Archers Campfire

Anfänger - Zuggewicht.. (wenig? oder noch weniger?)


Offline Joker

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Hallo..

"schon wieder".. die leidige Frage...


an und für sich bin ich ein starker Kerl (180, 85), aber bogenmässig so gar nicht im Training.. (bin ja noch kompletter Anfänger)

Meine beiden Bögen haben 28#..
letztens auf der Suche nach einem weiteren Bogen, mal div. Zugstärken probiert… 28, 30 geht…
35-40 geht natürlich auch noch… aber halten und zielen wird dann schon anstrengend und wackelig..

vor ein paar Tagen mal ein wenig zur Zieltechnik probiert und nach 60,70 Pfeilen haben die Fehler angefangen.. die Arme haben zwar nicht wehgetan, aber ich führe es auf Ermüdung zurück..

da ich in nächster Zeit mehr Schiessen will und vor Allem mal richtig Technik trainieren, stellt sich mir die Frage…

soll ich mir noch 20# WAs für´´´  s Training zulegen um hierbei einfach Kräfte zu sparen und vermutlich auch sauberer den ganzen Ablauf zu machen… (ich würde grad welche recht günstig bekommen)
ich denk mir, gerade anfangs wenn der ganze Schussablauf und das dran Denken (...Anker, Schulter runter, zielen, Ellbogen raus, Rücken, richtig lösen..) jetzt anfangs noch langsamer und bewusst gesteuert wird, könnte das net schaden…


ich bin zwar absolut kein Macho der 50,60# braucht… (und vielleicht noch extra dafür in die Kraftkammer geht)…
aber langfristig mal in der Lage zu sein prinzipiell einen 40, 45 Pfund Bogen zu schiessen wäre schon das Endziel.

aber wenn ich die nächsten paar Jahre mit 20,25 rumlaufe ist´ s mir auch egal, wenn es für das Weiterkommen sinnvoll ist..


PS:
es geht um einen uralten Samick, Progress II… der lt. meinem Bogenshop noch sehr brav schiesst… und eben für den wüsste ich jetzt 20# WAs eines Progress.…


PPS:
bin ja ganz neu hier, wer neugierig ist, kann hier die Vorstellung lesen
https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=7224.0


Offline Detlef1964

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Hallo Joker
Ich habe gerade vor einer Woche mit dem Bogen als absoluter Einsteiger begonnen.
Habe ein Leihbogen mit 24lbs und mit den 29 Zoll Auszug zieht dieser dann schon 26lbs!
Ich bin auch Ü-180cm Ü-100kg und hätte wohl doch erst mit 20lbs beginnen sollen.
Gestern musste ich pausieren und Heute tut mir immer noch alles weh.
Aber ich taste mich langsam ran an die 26lbs nach 50 Pfeilen ist dann auch Schluss und alles Zittert nur.
Ich denke das es auch sehr viel Zeit braucht bis sich der Körper darauf einstellt die neuen Belastungen zu speichern.


Online Waldgeist

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  • Nordlicht
Um die Technik zu erlernen reichen die 20 # allemal. Und um es gleich an den Anfang zu stellen: Bitte den Fokus nicht aus das
Treffen sondern auf einen kontinuierlich "sauberen" Ablauf legen. Dazu bedarf es auch keiner großen Entfernung zum Ziel; fang ruhig bei 5 m an und steigere Dich erst langsam an die 12 - 15 m heran. Gönn deinem Körper auch hinreichend Ruhepausen, so dass sich der Bandapparat an die neuen bislang ungewohnten Abläufe gewöhnen kann.
Dann machste nichts verkehrt. Vor allem hab Spaß und genieße es, wenn Du mit deinem Bogen immer vertrauter wirst.
« Letzte Änderung: März 28, 2021, 06:02:54 Nachmittag von Waldgeist »
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Erbswurst

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Die Progress-Wurfarme kosten wahrscheinlich weniger als eine halbe Tankfüllung, ich würde da zuschlagen. Wie Waldgeist schrieb, fürs das Techniktraining und Distanzen bis 20 m oder so langt das Zuggewicht locker.


Offline Steve

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Ich kann Dir auch nur zu den 20# Wurfarmen raten. Habe für meine bessere Hälfte hier einen Ragim Wildcat mit Wurfarmen in 16# und 20#. Es macht echt Spaß und übt ungemein mit niedrigem Gewicht zu schießen.  :bow:
Jensbow Reptile 60“ 35#
TBow 19“ mit Uukha  Gobi Medium 35#
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Offline roscho

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Ich bin da auch bei der 20# Fraktion ;)

Und bei Waldgeist - erst schießen lernen, dann treffen !
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Red ll

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Hallo Joker,

Das weckt meinen Wiederspruchsgeist, ernsthaft! Na klar kann man alles richtig und nach Lehrbuch machen und das hat seinen Grund und auch Sinn. Langsames heran tasten, Muskeln nicht über strapazieren, Augenmerk auf die Technik, klein anfangen, langsam steigern. Im Ruhrgebiet sagen wir, kannste so machen, ist dann halt ...  ;-)
Ganz ehrlich? 20 lbs bei einem 85 kg Mann der 1,80 groß ist, ist gar nichts, wenn du nicht ausschließlich auch gar nichts körperlich tust. Zum Üben mit Sicherheit gut, vielleicht ( für mich war es das nicht), für den Spaß, hmmmm. Ich hätte und hatte da keinen dran.
Ich habe vor kurzen erst (September 2020)mit sehr hohem Zuggewicht angefangen Recurve Blankbogen mit Abgreifen zu schießen und hatte ständig Muskelkater, bin aber eh sportlich und finde das nicht schlimm, bin auch nicht jung und habe es so genossen, den Bogen und seine Kraft und die Schnelligkeit des Pfeiles zu spüren.
War möglicherweise nicht das allerklügste, dennoch ist jetzt alles echt wirklich so gut es in so kurzer Zeit sein kann und der Bogen zieht sich leicht, weich und geschmeidig. Im Grund hängt es davon ab, wo du dich, wann siehst.
Die wenigsten von uns sind Olympioniken, deutsche Meister oder Rekordhalter und viele haben ganz korrekt und richtig und andere intuitiv mit Try and Error gearbeitet. Beides geht, ist völlig in Ordnung und kann zu fantastischen Ergebnissen führen, immer aber total viel Spaß machen. Immer diese Vernunft und  immer das Gleiche;-)))...ich gebe zu bedenken, blossss kein zu hohes Zuggewicht(die Meinungen sind da sehr unterschiedlich)
Ganz persönlich und nur für dich. Das setzt deinen Tainingsehrgeiz, deiner Diziplin, deiner erreichbaren, aber dennoch Visionären Zielsetzung einen klaren Rahmen. Diesen näherst du dich an, korrigierst, änderst sie je nach umständen, gehst einen Umweg, endest in einer Sackgasse, schießt ohne Ende Geld durch den Wald oder die Ziele und verlierst deine persönliche Vision nicht aus den Augen.(Vllt in einem halben Jahr auf 18 m schöne Gruppen zu schießen, wie schön diese dann sein sollen, ergibt sich nach Zeit und Intensität und Leidenschaft, vor allem der)
Meine Ziele konnte ich erreichen und diese stetig aufstocken, so das ich immer weiter machen möchte, weil es geht und so viel Spaß macht.
Und - es geht heutzutage alles auch mit Internet und Medien, Vereinskollegen, wenn man in einem ist oder sein muss, um schießen zu können(lange Distanzen, Parcours) um wirklich sauber zu schießen und mit viel Willen und Kontrolle eine gute Schußtechnik zu erarbeiten.
Natürlich, das steht außer Frage und ist total wünschenswert ist ein echtes Training mit einem GUTEN Trainer(bei uns sind sie eher rar) viel schöner und besser, beschränkt sich aber auf die geringste Zeit, die du mit deinem Wunsch, Spaß, Hobby, Berufung, Bla, verbringst, den Rest musst du eh selbst trainieren.
Meine Empfehlung ist, tu das was dir Spaß macht und wenn es ein 40 lbs Bogen ist, dann nimm den. Was soll’s? Es ist eher unwahrscheinlich das du ausgerechnet davon dauerhafte, nicht wieder gut zu machende Schäden zurück behältst.
So, mit dem Wissen vermutlich in ein Wespennest und sehr bewusst gestochen zu haben.
 Ganz LG
Karsten
« Letzte Änderung: März 28, 2021, 06:44:52 Nachmittag von Red ll »
Blankbogen: Gillo GT 27,5 Formula, Hoyt Velos Medium, Bogenlänge 70,5“, 44,7-48,7#@28-30“, Beiter Button, Zniper Rest, ACE 370


Offline Cayuga

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Drei paar Thesen von mir:

1. Man kann auch mit geringem Zuggewicht Spaß haben
2. Geringes Zuggewicht heißt i.d.R. auch leichter Pfeil und bringt auch genügend Speed
3. Saubere Technik geht nur mit geringer Belastung (ich komme vom olympischen Gewichtheben; in meiner Jugend u.a. Silbermedaille bei der Landesmeisterschaft). Wir haben Technik immer mit geringem Gewicht trainiert. Bei den olympischen Spielen siehst Du im Gewichtheben 🏋️‍♂️ nur noch schlechte Technik, die auch auf die Knochen geht.

Die Spiele sind eröffnet  ;)
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Jack Ryan

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Ich bin komplett bei Red.
Einfach das schießen was einem Spaß macht.
Und wenn man mit dem #40 Bogen nur 30 saubere Schüsse schafft, dann macht man nur 30. Die dann aber hochkonzentriert und mit dem Fokus auf eine saubere Technik. Dann den Muskeln 2 Tage Ruhe gönnen und langsam die Anzahl der Schüsse steigern. Eine schlechte Technik kann man sich auch mit #15 angewöhnen.


Offline roscho

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Und ich komplett dagegen !

Klar kann man keine Pfundzahl für einen Anfänger über einen Forumspost angeben, weil man ihn nicht kennt und nicht weiß was er wirklich ziehen und halten kann, aber es gilt lieber zuwenig als zu viel.

Ich bin seit einigen Jahren Trainer im Instinktiven Bogenschiessen und habe auch den Übungsleiterschein  in Bayern.
Seit ein paar Jahren machen wir bei mir auch 2 mal jährlich ein Trainingswochenende mit einem DSB A Trainer und Ausbilder in der INstinktive Archery Academy.

Eine saubere Technik ist die Grundlage des Bogenschiessens (Instinktiv und olympisch) und der Schütze muss in der Lage sein diese Technik repetitiv und locker zu üben um das passende Körpergefühl zu entwickeln.
Ist das Zuggewicht so hoch das nach 30 Schüssen schon Schluss ist kann der Schütze keine saubere Technik entwickeln.

Und was das Argument mit den Schäden angeht, nach 6 Monaten wird (wenn kein Vorschaden bei den Gelenken vorliegt) noch dein Dauerschaden entstehen.
Aber wenn ich hier eine Umfrage machen würde bei Schützen die schon mehrere Jahre schießen werden sich sicher einige melden die kaputte Schultern haben und massiv reduzieren müssen oder ganz aufhören müssen.

Also lieber leichter anfangen und sauber lernen um langfristig Spaß am Bogenschiessen haben als nach einem Jahr alles in die Ecke schmeißen !

Meine 2 ct

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
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* Albert Einstein


Offline BowLaw

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Ich bin komplett bei Red.
Einfach das schießen was einem Spaß macht.
Und wenn man mit dem #40 Bogen nur 30 saubere Schüsse schafft, dann macht man nur 30. Die dann aber hochkonzentriert und mit dem Fokus auf eine saubere Technik. Dann den Muskeln 2 Tage Ruhe gönnen und langsam die Anzahl der Schüsse steigern. Eine schlechte Technik kann man sich auch mit #15 angewöhnen.
Kann man schon so machen.
Das Problem sind nicht die Muskeln, sondern die Sehnen.
Die Sehnen gewöhnen sich nur langsam (sehr langsam) an eine ungewohnte Arbeit.
Abgesehen davon möchte ich in einem 3D Parcours der 30 Pflöcke und noch mehr Ziele anbietet nicht nur 30mal Schießen können.
Und letztendlich - ich hatte das mal ausführlich geschrieben und es wird immer "schlimmer" - die 15j Tochter mit ihrem 25 lbs Bogen mit Fertigpfeilen schießt uns momentan in Grund und Boden.

Aber natürlich - jeder wie er mag, manchmal klappt es ja auch.


Erbswurst

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@Red II
Die meisten, die hier und anderswo das niedrige Zuggewicht predigen, tun das nicht, weil sie es in irgendeiner Broschüre gelesen oder von einem Trainer erzählt bekommen haben. Sondern weil sie persönlich erfahren mussten, wie es sich nach ein paar Monaten (oder auch Jahren) anfühlt - nämlich sehr unschön. Und einige werden hier gar nichts mehr schreiben, weil die Überlastungsschäden so massiv waren, dass sie das Bogenschießen komplett aufgegeben haben.

Wenn du nach kurzer Zeit hohe Zuggewichte schießt, schön für dich und den Fachhandel. Mal sehen wie lange....

Diese Strategie hier zu propagieren halte ich aber für, gelinde gesagt, grob fahrlässig.


Offline Red ll

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Es ist immer wieder interessant, wie bewusst das gelesen und verstanden wird, was man darin sehen möchte😊
Vllt solltest du noch einmal lesen, was ich wie geschrieben habe, denn das was du da herausliest, steht dort nicht, Erbswurst.
LG
Karsten
Blankbogen: Gillo GT 27,5 Formula, Hoyt Velos Medium, Bogenlänge 70,5“, 44,7-48,7#@28-30“, Beiter Button, Zniper Rest, ACE 370


Erbswurst

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Vllt solltest du noch einmal lesen, was ich wie geschrieben habe, denn das was du da herausliest, steht dort nicht.

Dann habe ich deinen Post womöglich falsch interpretiert. Aber auch nach wiederholtem Lesen ändert sich an der vermeintlichen Intention nichts, aber das ist letztlich auch egal.


Online Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Also ich bin da voll bei Waldgeist, Roscho und den 20# Kollegen.
Ich schieße seid 40 Jahren Bogen (1,94/110kg, früher auch 65lb. + und das viel mir damals gar nicht schwer. Allerdings hatten wir damals keine Trainer, bestenfalls Vereinskollegen, wo wir uns das angeschaut und verfeinert und für sich selbst angepasst haben.
Vieles wurde falsch angeschaut, falsch umgesetzt und trotzdem könnten wir an keinem Ziel vorbeischießen.
Heute schieß ich knapp 40lb und müsste eigentlich schon wieder wegen Ellbogen und Schulterproblemen reduzieren.
Vor 40 Jahren hab ich keine Probleme gehabt, die fingen erst vor 20 Jahren an...
Tennisellbogen waren da die kleinsten davon und glaub mir... es macht eigentlich keinen Spaß jedesmal beim schießen Schmerzen zu haben. Ich hatte die aber schon nach wenigen Schuss...
Mach bitte nicht die gleichen Fehler wie ich und vor allem höre auf dein Hirn und nicht auf falsche Ratschläge, denn du hast eigentlich in deinem 1. Post alles schon richtig geschrieben.
Bau erst mal die saubere Technik auf und steigere dann in 6 Monaten 5lb...max. 10lb. weise dein Zuggewicht und schieß das auch wenn möglich 2-3x die Woche. So kommst du garantiert zu deinem "Wohlfühlzuggewicht".
Das solltest du ohne Schwierigkeiten und sauber einige sec. im Anker stehend, locker 2 Std. lang oder ein Turnier oder Parcours mit 30 Warmschießpfeilchen schießen können, ohne Ermüdung. Das sind dann schon mal einige 100 Pfeile... sei dabei ehrlich zu Dir selbst. Du musst niemanden was beweisen.  ;)

Und jetzt hab Spaß und mach das wozu du Lust hast... Bogenschießen...  :klasse:
« Letzte Änderung: März 29, 2021, 08:56:21 Vormittag von Stringwistler »
Servusla, Gruß Guidl...

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