Archers Campfire

Sehnenbau - Eindrehrichtung

Gast · 12 · 7350

testjan

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Hallo Sehnenbauer,

eben lief ein Livevideo mit Jake Kaminski (World Champion Recurve, USA) auf Facebook, indem er gezeigt hat, wie er seine beweglichen und festen Nockpunkte wickelt.

Nebenbei kam zur Sprache, inwieweit es eine Rolle spielt, in welche Richtung die Sehne eingedreht ist und ob die Wicklung im Uhrzeigersinn oder entgegen gemacht wird.

Er hat dabei einen Aspekt erwähnt, den ich noch nie bedacht habe: die Wickelrichtung des Garns. Die einzelnen Fasern werden ja bei der Herstellung ebenfalls zusammengedreht und ergeben so das Garn. Laut Kaminski soll die Eindrehrichtung der Sehne analog zu der des Garns erfolgen, sonst drehen sich unter Umständen die Garnstränge auf (unwahrscheinlich) oder werden zumindest locker.

Mir ist das noch nie aufgefallen, es scheint mir aber logisch und ich werde in Zukunft darauf achten.


Offline Waldgeist

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Moin Mescalero,
"grau ist alle Theorie" - bleibt die spannende Frage, ob es wirklich etwas ausmacht d.h. wie sich ggf. der Effekt einer veränderten Wicklerichtung auswirkt.
(Saubere handwerkliche Ausführung wie immer vorausgesetzt.) Danke erst einmal für den Hinweis.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero



testjan

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@stoned
Bisher wurde immer nur die Wickelrichtung der Mittenwicklung in Relation zur Drehrichtung der Sehne diskutiert, auch bei dem von dir verlinkten Thread. Kaminski sprach aber davon, dass bereits das Garn eingedreht ist und von der sich daraus ergebenden Eindrehrichtung der Sehne. Bzw. bei flämisch gespleißten von der „Zwirbelrichtung“.


Offline Stringwistler

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Also Leute, im traditionellen Bereich, selbst bei einem sehr sehr guten Schützen, kann das getrost vergessen werden.
Diese Versuche habe ich schon vor 20 Jahren mit Dacron durchgeführt.
Da war es echt noch minimal merkbar, weil sich durch die starke Dehnung des B50 Garns (und die Fäden sind ja deutlich dicker) auch noch dieser Ausdreheffekt summierte.
Es gab da wohl einen Langbogner im Verein der merkte da den Unterschied... ;D
Beim FF+ das sich ja schon um nur 1/5 so viel dehnt und der Faden deutlich dünner ist wie B50 merkte ich und andere sehr gute Schützen keinerlei Unterschiede, weder bei der Steckung, noch beim nachschwingen der Sehnen, noch bei der Umdrehungzahl des Nachdrehens bis sich die Sehne entgültig nicht mehr verändert hat.
Das Wachs hält da sowieso schon homogen alles zusammen.
Nun sind heute die Sehnengarne noch dünner und noch weniger eingedreht, da ist das schon gar nicht mehr spürbar. Selbst unsere damaligen Fitaschützen die es bis zur Deutschen und Europameisterschaft geschafft haben, haben da keinen Unterschied bemerkt. Lediglich den Sehnenwachsauftrag haben sie mit einem Faden und einer speziellen Technik minimiert um jedes Grain einzusparen.

Aber wie bei allen Sportarten so gibt es wohl auch beim Bogenschießen Leute die Flöhe husten hören... :bow: :Achtung:
« Letzte Änderung: Dezember 19, 2017, 05:07:04 Nachmittag von Stringwistler »
Servusla, Gruß Guidl...

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Offline stoned

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@ Mescalero: Okay, dass Du das Eindrehen der Stränge meinst, hab ich überlesen, sorry.
Grüße, Heiko


Offline Waldgeist

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Thank you, Guido, for your last. Genau in diese Richtung ging mein letzter von Skepsis getragener Beitrag.
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AndiE

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Hallo

Es gibt da einen Koreaner, dem würde ich es evtl glauben wenn er sagt er merke einen Unterschied. Bei allen anderen  ::)

MfG
      Andi


Offline ravenheart

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Unter meinen Wicklungen dreht sich nix mehr. Egal, wie'rum ich wickle.

Rabe


Offline Stringwistler

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Unter meinen Wicklungen dreht sich nix mehr. Egal, wie'rum ich wickle.

Es geht doch nicht darum, ob sich unter der Wicklung was dreht, sondern darum, daß jeder Faden des Sehnenmaterials schon eine bestimmte Drallrichtung bei der Herstellung hat.
Ob es jetzt relevant ist die Drallrichtung der Sehne gegen diese Drallrichtung des Fadens herzustellen.
Ich hab das schon vor zig Jahren aufgegriffen und machte mir auch so meine Gedanken darüber.
Ich dachte mal wenn man die Sehne entgegen dieser Drallrichtung des Fadens herstellt, daß evtl. die Sehne mehr Setzzeit und mehr nachdrehen braucht, bis sie sich entgültig gesetzt hat. So machte ich damals von jedem Material 2 gleiche Sehnen mit unterschiedlicher Drallrichtung.
schoss jede Sehne einige Wochen lang und notierte die nötigen Umdrehungen bis sich die Sehne auf passender Standhöhe nicht mehr verändert hat.
Eine Sehne aus FF+ 16 Strang ist mir damals besonders aufgefallen daß die 8-10 ganze Umdrehungen mehr brauchte bis sie sich gesetzt hatte...
Das komische daran war aber, daß gerade diese Sehne die gleiche Drallrichtung beim herstellen hatte, wie die einzelnen Fäden vorgaben, was dann eigentlich schon wieder voll unlogisch war.  >:(
Also wiederholte ich den Versuch mit gleichem Sehnenmaterial, gleiche Spule, gleiche Farben, gleiche Strangzahl. Konnte dann allerdings bei den beiden neu und gegensätzlich hergestellten Sehnen nicht mehr feststellen...
Da spielen wohl bei noch so guter Handwerkskunst noch mehr Faktoren eine Rolle, die man gar nicht reproduzieren kann.
« Letzte Änderung: Dezember 20, 2017, 10:41:56 Vormittag von Stringwistler »
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Offline aurelium

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Bei sauberem Griff und Ablass dreht sich die MiWi nicht wirklich weit. Im schlimmsten Fall vielleicht 1/2 Drehung. So what.

Ich mache meine MiWi immer als letztes drauf, nach dem Eindrehen und Vorstrecken, unter voller Spannung auf der Streckbank. Da verdeht sich unter der Wicklung später nichts mehr. Bei einer MiWi mit zwei Schichten (dünnes .008 Garn drunter), sollte bei der oberen Wicklung sowieso kaum noch was ankommen.

P.S: ok, missed the point.

Was die Drallrichtung innerhalb des Sehnengarns angeht könnte ich mir vorstellen, dass sich die Sehne in einer Richtung eingedreht glatter streichen lässt (beim Runden), als anders herum. Wenn man das aber weder sehen noch fühlen kann, sollte es irrelevant sein.
« Letzte Änderung: Dezember 20, 2017, 11:24:45 Vormittag von aurelium »
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testjan

  • Gast
Denke ich eigentlich auch, bei der fertigen Sehne bewegt sich im Gebrauch ohnehin nichts mehr, wenn sie eingeschossen ist. Drauf achten werde ich beim nächsten Bau trotzdem mal, das habe ich nämlich noch nie.