Nein, ist schon klar, dass der Chrony gewissermaßen die "Mündungsgeschwindigkeit" misst. Man könnte natürlich mit "meiner" Methode auch kürzere Entfernungen nehmen und damit dichter an die Geschwindigkeit unmittelbar nach Verlassen des Bogens rankommen, aber irgendwann wird die Sache ungenau, weil insbesondere der Fehler beim exakten Zuordnen des Audiosignals zum Abschuss relativ zur Zeitdifferenz bis zum Einschlag immer größer wird.
Bowometry scheint hinsichtlich der Messungsqualität ziemlich stark sowohl vom Mikrofontyp des verwendeten Handys als auch von der Raumgeometrie abhängig zu sein. Bei uns in der Halle und auch bei mir zuhause ist das Empfindlichkeitsfenster für das Mikrofon ziemlich schmal: Stelle ich zu unempfindlich ein, wird entweder der Abschuss oder der Einschlag "überhört". Stelle ich zu empfindlich ein, dann wird das Echo des Abschusses als Einschlag detektiert und das Programm misst Lottozahlen. Ich habe mit meinem Samsung Galaxy S5 noch keine Einstellung gefunden, die wenigstens überwiegend brauchbare Messungen liefern würde. Ich hatte schon vor, statt des eingebauten Mikros mal ein Headset zu nutzen, das möglicherweise nicht so empfindlich gegen die Echos ist. Muss ich gelegentlich mal ausprobieren.
Ich habe sogar den Entwickler von Bowometry angeschrieben und vorgeschlagen, das Programm nach dem Abschussgeräusch nicht sofort auf den Einschlag "lauschen" zu lassen, sondern erst nach einer Zeitspanne, die einer Geschwindigkeit von 100 m/s oder weniger entspricht, also beispielsweise beim Schuss auf 20 Meter das Mikro für 200 Millisekunden "taub" zu schalten, damit es keine Echos des Abschusses detektiert. Sollte technisch kein Problem sein. Leider habe ich nie eine Antwort bekommen, und das Programm wurde wohl auch seit 4 Jahren nicht mehr aktualisiert...
Gruß, Ralf