Archers Campfire

Warum immer wieder ein schlechter Schuss?

Gast · 111 · 23218

Offline ragman

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Hmmja, ich nehme das durchaus selbst zwiegespalten auf.

Erstens: ich halte nicht ewig lang ins Ziel. sondern löse, wenn das Ziel die Mitte erreicht. so wie ich das aus dem Fernsehen (Biathlonschützen) kenne und für logisch erachte.

Intuitiv - habe ich einen Nachmittag probiert und bin quasi erschüttert ... ich bin ein rationaler Mensch .... und war sehr überrascht, daß ein Nachmittag intuitiv sehr schnell auch zu einem ähnlichen Ergebnis geführt hat.

Ich bin halt an für sich ein rationaler Mensch ... und das intuitive irrtiert mich ehrlich gesagt.


Erbswurst

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Es gibt aber Phänomene, die sich rational nicht (so leicht) erklären lassen, aber dennoch funktionieren.
Gute Basketballer treffen bei Freiwürfen praktisch  immer den Korb aus knapp 6m, als Ungeübter würde man wohl nur mit Glück eine Trefferquote von 50% schaffen. Die zielen auch nicht bewusst, wie auch.
Nach vielen x-tausend Würfen weiß der Körper mit erstaunlicher Präzision, in welchem Winkel und mit wie viel Kraft der Ball geworfen werden muss, um im Korb zu landen. Das ist beim Bogenschießen nicht anders.

Rational und instinktiv ist kein Widerspruch.


Offline nsb

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Hier ein interessanter Beitrag zum Thema "Target Panic"
https://cnentwig.home.ktk.de/11_09_15_Target_Panic.html
Gutgeh'n!
Rudi Weick Cobra
DerBow SIRI
DerBow LOVA


Offline Rose🌹

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@Paluma

Erstmal, jeder Rat an einen Menschen, den man nicht kennt ist schwierig.

Dann sagte ich nach seinem Training, da sollte also die gewünschte Technik gefestigt sein.
Sollte er nicht 2 verschiedene Dinge können, wird er es schnell merken.

Mein Tip kommt nicht von ungefähr,
sondern von den Erfahrungen, die ich mit meinen Freunden das letzte Jahr gemacht habe,
die ich alle übers Roven zum Bogenschiessen brachte.
Die Lernerfolge waren so überraschend, das ich daraus meine Schlüsse gezogen habe.
Alle waren vorab sportlich, aber beim Schiessen blutige Anfänger.
Ein Hauptproblem war bei Allen, oft das Ziel zu lange zu fixieren.
Das geschah meist, nachdem die erste Lockerheit verloren gegangen war,
und man den Erfolg erzwingen wollte.
Und der Schussablauf, wie ich ihn oben beschrieben habe, war zum Teil die Lösung.
Sie können heute Beides, meistern jeden Parcours und fliegende und rotierende Ziele.
Auch im Wald üben wir Beide Formen parallel.

Deshalb der Tip.

Und ich bin nicht überzeugt, dass die Art, wie allgemein in unserer Kultur Bogenschiessen beigebracht wird,
die einzige Wahre ist.

🌹

Blöd mit deiner TP, liebe Grüße


« Letzte Änderung: November 11, 2021, 07:50:56 Vormittag von Rose 🌹 »


Offline Ulrich

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Und ich bin nicht überzeugt, dass die Art, wie allgemein in unserer Kultur Bogenschiessen beigebracht wird,
die einzige Wahre ist.


Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte: Das pinggelige Abarbeiten aller Punkte des Schussablaufs, gepaart mit einer gewissen Lockerheit. Die Untertasse auf 50m steht für Präzision, der hüpfende Plastikfrosch im Unterholz für die Freude an gelegentlichen Treffern. Beides braucht`s.
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline roscho

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Was soll man da jetzt noch schreiben, und wie ?

Ich hab mir lange überlegt ob ich da was dazu schreiben soll ...

Historisch gesehen ist das was wir unter "traditionellen" Bogenschiessen verstehen praktisch die jüngste Spielart des Schiessens, das Olympische die Zweitjüngste - der Kinnanker wurde erst zu den olympischen Spielen 189x eingeführt

https://www.archers-campfire.rocks/index.php?topic=7820.15

In vielen Kulturen geht man spielerisch bereits im Kinderalter an das Bogenschiessen heran, so "verkopft" wie bei uns im "Westen" ist das eigentlich nirgends auf der Welt.

Spielerisch heran führen und dann zur Technik übergehen machen übrigens auch die Koreaner die den olympischen Sport ziemlich dominieren.

Aus meiner Sicht spricht nichts dagegen spielerisch leicht an das Schiessen heran zu gehen, bewegliche Ziele bzw "Spassziele" zu nutzen und so in das Schiessen einzusteigen.

Eine -persönlich- gefestigte Technik ergibt sich dann fast von allein, weil man auf die Dauer dann merkt das Konstanz gut tut.

Alle klassisch historisch belegten und mir bekannten Handbücher zum Bogenschiessen (osmanisch, persisch, chinesisch und koreanisch) legen Wert aus saubere Technik, allerdings nicht auf EINE sondern auf eine persönlich angpasste.

Ich bin langsam der Meinung das Targetpanik durch das "verkopfte" und "verkrampfte" Treffen Wollen/Müssen entsteht - man sollte es wirklich mit etwas mehr "Leichtigkeit" probieren ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Polaris

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Ich bin langsam der Meinung das Targetpanik durch das "verkopfte" und "verkrampfte" Treffen Wollen/Müssen entsteht - man sollte es wirklich mit etwas mehr "Leichtigkeit" probieren ;)

Ein wirklich guter Schlusssatz.. auch wenn dies noch nicht das Ende sein wird..

Einer geht noch.. "War der Tag nicht dein Freund, dann war er dein Lehrer"...


Offline Knorr

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  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Warum trifft man beim Roven  so oft beim ersten Schuss die kleine Moosbeere, das Gummi Entchen auf zwanzig Metern, das letzte rote Blatt am Baum...
Aber beim 3d oft das kill nicht?
Roven, 3d und Scheibe sind einfach extrem unterschiedlich in der Art der Abläufe und Anforderungen.
Ich verstehe Palumas Ansätze und weiß aber auch was Rose meint. Roscho hat es auf den Punkt gebracht : das Kindliche und Unbeschwerte beibehalten.
Ich kenne keinen Rover der unter TP leidet. Warum? Weil es um Nichts geht! Kein Wettbewerb, keine Ringe oder Punkte.
Nur die Konzentration auf das Wesentliche gepaart mit Spaß und wenig Ernst.
Deswegen glaube ich allerdings auch dass man die Art wie man beim Roven an das Bogenschießen herangeht nicht als Heilmittel für TP "befallene" Feld-/Scheibenschützen ansehen darf.
Wo ich Rose aber beipflichten muss ist das von Roscho als spielerisch bezeichnete Schießen.
Die Ungeduld ist meist das größte Hindernis auf dem Weg zum Erfolg. Je mehr ich treffen will desto größer wird der Druck.
Der offenbart sich dem Wettkampf orientierten Schützen eben in größerem Mass.
Aber ich sehe auch die Gefahr beim spielerischen Schießen bei der Technik zu schludern. Daher versuche ich zB auch auf bewegte Ziele immer in den Anker zu kommen.
Die moderne Art heutzutage an das Bogenschießen heran zu gehen ist nicht das einzig Wahre? Ja und Nein! Es gibt nicht nur einen Weg! Das macht unseren Sport ja so interessant.
Sinnlos wird es nur wenn man TP entwickelt ohne vom Bogenschießen leben zu müssen, sondern es als Ausgleich, Hobby und Freizeit Sport betreibt. Anders sieht es aus wenn man Sponsoren befriedigen muss. Sich aber "verkopfen" wenn es ums Hobby geht...
Wie gesagt, ich kenne keinen Rover mit TP.
Hier ein paar Spielchen:
https://youtu.be/52kGe6hGmBw
https://www.youtube.com/channel/UCPRH0DXP5mgQQtHd-iDctbg

JS Orca "Cheiron" Td         60#
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Offline Rose🌹

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  • La vie en rose 🌹
Kein Wort von TP in meinem Beitrag,
und wenn man es richtig liest, dann lehne ich keine Lehrmethode
ab, sondern versuche nur die Bestehende auszuweiten und aus dem Dogmatischen rauszuholen.







Offline Knorr

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  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Das war mir klar!
Streitereien wer die "richtige" Art des Bogensportes betreibt, ist wie wenn sich Flöhe streiten wem der Hund gehört. Das juckt doch niemanden, also den Hund schon...wegen der Flöhe...
Aber für den berittenen Daumenring schützen sind doch ganz andere Ansätze erforderlich als für den 3D Schützen, und wiederum den Olympia Recurvler.
Der Spaß sollte allen gleich wichtig sein und wie @Rose sagt keinen Erfolg erzwingen. Dann werden die schlechten Schüsse weniger Gewicht beigemessen und somit der Druck raus genommen. Ergo: es kommt immer seltener zu schlechten Schüssen.
https://www.youtube.com/channel/UCPRH0DXP5mgQQtHd-iDctbg

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Offline Waldgeist

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  • Nordlicht
Have a look at the headline ...      :bahnhof:
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Polaris

  • Gast
... sondern versuche nur die Bestehende auszuweiten und aus dem Dogmatischen rauszuholen.

Ja.. so in etwas ist auch mein Verständnis für viele "Dinge der Welt".. Bogenschießen wird seit vielen tausend Jahren ausgeübt.. und Niemand wird das Rad neu erfinden.. Sicherlich ist ein Grundwissen (das zu vermitteln - zu erlernen ist) von Wichtigkeit und Nutzen.. egal mit wie vielen Fingern und wo abgegriffen.. Mit Visier, Instinktiv, oder über die Pfeilspitze - Sehnenschatten gezielt.. "Es aus dem Dogmatischem raus holen".. ist ein guter Ansatz..  "Seinen Weg finden.." und die Sache immer mit dem Aspekt des Wohlbefindens zu sehen.. Ich mag den Ansatz beim Kyudo .. dass es eben nicht primär ums Treffen, sondern um den Weg geht.. (auch wenn die Kollegen schon sehr dogmatisch sein können.. )


Offline lalaisap

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Ich denke eine Sache sollte man nicht aus den Augen verlieren:

Nach dieser kurzen Zeit weiß der threadsteller meiner Ansicht nach noch
nicht bei welcher Art Bogen er letztendlich landen wird.

Wie so viele habe ich mit Blankbogen, Wilcat begonnen (6 Monate) , dann Jagdrecurve (3 Monate),
Nun seit einem Jahr Oly.Recurve und dabei wird es meistens bleiben.
Bei Bekannten ging es genau umgekehrt.

Meiner Ansicht nach ist derzeit nur wicht "GESUND" bleiben bei den Wehwehchen,
die er schon hat.

D.h. Ablauf trainierenohne allzuviel auf das Treffen Wert zu legen.
Das kommt in der Regel automatisch im Laufe der Zeit.


Offline webwood

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Hall0,
meine 5 Cent zum Thema.
Unsereiner hat viele Jahre durchaus erfolgreich (2 x Bay. Meister) Pistole geschossen. Irgend wann nach sehr langen Training schafft man es wenige Sekunden lang nicht zu denken. Stand Haltung etc. sind natürlich wichtig und wenn man  mit dem Visier ins Zentrum gerät erhöht sich automatisch/intuitiv der Druck auf den Abzug bzw. lässt nach, wenn man wieder rauswandert.

Diese isometrische Technik ist bei einem Bogen im Vollauszug schon mal unmöglich.
Ich hatte beim Pistolenschießen eine Scheibe vor mir am Tisch liegen, die um den "Neuer Ring" noch zusätzlich ein Kreis mit 4,5 mm hatte. (angeschlagene Ringe zählen ja) So ein Ziel treffe ich doch immer locker, ist ja fast ein Bierdeckel. Also keinen Fokus auf die Zehn. Mental funktioniert das und zwangsläufig sind da auch 10er dabei.
Im Parcours schieße ich auch so, nur intuitiv und ohne Visier. Das Kill interessiert mich nicht die Bohne, Das Vieh ist so groß, dass ich es bestimmt treffen werde. Alles easy somit sage ich mir mental. Das funktioniert und zwangsläufig sind da auch Kills dabei.

VG
Thomas


Erbswurst

  • Gast
Wenn man das kann, ist es natürlich toll.

Bei mir funktioniert es nicht. Wenn ich das Vieh treffen will, treffe ich es (oft) auch, das Kill aber höchstens zufällig.
Im Kill steckt der Pfeil normalerweise nur, wenn ich dieses auch explizit treffen will und den Rest des Viehs drumherum versuche auszublenden.