Ich hab lang überlegt, aber ich schreib doch noch was dazu
a) NIEMAND schiesst ohne Rückenspannung, beim Auszug des Bogens wird IMMER die Rückenmuskulatur mit aktiviert, das geht nicht ohne.
b) die Torsomuskulatur ist auch "stark", was den Auszug auch deutlich erleichtert - mehr Muskulatur hilft einfach beim ziehen ...
Aber eigentlich ist das gar nicht das Problem - es geht um die "Ausrichtung" und die Belastung der Schultergelenke - je grösser der Winkel und die Kraft die auf die Schultergelenke wirkt, desto höher ist die Gefahr der Schädigung (Stichwort bone on bone Alignment)
Ich zitiere mal:
https://cnentwig.home.ktk.de/trainerspeech.html#Grundlage "Rückenspannung" ist die isometrische Zusammenziehung des wichtigsten Muskels der Zugseite, nämlich des Rhomboid- oder Rautenmuskels, der, unterstützt vom Schulterblattheber(Levator scapulae) , eine kleine Gleitrotation des Schulter blattes gegen die Wirbelsäule hervorruft. Gleichzeitig zieht sich der Trapez-oder Kapuzenmuskel zusammen, verriegelt die Schulter mit dem Schulterblatt und drückt sie an den Rippenbogen
wichtiger ist aus meiner Sicht das:
Ein zweiter wichtiger Begriff ist: Optimale Zuglänge
Dieser Ausdruck ersetzt den Begriff „Ankerpunkt", der im Kopf des Schützen so etwas wie: „Anhalten und Stillstand" bewirkt. Außerdem, anstatt die Aufmerksamkeit auf das, was im Rücken- und Schulterbereich passiert zu lenken, denkt der Schütze an den Zusammenhang zwischen Zughand und Kinn.
Der wahre Anker entsteht, wenn Zugschulter und Schulterblatt die Stellung einnehmen, die am besten für die Ausführung der Rückenspannung ist.
Definition:" Optimale Zuglänge ist die Strecke, die der Schütze die Sehne auszieht, in der er eine saubere Ausrichtung des Körpers einnimmt, um die beste Skeletthaltung zu erzielen, die für die Ausübung der Rückenspannung notwendig ist."
Diese Strecke hat verschiedene untergeordnete Bezugspunkte an Gesicht und Hals,
die der Schütze benutzen kann, um Beständigkeit im Erreichen des vollen Auszugs zu bekommen.
Das Wichtigste ist jedoch die korrekte Haltung von Schulter und Schulterblatt der Zugseite.
Die optimale Zuglänge ist die Voraussetzung für die Rückenspannung und sollte bei jedem Teil des Schußablaufs Vorrang haben.
Um jetzt wieder auf das Video von Rick Welch zurück zu kommen : man sieht in dem Video sehr gut das beim Ende des Schussaufbaus seine Ausrichtung passt, nach dem Ablass auch erst einmal (kurz) stabil bleibt (egal was die Zughand macht) und erst dann nachgewinkt wird.
meine 2 ct .. over and out
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht
"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."
* Albert Einstein