Archers Campfire

Bögen der "Profis" => Was schießen die Erstplatzierten?


Offline piti

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Hallo zusammen,

man kann selber das Rad nicht neu erfinden, oft wird die Reise zum bestmöglichen persönlichen Equipment kürzer wenn man sich anguckt was die "Profis" schießen, also diejenigen die bei Meisterschaften bis hin zu Weltmeisterschaften der div. Verbände regelmäßig auf den vordersten Plätzen landen. Da hab ich allerdings keine Ahnung.

Habt Ihr Infos darüber was in der "Spitze" so an Bögen geschossen wird, also Hersteller, Modelle, mit oder ohne ILF, Pfeilschäfte, ........ ?

Danke und Grüße
Peter


Offline Skalli

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Schau Dir die aktuellen Bilder von Olympia an.
Dann siehst Du die dicken Werbeaufkleber von Hoyt ;)
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Offline Casimir

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Hi piti!

Ich denke das das Equipment sehr unterschiedlich sein wird. Es gibt nicht das beste Material für alle, nur das Passendste für jeden einzelnen.
Es liegt warscheinlich zu 90% eh am Schützen. Nur Abstimmung Bogen-Pfeil sollte schon passen.
Schau dir mal die Videos YT vom Thomas Brugger - der trifft mit leichtem Anfängerbogen und auch mit einem Falkenholz. Ich kenne auch Leute die mit einem Primitivbogen besser als ich mit modernem Recurve treffen.
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Offline Kedde

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Auf Deine Fragen habe ich keine direkte Antwort, aber alle Spitzenköche kochen mit verschiedenen Töpfen. Was am Ende dabei herauskommt liegt meistens nicht an den Töpfen sondern an den Köchen.
Genauso ist es doch auch beim Bogenschießen, an erster Stelle liegt das Können, das Talent und dann erst am Material. Und was für den einen gut ist muss nicht auch für den anderen passen.

Ich bitte dieses OT zu entschuldigen.
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
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Offline sfs-archery

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Ich war schon auf einigen deutschen Turnieren unterwegs. Schaue da auch gerne auf die Technik. Und auch letztens als Kampfrichterazubi auf einem FITA-Turnier sieht man ja auch jeden Bogen.
Die Bandbreite ist so groß wie man es sich nur vorstellen kann. Letztendlich ist die Technik ja nur Mittel zum Zweck. und wirklich nur die sehr guten Schützen werden so gut schießen das sich kleinste Änderungen in der Technik (z.B. durch Fertigungstoleranzen) sichtbar auswirken.
Was ich aber so mitgenommen habe:
Die Schützen die ganz vorne mitspielen befassen sich oft sehr ausführlich mit dem Materialtuning. Eben weil sie die Differenzen merken. Da wird ein Pfeil auch schon mal aussortiert weil er schon 1000 Schuss hinter sich hat und "weichgeschossen" wurde. Und das obwohl er ansonsten vollkommen OK ist.
Zum guten Materialtuning gehört natürlich auch das man Hersteller wählt die gleichbleibende Qualität liefern. z.B. das ein Schaft halt auch den Spinewert hat der draufsteht und die Toleranz dazu auch immer gleich ist (und möglichst klein). Daher findet man nicht selten bei den "guten" Schützen entsprechend Material der renommierten Marken (im Compound/oly Recurve Bereich mehr als bei den trad. Bögen).
Man will ja nicht bei jedem Nachkauf noch mal die Abstimmung komplett neu machen nur weil sich das nachgekaufte Material anders verhält als das Vorgängermaterial.

Letztendlich ist es aber so: Wenn das Material mal gut abgestimmt ist, ist das was draufsteht egal.

Was auch noch Einfluss hat: Die Leute vorne haben ab und an Sponsoren. Das hat ggf. auch einen Einfluss auf die Materialwahl  ;).

Gruß
Sören
« Letzte Änderung: Juli 23, 2021, 10:28:03 Vormittag von sfs-archery »


Jack Ryan

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...erst am Material. ...

Und beim Material kommt erst der Pfeil, dann der Bogen.
Der Bogen wird völlig überbewertet (just my two cents).


Offline Landbub

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Und beim Material kommt erst der Pfeil, dann der Bogen.
Der Bogen wird völlig überbewertet (just my two cents).

Also zumindest für Compound gilt das ganz und gar nicht, es ist sogar umgekehrt.
Man kann problemlos Pfeile über 3 oder gar 4 Spineklassen schiessen, aber nur die besseren (a.k.a. teureren) Bögen bekommt man leicht getuned. Fürs Zubehör wie Visier / Scope / Release gilt ähnliches.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Alles, was du zur Zniper Auflage wissen musst: https://www.youtube.com/watch?v=_5lzzgEn9L8


Offline Landbub

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Habt Ihr Infos darüber was in der "Spitze" so an Bögen geschossen wird, also Hersteller, Modelle, mit oder ohne ILF, Pfeilschäfte, ........ ?

Das, was Dein Sponsor sehen will. Wenn zum Saisonwelchsel die Staffshooter neu sortiert werden, dann haben die recht kurzfristig die gleichen Ringzahlen wie vorher. Auf dem Level (Schütze und Material) ists ziemlich egal, das funktioniert alles. Da gehts nur ums individuelle Tuning.
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Offline rabu

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Schau mal, die Hersteller bringen jedes Jahr neue Top-Wurfarme" mit nie dagewesener Präzision , Geschwindigeit und "smoothness" heraus.
Die gesponsorten Schützen wechseln dann natürlich auf diesen Wurfarm, damit er auch ordentlich beworben wird.
Und dann schiessen sie wieder die gleichen Ringzahlen.

Das gute Zeug funktioniert alles! Und die Mittelklasse auch! Die die vorne mitspielen haben sich einfach eingehend mit der Materie beschäftigt und machen sogar ein regelmäßiges Training, (Also so richtig , mit Planung und Trainer und so!!!!)

Ich sag mal so:
Wer richtig trainiert trifft
Wer trifft gewinnt
Wer gewinnt wird gesponsort
Wer gesponsort wird schiesst entsprechendes Material

Im Freizeit und Tradi-Bereich gelten mangels Sponsoren nur die oberen beiden Regeln!

Gruß
Ralf


Offline caballero

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Des Glumb fängt hinter der Sehne an. Der Bogen ist nur ein kleiner Teil des Rädchens und ist sicherlich nicht ausschlaggebend was das Treffen betrifft. Viel eher das Gesamt Setup für einen guten Pfeilflug und üben üben üben.
Um deine Frage trotzdem zu beantworten, im Bekanntenkreis schießt Black Widow und Rudi Weick immer vorne mit. Beide jetzt auf Bögen mit Metallmittelteil umgestiegen... das heißt auch im Freizeitsportbereich wird aufgerüstet. ;D


Offline von Hermannsburg

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piti,
um was daraus abzuleiten?
Kaderschützen bekommen in der Regel Ihr Sportgerät von den bekannten Marktführern gesponsert. Die müssen sich nur Gedanken darüber machen, an wen sie bei einem Typenwechsel oder Neuausstattung die alte Ausrüstung verkaufen.
Guß
Manchmal verliert man und manchmal gewinnen die Anderen


Offline piti

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Da muss ich jetzt mal eine Zwischenbemerkung machen:
Beim Bogenschießen kenne ich mich noch nicht so gut aus, das mache ich erst seit 10 Jahren, aber beim Schießen mit der Pistole kenne ich mich sehr gut aus, mache es seit über 30 Jahren.
Und da ist es tatsächlich so, dass die Weltspitze - egal aus welchem Land sie kommen - mit zwei bzw. max. 3 unterschiedlichen Modellen schießen. Eben weil das Material tatsächlich das beste ist bzw. so weit verfeinert wurde dass es eben nichts besseres gibt. Eben weil sich diese Pistolen so massenhaft verkaufen dass das Budget für Forschung und Technik sehr viel größer ist als bei der Konkurrenz.
Natürlich entscheidet der Schütze, das ist klar, aber das Material ist für das Endresultat entscheidend wenn die Spitzenschützen alle ungefähr dieselbe Leistungsstufe aufweisen können. So wird man bei den Deutschen Meistern der Bogenschützen der unterschiedlichen Disziplinen wahrscheinlich relativ wenig "Chinakracher" finden ....


Offline Casimir

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.....
Beim Bogenschießen kenne ich mich noch nicht so gut aus, das mache ich erst seit 10 Jahren,  ....

Du Schlumi! 👍😆
Antur Artus Tri 64" 40#
Antur Madoc 64" 35#


Jack Ryan

  • Gast
...mit zwei bzw. max. 3 unterschiedlichen Modellen schießen. Eben weil das Material tatsächlich das beste ist bzw. so weit verfeinert wurde dass es eben nichts besseres gibt. Eben weil sich diese Pistolen so massenhaft verkaufen dass das Budget für Forschung und Technik sehr viel größer ist als bei der Konkurrenz.
...

OT:
Ich muss dir etwas widersprechen. Es gibt viele mehr Gründe, warum manche Modelle so dominant sind, zB. wie gut zahlt der Hersteller, wie gut ist der Service, gibt es Verträge mit dem Verband, persönliche Präferenzen und dann gibt es Trittbrettfahrer, die einfach mitschwimmen. Eine Walther SSP ist technisch genauso gut oder schlecht wie eine Pardini SP22. Bzw. bei der Freien Pistole werden auch nicht nur Morini sondern die alten TOZ´ `saus den 80er, 90er geschossen. Und was ist mit MatchGun. Top Waffen, schiesst aber an der Spitze kaum einer.
Abgesehen davon unterscheiden sich die Kaderwaffen, sowieso von den Krachern, die das gemeine Volk im Handel bekommt.

Aber wir sind hier beim Bogensport: Wo liegen eigentlich noch die technischen Unterschiede? Jeder große Hersteller hat Zugriff auf CNC-Maschinen, kann konstruieren und simulieren. Die Materialen werden von der Qualität auch eher homogener. Gute Wurfarme zu produzieren ist auch kein Hexenwerk mehr.
Ich behaupte, dass einem Topschützen, der fast nichts anderes macht außer trainieren, genauso gut mit einem Bodnik, wie auch mit einem Falkenholz, oder einem Hoyt/O.K./Matthews Wettmeister wird. Und wenn die Griffgeometrie oder das Gewicht nicht passen, wird halt mal eben entsprechend gefertigt/angepasst.


Offline Gundog

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Ich habe auch mal gedacht: Schieße das was die ganz "Vorderen" schießen und du bist dabei. Ich habe einige der Top-Bögen. Am Ende schieße ich aber am besten mit einem Bogen der MIR passt!
Für die EBHC 2016 hatte ich mir einen Timberpoint Kraken gegönnt weil viele Top Leute so einen schießen. (seinerzeit)  Der erste Bogen hatte einen kleinen Riss im Griff und wurde komplett neu gebaut. Dann kam die Umstellung.. neuer Bogen. Auch Pfeile mussten her. Ich orderte zig Schäfte, auch Test-Spine-Gruppen (5 Schäfte pro Gruppe). Selbst gespined, gebaut. Die Qualität hat da in den letzten Jahren extrem nachgelassen. Von 50 Schäften bekam ich ca. 12 Stck gut ans fliegen mit dem Bogen. Meine selbst gebauten Bögen verzeihten doch mehr, sind aber nicht nach Norm... Keine gute Ausgangsbasis für eine Meisterschaft. Dann lieber doch den alten Osage-Bogen von Thunderstick der mich schon oft begleitet hat. Den hatte ich seinerzeit langsamer gemacht (Dacron statt FF) damit die Schäfte sauber fliegen.
Dann das aus. Bandscheibe mal wieder.. zieht ins Bein, Taubheit, Kraft..... damit ins Ski-Gebiet.. nein. Abgesagt Turnier, Hotel alles.
Vor 3 Monaten den Kraken wieder ausgepackt, passende Carbonies ausgeschossen. Top. Der Bogen hat was. Dampf und Präzision. Der mochte wohl keine Holz-Schäfte oder die Holz-Schäfte den Bogen nicht.
Irgendwo schlummert der eine oder andere Bogen der euch sehr sehr gut passt. Das muss nicht der sein mit dem der Nachbar die Weltmeisterschaft gewonnen hat.