Archers Campfire

Bogen für Anfänger



Erbswurst

  • Gast
Noch eine Bestätigung! Die Antilope ist ein guter Bogen. Bei mir am liebsten mit Holzpfeilen, warum? Kann ich gar nicht sagen, macht irgendwie am meisten Spaß so.


Lindblatt

  • Gast
Ich bin eigentlich Rennradfahrer und da stehe immer andere Summen im Raum. Also bei mir zumindest  ;D Fahre ein Bianchi, falls das jemanden etwas was sagt.

Bei den Bögen kann man aber auch ein Vermögen ausgeben, das hab ich schon gesehen. Aber irgendwo muss man starten und ich denke, dass es nicht sinnvoll ist, mit einem 2000€ Bogen zu beginnen.
Das hab ich beim Radsport ja auch nicht gemacht.

Find ich übrigens super, dass hier im Forum ein sehr angenehmer Ton herrscht.

Naja, Bogenschießen erlebt gerade einen Aufsprung und die Preisschraube dreht sich schon ordentlich nach oben, die Leute haben Bock auf alles was Outdoor ist. Der Gebrauchtmarkt im Anfängerbereich ist aber ganz gut. Viele wollen ihre Einsteigerbögen wieder los werden, und das Thema ist trotzdem Nische, ergo sind die Preise niedrig.

Radfahren hingegen ist bei der neuen Bodyculture halt einer der Outdoorhauptmärkte. An der Konstruktion von Fahrrädern hat sich abgesehen von E-Bikes jetzt nicht viel geändert, aber die Leute haben halt das Geld für das Hobby so viel Geld auszugeben, ergo schraubt die Industrie an der Preisschraube, der Preis geht hoch. Mein Cousin ist auch einer der unbedingt 18000 Höhenmeter pro Tour machen muss, da geht auch kein Rad unter 4000 Euro. Vor Jahren hat er für die selbe Quali noch 2000 hingelegt.

Wenn du Anfänger bist, kauf dir was mehrteiliges. Mieten rate ich ab, das ist zu lukrativ für die Firmen und da werden oft Ausstellungsstücke die sich längst amortisiert haben noch zu Geld gemacht.
Der Mohican ist beliebt, da kriegst du in der Bucht relativ easy Ersatzwurfarme und wirst deine los. Da Bearpaw stetig an der Preisschraube dreht und jedes Jahr etwa 10-20% teurer wird, machs lieber jetzt wenn er dir gut gefällt. Sonst ist er End of Life und wird nicht mehr produziert, dafür gibts dann den ganz tollen Cree mit BLS Gedöns.

Ich würde empfehlen: Günstiges ILF Holzmittelteil, zb. das Oak Ridge Shade und ILF Wurfarme dazu. Gibts auch unbedruckt (Jackalope Hunter zb.). Kannst da auch mit der Länge spielen. Würde am Anfang nichts zu Kurzes nehmen. Alles unter 62 Zoll erstmal meiden. Nimm wenig Zuggewicht, und mach die Ohren zu wenn irgend ein Angeber wieder was von "Geh im Zuggewicht höher, mehr Speed, bla bla bla" faselt. Die Fehler die du dir durch zu hohes Zuggewicht einhandelst, kriegst du nie wieder weg. Und bleibst du dabei rächt sich das meistens bitter durch Verletzungen, Schmerzen und vorallem einem Stillstand in deiner Leistung. Da kommst du irgendwann an den Punkt wo es einfach nicht weiter geht obwohl du weißt du könntest es. Dann musst du alles neu lernen, was meistens nicht gelingt. Fazit: Im schlimmsten Fall gibst du auf.

25 Pfund sind das absolute Maximum für Einsteiger. Oft wird 30-35 für fitte Männer empfohlen. Ich hab noch keinen getroffen dessen Rückenmuskulatur das gestemmt hat. Da ging sofort die Schulter nach oben oder der Auszug wurde albern incl Zusammenfall der Backtension.

Such dir nen Trainer\jemand der Erfahrung hat. Lass dir Dinge zeigen. Und am Wichtigsten: Investiere in Wissen, nicht in Equipment. Auch wenns nur "For Fun" ist. Irgendwann willst du auf ein Turnier oder allgemein besser werden. Wissen hilft dabei. Equipment, egal wie teuer bringt nur die letzten 2-3% hervor wenn du den Skill hast. Ein Gitarrenanfänger wird auch nicht zu Slash wenn man ihm gleich ne 50er Gibson Les Paul aus dem Custom Shop hinstellt. Ein Fahranfänger wird nicht Schumi mit nem Porsche. Er wird nur ein Möchtegern der falsche Prioritäten setzt.

Fazit: Kauf den Mohawk. Dir muss es auch Spaß machen. Dann viel Schießen, nicht viel kaufen. Das Hobby ist am Ende auch gar nicht so günstig. Das Drumherum kostet. Beim Rennrad brauchste noch Klamotten, Schuhe, Helm und sone alberne Sonnenbrille. Beim Bogenschießen brauchst du noch ein Target was etwas aushält. Gibt nix besseres als Lamellenscheiben. Sind auch nochmal 150-300 Euro. Dafür halten die auch Jahre. Dann ne gescheite Sehne, nicht den Whisperstringmüll von Bodnik, kannste wegschmeißen die Dinger. Gescheiter Handschuh (anprobieren! Normale Handschuhgröße passt hier oft nicht) oder Tab, gescheiter Armschutz, Spannschnur, Pfeile (zu Anfang was Robustes, günstiges, keine ultralight Carbonmegateile. Avalon Hybrid reichen, sind Carbon\GF Misch. Etwas schwerer, aber günstig und so gut wie unzerstörbar. Gerade für erste Parcoursgänge ideal). Eventuell Kleinkram. Der ganze Rest kommt mit der Zeit. Du wirst alsbald Pfeile selber bauen wollen, das läppert sich dann, glaub mir. So günstig ist Archery nicht. Alleine die Pfeile die du in die Grasnarbe oder Wald ballerst sind am Ende des Jahres gerne mal nen Hunni.

Du lebst in goldenen Zeiten, heutzutage sind Tutorialvideos auf YT frei verfügbar, genauso wie die Contests der Profis. Dafür musste man früher in Amerika DVDs bestellen.


Offline Tannhäuser

  • Oh ein Pfeil
  • **
    • Beiträge: 87
Das ist mal knallhart zusammengefasst und analysiert. Ohne viel Rumgeschweife direkt in die Vollen. Super, ich liebe klare Worte.  Du hast es da echt auf den Punkt gebracht und ich kann ich dir in fasst jedem Punkt beipflichten. :klasse: Unterschiedliche Ansicht nur aufgrund eigenen Gustos, bspw. Lamellenscheibe aber man muss auch nicht immer gleicher Meinung sein.

Wichtig ist neben einer soliden Erstlingsausstattung vor Allem der passende Satz Pfeile. Daher nicht verlocken lassen von Ausstattungen wo alles drin ist, bspw. ein Satz Pfeile, im schlechtesten Fall 12 Pfeile von 8 Herstellern. Wichtig ist auch sich eine Trainingsmöglichkeit zu schaffen. Selbst wenn eine Vereinsanbindung möglich ist, kommst du mit rudimentärem wöchentlichen Training nicht weiter. Im Idealfall hast du zu Hause auch eine Möglichkeit um zumindest Techniktraining zu absolvieren. Ich kann hier Schießsäcke empfehlen die man sich zum Einen selbst herstellen kann, aber auch von verschiedenen Herstellern relativ preisgünstig angeboten werden. Diese sind oft haltbarer als man denkt, variabel und sollte es am Ende nicht Bogensport bleiben, ärgert man sich nicht darüber zuviel Geld versenkt zu haben. Ich hatte bis zur Flutkatastrophe 2 Schießsäcke im Einsatz (mybo Sureshot und Rotten Robbie) die seit über 4 Jahren im Einsatz waren und immer noch gegangen wären (musste beide entsorgen). Ansonsten eine Scheibe von Well mit Wechselmitte und CSS 3d Ziele.
Wer einen Bogen mit Visier schießt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren!

ZVERS-Archery Heavy-Riser-Longbow 68", 43#, ZVERS-Archery Take-Down-Recurve 62", 41#


Offline Burkhard

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 840
Allerdings tut es am Anfang auch ein Samick Polaris oder ein Ragim Wildcat oder Evo.

  das wäre auch meine Empfehlung. ein Riser kostet bei AixBow gerade mal 40 €. die austauschbaren Wurfarme liegen bei 42 €. der komplette Bogen 85 €. schau dir mal diese Seite an :  http://aixbow.de/shop/einsteiger.html#polaris.
I will fight no more forever

Chief Joseph Nez Percé-Indianer 1840 - 1904


Outdoor

  • Gast
Allerdings tut es am Anfang auch ein Samick Polaris oder ein Ragim Wildcat oder Evo.

  das wäre auch meine Empfehlung. ein Riser kostet bei AixBow gerade mal 40 €. die austauschbaren Wurfarme liegen bei 42 €. der komplette Bogen 85 €. schau dir mal diese Seite an :  http://aixbow.de/shop/einsteiger.html#polaris.

Kann ich bestätigen. Den Polaris hab ich auch 3 Wochen lang geschossen. War ein Vereinsbogen. Da passt Preis/Leistung.
Den Penthalon Shadow und Chapman empfand ich im Vergleich nicht besser und den Mingo schlechter was Handschock angeht und tendenziell lahmer.
Außerdem waren die 3 zuletztgenannten Bögen weniger fehlerverzeihend und 3 bis 4 Pfund stärker als angegeben. Stärker als angegeben soll aber normal sein.

Als totaler Anfänger würde ich den Polaris nehmen. Der taugt für alles.
« Letzte Änderung: November 07, 2021, 09:45:25 Vormittag von Outdoor »