Archers Campfire

Feldbogen und Tradis - man geht sich wohl lieber aus dem Weg


Offline nordstern

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Ich spreche von der jüngsten Vergangenheit, da ja in weiten Teilen Europas die Bogenjagd verboten ist.

Also nochmal, worauf wurde geschossen? 🤔

vor 10 Jahren: 3D-Viecher
vor 20 Jahren: 3D-Viecher
vor 30 Jahren: 3D-Viecher
vor 40 Jahren: 3D-Viecher
vor 50 Jahren: 3D-Viecher

also schon vor einem halben Jahrhundert oder was verstehst Du unter "jüngster Vergangenheit"?
Ein Leben ohne Bentis ist möglich, aber sinnlos.

Der Hauptgrund für Stress ist der tägliche Kontakt mit Idioten.


Erbswurst

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Ich spreche von der jüngsten Vergangenheit, da ja in weiten Teilen Europas die Bogenjagd verboten ist.

Also nochmal, worauf wurde geschossen? 🤔

Jetzt habe ich das komplette Internet durchsucht.... :eeew:

Vor längerer Zeit habe ich mal einen umfangreichen Artikel über Howard Hill gelesen. Darin ging es nicht, wie sonst so oft, um Howies Jagderfolge. Sondern um seine "Karriere" davor, frühes 20. Jahrhundert. Der Artikel war voll mit alten Schwarzweiß-Aufnahmen von ihm und seinen Mitschützen beim Training und bei Wettbewerben. Die haben fast ausschließlich auf Kringelscheiben geschossen, selten auch mal auf ein Tierbild. Den Artikel finde ich nicht mehr. :(

Ganz ähnliche Bilder gibt es auch von den englischen Longbow Clubs*. Ich denke, dass das Scheibenschießen früher - also in der Prä-3D-Zeit vor den Achtzigern - völlig normal war, ungeachtet der Bogendisziplin. Wobei es das traditionelle Schießen als Breitensport ja höchstens als exotische Randerscheinung gab (hier bei uns). Bogensport war ja weitgehend olympisch. Die paar Hanseln, die sich dem instinktiven Schießen verschrieben hatten, haben sich wahrscheinlich semi-konspirativ irgendwo versammelt und auf selbstgebastelte Pappziele geschossen, siehe auch den Link von den Teublitzern.

*) Meinem Gefühl nach sind die wenigsten der Langbogenschützen dieser ganzen Hardcore-Longbow-Societies in England 3D-Schützen. Bei denen ist das Schießen auf bunte WA-Scheiben ganz normal. Wenn man sich durch deren Seiten im Netz klickt, wird dort neben Clout kaum etwas anderes gemacht. Aufpassen, dass der Nebenmann absolut regelkonformes Equipment benutzt und Scheibenschießen, damit vertreibt man sich die Zeit.


Offline Landbub

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Ich spreche von der jüngsten Vergangenheit, da ja in weiten Teilen Europas die Bogenjagd verboten ist.

Also nochmal, worauf wurde geschossen? 🤔

Vor ganz langer Zeit auf umgedrehte Fita Auflagen, wo mit Edding ein Tierkörperumriss gemalt wurde, Mit oder ohne eingezeichneter Killzone.
Zeitgleich gabs auch schon Drucke von entsprechenden jagbaren Tieren auf Papier, also im Prinzip Tierposter. Diese hat man auf einen Scheibendämper gepinnt und drauf geschossen. Es gibt auch heute noch Turnierformen, wo man auf Tierbilder (also "2-Demensionale Ziele aufm 3D Parcours") schießt.

Das hat aber nix mit Feldbogen & Tradis zu tun. Wenn die Historie des 3D bogensports erleutert werden soll, verdient das einen eigenen Thread
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Seeker

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Warum ist das in Österreich anders?

Nur meine Beobachtung aus Parcoursbesuchen in Österreich, wo ich mich auch ein paar mal Lokals angeschlossen habe:

- ich bin da auf sehr engagierte Leute getroffen, die auch sehr gut geschossen haben (auf ihren Heimparcours)
- zumindest meiner Meinung nach haben die mit den Trad Bögen 100% sauber System geschossen - Hardcore!
- deswegen wird es ihnen auch einfach fallen, im Winter in der Halle und auf dem Feldparcours ebenfalls gute Ergebnisse zu schießen, ich würde sagen wer System schießt der kann wenn er nicht ein Politikum draus macht halt viel einfacher alles schießen, auch Scheiben ...

Btw, die Parcours gingen immer bis an die 60 yards und obwohl ich nur für mich gezählt habe und nich für die Leute mit denen ich mit bin würde ich schätzen, dass ich als voll Intuitivling am Ende immer vorne lag, vor allem durch die tricky gestellten Schüsse und durch alles was weiter wie 40m stand.

Wie gesagt, nur meine kleine Beobachtung und Einschätzung, ich mag damit auch falsch liegen. Es gibt hier aber bestimmt auch Mitleser/Mitglieder aus Österreich und vor allem Leute, die deutlich öfters in Österreich auf Parcours sind und beobachten können. Evtl. kann hier jemand eine Meinung teilen die dann auf einer größeren Stichprobe als meiner beruht (bin auf 60 und mehr Parcours im Jahr, aber max. 2-3 mal in Ö).

LG
Klaus


Offline Kuckingen

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Guten  Morgen,

Ich möchte ein paar Zahel geben, wie es gerade zur Meisterschaft Feld steht in Ö.

https://www.ianseo.net/Details.php?toId=7964

Mit Stand 6. Juli sind 118 Schutzen gemeldet. Es dürfen nun sich 190 anmelden.

IB 23,
LB 8
bb  40
Co 31
RE 16


Als IB Schütze bin ich mit den Zahlen zufrieden.  Als Ib Schütze würde ich bei genug Zeit Feld schießen. Den Feld und Scheibe allgemein zeigt etwas, was 3D nicht kann. Es zeigt ob ich schießen kann und den Pfeil wiederholt ins Ziel bringen kann. Nicht einmal,  sondern mehrmals. Das  muss man  als Sportschütze schon mögen. Mein sportlicher Ehrgeiz verlangt das von mir und es macht  mir auch Spaß.




Offline carpe noctem

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Ich schiesse ja im Feldbogen Club Hamburg hätte als immer die Möglichkeit Feldscheibe zu schiessen. Früher habe ich Bezirks und Landesmeisterschaft mitgeschossen. Feld und 3D stehen bei uns parallel in Gelände. In der Blankbogenklasse hat man als Traditioneller wenig Chancen gegen Stringwalker und Co. 3D ist entspannter, nicht so verbissen selbst auf Meisterschaft
Tradition ist nicht das Halten der Asche, sondern das Weitergeben der Flamme.

Thomas Morus 1478-1535

http://feldbogenclub-hamburg.de/


Offline Landbub

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In der Blankbogenklasse hat man als Traditioneller wenig Chancen gegen Stringwalker und Co.

Genau um dieses Argument gehts ja in diesem Thread. Die sich ergebende Frage war und ist: Würdest DU Feldbogen mitschießen, wenn es die Tradiklassen IB und LB gäbe wie in Ö?
Wie Du hier lesen kannst, geht es den meisten letztendlich nicht darum, eine Chance aufs Treppchen zu haben, die sie in BB kaum haben, sondern dass Feldbogen an sich für Tradis wenig attraktiv ist.
Daraus würde nämlich folgen, dass es überhaupt keinen Sinn macht, diesbezüglich bei den Landessportverbänden vorstellig zu werden.
Weiter oben habe ich es geschrieben, dass ich mich dafür engagiet hatte und vom Verband das Feedback kam "es würde doch eh kaum einer mit dem Holzbogen kommen". Ich hatte es erst anders gesehen, teile nun aber langsam diese Meinung.
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Offline lakeshooter

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Es zeigt ob ich schießen kann und den Pfeil wiederholt ins Ziel bringen kann. Den Feld und Scheibe allgemein zeigt etwas, was 3D nicht kann. Es zeigt ob ich schießen kann und den Pfeil wiederholt ins Ziel bringen kann. Nicht einmal,  sondern mehrmals.

Dieser Aussage würde ich für meinen Teil zum Großteil zustimmen.

Der Feldbogner/Fitanese beherrscht sein SYSTEM (und seine Einflussfaktoren), um wiederholbar zu treffen (ob er schießen kann, oder nicht, sagt das nicht, denn auch einem Roboter kann man ein System "beibringen")
Intuition kann man vom Begriff her schon nicht erlernen, da es eben nichts Bewusstes ist. Wenn man dem Intuitiven Wiederholbarkeit anlernen wollte, wäre es ein System (in welcher Form auch immer) und nicht mehr Intuition.

Dein persönliches Ziel als Feldbogner/Fitanese ist es wiederholbar zu schießen, bei anderen (z.B. 3D) genügt es meist einmal zu treffen, da eh nur ein Pfeil gewertet wird (okay, außer Doppelhunter).

Das ist vom Grundsatz der Disziplinen schon ein ganz anderer Ausgangspunkt und jeder kann sich raussuchen, was ihm am meisten liegt und wo seine Ziele liegen.
« Letzte Änderung: Juli 09, 2021, 09:53:29 Vormittag von lakeshooter »
Neue Bögen brauchts (eigentlich immer) am See!!!

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Offline The Barebow Factory

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Klaus (Seeker) spricht hier einen sehr wichtigen Punkt an.
Wir müssen zwischen 2 Gruppen bei Tradis unterscheiden, den nicht alle Tradis sind Instinktuiv unterwegs.

- Instinktuiv
- Systemschütze

Bei den Instinktuiven werden wohl die Wenigsten Interesse am Feldbogen finden, da eben wie schon vielfach geschrieben, die Reproduzierbarkeit eines Schußes offensichtlich nicht möglich ist. Was ich nicht ganz verstehe. Eine Doppelhunter-Runde müsste ja dann für die Instinktiuven ein absolutes Desaster sein...... Oder der alte Reflex hochkommt: Scheibe = Fita = NoGo -> Ablehnen

Bei den Systemschützen dürfte es mehr geben, die sich mit Feldbogen anfreunden könnten, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht probieren. Da liegt mMn. der Kuhfladen im Gras.
Wie kann man diese motivieren?

« Letzte Änderung: Juli 09, 2021, 09:56:07 Vormittag von Dr.J »
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Offline lakeshooter

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Eine Doppelhunter-Runde müsste ja dann für die Instinktiuven ein absolutes Desaster sein......

Trifft für mich z.B. absolut zu. Die Doppelhunterrunde war bei der EBHC das schlechteste Ergebnis der 4 Tage.
Und auch auf dem Parcours beim Training oder beim Killturnier in Eisenbach sind bei mir die Doppelhunterrunden immer schlechter.
Wie gesagt, Kopfsache und somit bin ich ungeeignet für FITA und Feldbogen.



« Letzte Änderung: Juli 09, 2021, 10:02:06 Vormittag von lakeshooter »
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Offline Landbub

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Was ich nicht ganz verstehe. Eine Doppelhunter-Runde müsste ja dann für die Instinktiuven ein absolutes Desaster sein...... Oder der alte Reflex hochkommt: Scheibe = Fita = NoGo -> Ablehnen

Generell geht man davon aus, dass man instinktuiv auf kürzere Distanzen besser treffen kann als auf weite. Viele hier haben bei der Frage nach System oder nicht geschrieben, "kurz: nach Gefühl. Weit: über die Pfeilspitze". Weils halt da nicht mehr so gut geht. Und Feldbogen ist halt teilweise recht weit verglichen mit den 30m bei 3D.
Warum die Nasen neulich auf der Wiese auch auf 10m nix getroffen haben, weiss ich nicht. Drum "nicht repräsentativ".

Bei den Systemschützen dürfte es mehr geben, die sich mit Feldbogen anfreunden könnten, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht probieren. Da liegt mMn. der Kuhfladen im Gras.
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Vermutlich gar nicht. Weil die dann eben zu einem BB Bogen greifen.
Meine Intention war eher "was wäre, wenn es die Holzklassen gäbe?".
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Offline roscho

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Klaus (Seeker) spricht hier einen sehr wichtigen Punkt an.
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- Instinktuiv
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Bei den Instinktuiven werden wohl die Wenigsten Interesse am Feldbogen finden, da eben wie schon vielfach geschrieben, die Reproduzierbarkeit eines Schußes offensichtlich nicht möglich ist. Was ich nicht ganz verstehe. Eine Doppelhunter-Runde müsste ja dann für die Instinktiuven ein absolutes Desaster sein...... Oder der alte Reflex hochkommt: Scheibe = Fita = NoGo -> Ablehnen

Bei den Systemschützen dürfte es mehr geben, die sich mit Feldbogen anfreunden könnten, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht probieren. Da liegt mMn. der Kuhfladen im Gras.
Wie kann man diese motivieren?

Natürlich ist bei "Instinktiven" die Reproduzierbarkeit gegeben, dazu macht HB sein Superspot Training, oder wenn man hier im Forum die Ü-EI Challenge und die Gruppen ansieht sag ich: geht doch ..

Aber: es liegt nicht der "Trainingsfokus" drauf, es genügt eben der erste Schuss ..

Zitat
Bei den Systemschützen dürfte es mehr geben, die sich mit Feldbogen anfreunden könnten, es aber aus irgendwelchen Gründen nicht probieren. Da liegt mMn. der Kuhfladen im Gras.
Wie kann man diese motivieren?

Da geb ich dir recht, das ist die zentrale Frage, und -ich- glaube das genau das extrem schwierig ist.

Keiner von uns ist ja "Profi", wir reden hier mehr oder weniger von Hobbysportlern. Und da ist es eben so das ich ich je nach Neigung/Vorliebe eben für eine Disziplin entscheide.

Ein Strassenrennradfahrer wird auch nicht an einem Downhill-Wettbewerb teilnehmen.

Klar gibt es immer Generalisten und Spezialisten, die Generalisten sind aber immer in der Minderheit.



Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Erbswurst

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Meine Intention war eher "was wäre, wenn es die Holzklassen gäbe?".

Dann wäre es genauso. Die Diskussion hatten wir schon ein paar Seiten weiter vorn.

Es ist wie mit der Henne und dem Ei. Die Holzklasse wird nicht ausgeschrieben in der Annahme, dass zu wenig Interesse vorhanden ist. Und das wenige Interesse (weil in der Tat nur wenige der traditionellen Schützen Bock auf Scheiben haben) ist zu gering um dem Verband zu signalisieren: Wir sind viele, macht eine Klasse für uns auf!

Warum das "übern Berg" anders ist? Interessante Frage für Sportsoziologen. Man könnte jetzt einen Zusammenhang zwischen den ungarischen Ahnen und den k.u.k.-Nachkommen herbeidiskutieren aber ich habe das Gefühl, das führte zu nichts...


Offline Kuckingen

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Es wurde in Österreich besucht  es wurdedaqnch gefragt, der Verband hat zugehört. Ist auch einfacher mit  nur einem Verband


Offline The Barebow Factory

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Es wurde in Österreich besucht  es wurdedaqnch gefragt, der Verband hat zugehört. Ist auch einfacher mit  nur einem Verband

Und meiner Erfahrung nach gibt es im Alpenland mehr Systemschützen unter den Tradis, zumindest die ich bei meinen zahlreichen Besuchen dort gefragt habe..... Ist aber nicht repräsentativ
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