Archers Campfire

RH + LH


Offline feuer

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 15
Hallo,

gibt es hier vielleicht jemanden, der RH und LH schießt?

Viele Grüße
Fred


Offline aurelium

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1177
Ja, ich. Und zwar sehr gerne. Eben gerade wieder zwei Stunden, jeweils 12 Pfeile LH, dann 12 Pfeile RH. Bin auf beiden Seiten gleich gut bzw. schlecht, je nach Tagesform und Lichtverhältnissen.

LH domiert bei mir und RH schieße ich zum Ausgleich, für die körperliche und mentale Balance. Für ein Turnier trainiere und schieße ich nur LH. Mit ILF kann ich mir zumindest die Kosten für zwei komplette Bögen sparen, indem ich die selben WA für beide Seiten nehme (zwei gleiche Mittelteile sind allerdings auch nicht billig).

Wenn ich ständig abwechselnd schieße, so wie heute, ist das Umbauen nicht praktikabel. Dann stecke ich einen zweiten Bogen für RH zusammen und lege mir beide Bögen und Tabs symmetrisch auf dem Boden zurecht. Köcher wechseln ist auch nicht praktikabel, also stehen die Pfeile ebenfalls links & rechts auf dem Boden. Nach ein paar Wechseln groovt das richtig wie ein Tanz. Dass beide Bögen unterschiedlich sind ist völlig Banane. Hauptsache die Pfeile passen jeweils und Zuggewicht und Bogenlänge sind nicht zu weit auseinander. Vielleicht kaufe ich mir tatsächlich mal zwei komplett gleiche Bögen, wer weiß.

Mit einem Reiterbogen wäre das alles sehr viel einfacher, aber der liegt mir (noch) nicht.

Das ist nicht jederman's Sache, aber wenn man schon feststellt, dass man beide Seiten ohne Krampf schießen kann, kann ich das nur empfehlen. Es ist mental eine zusätzliche Dimension und dein Körper dankt es dir auch. Dass man deswegen ingesamt schlechter schießt, oder langsamer lernt, glaube ich nicht.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline Stringwistler

  • Foren-Schatz
  • Meister Feuerholznachleger
  • ******
    • Beiträge: 9976
  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
Wieso kaufst du dir da dann nicht z. B. einen Langbogen den man beidhändig schießen kann?
Es gibt doch welche die Links und rechts einen Shelf haben? Sicherlich sind das keine Spitzenbögen, dafür aber auch sehr erschwinglich.
Wir haben so einen im Verein und mit einer FF+ Sehne hält sich das Nachschwingen und dee Handschock auch in Grenzen...  ;D :klasse:
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

58"Spätzchen TD v.Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLB


Offline feuer

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 15
Hi,

hey, danke euch für die Antworten.
Scheint also doch keine ganz absurde Idee zu sein.

Ich bin bisher RH unterwegs aber mir fehlt es einfach mal die andere Seite zu nehmen.
Das mit dem LH-Bogen ist allerdings noch so ein Thema...

Viele Grüße
Fred


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3233
Hi,

hey, danke euch für die Antworten.
Scheint also doch keine ganz absurde Idee zu sein.

Ich bin bisher RH unterwegs aber mir fehlt es einfach mal die andere Seite zu nehmen.
Das mit dem LH-Bogen ist allerdings noch so ein Thema...

Viele Grüße
Fred

Hier teile ich Stringwistlers Meinung, aber zugegebenermaßen bin ich Langbogenschütze: Einfach und günstig ist ein Twinbow. Gibts von mehreren Herstellern, kenne ich aber immer nur als LB.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline aurelium

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1177
Einem Twinbow wäre ich grundsätzlich nicht abgeneigt. Twinbows haben bauartbedingt kaum Shelf an den Seiten. Dem müsste ich also irgendwie breitere Shelves verpassen.

Habe auf der Paderbow erstmals ganz verschiedene Bogenarten schießen können. Die LB mit schmalem Shelf waren nicht mein Ding (ich stelle den Bogen nur selten schräg und schieße nicht gern über Handrücken). Es muss kein center cut sein, aber etwas Auflagefläche mit Fell als anti-rutsch Maßnahme sollte es bei mir schon sein.

Vielleicht kann man sich ja bei einem Bogenbaukurs einen Twinbow selbst bauen.

Oder beim Modellbauer mit der CNC Fräse im Keller mit einem USB-Stick und einem Alu-block in der Hand aufkreuzen. Dann hätte ich einen unkaputtbaren Monster-Twinbow mit ILF ...  ;)
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline feuer

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 15
Hi,

und wenn man mit dem Langbogen nicht so klarkommt? Gibt es sowas als Hybrid? Recurve?
Ich nehme an, der Trend geht da zum Zweitbogen mangels Alternativen, oder?

Viele Grüße
Fred


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3233
Hi,

und wenn man mit dem Langbogen nicht so klarkommt? Gibt es sowas als Hybrid? Recurve?
Ich nehme an, der Trend geht da zum Zweitbogen mangels Alternativen, oder?

Viele Grüße
Fred

Bisher habe ich Twinbows nur als Langbogen gesehen. Beim Recurve ist der Mittenschnitt meist bis zur Mitte oder sogar drüber hinaus. Das geht logischerweise nicht als Twinbow. Als Hybrid habe ich es auch noch nicht gesehen, aber wenn der Trend weg vom Langbogen hin zum Hybridbogen anhält, dann wird es sowas bestimmt irgendwann auch als Hybrid geben.
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)


Offline aurelium

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1177
Beidhändige Schützen müssen sich entscheiden: Entweder schieße ich einen beidhändigen Bogen mit den bekannten Einschränkungen. Oder ich schieße zwei Bögen im Wechsel, mit oder ohne Umbau dazwischen.

Niemand wird mit zwei Bögen in der Landschaft herumlaufen. Es gibt also LH Tage und RH Tage, und stationäres Training, wo man sich beides griffbereit zurecht legen kann.

Beidhändige Bögen sind auch keine perfekte Lösung: Wenn man tatsächlich den in alle Himmelsrichtungen schießenden Hunnen machen will, braucht man zwei Armschützer, zwei Tabs/Handschuhe (oder zwei mit robuster Hornhaut bewehrte Hände) und zwei Köcher bzw. muss man irgendwie mit den Pfeilen jonglieren. Daumenringe lassen sich vielleicht einfacher an beiden Händen gleichzeitig tragen. Ich habe damit keinerlei Erfahrung, aber "easy" klingt das für mich nicht. Kennt ihr eine elegante Lösung?

Es gibt einige seltsame Blüten in dem Bereich:
http://www.merlinarchery.co.uk/petron-shoot-through-recurve-risers.html

Oder der hier:
https://en.wikipedia.org/wiki/File:Flight_compound_UK_Champs_2007.jpg

Oder der Tarantula Bow:
http://archerytalkblog.com/?p=1283

Ein perfekter Center Shot ist für Fingerschützen übriges gar nicht vorteilhaft. Der Ablass mit der Hand (im Gegensatz zum Compound Release) ist nämlich asymmetrisch und wird durch das Archer's Paradox kompensiert. Letzteres braucht zum zuverlässigen Funktionieren einen leicht off-center liegenden Pfeil. Diese Bögen mit "Löchern" in der Mitte kann man also keineswegs einfach mit der einen oder der anderen Hand abwechselnd schießen.

Tja, bleiben wohl nur zwei Bögen übrig.

 :bow:
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline aquadrat

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 953
  • Planung ersetzt Zufall durch Irrtum
(...)

Ein perfekter Center Shot ist für Fingerschützen übriges gar nicht vorteilhaft. Der Ablass mit der Hand (im Gegensatz zum Compound Release) ist nämlich asymmetrisch und wird durch das Archer's Paradox kompensiert. Letzteres braucht zum zuverlässigen Funktionieren einen leicht off-center liegenden Pfeil.
(...)


Gewagt gewagt das so absolut zu behaupten, AFAIK streiten die Experten da noch drüber... und das Archers Paradox ist einfach eine Folge davon dass der Pfeil mit Druck von hinten beschleunigt wird. Und wenn man alles richtig gemacht hat biegt er sich in die richtige Richtung.

Gruss, Andi
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline aurelium

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1177
Der Pfeil muss sich nicht unbedingt durchbiegen. Wenn er z.B. exakt auf seiner Achse beschleunigt würde und absolut gerade und symmetrisch wäre, würde er lediglich gestaucht und die Biegung hätte eine zufällige Richtung. Weil aber kein Pfeil absolut gerade und symmetrisch ist und kein Bogen eine Beschleunigung exakt auf der Achse sicherstellen kann (außer vielleicht ein perfekt getunter Compound), ist bei Center Shot immer der Zufall mit im Spiel. Natürlich spielt dabei auch der Schütze eine Rolle, wie stark beim Ablass die Sehne seitlich ausschlägt. Dies bildet mit der horizontalen Anlageposition des Pfeils eine Einheit. Bei ungünstiger Kombination kompensieren sich beide und der Einfluss des Zufalls wird stärker.

Damit der Pfeil sich nicht bei jedem Schuss zufällig in eine andere Richtung durchbiegt, kann ein off-center liegender Pfeil die Richtung vorgeben, in die sich der Pfeil verbiegen wird.

Ich bin kein Experte und habe mir das selbst hergeleitet. Am eigenen Bogen habe ich aber erlebt, dass ein Center Shot (oder leicht negativ über Center hinaus) schwieriger bis gar nicht zu beherrschen ist, als wenn der Pfeil ganz leicht vom Center nach außen zeigt. Anders als oben konnte ich mir das nicht erklären.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline Absinth

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3608
  • Einer trage des anderen Last...
(...)

Ein perfekter Center Shot ist für Fingerschützen übriges gar nicht vorteilhaft. Der Ablass mit der Hand (im Gegensatz zum Compound Release) ist nämlich asymmetrisch und wird durch das Archer's Paradox kompensiert. Letzteres braucht zum zuverlässigen Funktionieren einen leicht off-center liegenden Pfeil.
(...)


Gewagt gewagt das so absolut zu behaupten...

Ist aus meiner Sicht sogar nicht nur gewagt gewagt...

Ich empfehle/verweise gerne, in diesem Zusammenhang, auf Literatur von Gerhard Gabriel (Von Tunern, Fälschern und Trittbrettfahrern bzw. Pfeilflug wie auf Schienen). Bei meinen BHR-Bögen liegt der Pfeil immer im Center und es funktioniert perfekt.


Schöne Neujahrsgrüße,
Absinth


Offline feuer

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 15
Hi,

spätesten, wenn man auf beiden Seiten unterschiedliche Zugewichte packt, braucht man wohl 2 Bögen.
2 Handschuhe wären ggf. auch von Vorteil.

Viele Grüße
Fred


Offline aurelium

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1177
Ok, ich geben mich geschlagen, frage mich aber ernsthaft warum center shot bei mir nicht funktioniert. Ohne einen Tick aus dem Center heraus zu gehen habe ich nur ätzende Trefferbilder und der Rohschaft fliegt auch nicht gut.
Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


Offline aquadrat

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 953
  • Planung ersetzt Zufall durch Irrtum
Hm, schwierig, ich wollte ja auch nicht behaupten dass du nicht recht hast, nur scheint es nach wie vor keine Konsens darüber zu geben und deshalb war mir deine Aussage ein bisschen zu absolut. Vielleicht könnte man sagen, bei allen deren Ablass noch nicht immer perfekt reproduzierbar identisch ist, ist es einfacher wenn... und selbst da wäre ich mir nicht sicher.

Es gibt auch die Behauptung, dass die Sehne durch das gleiten/rollen (auch da gibt es wohl keine Einigkeit ob sie nun rollen oder gleiten soll :-) !) über die Fingerkuppen immer einen Impuls in die immer gleiche Richtung bekommt. Und dann würde es schon passen mit Centershot. Und dann ist noch die Frage ob Button oder feste Strike Plate (NAP Centerrest und ähnliche), was sicherlich auch einen Einfluss darauf hat...

Ich habe meine Pfeile auch einen Tick off center, aber nur um sicher zu gehen dass sie nicht in die entgegengesetzte Richtung zeigen. Ich denke das Ganze ist so individuell wie das Bogenschießen an sich. Und solange man ohne Visier / Zielsystem unterwegs ist spielt es eh keine Rolle, das unpräziseste ist dann immer noch der Schütze. Vielleicht gibt es hier ja ein paar richtig gute Blankbogner oder Visierschützen die noch ihre Erfahrungen damit teilen können?

Danke & Gruss,
Andi
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"