Archers Campfire

Wie lange habt ihr gebraucht, um auf euer "End"-Zuggewicht zu kommen?


Offline anastasia

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Servus!

Ich schieß ja jetzt seit einem Jahr und hab immer noch mein Baby-Zuggewicht, will das aber endlich mal steigern. Haltung ist gut, nicht perfekt, natürlich nicht, aber der Coach ist zufrieden. Tipps zum Trockentraining hab ich mir schon angeschaut, Bogentrainer, Gummiband, Fitnessstudio etc. etc. aber jetzt frag ich mich wie das so ist beim Zuggewicht steigern von 0 auf Endstation. Oder ist das von Person zu Person unterschiedlich? Wie war das bei euch? Und mit welchem Zuggewicht habt's ihr angefangen und wo steht ihr jetzt?

Liebe Grüße! 🤗
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Erbswurst

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Hör auf deinen Trainer, der kann das sicher sehr gut einschätzen.

Ich habe mit 26# angefangen und gleich sehr schnell gesteigert, hatte aber auch keinen Trainer. Nach ein paar Jahren war die Schulter im Eimer und ich musste ungefähr ein Jahr pausieren. Eingestiegen bin ich dann wieder mit 24# und konnte alle paar Monate 2 Pfund draufpacken.

Es ist natürlich eine sehr individuelle Geschichte, jeder Organismus funktioniert anders. Manche trainieren viel, andere nicht. Es gibt athletische Menschen und es gibt Couchpotatoes. Ein Lauch wie ich braucht länger, wenn alles ganz bleiben soll und andere können ratzfatz steigern oder gleich viel höher einsteigen.

Übrigens: mit 26# oder 28# und gut passenden Pfeilen kannst du jeden Parcours, auch die anspruchsvollen österreichischen, ganz locker schießen! Lass dir nicht einreden, dass man für den Elch auf 60 Meter mindestens 35 Pfund braucht, das stimmt einfach nicht (es sei denn, man geht vom Selfbow mit Holzpfeilen aus).


Offline Landbub

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Das Thema kannst getrost erst mal beiseite legen. Vor ein paar Jahren noch hat man uns Coaches gelehrt, dass Frauen auf das Ziel 36# und Männer auf 44# kommen sollen. Dafür gabs sicher auch Gründe, was das Material betrifft. Heute ist das allerdings komplett egal. Und das nicht nur für Visierschützen, sondern auch für visierlose Klassen, wo man die Flugparabel flach und damit die Auswirkung von Schätzfehlern gering halten will. Aber leichte Pfeile in Verbindung modernen Bogenmaterialien erlauben es heute, mit sehr viel geringerem Zuggewicht sehr erfolgreich zu sein.

Aber Du fragtest nach Erfahrung, hier ist sie: Wenn ein Mädel bei mir 2 x pro Woche trainiert, jew. 1,5h auf der Bogenwiese oder im Wald und ansonsten nichts weiter zielgerichtet macht, tauschen wir die WAs am Anfang ca alle 3 bis 4 Wochen um 2#. ausgehend bei 16 bis 20#. Wenn man dann mal so bei 26# ist, dann wird vielleicht alle 2 bis 3 Monate getauscht, hier dann eher um 4# und ggf dank ILF etwas justiert - da haben sie dann oft schon den eigenen Bogen.
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Jack Ryan

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..., will das aber endlich mal steigern. ...

Du hast doch einen TD-Bogen, oder? Kauf dir noch einfach stärkere Wurfarme (moderat gesteigert) und mach bei jedem Training ein paar Schuss mit diesen. Und dann langsam die Anzahl an Schüssen erhöhen. Wichtig ist, dass du einen Reiz setzt, damit sich Muskeln aufbauen können.


Offline Mel74

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Die Frage ist: WO willst Du denn hin?
Entspanntes schießen mit sauberer Technik? Dann reichen 35# doch locker.
Ich habe gerade meinen 18# Bogen am Wickel. Habe etwas über 3 Jahre nicht geschossen, bin gerade mal gar nicht sportlich.
Dabei aber den Ehrgeiz eine halbwegs saubere Technik zu haben. Dazu Primitivbogen.
Den schieße ich so lange, bis ich wirklich entspannt schieße.
Mein Ziel ist mein Holmegaard mit 27#. Ausreichend, auch für Parcours.

Deshalb, Du bestimmst doch, wo Du hinwillst.
Finde das "wer schießt wie viel" immer etwas anstrengend, und ich werde da ja eh immer etwas belächelt.
Aber saubere Technik ohne Raubbau am Körper ist mir lieber. Habe eh etwas lädierte Schultern, da brauch ich nicht super viel # auf der Hand.
Schießen geht... aber treffen ist halt so eine Sache. ;)


Offline anastasia

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Finde das "wer schießt wie viel" immer etwas anstrengend, und ich werde da ja eh immer etwas belächelt.

Das will ich eh nicht wissen, sondern nur wie lange jeder gebraucht hat, um dahin zu kommen, wo er hinwollte. Vorhin hat ja Landbub erzählt, alle paar Wochen bzw. ab 26# alle paar Monate wird bei seinen Schülern gewechselt. Ich hab halt seit 12 Monaten nicht ein einziges Mal gewechselt, teilweise weil mein Coach mir nie erzählt hat, dass ich das überhaupt KANN. Das Zuggewicht vom Anfang ist geblieben, Muskeln, Haltung und Schießsicherheit haben sich aber weiterentwickelt.
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Offline Landbub

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Ich hab halt seit 12 Monaten nicht ein einziges Mal gewechselt, teilweise weil mein Coach mir nie erzählt hat, dass ich das überhaupt KANN. Das Zuggewicht vom Anfang ist geblieben, Muskeln, Haltung und Schießsicherheit haben sich aber weiterentwickelt.

Ich bin zwar der, der gesagt hat, lass dir nicht reinquatschen und hören auf deinen Coach. Aber hierzu sei gesagt, dass bei Trainingsfortschritt das Zuggewicht auch zu gering sein kann für einen sauberen Stil. Wenn man die Basics mal intus hat, man sich also nicht mehr auf die Finger bzw. jede Phase einzeln konzentriert, sondern das Positions-Phasenmodell eher gesamtheitlich durchläuft, dann haben Leute bisweilen ein Problem mit der Rückenspannung, weil einfach die Gegenkraft fehlt. Beim Compounnd lehrt man dann einfach, gegen die Wand zu ziehen, aber beim Recurve muss dieses Gefühl durch die Gegenkraft kommt. Wenn Du deinen Bogen - ich übertreibe! - gefühlt nach hinten durchreissen könntest, dann muss da mehr Gewicht rein.
Ausprobieren kannst dies gut mit einer Zuggewichtswaage und einem Theraband. Du kann man gut "nach gutem Gefühl" ziehen und dann ablesen, was man da eigentlich gezogen hat.
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Offline anastasia

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Wenn Du deinen Bogen - ich übertreibe! - gefühlt nach hinten durchreissen könntest, dann muss da mehr Gewicht rein.
Ausprobieren kannst dies gut mit einer Zuggewichtswaage und einem Theraband. Du kann man gut "nach gutem Gefühl" ziehen und dann ablesen, was man da eigentlich gezogen hat.

Das könnte ich wirklich, hab ich sogar schon mal geschafft, bis hinters Ohr jedenfalls 😄 Man sieht auch so schön, wenn die Pfeile in aller Ruhe ins Center fliegen und dann PLOPP! abprallen, wie in Zeitlupe.

Ich bekomm die Tage einen Bogentrainer und das Theraband klau ich aus der Ordination meiner Mutter.
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Offline ravenheart

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Beginn

Ich baue meine Bogen ja von Anfang an selber...
Da das schwieriger ist, als man sich vorher vorstellt, landete ich mit den ersten Versuchen immer bei "nur" 25 - 30#...
Und das was gut so, denn mehr wäre - wie ich heute weiß - schädlich gewesen.

1 Jahr

Nach ca. 1 Jahr gelang mir dann der Bau eines 45#ers, und puh, der Wechsel darauf war ganz schön heftig!
Ich habe mich dann ca 1/2 Jahr lang immer mit dem 30#er warm geschossen, habe dann auf den 45#er gewechselt, und wenn ich im Vollauszug anfing zu zittern, habe ich wieder den 30#er genommen. Nach ca. 1/ Jahr konnte ich auch den 45#er über längere Zeit präzise und zitterfrei nutzen.

2 Jahre

Inzwischen war mir ein 50#er gelungen, damit ging es etwas schneller...

3 Jahre

Da es mir nach wie vor nicht glücken wollte, einen Bogen über 50# zu bauen, habe ich dann ca. 1 Jahr später einen gebrauchten Recurve mit 65# gekauft. Der war lange für mich "High-End" an Zuggewicht.

Irgendwann gelangen mir auch Holzbogen von 55 - 65#, die habe ich letztlich locker schießen können, auch ein ganzes Turnier durch...
Dabei ist es lange Zeit geblieben.

(Lustig aus der Zeit: Zu einem Turnier (Schloss Wildenstein) nahm ich einen nur 1,45m kurzen Osage-Indianer-Bogen mit. Dort gab es gemischte Gruppen, und ein Glasrecurve-Bogner meiner Gruppe fragte mich, was ich denn mit dem Kinderbogen auf einem Turnier wolle.. "Mehr kann ich leider nicht ziehen" hab ich schelmisch geantwortet...
Als ich an den ersten Pflock trat, bot er mir sogar großzügig an, das Turnier je vom Kinderpflock aus zu schießen..
Bei meinem ersten Schuss klappte dann seine Kinnlade auf die Stiefel... Sein RC hatte 45#@28", mein kleiner Indianer 60#@26"...)

ca. 10 Jahre

Tja, und dann wurde ein Cloutschießen angesetzt, zu dem ich wollte, und ich habe mir einen 75#er aus Eibe gebaut.
Der führte mich an meine Grenze, aber Cloutschießen bedeutet ja nur wenige Pfeile / std

11 Jahre

Im Jahr darauf fuhr ich wieder zu einem (3D-) Turnier, und da ich mich inzw. etwas besser an den 75#er gewöhnt hatte, habe ich damit das Turnier geschossen.... Die letzten 3 Ziele allerdings mühsam …

Fazit: Ich habe mich in rund 10 Jahren von 30 auf 75# gesteigert, immer in 5 - 10er Schritten. Für 3d-Turniere bevorzuge ich aber immer noch 55#, weil ich damit bis zum Schluss volle Kontrolle und ruhigen Anker habe.

Rabe


Offline Sonuka

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Gegenfrage: Gibt es DAS Endzuggewicht?
Ich hab nach den Leihbögen mit 35lbs angefangen und mich auf 45 (48 auf den Fingern) hochgearbeitet...(vom ersten Pfeil bis zum 45er Bogen 1,5 Jahre) nachdem jetzt aktuell die zweite Schulter im A.... ist muß ich sagen: Dummheit! Ich für mich in meiner Trainingskustitution mit meinem Trainingsaufwand und allgemeiner Fittness... konnte nie die 48lbs vernünftig schießen. 2 Wochen Pause und schwubs... tat der Erste Tag weh. die Quittung bekam ich, wie so oft wenn´s um die Gesundheit geht, erst ein paar Jahre im Anschluss.
Klar, wenn ich eine Extremphase hatte wo ich auf Turniere gelaufen bin wie doof und jeden Tag im Bogengarten war... ging das easy.. aber kaum hab ich´s ein wenig schleifen lassen... war ich wieder beim alten Dilemma.
Heute gehe ich von langfristig 40/42lbs aus... obwohl ich auch seit 3 Jahren immer wieder mit 35lbs unterwegs bin und damit trifft man auch ganz gut. Sicherlich (und manch einer wird mich jetzt steinigen, das kann man aber live besser erklären warum) brauchts mit weniger Pfund ne bessere Technik um gleiche Ergebnisse zu schießen.... allerdings kann man mit weniger Pfund auch bessere Technik schießen da weniger Pfund... ein Kreislauf der viele mit weniger Pfund zu nem besseren Ergebnis führt.
Dauernd was anderes
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Offline Tom der Badner

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  • Ist Sie es wert? Wert für Sie zu sterben ?.... Ja
Angefangen hab ich mit 35# für 2 Monate LB Leihbogen.
dann 40# 6 Monate
während dieser 6 Monate habe ich mir zwei Bögen mit 55# gekauft. Die haben mir einfach gefallen.
Mit diesen habe ich ca. 3 Monate Kraft auf trainiert.  Ausziehen, halten, Sehne zurückführen. Alle 3 Tage die Anzahl der Auszüge gesteigert.

seit 10 ++  Jahren (habs vergessen wann ich angefangen habe) schieße ich Bögen zwischen 50# und 60# und fühle mich wohl dabei.

Gruß Tom
Ich mag Menschen. Sie sind sehr unterhaltsam. Ich lach nur meistens über andere Dinge, als sie.
Jim Carrey


Offline anastasia

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Gegenfrage: Gibt es DAS Endzuggewicht?

Eine Frage für Philosophen 😄

Sicherlich (und manch einer wird mich jetzt steinigen, das kann man aber live besser erklären warum) brauchts mit weniger Pfund ne bessere Technik um gleiche Ergebnisse zu schießen.... allerdings kann man mit weniger Pfund auch bessere Technik schießen da weniger Pfund... ein Kreislauf der viele mit weniger Pfund zu nem besseren Ergebnis führt.

Das macht aber Sinn. Was du ja als Anfänger ständig und überall hörst und liest ist ja Technik Technik Technik. Sauberer Abzug, Anker, Haltung, pass auf deinen Ellbogen auf und Rücken nicht vergessen.
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Offline aponi

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Rabe, schießt Du noch so viel?

Meine Zuggewichte haben eine interessante Kurve ;-)

Angefangen mit 26 #, nach einem halben Jahr 35#. Nach einem Jahr kam ein Mittelalterturnier - ohne Recurves und ich bekam von einem Freund einen 40# Falco in die Hand gedrückt. Der hat mich ein paar Jahre begleitet. Eine Robinie mit 40# gebaut. Dann war mir die Flugbahn nicht flach genug. Ich hab viele Böge getestet (Männerbögen mit 50#) den Kirmes Stegmeyer, Willow, LBs .... Dann hab ich mir einen LoNo bestellt mit "irgendwas zwischen 45 und 50#".  47# sind es dann geworden. Einen Snaky Osage mit 47# gebaut. Zwischendurch mit dem Bob Lee eines Bekannten mit 58# immer mal wieder Spaß gehabt. Dann eine Weile einen Bob Lee mit 57# geschossen. Dann gings bergab ... Weniger Zeit zum Training. Irgendwann war mir mein 47er zu stark. Dann hab ich mir einen LB mit 41# gegönnt. Der geht auch mit wenig Training immer. Stricknädele verträgt er keine - mag schon richtige Pfeile.

Also in 15 Jahren von 26# auf 57# und dann seit 5 Jahren wieder runter auf 41#.
Grüßle vom Schmetterling


Offline Harzer

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Um es kurz zu machen.
10 Jahre von #24 auf #50.
Rudi Weick, Caiman ILF mit Uukha SX+ 36 @28
Stegmeyer, LB , 68" #42@28


Offline bowster

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