Ich bin der Ansicht, dass der Spline ein Ergebnis von Fertigungsstreuung bzw. -ungenauigkeit und somit eher unerwünschtes Qualitätsmerkmal ist. Interessant wäre, ob in einer Serie identischer Schäfte der radiale Gang der Biegesteifigkeit wenigstens ungefähr glich ist oder ob es in einem 12er Pack Schäfte gibt, deren Biegesteifigkeit sich über den Radius praktisch nicht ändert und solche, die in dieser Hinsicht ausgeprägte Inhomogenitäten zeigen. Letzeres wäre für mich ein Grund, diesen Schaft nicht zu kaufen, da man das Problem bei einem solchen Satz kaum in den Griff bekommen dürfte.
Ich halte den Spline auch aus praktischen Gründen für ein negatives Qualitätsmerkmal: Da die wenigsten Schützen ihre Schäfte "aussplinen" (von den Käufern von Fertigpfeilen mal ganz zu schweigen), fliegen vermutlich überwiegend Pfeilsätze in der Gegend herum, die nicht unter dem Gesichtspunkt des Spline zusammengebaut wurden. Dadurch ist bei diesen Pfeilen schon die statische Steifigkeit in der beim Schuss auftretenden Durchbiegungsrichtung unterschiedlich. Wie das dann dynamisch wirkt, wäre nochmal ein ganz anderes Thema. Das kann sich nur nachteilig auf die Qualität der Pfeilgruppen auswirken.
Ich kann mir vorstellen, dass künftig Schäfte vermehrt darauf konstruiert (und damit beworben) werden, dass ihre Biegesteifigkeit in Abhängigkeit von der Achsenlage möglichst geringe Toleranzen aufweist. BTW, hat mal jemand probiert, ob ein Pfeil, der wie beim statischen Spinetest auf zwei (drehbaren) Auflagern liegt und in der Mitte mit Gewicht belastet wird, sich auch mit einer Vorzugsrichtung ausrichtet? Vielleicht komme ich dazu, das am Wochenende mal zu testen. Ein Versuchsaufbau ähnlich dem von Aquadrat müsste dafür reichen.