@Seeker
Ich stimme dir in vielen Punkten zu.
Schichtholz ist Geschmacksache und sicherlich nicht schlecht, dennoch ist es für viele (auch für mich) eben kein Holz mehr und somit kaufe ich es nicht mehr (egal welche Vorteile es eventuell hat). Auch dass es bei FH nicht einfach zusammengekleisterte Platten sind, ist glaube ich fast jedem klar.
Problem ist einfach, dass der Unterschied zwischen billigem China-Schichtholz und teurem FH-Schichtholz nicht für den Laien erkennbar ist und somit der Vergleich was Preis/Leistung angeht viel schneller gezogen ist, als wenn man vom Naturprodukt Holz ausgeht.
Die Preisspanne zwischen billigem Schichtholz (z.B. aus China) und teurem Schichtholz (z.B. bei FH) ist sicherlich immens, für den Messebesucher aber zum Beispiel nicht ersichtlich. Anders bei Naturholz. Makassar, Olive, Eibe, Ulme, Grenadil etc. Da sind die Preise recht fix. Nicht umsonst gibt es keine billigen China-Mittelteile aus Makassar oder Eibe :-)
Das Problem ist jedoch, dass es zumindest bei mir gar nicht auf die wenigen % am Ende ankommt, wo das teure Schichtholz dem billigeren oder auch Echtholz technisch überlegen ist. Diese wenigen % können meiner Meinung nach 95+% der Bogenschützen gar nicht rauskitzeln aus dem Bogen.
Und somit ist es eben bei den meisten Schützen so, dass sie sich (auch aufgrund des Preises?) schon eine gewisse Erwartungshaltung an den Bogen aufbauen, die dann einfach nicht vom Bogen erfüllt werden kann.
Diese Erwartungshaltung bauen aber gar nicht unbedingt die Bogenschützen selber auf, sondern wird auch teils von den Herstellern befeuert, indem sie eben sagen, das ist das beste und tollste und modernste.
Und hinterher stellt man dann halt doch fest, dass der Bogen (hier halt eben FH) nicht das für einen selber hält, was man sich versprochen hat.
Das liegt nicht an FH (kann bei jedem anderen Bogen auch so sein), nur die Feststellung, dass ich mit einem Bogen, der 1500€ weniger kostet genau die gleichen Ergebnisse schieße wie mit einem Bogen für 2000€ ist der Impuls, den teuren Bogen zu verkaufen schneller gegeben als bei einem billigeren.
Der einzige Aspekt, der dem Verkauf dann entgegen steht, ist, wenn der Bogen eben eine Emotion beim Schießen auslöst, das was ich als Essenz bezeichnen würde, als Seele, als eine nicht wirklich greif- und messbares Element, dass es eben nicht zu messen gibt.
Und diese Emotion gelingt es FH bei vielen Schützen eben nicht (mehr) zu wecken.
Viele Bekannte haben die FH-Bögen bei mir ausprobiert, gekauft hat von ihnen bisher keiner einen FH. Anders als bei manch anderen Bogenbauern.
Technisch hochklassig (und das sind die FH-Bögen sicherlich) und Emotion müssen halt nicht Hand in Hand gehen.
Und für mich ist dies auch der Grund, wieso man relativ viele FH-Bögen nach nur kurzer Nutzungszeit wieder bei den Auktionen findet.
« Letzte Änderung: März 23, 2021, 09:49:49 Vormittag von lakeshooter »
Neue Bögen brauchts (eigentlich immer) am See!!!
Auf dem Weg: -/-
Mein Bogenregal:
A&H ACS CX, Bob Lee HardCore Cobra, Ryano Super Apollo, Stalker Vortex RC+LB, Ift Wren