Archers Campfire

Gewichtsunterschied innerhalb eines PfeilSatzes


Offline Landbub

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Ich hab das bei meinen Carbonpfeilen noch nie gemacht, schiess aber auch Setups zwischen 9 und 10 GpP

Es wird hier viel über Optimierung der Bögen diskutiert, aber bei Pfeilen lässt man Fünfe gerade sein.

Glaube nicht, dass dem so ist. Nur: Bei Pfeilen kannst halt recht wenig machen und gute Pfeile passen aus der Tüte .
Was wichtig ist: Nach einem harten Treffer (Spitze in der Scheibe, Stange im 3D Ziel) können sich lange Klebespitzen verbiegen. Zumindest vor jedem Turnier kommen die Pfeile rasch auf die Rolle und nicht selten wandert einer dann in den Trainingssatz. Aber am Gewicht und am Spine ändert sich ja normalerweise nicht - ausser ganz massiv, aber das ist dann offensichtlich.
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Offline roscho

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Naja, das hat ja nix mit viel oder wenig gpp zu tun. Oder sprichst du hier das berühmte Fehlerverzeihen an, was m.M.n. ein Mythos ist?

Nein, aber die prozentuale Abweichung wenn ich 10 gn Abweichung bei 450 gn Pfeilen habe sind das etwas mehr als 2% die einen Einfluss auf die Höhe haben, bei 250 gn sind es eben 4 %

 
Wenn du in deinem Satz immer ein oder zwei Pfeile hast, die ausreissen, weil sie nicht zu den anderen passen, kann das bei Feldbogen durchaus Punkte kosten.
Daher sorge ich dafür, dass das Material (Bogen und Pfeile) optimal ist. Natürlich spielt auch der Faktor Mensch eine Rolle. Keine Frage.

Da sehe ich wirklich den Hauptfaktor - eben ja nach Leistungsniveau - nur wenn der Schuss bzw die Schussenergie immer gleich ist machen sich Abweichungen im EINSTELLIGEN % Bereich bemerkbar - wenn der Schütze um 15% schwankt ist es eher vernachlässigbar


Ich gebe Daniel recht. Es wird hier viel über Optimierung der Bögen diskutiert, aber bei Pfeilen lässt man Fünfe gerade sein. Das macht überhaupt keinen Sinn.

Das stimmt natürlich .. wenn dann muss das System Pfeil <> Bogen aufeinander abgestimmt sein.

Um auf die Frage von Woodinski einzugehen. Das Gewicht und auch der Spline sollte schon möglichst nahe beiander liegen. 9gn Unterschied zwischen den Pfeilen 1 Satzes ist heftig.
Ich habe einen Satz Turnierpfeile, die gleich in Gewicht/Spine sind und der Rest werden eben Trainingspfeile. Es hängt viel von deinen Ambitionen ab.

Das stimmt zu 100 % - Ambitionen sind der springende Punkt

Aber das ist meine Meinung, denn ich kenne auch welche, die mit einem bunten Strauß an Pfeilen in den Parcours gehen.

Und möglicherweise auch treffen ;)

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Seeker

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Hi,

Mit Carbon ist der Aufwand doch sehr klein, Schäfte auf dem Spintester, der ja auch wiegt, alle Schäfte mit mehr als +- 3gn (oder außerhalb des spine Korridors) kommen weg und werden Übungspfeile oder für riskante Schüsse hergenommen oder es werden FluFlus.
Zutaten abwiegen und Federn entsprechend pro Pfeil zusammenstellen, auch das kostet keine Zeit.
Dann baue ich die Pfeile und wiege am Schluss - im aktuellen Setup sollten 273gn rauskommen.
Ich gönne mir +-1gn um die 273gn, so liegen alle Pfeile die auf ein Turnier oder Meisterschaft mit dürfen da drin.
Aktuell habe ich 2 Sätze gebaut und musste 3 Stück aussortieren, das finde ich ok.

Warum mache ich das:
Weil ich es kann und es mir Spaß macht!
Weil ich glaube, dass es einen Unterschied macht.
Weil es mich beruhigt alles getan zu haben.
Weil es mich motiviert an meiner Technik zu arbeiten, da ich das Material ausschließen kann.

Aber wie immer, jeder wie er mag.

Lg
Klaus


Offline Absinth

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...
Interessant für mich wäre halt mal ein Ahnhaltspunkt in welcher Range ein Gewichtsunterschied relevant wäre, bei einem Hybrid über Shelf z.B.. ...

Das ist die Gretchenfrage - auch ich würde mich hierzu auf Antworten freuen und bitte möglichst zu jeder Bogenklassen.  :)


...
Ich schieße relativ schwere Pfeile und mein aktueller Satz hat als Komplettpfeil  eine Spanne zwischen 414 und 423 gn. Hab jetzt aus Interesse mal noch meine restlichen Schäfte nur mit Nock gemessen und hab da eine Abweichung untereinander von 1,2gn. Ich bin jetzt nicht der Erbsenzähler, aber Zusammenhänge interessieren mich einfach. ...

Da sollte sich aber schon ein Unterschied im Trefferbild zeigen - der schwere Pfeil muss allein schon physikalisch gesehen tiefer sitzen, setzt natürlich voraus, dass du als Schütze nicht das schwache Glied in der Kette bist. Der physikalische Zusammenhang ist also ziemlich simpel.

Und wenn dann dein 423 gn schwerer Pfeil über den 414 gn schweren Pfeil im Ziel steckt dann hast du für einen Moment die Physik überlistet...   O:-)   ;)



Offline Woodinski

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Und wenn dann dein 423 gn schwerer Pfeil über den 414 gn schweren Pfeil im Ziel steckt dann hast du für einen Moment die Physik überlistet...   O:-)   ;)

 :klasse: GEnau, mit unkonstanter Technik überlistet man sogar die Physik.  :schuldig:
Ich seh schon, alles ist immer in Relation zu sehen. Sprich Leistungsstand, Technik, eigener Anspruch. Also ich für meinen Teil werd das Thema Gewichtsstreuung ab sofort beim Pfeilbau etwas mehr berücksichtigen. Ist ja kein all zu großer Aufwand. Aber zu exzessiv werd ich das auch nicht betreiben. Ob ich deswegen besser treffen werden, nobody knows. Da spielt ja nicht nur der Pfeil ne Rolle, sondern Tagesform etc. Also gehe ich davon aus, dass ich da keinen relevanten Unterschied bemerke, bzw. das gar nicht analysieren könnte. Aber vielleicht ists ja auch ne Kopfsache und man schießt allein durch das BEwußtsein, man hat "gleichere" Pfeile schon besser.  :schuldig:

Aktueller Bogen: BlackWidow PMA X 62" - 36# @ 28"


Erbswurst

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Kürzlich habe ich mich mit einem oly. Recurveschützen unterhalten, der seine AC Schäfte auf zwei Stellen nach dem Komma sortiert und während des Bauens immer wieder nachmisst. Beim Spitzenkleben wischt er dann vorsichtig ein Tausendstel Kubikmillimeter Leim weg....
Ich hielte das für etwas überambitioniert.

Warum überambitioniert? Der Mann hat vielleicht einen haufen Geld für seinen Bogen und die Anbauteile ausgegeben, alles genau eingestellt und trainiert 2x die Woche um auf 60 Meter möglichst viele 10er zu schießen. Warum soll er beim Pfeil nicht ebenso das Beste rausholen, hier einen Meter vor dem Klo in die Hose machen?

Und was für die Olys gilt, gilt auch für blank, tradionell, primitiv, nur eben in anderen Maßstäben: Was dem einen seine 2 Ringe mehr bei einer 60-Meter-Passe sind, sind dem anderen eine Handbreit weniger Streuung auf 30 Meter oder Kill oder Körper auf 20 Meter.

Da haste mir aber ordentlich das Wort im Mund herumgedreht.

Ich habe das Procedere des Mannes vielleicht etwas blumig beschrieben, das stimmt aber tatsächlich so. Er ist Ingenieur und hat sein Arbeitsleben im Bereich Produktentwicklung verbracht, ihm liegt das Gemesse und die Optimiererei quasi im Blut. Er macht das nicht in erster Linie um vielleicht einen oder zwei Ringe mehr zu schießen (was er durch sein Vorgehen auch nicht tut) sondern weil er Spaß dran hat. Und er hat sich wirklich eine hochpräzise und sündhaft teure Waage aus der Feinwerkstechnik gekauft, um Nachkommastellen messen zu können. Selbstverständlich auch Spline und Spine. Aus zwei Sätzen ACE sortiert er einen Turniersatz heraus. Wem ACEs nicht präzise genug sind, so wie sie aus der Schachtel kommen und so praktisch 50€ für einen (!) nackten Turnierschaft hinlegt, der ist überambitioniert, aber sowas von! Sagt er auch selber, nebenbei bemerkt...

Natürlich ist es sinnvoll, sein Pfeilmaterial zu optimieren, das stellt doch überhaupt niemand infrage. Wie immer ist die Dosis entscheidend. Und die im Beispiel halte ich eben für zu hoch. Kein Brady Ellison dieser Welt ist in der Lage, Gewichtsunterschiede von 0,05 gr auf der Scheibe abzubilden, selbst eine Schießmaschine könnte das wohl kaum.


Offline Waldemar

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Für mich muss ein Turnier Satz bis auf +1- grain genau sein.  Es ist kein hexen Werk das hinzubekommen bei alu Pfeilen oder Alu Carbon.
 Ausgeglichen wird  der Satz mit Heiß Kleber.
« Letzte Änderung: Juli 02, 2021, 07:15:05 Nachmittag von Waldemar »
Ein Mann  der mit seinem eigenen Bogen nicht schießen kann ist kein Bogenschütze, sondern einfach ein Bogen Besitzer.


Daniel124

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Gerade trad. Schützen haben, nachdem der Bogen feststeht, nur 2 Möglichkeiten Einfluss aufs Material zu nehmen:
- Sehne
- Pfeil.

Bei der Sehne geht es um das Material und ihre Dicke. Beim Pfeil geht es um Gesamtgewicht, FOC, Federn, Spine, Spline, Rundlauf, Gewichtstoteleranz.

Warum soll ich auf eine der Einflussgrößen verzichten wenn ich maximal gut treffen will?
Wegen der paar Euro die eine gute Sehne oder ein guter Schaft mehr kostet? Gemessen an den Gesamt-Ausrüstungskosten?


Erbswurst

  • Gast
Stimmt. Wobei es nur zweitrangig um den Preis geht, präzise und möglichst identische Pfeile innerhalb eines Satzes erfordern vor allem Arbeit. Okay, bei Holz z.B. ist es auch eine Frage des Preises, gewogene und ordentlich gespinete Schäfte kosten auch mehr; auch wenn man das Wiegen selbst übernimmt und die dreifache Menge an Rohschäften kaufen muss. Bei Carbon ähnlich, richtig gute Schäfte gibt es nicht bei Aliexpress.

In erster Linie ist es aber ein ziemlicher Aufwand: Schäfte wiegen und vermessen, Komponenten auch, Federn runterschleifen, immer wieder messen, bei Holz begradigen und evtl. sogar tapern oder barreln.

Macht natürlich auch Spaß, keine Frage. Und ein bisschen stolz, wenn das Ergebnis den Erwartungen entspricht. Aber es hat auch einen gewaltigen Nachteil: eine Ausrede weniger für versaute Schüsse.


Offline Waldgeist

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Ich will wirklich niemand zu nahe oder direkt auf die Füße treten ...
Aber schießt ihr wirklich so konstant, dass ihr eine mögliche Abweichung beim Pfeilmaterial von wenigen grains ausmachen könnt?
Wenn ja, dann Respekt und große Anerkennung!
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline kungsörn

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 :agree: jep. Von mir auch...
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Daniel124

  • Gast
Aber schießt ihr wirklich so konstant, dass ihr eine mögliche Abweichung beim Pfeilmaterial von wenigen grains ausmachen könnt?

Also ich nicht. Aber ich schieße gut genug um die Summe aller Optimierungen ausmachen zu können:

2% opt. Spinetoleranz
2% opt. Spline
2% opt. Gewichtstoleranz
2% opt. Geradheit
2% opt. Befiederung
2% opt. Pfeilgewicht
5% opt. Spine
5% opt. Sehne
5% opt. Bogen
2% opt. Fingerschutz

SUMME 29%. Oder so ähnlich ...

 ;D




Offline Waldgeist

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Das ist dann ein sog. 130% - Pfeil bzw. es war zuvor nur ein 70 Prozenter 8)  8)  8)
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Erbswurst

  • Gast
Aber schießt ihr wirklich so konstant, dass ihr eine mögliche Abweichung beim Pfeilmaterial von wenigen grains ausmachen könnt?

Nö, noch nicht einmal 20 gr. Es gibt aber sehr wohl Schützen, die das können. Visierschützen sowieso.

Aber selbst nicht ganz gerade Holzpfeile fliegen vernünftig und trotzdem will ich, dass die so gerade wie möglich sind...


Daniel124

  • Gast
Optimierung ist ein Prinzip. Wer das nicht will kanns ja lassen. Und sogar zum Haselnussstecken mit Paketschnur zurückkehren  ;)