Archers Campfire

Anfänger - Zuggewicht.. (wenig? oder noch weniger?)


Offline TheTTP

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 109
Ich bin ja auch eher bei denen, die ein niedriges Zuggewicht am Anfang empfehlen. Bei mir persönlich hat das im Anfang ganz gut funktioniert. Da ich aber auch durch Fehlen eines Trainers nur schwer prüfen konnte, was ich da richtig oder falsch mache, bin ich dann relativ schnell auf ein höheres Gewicht gegangen. Nur mit etwas Anstrengung war es mir möglich zu „erfühlen“ ob ich z.B. die richtigen Muskeln benutze.

Das oben schon angesprochene Körpergefühl konnte ich erst mit einer gewissen Körperspannung erreichen.

Best Case ist aber auch meiner Meinung nach, geringes Zuggewicht und jemand, der einem die richtige Form beibringt. Danach dann in Richtung Wohlfühlgewicht trainieren, was ja offensichtlich sehr individuell ist.


Offline Kickaha

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 26
Die richtige Form, gibt es die überhaupt?

Ansonsten ist es wohl nicht falsch, auf seinen Körper zu hören, übertriebenen Ehrgeiz zu vermeiden und Stimmen die einen dazu auffordern den inneren Schweinehund zu überwinden, zu ignorieren.


Offline roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 8125
Die richtige Form, gibt es die überhaupt?


Ja, die gibt es - aber nicht EINE richtige Form.

DIE richtige Form ist eine der Biomechanik des jeweiligen Schützen angepasste und gelenkschonende Form die gefunden werden muss.

Bogenschiessen ist eben einfach, aber nicht leicht ;)

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Grizzly

  • globaler Moderator
  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1810
Tja, Schwimmen, Tischtennis, Badminton und Bowlen. Das bei 185 und fast 2 Zentnern....

Sportlsich war ich immer. Hab dann mit 34 LB angefangen und relativ kurz danch auf 50@28 gesteigert. Kraft ? Kein Problem. Aber die Sehnenansätze.

Ergebnis: 2 1/2 Jahre 20# und dann langsam auf Endzuggewicht. Ich hab mittlerweile, dank Geduld und Disziplin, knapp über 50#mauf den Fingern. Um die 30 machen aber, mit dem richtigen Set Up quch höllisch Spaß und reichen für fast 200 m und JEDEN Parcours.
I am the bear, the bear I am. With grey and fuzzy hair. Be aware of my grumble!


Offline Waldgeist

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 4937
  • Nordlicht
Ich finde es bedauerlich, wenn bei diesem Thema immer wieder mal Posts kommen, die ignorieren, was an körperlichen Schäden und Folgeschäden eintreten kann(!). Mal abgesehen davon, dass hier zur Genüge über die Gesundheitsschäden berichtet d.h. geschrieben wurde - wie kann jemand die Verantwortung dafür übernehmen, wenn sich aufgrund seines Posts hinsichtlich einer "großzügigen Handhabung des anfänglichen Zuggewichts" Probleme bei einem Kollegen einstellen?
Ich appelliere einfach mal an die Verantwortung und würde mir wünschen, dass etwas mehr Rücksichtnahme geübt wird.
Wobei schon klar ist, dass der Anwender die Entscheidung allein trifft. Aber er hat ja aus gutem Grund hier gefragt ...
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Coureur de bois

  • Robin auf der Hut
  • *****
    • Beiträge: 526
  • feministische Burschenschaft Hysteria...
Hohe Zuggewichte, schlagende Wurfarme, Plomben die nach dem Training locker zum Zahnarzt gebracht wurden usw.
Es gibt sie mit den hohen Zuggewichten bis 120 Pfund (einhundertzwanzig) Warbows..., 50 oder 60 waren vor zwanzig Jahren bei den Langbognern noch gängig.
Ich, damals frisch eingestiegen und das mit 45#, die Muskel kein Problem, aber die Sehnen meldet sich, das war nicht schön..
Heute mit einem Altar an Siegen und mehr noch mittleren Platzierungen, ist die Tendenz bei 38 bis 41#, damit liege ich wenn ich so im Forum blättere Zugewichtstechnisch eher im oberen Bereich.

Was aber einen bzw. eine gute bis exzellente Bognerin ausmacht, ist so meine ich die mentale Fitness in Verbindung mit der physischen nur so gelingt der Flow (wenn man so will).
Im übrigen bin ich bei Roscho, dem Stringwistler, dem Waldgeist und anderen mit viel Erfahrung.

Und nicht vergessen, schaut auf euren Body mass index BMI, da schleppen manche mehr als gut ist ins Gelände und der Flow schwindet. Yoker, du bist an dieser Stelle nicht gemeint.

Yoker schreibt:"...auch bin ich gerade im Begriff mir jetzt endlich einen Trainer zu suchen um mir meine ekletanten Fehler auszubessern (ständig blauer Unterarm, laut knallender Bogen etc.).."
Schau mal unter Standhöhe, die ist wohl zu niedrig eingestellt (Sehne eindrehen)
Der Bogenarm kann so gestreckt werden das Elle und Speiche fasst senkrecht übereinander stehen...hilft gegen blaue Flecken...

coureur
« Letzte Änderung: März 29, 2021, 01:33:13 Nachmittag von Coureur de bois »
Friedrich LB,
Ballweg Sperber, Bambus
Robinie Selfbow,
"Reiter"Double-Wave
"ich brauche keine Mitfahrgelegenheit, ich
brauche Munition"
Holz, Alu und Carbon
Hoyt Satori mit Uukha Uureg
Border 17" ILF mit Uureg


Jack Ryan

  • Gast
Ich finde es bedauerlich, wenn bei diesem Thema immer wieder mal Posts kommen, die ignorieren, was an körperlichen Schäden und Folgeschäden eintreten kann(!). Mal abgesehen davon, dass hier zur Genüge über die Gesundheitsschäden berichtet d.h. geschrieben wurde - wie kann jemand die Verantwortung dafür übernehmen, wenn sich aufgrund seines Posts hinsichtlich einer "großzügigen Handhabung des anfänglichen Zuggewichts" Probleme bei einem Kollegen einstellen?
Ich appelliere einfach mal an die Verantwortung und würde mir wünschen, dass etwas mehr Rücksichtnahme geübt wird.
Wobei schon klar ist, dass der Anwender die Entscheidung allein trifft. Aber er hat ja aus gutem Grund hier gefragt ...

Sei mir nicht böse, aber dein Post klingt so, als ob grundsätzlich andere Meinungen (bei diesem Thema) nicht erwünscht sind, weil es nur eine richtige gibt.
Ich kenne diese Empfehlungen auch und halte sie durchaus für sinnvoll, gerade wegen den möglichen Schäden. Aber jeder Mensch ist anders. Der eine verträgt #40 besser als der andere.
Natürlich melden sich hier einige, die gesundheitliche Problem hatten oder noch haben, um andere zu warnen (was ich sehr gut finde). Aber was ist mit denen, die etwas mehr # schießen und keine Probleme haben?
Was ich sagen möchte ist, dass es beim Zuggewicht nicht nur eine Wahrheit gibt. Jede Jeck is anders.
Und zum Thema "Eigenverantwortung". Aktuell ist es zwar so, dass den Menschen die Eigenverantwortung eher abgesprochen wird, aber wir müssen es hier nicht genauso machen. Wir sind erwachsende Menschen und können uns gegenseitig auch etwas mehr zutrauen.   


Offline perkolat

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 460
Um mal einen Vergleich zu ziehen, auch wenn die immer hinken. Wenn ich als völlig ungeübter Kegler auf die Bahn gehen würde, greife ich trotzdem nicht zu einem Handball, obwohl mir der vom Gewicht her deutlich gesünder erscheint. Ja, dann habe ich auch mal einen Muskelkater. Ohne hier jemandem auf die Füße treten zu wollen, wenn wir jede körperliche Tätigkeit nur so ausüben, dass wir ohne jegliche Anstrengungdgefühle wieder vom Platz gehen, können wir uns aus meiner Sicht nicht entwickeln.
Ich glaube Bogenschießen muss Spaß machen. Mir macht es das nicht, wenn ich die Sehne in Bewegung sehen kann. Mein eher unsportlicher Junior zieht mit 70kg Gewicht bei fast 2m Länge, problemlos 40". Aber nur 40-50 Schuss, einmal alle 1-2 Wochen. Vielleicht bestehen die Anfangsprobleme auch darin, völlig untrainiert 500 Schuss oder mehr in der Woche machen zu wollen. Das wird dann sicher zuviel. Deshalb stimme ich grundsätzlich zu, sich nicht zuviel zuzumuten. Ich würde es aber nicht allein am Zuggewicht festmachen wollen.


Offline Woodinski

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1467
  • Bogenazubi - 6. Lehrjahr
Um mal einen Vergleich zu ziehen, auch wenn die immer hinken. Wenn ich als völlig ungeübter Kegler auf die Bahn gehen würde, greife ich trotzdem nicht zu einem Handball, obwohl mir der vom Gewicht her deutlich gesünder erscheint. Ja, dann habe ich auch mal einen Muskelkater. Ohne hier jemandem auf die Füße treten zu wollen, wenn wir jede körperliche Tätigkeit nur so ausüben, dass wir ohne jegliche Anstrengungdgefühle wieder vom Platz gehen, können wir uns aus meiner Sicht nicht entwickeln.
Ich glaube Bogenschießen muss Spaß machen. Mir macht es das nicht, wenn ich die Sehne in Bewegung sehen kann. Mein eher unsportlicher Junior zieht mit 70kg Gewicht bei fast 2m Länge, problemlos 40". Aber nur 40-50 Schuss, einmal alle 1-2 Wochen. Vielleicht bestehen die Anfangsprobleme auch darin, völlig untrainiert 500 Schuss oder mehr in der Woche machen zu wollen. Das wird dann sicher zuviel. Deshalb stimme ich grundsätzlich zu, sich nicht zuviel zuzumuten. Ich würde es aber nicht allein am Zuggewicht festmachen wollen.

Man muß ja auch nicht ewige Zeiten mit den 20#-Wurfarmen schießen. Man macht da wirklich, wenn man regelmäßig schießt, schnell Fortschritte. Wir hatten auch mal einen Anfänger im Verein, der unserer Empfehlung nicht folgte und sich nen 35# Bogen und dann recht schnellt nen 50# Bogen geholt hat. Ergebnis: Schulter hinüber und aufgehört mit Bogensport.  Und das mit nicht mal 30. Klar, kommt immer auf die individuelle Verfassung an - aber ich würde das Risiko minimieren wollen.
Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"


Offline joe.man

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 98
Mal abgesehen von den physischen Problemen, als Anfänger hat man ja genug damit zu tun sich eine ordentliche Technik anzueignen. Das geht nunmal deutlich leichter wenn man nicht noch mit dem Zuggewicht zu kämpfen hat. Mit dem richtigen Setup machen auch 35-40# Spaß, vor allem wenn man trifft ;-)
Ich würde jedem Anfänger empfehlen mit deutlich weniger Zuggewicht zu starten als man im Bogenladen ziehen kann aber jeder so wie er möchte solange es Spaß macht.


Offline Ulrich

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 443
Es spricht ja nichts dagegen, zwischendurch gut aufgewärmt ein paar Pfeile mit dem nächst höheren Zuggewicht einzustreuen. Egal wie tief man einsteigt... jede Erhöhung des Zuggewichtes ist gewöhnungsbedürftig.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline roscho

  • Administrator
  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 8125
Ich möchte zu diesem Thema 2 Beispiele bringen, die ich im Kurs erlebt habe:

a) (Hoch)Leistungsgeräteturner aus dem deutschen Kader: 40# als "Einstiegsbogen" eher zu leicht, auch 50# bereiteten keine Schwierigkeiten. Technik einmal erklärt - 2 mal korrigiert, passt

Da hatten sowohl Max als auch ich keine Bedenken, für einen voll durchtrainierten Leistungssportler dieser Disziplin ist das kein Problem, auch das Körpergefühl zum Umsetzen der Technik ist da ein Traum !

b) "normaler" mittelalter Büromensch: 25# waren die äusserste Grenze einer sauberen Technik (also mit Kontrolle) die keine 10 Sekunden gehalten werden konnten ... Technikumsetzung war ein relativ großes Problem ...


Was will ich mit diesem Worten sagen ?

Es ist vom Einzelnen abhängig was das "Einstiegs"- bzw "Trainingszuggewicht" sein kann, aber es ist besser und sicherer nach unten Fehler zu machen als nach oben.

Ein echtes "Urteil" nur über einen Forenpost (ohne Video etc) ist aus meiner Sicht praktisch unmöglich - aber wie gesagt: leichter schadet keinem, schwerer kann ...



Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Coureur de bois

  • Robin auf der Hut
  • *****
    • Beiträge: 526
  • feministische Burschenschaft Hysteria...
Perkolat erwähnt das Stichwort Muskelkater
Nehmen wir einen Mann mit 80 kg dessen BMI noch im grünen Bereich ist, dieser überlegt ob 20# Zuggewicht für einen Beginner viel oder wenig ist. So über den Daumen sind das 9 kg die gezogen werden wollen, damit würde er sich in der persönlichen Komfortzone bewegen, d.h. die Leistungsgrenze ist noch ein Stück entfernt.
Sportliches Training ist wohl mehr dort zu suchen, wo die Komfortzone verlassen wird und Psyche und Physis Erfahrungen machen können, also auf in die Wachstumszone, woraus das eine erweiterte Komfortzone resultiert.

Wenn nun die Muskeln spürbar belastet werden und die Belastung nach dem Training abklingt (!),dann sind wir in der Wachstumszone und dann ist ein Muskelkater oder gar der Muskelfaserriss (Trauma) nicht erreicht, was wir nicht möchten.

Für die Psyche kann (Laienhaft) angenommen werden, das eine Überforderung analog zum Muskelfaserriss eher in der Panikzone (Trauma)als in der Lernzone / Wachstumszone vor sich geht.
Traumen führen zu Vermeidungshandeln, wie z.b.  Haltungsfehler oder gar  zum Abbruch der hier angesprochenen Sportart (Bogen).

coureur

« Letzte Änderung: März 29, 2021, 05:43:09 Nachmittag von Coureur de bois »
Friedrich LB,
Ballweg Sperber, Bambus
Robinie Selfbow,
"Reiter"Double-Wave
"ich brauche keine Mitfahrgelegenheit, ich
brauche Munition"
Holz, Alu und Carbon
Hoyt Satori mit Uukha Uureg
Border 17" ILF mit Uureg


Offline DaiSho

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 686
  • Défiant à la mort
Ich finde es bedauerlich, wenn bei diesem Thema immer wieder mal Posts kommen, die ignorieren, was an körperlichen Schäden und Folgeschäden eintreten kann(!). Mal abgesehen davon, dass hier zur Genüge über die Gesundheitsschäden berichtet d.h. geschrieben wurde - wie kann jemand die Verantwortung dafür übernehmen, wenn sich aufgrund seines Posts hinsichtlich einer "großzügigen Handhabung des anfänglichen Zuggewichts" Probleme bei einem Kollegen einstellen?
Ich appelliere einfach mal an die Verantwortung und würde mir wünschen, dass etwas mehr Rücksichtnahme geübt wird.
Wobei schon klar ist, dass der Anwender die Entscheidung allein trifft. Aber er hat ja aus gutem Grund hier gefragt ...

Gesundheitlich gesehen trifft du es auf den Punkt  :klasse:
Viele Grüße Gerd
Lebet lang und in Frieden.


Offline Absinth

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3611
  • Einer trage des anderen Last...
@Joker, deine Überlegungen/Fragen etc. im EP kann ich sehr gut nachvollziehen.

Nun, wie damit umgehen bzw. wie vorgehen?

Ein Weg wäre auch, dass du dich Folgendes fragen könntest... Welchen prozentualen Anteil meiner mir, zurzeit, zur Verfügung stehenden Kraft möchte ich für das Bogenschiessen aufbringen?

Ein guter Freund und erfolgreicher, alter Hase im olympischen Bogenschiessen hat mir vor einiger Zeit erzählt (weil ich ihn fragte...), dass der Kraftaufwand eines ausgebildeten olympischen Bogenschützen bei ca. 60 - 75 % liegt. Er schob mir dann noch dies unter... Kisik Lee habe wohl mal auf eine ähnliche Frage geantwortet, dass seine Schützlinge 25 % ihrer Kraft benötigen/einsetzen etc.

M.M.n. hat der K.L. da wohl etwas aufgeschnitten oder ähnlich... - aber egal, eventuell hilft dir ja eine diesbezügliche Betrachtung.

Ach ja, und nicht vergessen, das Zuggewicht kann man nicht nur steigern, sondern auch reduzieren bzw. den Gegebenheiten anpassen...  ;)