Archers Campfire

Bogenlänge, Auszug, Leistung, Effizienz

Gast · 39 · 17460

testjan

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Angeregt durch den Thread zum effizientesten Design in der Selfbowabteilung...

Wie verhält sich das nun mit der Wurfarmlänge? Prinzipiell ist es dasselbe wie bei Selfbows, nur ist es praktisch unmöglich, zwei identische Holzbögen zum Verifizieren theoretischer Überlegungen zu bauen. Dafür eignen sich z.B. ILF-Wurfarme ziemlich gut.

Landläufig heißt es, dass ein unnötig langer Bogen Energie „verschenkt“ und langsamer wirft. Stimmt das, hat das mal jemand gemessen? Ist der Unterschied eines z.B. 62“ zu einem 60“ signifikant?



Offline Burkhard

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 geht es bei deiner Frage speziell um Selfbows oder um Bögen generell ?
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Chief Joseph Nez Percé-Indianer 1840 - 1904


testjan

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Eher generell um Bogenphysik. Modern bietet sich halt für Tests an, weil es nicht unwahrscheinlich ist, dass jemand ein Paar kurze und auch lange Wurfarme im Regal liegen hat.


Zwerg

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Kürzer ist nicht schneller, Auszugslänge Wurfarmdesign und Bogenlänge sind abhängig voneinander zu betrachten.
 


Offline Grizzly

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Ich konnte das Mal bei einem meiner Bögen beobachten.

62" und 45#.
Mein Auszug etwa 30", anderer Schütze 27,5.

Jeder mit seinen Pfeilen!!!! Gleiche gpp!!!!

Leider nicht gemessen, aber ich dachte, ich kann neben den Pfeilen herlaufen. Bei mir, bzw. bei Schützen mit meinem Auszug ist der Bogen bei etwa 200 FPS.
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Online roscho

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Wir haben das vor ein paar Wochen mal mit Jensbows Prototypen getestet.
 
62“ Hybrid 42@28 Jens 31,5“ Auszug, Guido 29,5 ich 27,5“
Gleicher Pfeil 450 gn
FPS Jens 190 Guidl 180 ich 155
Abgesehen vom höheren Zugewicht auf den Fingern und den dadurch unterschiedlichen gpp hat man aber deutlich gesehen das ich das Wurfarmdesign nicht voll ausgenutzt habe.
Ist bei meinem Reptile 60“ von Jens auch so - arbeiten die Recurves einfach suboptimal.

Ich hab das Modell jetzt im Test mit 58“ - viel besser ;)
« Letzte Änderung: Januar 14, 2018, 11:14:16 Vormittag von roscho »
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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und der rationale Verstand ein treuer Diener.
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Offline aurelium

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Die Faustregeln für Auszug und Bogenlänge stammen aus dem olympischen bzw. Einsteiger Bereich. Jagdbögen wären demnach viel zu kurz für die meisten Schützen. Das sind sie aber nicht, weil sie anders konstruiert sind.

Einen klassischen Bogen würde ich nicht ohne Auszugsdiagramm kaufen. Daran kann man den "sweet spot" genau ablesen und der muss zum Auszug des Schützen passen.

Ich glaube im ILF Bereich hilft nur ausprobieren, denn Auszugsdiagramme für WA allein machen keinen Sinn. Ich hatte verschiedene WA mit gleicher Länge und Zuggewicht und die haben sich total unterschiedlich gezogen. Bei den endlosen Kombinationsmöglichkeiten ist auch ein wenig Glück dabei das passende zu finden.

Jagd- u. Blankbogen ILF, div. Mittelteile 17", 19", 21", 25" LH/RH gemischt, Kinetic Avantage, Uukha Irbis, Uukha Vx+ (35-48#)


testjan

  • Gast
Kürzer ist nicht schneller, Auszugslänge Wurfarmdesign und Bogenlänge sind abhängig voneinander zu betrachten.

Mir ging es um die Bogenlänge, wenn die anderen Faktoren gleich bleiben. Weniger Masse müsste eine schnellere Beschleunigung erfahren, das deckt sich auch mit der landläufigen Auffassung. Es wäre halt schön, wenn das mal jemand getestet hätte....scheint wohl nicht der Fall zu sein.


Offline Burkhard

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  bedeutet weniger Masse bei der gleichen Länge der Wurfarme, nicht auch das der Bogen weniger Zuggewicht hat ? wo weniger Masse oder weniger Material vorhanden ist ziehen sich die Wurfarme nun mal leichter
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Chief Joseph Nez Percé-Indianer 1840 - 1904


testjan

  • Gast
Anscheinend ist das schwer zu vermitteln. Für olympische Bögen gibt es Wurfarme in drei verschiedenen Längen: kurz, mittel, lang. Ein z.B. 38# Wurfarm hat natürlich immer 38# unabhängig von der Länge und zweifellos ist der kürzere Wurfarm leichter und hat weniger Masse als der längere.


erni

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Da auch ich diesen Test noch nie gemacht habe, kann mich der Frage nur theoretisch nähern.
Wenn Du einen Bogen X nimmst der eine Wurfarmlänge Y hat, wird diese Kombination für eine bestimmte Auszugslänge und ein bestimmtes Pfeilgewicht optimal (V max) sein.
Wenn Du jetzt alles komplett so lässt und nur die Wurfarme, im selben Design verlängerst, wird der Pfeil um einen Betrag Z langsamer, da die Kombination nicht mehr optimal ist, wenn man es nur von der Geschwindigkeitperspektive sieht.
Gruß, Erni


AndiE

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Hallo

Ich habe ein A&H Mittelteil und hatte 37# WAs in 60 (Sonderlänge), 62, 64 und 66"zum testen. Ich habe einen Auszug von 28" und die 66" sind im Durchschnitt ca. 2fps schneller (Tests mit Schießmaschine) als die 64", die 62" sind wieder knapp 2fps langsamer und bei den 60" ist es identisch.
Die force draw curves sehen von der Form identisch aus jedoch liegen sie parallel minimal übereinander.
Habe die 66" behalten.

Die meiste Kraft wird ja bei den meisten Bögen ab Standhöhe bis ca 20" gespeichert also sind es nicht so die großen Unterschiede zwischen den Längen.

MfG
     Andi


testjan

  • Gast
Super, damit kann man doch etwas anfangen. Also gibt es einen Unterschied, auch wenn er so gering ist, dass es in der Praxis keine große Bedeutung hat.

Rick Barbee hat ein Video auf Youtube, in dem er Wurfarmtips mit Blei beschwert, um zu messen, wie sich das höhere Gewicht auf die Leistungsfähigkeit des Bogens auswirkt. Ist schon etwas her, dass ich den Clip gesehen habe. Die Geschwindigkeit ist natürlich geringer geworden aber nur unwesentlich, trotz ziemlich viel zusätzlicher Masse.



HaBe

  • Gast
Heißt das dann, eine großzügige Mittenwicklung wirkt sich mehr aus, als zu dicke Tips ?