Im Februar diesen Jahres war ich mit TaTo beim Stegmeyer seinen neuen Traumbogen aussuchen.
Er hat mich gefragt, da ich den Achim schon seid ffast 40 Jahre kenne, ob ich nicht mitfahren wollte um ihm Gesellschaft zu leisten.
Na klar, sagte ich zu... den Achim hab ich ja auch schon viele Jahre nicht mehr gesehen, auch wenn wir alle Monate mal telefonieren, weil er ja seine Sehnen von mir hat.
Ok, der TaTo hat da schon im Vorfeld einiges an Ideen was die Holzkombi und Verleimung angeht, im Hirn rumspinnen gehabt.
Makassar Ebenholz als Mittelteil (davon hat Stegmeyer 25-30 Jahre altes, perfekt abgelagertes im Holzlager) und Tigerwood (Goncalo Alves) als Zierlaminat unter klarem Glas. Wurfarmkern getempertes, stäbchenverleimtes Bambus ist fast selbstredend bei Stegmeyer Bögen. Tips aus Wasserfbüffelhorn farbig unterlegt. Ebenso Overlays mit gelbem Osage als Eyecatcher und Tigerwood, letzteres einige dünne Lagen im Mittelteil. Das war der Ausgangspunkt der Bestellung von Tobias (TaTo).
Achim wollte da mal in den folgenden Monaten einige Lagen fürs Mittelteil zusammen legen und Fotos schicken.
Bei Kaffee und Kuchen den Tobias` Frau gebacken hat, haben wir im Achim seiner Werkstatt alles beredet und aufgeschrieben. Da Achim ja auch wie wir beide, Linkshänder ist, konnten wir gleich seinen eigenen Hybrid-TD 56" 42lb.@28" testen. Ich dachte zuerst, naja mit meinen 30" Auszug, brauch ich den gar nicht probieren, doch Achim hat mich eines besseren belehrt und ich war überrascht, daß ich da erst bei 29,5-30" ein merkliches Stacking merkte... wow... "so eine kurze Giftspritze!"... dachten wir beide, als wir die Pfeile auf 6-7m in der Werkstatt in die Scheibe nagelten. Tobias hat das fette grinsen dabei gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen, ist auch seid damals geblieben und ich war auch von dem sehr schlanken und schmalen Griff total begeistert.
Tobias hat dann eben genau so einen kurzen 56" Hybrid-TD mit 44lb.@29" bestellt.
Auf der Heimfahrt haben wir dann so vor uns hingeschwelgt und über Achim und seine unvergleichliche Handwerkskunst geredet. Tobias meinte dann..."Warum hast denn du jetzt eigentlich nicht auch einen Bogen bei ihm bestellt, da du ja noch keinen Stegmeyer hast, obwohl du ihn schon so lange kennst !".... Ich: "Tja, Tobias, das ist schon eine Menge Holz, das man da anlegen darf und ich als kleiner Früh-Rentner muß halt auch darauf merken und so ein guter Schütze bin ich ja nun auch nicht mehr !" Tobias: "Aber du hast doch 8-10 Monate Zeit darauf zu sparen?".Ich: "Richtig, muß ich nur noch meine Frau von der Notwendigkeit eines Stegis überzeugen!"
Daheim angekommen, ging mir die Kombi die Tobias bestellt hat einfach nicht mehr aus dem Hirn. Mensch, der würde Dir auch genau so super gefallen... dachte ich mir.
Zwei gleiche Bögen und beide in links, das wäre doch mal was... wie Zwillinge...
Mit meiner Frau geredet und zack...überzeugt. Meine Holde ist da wirklich sehr sehr großzügig mit meinem Hobby und eine liebere und gütigere Frau könnt ich mir echt nicht wünschen. Also versprochen die Bogenregale etwas auszulichten, hab ich auch in den letzten Monaten einige Bögen zum Besitzerwechsel ausgewählt.
Tobias am nä. Tag die frohe Botschaft verkündet und bei Achim angerufen und bestellt.
Ich wollte einen schmalen Griff mit gut Kante Lebenslinie folgend, haben.
Das hat Achim einfach perfekt ausgeführt und als wir letzten Monat zum Griff anpassen bei ihm waren um die ersten Testschüsse zu machen. Wir konnten nichts bemängeln was dem Griff anging und Achik hat gleich die perfekte Form die Tobias und ich haben wollte gezaubert, a Traum.
Beide Bögen sind geölt bestellt worden, was ein warmes Gefühl im Winter, und im Sommer mit schwitzigen Händen deutlich mehr Grip haben sollte.
Pat und Patachon sind es jetzt geworden, "einer der Zwillinge" war das Motto.
Tobias mit einem 56" 44lb@29", mein Schätzlein ein 60" 40lb@30".
Makassar Ebenholz Mittelteil mit 13 Schichten Zierverleimung mit Tigerwood und schwarzen Lagen dazwischen. Ein sehr dezentes, aber harmonisches Gesamtbild das nicht zu überladen und bunt aussieht. Achim hat schon geflucht, was das für eine heiden Leimerei wird. Wurfarme sind ja schon oben beschrieben.
Achim baut da aus Stabilitätsgründen senkrecht ins MT einen Steifestreifen aus Mikarta, glaub ich ein, das man nur im hinteren Griffbereich als schwarzen 6-7mm breiten Streifen erkennen kann. Dadurch wird das MT um einiges schwerer und fast unkaputtbar.
Overlays und Backlays verdecken es an den übrigen Stellen.
Pfeilgewicht empfiehlt da Achim min. 8gpp, ich hab mich jetzt bei 10,2gpp eingeschossen, nachdem ich einige Zeit brauchte um selbst bei sehr dicken Sehnen meine 500er Easton Legacy Carbonpfeile mit 29 1/4" Länge und 50gn Inserts, 75gn Spitze, 5gn Protring vorne und hinten, sauber als Rohschaft zum fliegen zu bringen. Der Schaft sollte eigentlich bei 30" mit 75gn Insert und 75gn Spitze, v.u.hi. Protring fliegen, zeigte aber stehts nur weich an.
Mittenschnitt der Bögen liegt bei etwa 1/8" über Mitte. Shelf unterklebt und noch dickere Sehne mit großen Merinobuschln zum testen, brachten da auch nur minimale Verbesserung. Jetzt schieß ich Final eine 22 Strang fette Fury Sehne mit 1 1/2 fachen Nitro Whiskers bei 10,2gpp mit 173ft/sec., ergibt eine sehr ausgeglichene Performance selbst bei meinen mittelmäßigen Schießkünsten. (Wird aber weiter maximiert und getestet).
Mit normal dicker Fury Sehne (14+4 Strang) kommt man dann bei dem Setup schon locker auf 182 ft/sec. incl. Silencer.
Leichtere Pfeile und Sehnen ohne Silencer will ich gar nicht testen, liegt mir nicht und will das auch nicht, denn Geschwindigkeit ist mir überhaupt nicht wichtig, gute, ausgewogene Performance um so mehr.
Hab nur mal 2 Vereinspfeile mit 8,2gpp und 7,6gpp durchs Chrony geschossen, da lagen die Geschwindigkeiten bei 192ft/sec. und 202 ft/sec. Aber das Geräusch machte mir als Flüsterbogensehnenguru gar keinen Spaß mehr, muß ich ned haben, Pfeile sehe ich da dann ja nur mehr schwer fliegen, mit meinen alten Augen.
Wenn ihr aufmerksam gelesen habt, 30" Auszug, 29 1/4" Pfeillänge Nockboden bis Cut.... ja, ich zieh die Spitze fast auf den Shelf, der nach vorne Gott sei Dank stark abfällt und das möglich macht.
Werd mir echt mal überlegen, ob die nä. Carbon Legacy keine 400er werden sollen, denn eigentlich wollte ich vorne wieder um die 160-180gn Spitze-Insert schießen.
Mit Tobias seinem kurzen knackigen 56 Zöller, war dann nach 2-3 Std. Rohschafttest mit den gleichen 500er Schäften mit allem möglichem Setup, Schicht im Schacht, der braucht wohl steifere wie 500er Spine.
Tobias hat mich gebeten, seinen Text dazu gleich im 1. Beitrag mit anzuhängen.
TaTo schreibt:
…………………….tja was soll ich da noch sagen……………
Ich hatte mit Guido einen geilen Trip zum Achim und aus einem Bogen sind es dann Zwillinge geworden
Ich möchte mich hier nochmal recht herzlich bei Guido bedanken, dass er mir immer hilft und mit Rat und Tat zur Seite steht. Vielen Dank mein Freund.
Die zweite Fahrt zu Achim zur Griffanpassung war eigentlich eine Kaffeefahrt, da der Griff bei uns beiden perfekt gepasst hat und wir gar nix ändern lassen mussten. Naja, ich hatte lecker Kuchen mit, der musste ja auch weg.
Von der Optik des Bogens kann ich nur sagen... allererste Sahne.
So was hatte ich bis dato nirgendwo gesehen. Die Kombi aus Makassar und Tigerwood ist einfach mega.
Das Auszugsverhalten bei meiner kleinen Giftspritze mit 56“ ist sowas von butterweich daß man denkt, man hätte 40# auf den Fingern und nicht 46#.
Perfekte Verarbeitung, top Performance und supernetter Bogenbauer. Und das wichtigste für mich „ Made in Germany, handmade“. Was will das Herz mehr
Und weil ihr auch gerne Bilder und Fakten seht, hier im Anhang auch ein Auszugsdiagramm von meinem 60"39lb@30" (Standhöhe auf 8,25" reduziert)