Archers Campfire

Spitzengewicht / Spine Zusammenhang


Offline Landbub

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Ich weiss sehr genau, welches Spitzengewicht aus meinen Pfeilen einen 400er zum 500er macht oder andersrum. Auch noch 500er zum 600er. Aber das geht bei weicheren Spines nicht mehr auf. Zum einen sind die weicheren Spines, 900 oder 1100, immer Stricknadeln, d.h., eine schwerere Spitze ist länger im Schaft und macht den Schaft dadurch auch steifer. Man muss also mehr Gewicht reinpacken (oder Tungsten $$$ nehmen), damit man den selben Effekt erzielt.

Hat jemand Erfahrung, mit wieviel Gewicht man einen 1100er Schaft so regieren lassen kann wie einen 1300er mit 60gn Spitze? Oder einen 900er so wie einen 1100er? Oder hilft da nur ausprobieren? Die 60gn Spitze hat einen 20mm "Schaft" (also der Teil, den man einklebt) und die 90gn bereits einen 35mm ... das merkt man!

Wie ihr Euch denken könnt, gehts da nicht um meine Pfeile, sondern um jemanden in meiner Jugend Trainingsgruppe.
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Offline von Hermannsburg

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Landbub,
bei Deiner Fragestellung, die über die Wahl eines höheren oder niedrigen Spitzengewicht zu einer Veränderung des Spinewertes für das pfeilsetup führen soll, gehört meiner Ansicht nach auch die Beurteilung des FOC Wertes dazu. Und ein optimaler FOC Wert  grenzt u. U. die von Dir gesuchten Möglichkeiten ein.
Gruß
Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen


Erbswurst

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Eine Spinegruppe entspricht grob 25 grs Spitzengewicht, verifiziert mit dem Stu Miller Spine Calculator und das deckt sich auch mit meinen praktischen Erfahrungen.

Bei deinen Beispielen sind es aber zwei Spinegruppen, das wird schon schwieriger. Angenommen ein 900er mit 80er Spitze, 29,5" lang soll ein 1100er werden, müsste eine 60 gr Spitze rein und der Schaft anderthalb Zoll kürzer. So ungefähr.

Zum Rumspielen:
https://www.3riversarchery.com/dynamic-spine-arrow-calculator-from-3rivers-archery.html


Online roscho

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Meiner Erfahrung nach sind 40 bis 50 gn eine Spinegruppe ( ich stütz mich immer auf diese Tabelle: http://www.shootingthestickbow.com/ArrowGuide.html)

Man (@Landbub also du) könntest versuchen über die Länge zu tunen (wenn nicht ein Klicker verbaut ist - man weiss ja nie), übers Spitzengewicht seh ich da schwarz

Ich schiess ja gern relativ hohen FOC, aber bei den dünnen Pfeilen seh ich da kaum Optionen ..

das hier wäre noch eine Möglichkeit ohne zu Tungsten zu greifen
https://www.bogenladen-leipzig.de/Winys-Archery-166-Break-Off-Insert

Spitzen find ich aber auf die Schnelle keine mehr, und Winys Archery scheint es auch nicht mehr zu geben ...
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Landbub

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Landbub,
bei Deiner Fragestellung, die über die Wahl eines höheren oder niedrigen Spitzengewicht zu einer Veränderung des Spinewertes für das pfeilsetup führen soll, gehört meiner Ansicht nach auch die Beurteilung des FOC Wertes dazu. Und ein optimaler FOC Wert  grenzt u. U. die von Dir gesuchten Möglichkeiten ein.
Gruß

Da haben wir ihn wieder, das mythische Wesen FOC. Der FOC und ich, wir sind leider keine Freunde. Man kennt sich, man akzeptiert die Existenz des anderen, aber man misst dem jeweils anderen keine tiefere Bedeutung zu. Mein Mantra zu dem Kollegen ist wie folgt: Der FOC ergibt sich aus dem Systemtuning, es ist keine Größe, die man gezieht anstrebt und es gibt keine Abhängigkeit von der Sportart (wie bei Easton aufgeführt, wo man für 3D einen andern FOC empfiehlt als für Scheibe).

Umgekehrt ist es aber so, dass nach erfolgtem Systemtuning der FOC eigentlich immer irgendwo zwischen 8 und 20% lieft, also durchaus nahe den "empfohlenen" Werten, aber eben es da kein gut oder schlechte gibt. Und dass ein hoher FOC a.k.a. schwere Spitze "den Pfeil in Ziel zieht" ist nun mal quatsch.

Du bringst ja auch schon ein paar Jahre Erfahung mit: würdest Du einen bestimmten FOC ansteuern wenn Du für einen guten Schützen mit gefestigerter Technik ein System (Pfeile / Bogen / Button / Sehne / Tiller / etc) einstellst? Gibts da Werte, bei deren Über / Unterschreitung ein Pfeil nicht mehr der aussenballistischen Kurve in Form einer Tangente derselbigen folgt?

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Daniel124

  • Gast
Da haben wir ihn wieder, das mythische Wesen FOC. Der FOC und ich, wir sind leider keine Freunde. Man kennt sich, man akzeptiert die Existenz des anderen, aber man misst dem jeweils anderen keine tiefere Bedeutung zu.

Also ich tune seit Jahrzehnten für mich, Familie und Bekannte Bögen zw. 15 und 60#. Und denke es kommt darauf an ob FOC wichtig ist oder nicht
- ob man visiert oder intuitiv schießt
- ob man wenig oder viel Pfund hat.

Richtig viel Pfund oder visieren: FOC nicht wichtig.
Wenig Pfund ohne visieren: Hoher FOC macht keinen Spaß mehr.

Jetzt kommts drauf an was dein Schützling da schießt. Bei 1100er oder 1300er intuitiv würde ich max. 13% anstreben. Und ja, wie Roscho schon schrieb, über die Länge tunen bevor es mehr FOC wird.

Grüße, Daniel



Erbswurst

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Kommt diese "je mehr FOC desto gut" Geschichte nicht aus der Jagdecke? Broadheads sind immer schwer und ein hohes Pfeilgewicht ist sowieso erwünscht. Stichwort kinetische Energie, Penetration usw. Für uns Schaum- und Scheibenschützen ist das doch egal.

Ich denke wie Landbub, der FOC ergibt sich aus dem optimalen Setup, nicht umgekehrt. In einen Pfeil für einen 30 Pfund Bogen wird niemand eine 145gr Spitze kleben. Und 70 Grains nicht in einen 340er Compoundpfeil. Wenn dann noch das Pfeilgewicht zum Bogen passt (gpp), ist alles in Butter und auch der FOC im grünen Bereich, zwangsläufig sozusagen.

Vor einigen Jahren hatte ich einen 45# Bear Montana und wollte unbedingt X7 damit schießen und zwar mit den Nibb-Spitzen. Die wiegen aber nur um die 60 Grains. Sauber getuned habe ich die Pfeile trotzdem bekommen und wurde mit einem astreinen Pfeilflug belohnt, obwohl der FOC der reinen Lehre nach sicher viel zu niedrig war.


Offline Landbub

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Jetzt kommts drauf an was dein Schützling da schießt. Bei 1100er oder 1300er intuitiv würde ich max. 13% anstreben. Und ja, wie Roscho schon schrieb, über die Länge tunen bevor es mehr FOC wird.

Grüße, Daniel

Das ist genau mein Problem! Sie hat 1300er,  ca 29" lang bei knapp 28" Auszug und 28# OTF.
Die 1300er mit den 60gn Spitzen können nicht passen, tum es aber. Als Jugendliche BB muss sie 50m schiessen und die Pfeile fliegen astrein, der Blankschaft auf 10 und 25m genau und gerade in die Gruppe. Allerdings meldet sie eine grosse horizontale Sensibilität. Wenn sie nur minimal unsauber löst, steckt der Pfeil auf 3 oder 9 uhr in der 3.  Ich hab sie mal spasseshalber mit meine VAP 600 schiessen lassen mit schwerer 110gn Spitze drin, die waren bei weitem nicht so sensibel, sagt sie. Und ja, sie kann das beurteilen, sie schiesst gut genug.
Gesucht ist also ein leichter Pfeil, der weniger sensibel reagiert als ihr derzeitiger, mit dem sie aber mit 28# immer noch auf 50m kommt.
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Erbswurst

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Mein derzeitiger BB hat ebenfalls 28# und ich ziehe 27,5 aus. Meine Pfeile sind 1000er mit 70 gr Spitze, 29" lang. 50 Meter und mehr sind damit überhaupt kein Problem at all. Nervositäten im System habe ich mit einer dicken Sehne ganz gut dämpfen können - vorher 12 Strang FF+ jetzt 18 Stränge, schießt sich spürbar präziser.

edit: auch 800er lassen sich für den Bogen tunen, wenn es ein bisschen mehr Masse und ruhigerer Pfeilflug sein sollen.
« Letzte Änderung: Juni 22, 2021, 12:28:36 Vormittag von Erbswurst »


Daniel124

  • Gast
Wenn sie nur minimal unsauber löst, steckt der Pfeil auf 3 oder 9 uhr in der 3.

Standhöhe nach oben hin schon ausgereizt? Das macht oft nochmal einiges aus.


Offline Landbub

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Mein derzeitiger BB hat ebenfalls 28# und ich ziehe 27,5 aus. Meine Pfeile sind 1000er mit 70 gr Spitze, 29" lang.

Ja genau, in dieser Ecke würde ich auch den richtigen Pfeil vermuten. Warum der 1300er nicht zu weich ist, ist mir ein Rätsel.
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Offline Landbub

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Standhöhe nach oben hin schon ausgereizt? Das macht oft nochmal einiges aus.

hmm... nein. Über 22cm waren wir noch nicht, glaub ich. Werde ich mal probieren, das ist eine einfache Übung.
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Daniel124

  • Gast
Warum der 1300er nicht zu weich ist, ist mir ein Rätsel.

1000, 1100, 1300, das sind (prozentual zum Spinewert) recht mickrige Sprünge im Vergleich zu 500, 600, 700.
Da reichen eine dickere/dünnere Sehne, ein mehr oder weniger auf Center liegender Pfeil, kürzerer/längerer Bogen, oder ein Zoll längerer/kürzerer Schaft schon mal für eine ganze Spinegruppe, wo z.B. ein 600er erst mal etwas weich oder steif reagiert.

So erlebt bei Frau + Tochter, Oly intuitiv: Zuggewicht 28 und 24# adF, Bogenlänge die eine 68" die andere 64", da fliegt jeweils derselbe 1100er Rohschaft mit ein wenig Gefummel an der Centereinstellung tipptopp. Um die 8 gpp, FOC 13%.

Also: Enfach freuen wenns passt :)

Grüße, Daniel
« Letzte Änderung: Juni 22, 2021, 08:10:39 Vormittag von Daniel124 »


Offline Landbub

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1000, 1100, 1300, das sind (prozentual zum Spinewert) recht mickrige Sprünge im Vergleich zu 500, 600, 700.
Da reichen eine dickere/dünnere Sehne, ein mehr oder weniger auf Center liegender Pfeil, kürzerer/längerer Bogen, oder ein Zoll längerer/kürzerer Schaft schon mal für eine ganze Spinegruppe, wo z.B. ein 600er erst mal etwas weich oder steif reagiert.

Da ist natürlich was dran... ich hab mal im Keller geschaut, habe eigentlich alles da zum testen. Mal sehen, was dabei rauskommt. Da kann die Jugend auch mal etwas Materialkunde mitbekommen.
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