euro mehr für ein ILF-Mittelstück anstatt einer normalen Verschraubung? Macht das irgendeinen weltbewegenden Unterschied im (eher) traditionellen Bereich? Das Zusammenbauen am Bogenplatz wäre wahrscheinlich etwas schneller, aber sonst? Ich schieße 3 Under (ohne Stringwalking) - hat das irgendeinen Einfluss? Und vielleicht noch: Hat jemand den Artus mit so einer relativ niedrigen Zugstärke schon geschossen und kann was dazu sagen?

Klar würde ich mich darüber dann nochmal im Bogenladen informieren lassen, aber vielleicht habt ihr ja schon ein paar handfeste Auskünfte, damit ich nicht ganz so unvorbereitet und unwissend ins Gespräch gehe.

Danke für eure Antworten!


Offline dannemann

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da ich oft mit dem cabrio unterwegs bin, muss ich die bögen auch immer zerlegen. anfangs hatten wir einen normalen td und einen mit ilf und glaub mir, es macht doch einen kleinen unterschied, ob man nur zusammenstecken oder auch schrauben musst.
abgesehen davon kannst du beim ilf die tillerschrauben herausdrehen und somit das zuggewicht reduzieren, das erspart dir ev. einmal den kauf neuer wa.


Offline JoeEnders

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Ich bin auch pro ilf. Einfach auch deshalb weil du dann bei den Wurfarmen variieren kannst. Da gibt es ja auch erhebliche Unterschiede.

Ich würde an deiner Stelle aber, bevor du dich auf den Bogen festgelegt hast, noch versuchen ein paar verschiedene Mittelteile zu schießen. Die sind nämlich alle unterschiedlich was z.B. das Verhalten nach dem Schuss betrifft, Gewicht und auch der Griff.


Offline tombows

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Wenn dir der Mehrpreis nicht allzu weh tut, solltest du auf ILF gehen, da bist du schneller beim zusammen bauen und du hast eine viel größere Auswahl an Wurfarmen.
Joe war schneller


Offline lakeshooter

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  • Das Leben ist zu kurz für nur einen Bogen!!
Ist vielleicht auch eine ästhetische Frage (zumindest bei mir)

Ich habe bisher noch keinen traditionellen Bogen mit ILF gesehen, der auch nur ansatzweise wirklich gut aussieht.
Für mich sehen alle ILF-Bögen irgendwie "kaputt" aus und das gleiche Gefühl stellt sich jedes mal ein, wenn ich einen ILF-Bogen auseinanderbaue und wieder zusammensetze.
Der Bogen (ILF) ist einfach keine "Einheit" und das spielt zumindest bei mir eine entscheidende Rolle beim Kauf eines Bogens.
Meinen Covert-Hunter (zum Schrauben) würde ich niemals gegen einen ILF-Covert-Hunter eintauschen wollen, auch wenn ich evtl. dadurch flexibler in der Auswahl der Wurfarme wäre. Ich habe mein Zuggewicht gefunden, also wieso sollte ich für mich ständig andere Wurfarme verwenden wollen?

Technisch schenkt sich das wahrscheinlich nicht viel. Preislich ein wenig was. Vom Aussehen liegen meist Welten dazwischen.
Just my 2 Cents.
Neue Bögen brauchts (eigentlich immer) am See!!!

Auf dem Weg: -/-

Mein Bogenregal:
A&H ACS CX, Bob Lee HardCore Cobra, Ryano Super Apollo, Stalker Vortex RC+LB, Ift Wren


Offline Fyannon

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Danke für den Hinweis, lakeshooter. Optik und Ästhetik spielt für mich auf jeden Fall auch eine Rolle. Da werde ich mir die beiden Bögen dann mal als Vergleich zusammengebaut genauer anschauen.

In der Hand hatte ich den Artus probeweise schonmal im September letzten Jahres und fand ihn eigentlich ganz griffig. Vielleicht aber sogar einen Tick zu groß, bzw. zu breit, für meine kleinen Hände. Das werde ich dann nochmal überprüfen, wenn es letztendlich an die Kaufentscheidung geht. Die Takedowns von Bearpaw waren dahingegen etwas besser, weil schlanker. Hier spricht aber für mich das verwendete Tropenholz gegen einen Kauf. Ohne das kommt ja weder der Big Bear noch der Mohawk aus, wenn ich das richtig gesehen habe.


Offline Sir Robin

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Für deine Entscheidungsfindung könnte es vielleicht nicht nur optische, sondern auch akustische Gründe geben. Oftmals wird ein ILF System lauter klingen, als ein aufeinander abgestimmtes, verschraubten System. Ob dies bei Antur ebenfalls so ist, kann ich dir jedoch nicht sagen.


Offline roscho

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Danke für den Hinweis, lakeshooter. Optik und Ästhetik spielt für mich auf jeden Fall auch eine Rolle. Da werde ich mir die beiden Bögen dann mal als Vergleich zusammengebaut genauer anschauen.

In der Hand hatte ich den Artus probeweise schonmal im September letzten Jahres und fand ihn eigentlich ganz griffig. Vielleicht aber sogar einen Tick zu groß, bzw. zu breit, für meine kleinen Hände. Das werde ich dann nochmal überprüfen, wenn es letztendlich an die Kaufentscheidung geht. Die Takedowns von Bearpaw waren dahingegen etwas besser, weil schlanker. Hier spricht aber für mich das verwendete Tropenholz gegen einen Kauf. Ohne das kommt ja weder der Big Bear noch der Mohawk aus, wenn ich das richtig gesehen habe.

Es gibt doch auch Mohawk Mittelteile rein aus Schichtholz ???
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

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Offline Tomas

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Da ist doch auf jeden Fall was dabei , ohne Tropenholz. Ich als Mohawk - Fan würde Dir den Mohawk empfehlen, da bist Du sehr flexibel, Hybrid oder Recurve, Bogenlänge usw. Außerdem gibt es da viele Gebrauchtangebote, und nicht zu vergessen die Garantie. Und nein, ich krieg für diese Werbung kein Geld !
Grüße Tomas


Offline Botany

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Servus,
vieles haben schon die  Vorposter behandelt. Da du aber gerade wirklich am Anfangen bist, würde ich auch in die Entscheidung miteinbeziehen, dass ILF viele Einstellungen ermöglicht, bzw braucht.
D.H. bis du deinen Bogen mit der idealen Einstellung einfach nur wieder zusammenschrauben kannst, musst du deinen Tiller ausschiessen, deine Wurfarme ausrichten oder zumindest kontrollieren und deinen Nockpunkt festlegen.

Will damit sagen, dass es Zeit und den Willen braucht, sich in die Materie "ILF" einzuarbeiten und natürlich auch, dass du das Griffstück probierst.

Ich habe mich für beides entschieden ;)
Heisst, ich habe ein ILF Mittelteil von Spider und einen Takedown von Antur.

Antur Artus, weil mein Trainer den als Übungsbogen (TD) hat und er mir taugt. ILF um mich # mäßig und Herstellermäßig bewegen zu können.
Den Artus ILF gabs damals noch nicht, deswegen nicht das Mittelteil

Die Wurfarme vom Artus sind sehr hochwertig und dadurch, das er auch ein Limb Wechselsystem hat, kannst du dir sicher sein auch später noch neue WA für deinen Takedown Artus zu kriegen. Sie kosten halt deutlich mehr als  ILF Mittelklasse WA.

Ich hoffe das hilft dir bei deinen Überlegungen
Penthalon Hero, 26#
Jackalope Malachit One Piece Recurve 35 (40)#
 Antur Artus 28# (32#ADF)
NEU: Spiderbow Blizzard ILF 23" Riser, 30# Uukha Gobi long


Offline Woodinski

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Danke für den Hinweis, lakeshooter. Optik und Ästhetik spielt für mich auf jeden Fall auch eine Rolle. Da werde ich mir die beiden Bögen dann mal als Vergleich zusammengebaut genauer anschauen.

In der Hand hatte ich den Artus probeweise schonmal im September letzten Jahres und fand ihn eigentlich ganz griffig. Vielleicht aber sogar einen Tick zu groß, bzw. zu breit, für meine kleinen Hände. Das werde ich dann nochmal überprüfen, wenn es letztendlich an die Kaufentscheidung geht. Die Takedowns von Bearpaw waren dahingegen etwas besser, weil schlanker. Hier spricht aber für mich das verwendete Tropenholz gegen einen Kauf. Ohne das kommt ja weder der Big Bear noch der Mohawk aus, wenn ich das richtig gesehen habe.

Ich hab zwar den Mohawk-ILF noch nicht live gesehen oder in Händen gehabt, aber auf Bildern. Was ich schade finde: die WA-Taschen sind an der Seite nicht hochgezogen. Bedeutet also, du kannst unter dem WA durchgucken. Das sieht optisch sicherlich nicht so doll aus, weil so WA und Riser nicht wirklich ne Einheit bilden. Sieht halt wie reingesteckt aus.
 
Hab damals auf der Paderbow den Artus, der damals neu rauskam, in der Hand gehabt. Optisch gefiel er mir gut, aber mit meinen eher kleinen Händen war mir der Griff deutlich zu wuchtig und bin dann beim Mohawk gelandet. Vorteil war beim Mohawk, dass man recht gut an gebrauchte Wurfarme kommt. Praktisch, wenn man noch Zuggewicht steigern will.
Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"


Offline rso

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  • Heimat. Freiheit. Bogenschießen.
..
Ich hab zwar den Mohawk-ILF noch nicht live gesehen oder in Händen gehabt, aber auf Bildern. Was ich schade finde: die WA-Taschen sind an der Seite nicht hochgezogen. Bedeutet also, du kannst unter dem WA durchgucken. Das sieht optisch sicherlich nicht so doll aus, weil so WA und Riser nicht wirklich ne Einheit bilden. Sieht halt wie reingesteckt aus.
 ..

stimmt. Mag ich pers. auch nicht.

Aber insgesamt gesehen ist ILF ne tolle Sache, Wurfarme sind großteils in 2 lbs-Abstufungen verfügbar, der Gebrauchtmarkt riesig und gerade das sollte am Anfang nicht unterbewertet werden.

Und Raketenwissenschaft isses auch keine, wer 2 x den Inbus bei nem Take-Down festschrauben kann, sollte es auch schaffen die Tillerschrauben am ILF zu bedienen. Macht man ja dafür nur 1x.

cu

Rainer


Offline dietmar_huber

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schau dir doch mal den Oak Ridge an... verschiedene farbliche Mittelteile und schaut auch gut aus als ILF.
https://www.bogentandler.at/de/oak-ridge-shade-evo-19-holzmittelstueck-mit-ilf-aufnahme-6579 hier alle 5 Varianten. Für den Preis ein toller Einsteiger.... hatte ich selbst - auch mein Neffe schiesst den.
« Letzte Änderung: Februar 02, 2021, 04:00:36 Nachmittag von dietmar_huber »
Bear Kodak Magnum mit 50@28"

Meine asiatischen Lieblinge:
YMG 44" ~45@30,5"
Alibow Kheshig ~47@33"
YuWen turkish ~50@31"
Kaya KTB ~45@31"
Bamboo Archery Jotoman ~50@32"
Grozer Turkish long Biokomposit 40@28"


Offline Landbub

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Kann der Bogenbauer was, ists egal. Er wird den Bogen genau auf Dich anpassen in Sachen Tiller.
Bei ILF kannst da halt leichter selber optimieren. Ich möchte auf die Möglichkeit keinesfalls verzichten, ebenso nicht darauf, verschiedene Wurfarme zu verwenden. Beim Pfeiltuning ists auch praktisch, wenn man da 2# rauf oder runter kann.

Allerding ist mir die Optik meines Sportgerätes auch vollkommen egal.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Alles, was du zur Zniper Auflage wissen musst: https://www.youtube.com/watch?v=_5lzzgEn9L8


Offline Fyannon

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Zitat

Und Raketenwissenschaft isses auch keine, wer 2 x den Inbus bei nem Take-Down festschrauben kann, sollte es auch schaffen die Tillerschrauben am ILF zu bedienen. Macht man ja dafür nur 1x.

Deswegen möchte ich ja auch gerne in einem Laden beraten werden. So etwas einmal gezeigt zu bekommen, gehört dabei für mich dazu. Deswegen würde ich auch erstmal von irgendwelchen Käufen im Internet absehen, da ich noch nicht sooo erfahren bin und im Moment auch niemanden wirklich zum Fragen oder Zeigen hätte.
Ich werde auf jeden Fall die verschiedenen Modelle mal in die Hand nehmen und dann schauen, welcher mir am besten liegt.
Vielen Dank auf jeden Fall für die verschiedenen und vielen Antworten! Jetzt komme ich mir nicht mehr ganz so "unwissend" vor.  :klasse: