Archers Campfire

Daumentechnik


Offline roscho

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Da bin ich bei Knorr und Erbswurst: ent- oder weder ;)

bleib erst mal eine Zeit (je nach Häufigkeit und Talent 1 bis  3 Monate) bei EINER Art zu schiessen, Körper und Gehirn brauchen Zeit sich zu "kalibrieren"

Und noch was: "Reiterbogen" (ich hasse diese Bezeichnung) ist nicht gleich Reiterbogen, wenn sie halbwegs der historischen Vorlage nachgebaut sind erfordern Sie auch einen gewissen Schiesstil, Daumentechnik ist nicht gleich Daumentechnik

Ein Kompositbogen im im osmanischer  Form muss anders gesschossen werden wie ein Koreaner, bei den Chinesen gibt es ja nach Zeit unterschiedliche Techniken (Ming ist nicht gleich Manchu)

Ein faszinierendes Thema in dem man sich verlieren kann.

Wenn du dir es etwas einfacher machen willst, orientier dich etwas an Armin Hirmer (Malta Archery), der hat so einen "Hybrid" Stil - mit dem man so ziemlich alles schiessen kann.

https://www.youtube.com/watch?v=e9iaUPFWux0
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Martin1.0

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Hallo!
Der Lederschutz reicht schon bei 35 Pfund kaum. Ich bin noch am experimentieren und habe mir aber schon ein großes Stück Horn gekauft.
Es geht mir nicht darum Historisch korrekt zu schiessen sondern einfach das Beherrschen  der Technik interresiert mich. Reiterbogen fand ich schon immer schön und wenn dann richtig.
Das mich der neue Stil verwirrt ist eher nicht möglich da ich wegen TP links schiesse und mit dem Reiterbogen jetzt rechts. Die Technik iist so weit weg vom normalen Schiessen das nicht einmal die TP greift.
Erstaunlicherweise treffe ich ja aber wie die Pfeile fliegen ist eine Katastrophe. Ich versuche jetzt das Bogen wegdrehen.

Gruß Andreas


Offline bourne

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Ein faszinierendes Thema in dem man sich verlieren kann.

Hast Du da gute Quellen abseits der üblichen Verdächtigen auf Youtube?
Recurve: Black Widow PSA X 60" [40#@30"]
Hybrid: Shrew Classic Hunter II 56" Heritage [41#@30"]
Reiterbogen: Simon Raptor 56" [41#@32"]


Offline roscho

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Ach, einiges
Buchform:

ADAM SWOBODA The Art Of Shooting A Short Reflexed Bow With A Thumb Ring. https://thumbringarcher.org/  (Osmanisch)

Thomas Duvernay Korean Traditional Archery: Part 1 (https://www.amazon.de/Korean-Traditional-Archery-Part-English-ebook/dp/B01N31GFHU)

Justin Ma The Way of archery (https://www.thewayofarchery.com/book.html) Chinesisch

oder PDF
Arabisch: https://www.archerylibrary.com/books/faris-elmer/arab-archery/?utm_source=www.google.com&utm_medium=organic&utm_content=/

Und Ralph hier im Forum zum Manchu Stil https://chinese-archery.de/node/1

Wenn man das durch hat ....  O:-)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline ßimon thumb

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Wenn man das durch hat ....  O:-)

... dann kann man mit Latham & Paterson, Hein/Kani, Moshtag Khorasani, Klopsteg, Karpowicz, Yücel, Öztopçu oder Selby weitermachen. Muss man aber nicht, da auch ein Blick auf Axford, Kisik Lee oder Haidn nicht zu verachten ist.

*duck und weg*


Offline Martin1.0

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Hallo!
Ich habe das jetzt einmal ausprobiert. Bogenhand zu einer Drehbewegung leicht vorspannen und das Handgelenk beim Abschuss kippen. Die Pfeile fliegen sauberer und ich kann jetzt auch links am Ziel vorbei schiessen.
Die Sehne klatscht auch nicht mehr an den Armschutz allerdings fühlt sich das alles sowas von falsch an.
Die Vorspannung der Bogenhand beeinflusst entscheidend die Flugrichtung des Pfeiles was ein konstantes Zielen nicht gerade erleichtert.

Ich bleibe dran auch ohne eine Sehnen von namhaften Bogenbauern.

Gruß Andreas


Offline Waldschrat

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Ich würde es trotzdem probieren mit einer Customsehne......
Das ist das Nonplusultra!


Offline robin hosch

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Hallo,

ich hatte noch nie das Bedürfnis einen Armschutz zu verwenden.
Der Bogen sollte so gegriffen werden daß die Sehne etwa drei fingerbreit Abstand zum Unterarm hat.
Ein aktives Erzeugen einer Drehspannung ist meiner Meinung nach nicht erforderlich.
Wenn man den Bogen vor dem Auszug fest (aber nicht starr/verkrampft) greift, entsteht automatisch eine Drehspannung
die sich gut reproduzieren lässt.
Nicht verzagen, wenn ich mal einen Schuss mediterran abgebe fühlt sich für mich auch alles falsch an ;).

Grüße
Holger


Erbswurst

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Ich zitiere hier nochmal bournes Beitrag, das bringt es m.E. ganz gut auf den Punkt.

Was mir hilft ist gscheit "vorspannen". Mit der Hand am Bogen zieht der kleine Finger nach links/hinten und der Stelle zwischen Daumen und Zeigefinder drückt nach vorne/unten. Hinten spanne ich Daumen/Finger leicht in die Richtung vor, in der ich nachher beim Release öffne (so wie ein leichter String Twist, einen richten String Twist kannst aber auch mal probieren), das heisst, der Bogen wird durch meine gespannte Sehne in Position gehalten und wenn die Sehne gelöst wird, ist die "Ausweichbewegung" des Bogens vorgegeben.

Eine Drehbewegung ist sehr schwierig zu dosieren und konstant bei jedem Schuss gleich auszuführen. Der richtige Griff der Bogenhand ist sehr viel leichter exakt und immer wieder gleich und reproduzierbar zu erreichen und genauso effektiv. Wie bourne schrieb, erfolgt das Kippen dann automatisch, sobald die Sehne losgelassen wird.

Eine Customsehne ist jedenfalls, bei allem Respekt, ziemlicher Quatsch. Die üblicherweise mit den koreanischen Bögen gelieferten, relativ dicken Fastflightsehnen sind perfekt für diese Bögen geeignet. Manchmal sind die Öhrchen nicht 100%ig perfekt gewickelt und das Garn schaut unter der Wicklung durch aber das sind optische Feinheiten, die mit dem Schießen überhaupt nichts zu tun haben. Ob die Öhrchen durchgewickelt oder zweiteilig (so dass die zweite Wicklung auf dem Sehnenhöcker aufliegt) ist, spielt ebenfalls überhaupt keine Rolle.


Offline SurvivalMan193

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Wenn du dich beim Bogenschießen immer noch selbst verletzt, ist das definitiv noch wegen deiner Haltung. Damit mein ich ebenso auch deinen Stand. Es gibt hierzu verschiedenste Techniken, die je nach Typ zu einem passen. Ich hab hier im Beitrag schon mehrere nützliche Links gesehen, die dir da weiterhelfen können. :)


Daniel124

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Ich hab auch schon mal mit Daumentechnik rumprobiert - mit blankem Daumen - und war entsetzt wie schlecht ich das konnte. Ich hatte den Verdacht, dass ich meinen rechten Daumen nicht weit genug anwinkeln kann, da gehen nur 30-40 Grad. Der linke Daumen kommt auf 60-70 Grad.

Daher Frage an die Experten: Ist so eine Bewegungseinschränkung das Aus für Daumentechnik? Gibt es einen Trick trotz dem klarzukommen?

Grüße, Daniel


Erbswurst

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Daher Frage an die Experten: Ist so eine Bewegungseinschränkung das Aus für Daumentechnik?
Auf gar keinen Fall!
Manche Ringe, z.B. die zylindrischen Manchu-Modelle, erfordern sogar einen mehr oder weniger gestreckten oder zumindest sehr viel weniger angewinkelten Daumen. Mit denen kenne ich mich aber nicht aus und kann keine praktischen Erfahrungen beisteuern.

Hier ein Hirmer-Video dazu:
https://www.youtube.com/watch?v=AIuGqn8NoO0


Offline Martin1.0

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Hallo!

Ich habe jetzt einiges ausprobiert und viel geübt.
Das seitwärts Khatra geht schon ganz gut, mit dem Bogen nach vorne kippen ist das noch so eine Sache.
Den Schuss mit der Bogenhand auslösen hilft da etwas aber es wiederspricht eben allem was man so erlernt hat. Da muss ich noch Üben
Auch was die Ausrichtung des Pfeiles betrifft habe ich Fortschritte gemacht. Ich halte jetzt nur noch 20 cm links neben das Ziel um zu treffen nicht mehr zwei Meter.
Ein Kollege der kurz nach mir begonnen hat muss noch einen Meter neben das Ziel halten.
Gibt es da irgendwelche Filme die einen Reiterbogen Schützen von hinten zeigen das man das einmal beobachten kann wo der hin hält?
Was das Anwinkeln des Daumens betrifft schaffe ich keine 90 Grad. Mit einem Daumenring wie er zB. von Arrowforge vertrieben wird kann ich die Sehne nicht halten. (Da gibt es ein schönes Loch in der Esszimmerwand. Zum Glück knapp an einem Bild vorbei.) Ich habe den Daumenring modifiziert damit da eine kleine Kerbe entsteht damit geht das wunderbar.

Gruß Andreas


Offline JGH

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Ein paar interessante Videos zur Koreanischen Technik:

https://youtu.be/dzJAMUqu0SY

https://youtu.be/bMStuZoFFaY

https://youtu.be/Dwu4BwH-vXs

https://youtu.be/BymTC-TyOCA

https://youtu.be/I8TNNremn54

Hier eine komplette Serie zur Koreanischen Technik, kein Koreaner, aber super erklärt:

https://youtu.be/6t5DspZWWG4
https://youtu.be/sbOZQT4l3U0
https://youtu.be/7jopbNOzphA

Grundsätzlich messen die Koreaner die Länge von Mitte Hals bis zum Mittelfinger, um die Pfeil Länge zu definieren. Anhand der Pfeillänge wird dann der Bogen ausgewählt. 33, 4 Zoll Pfeil Länge ergibt einen extralangen (53") Bogen, 32" einen 50"Bogen etc. Wichtig da mit der Pfeil Spitze am Daumen geankert wird.
An deiner Stelle würde ich mir zunächst passende Pfeile besorgen. Z. b. Skylon Edge in 33" und 700er Spine, und dann voll ausziehen. Die sind dann reichlich weich, aber die dürften auch wenn das Drehen der Bogenhand noch nicht so klappt ziemlich Richtung Mitte der Scheibe fliegen. Härtere Pfeile sind eigentlich besser aber fliegen bei "Drehfehlern" heftig nach rechts. Sobald die Technik sitzt kann man auch 350er Spine schiessen.. Geankert wird mit 3 oder 4 Punkten: Pfeilspitze, Sehne gegen Körper, Pfeil an Wange oder Kinn... Bogen gut ankanten und nicht auf den Pfeil schauen..





Offline bourne

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Geankert wird mit 3 oder 4 Punkten: Pfeilspitze, Sehne gegen Körper, Pfeil an Wange oder Kinn... Bogen gut ankanten und nicht auf den Pfeil schauen..

Den letzten Satz verstehe ich nicht: wie ankert man mit der Pfeilspitze?
Recurve: Black Widow PSA X 60" [40#@30"]
Hybrid: Shrew Classic Hunter II 56" Heritage [41#@30"]
Reiterbogen: Simon Raptor 56" [41#@32"]