Archers Campfire

Kommt dem Spinwert wirklich die ihm zugeschriebene Bedeutung zu


Offline Landbub

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Nun zur eigentlichen Frage, eigentlich ist der Wert doch egal wenn man mit Visier schießt.
Wenn ich 400er verwende liegen meine Gruppen zwar tiefer, sind aber immer noch
so dicht beieinander wie mit den weichen Pfeilen.
Visier nach unten und leicht seitlich und es passt wieder.

Wenn Du einen Bogen hast, wo der Pfeil beim Lösen gerade raus kann, also der Bogen mindestens "Pfeil d/2" über Mitte geschnitten ist (trifft auf alle Compounds zu) und du einen Ablass hast ohne seitliche Ablenkung (erfordert eine mechanisches release Hilfe), ist der Spine egal, wenn man Themen wie unterschiedlichen Spine je nach Biegerichtung eines Pfeiles ausser Acht lässt. Also man z.B. einen Alu-Pfeil nimmt. Einen üblichen 60# Compound kannst von 200 bis 700 schießen. Nur ist man meist bei 500 schon an der 5 gpp Grenze. Also schiessen die meisten ca. 400er. Rohschaft etc kannst da alles vergessen.

Bei allen Finger gelösten Systemen spielt der Spine eine große Rolle. Dass bei dir sowohl von kurz bis 30m alles in einer Vertikalen liegt, kann nur Zufall sein, oder du hast die anderen parameter nicht identisch, v.a. die Länge und das Spitzengewicht. Vor allem, weils mit "hart" auch klappt. So ist es wirklich so, dass, wenn ein 1300er passt, auch ein ansonsten identischer 1000 passt. Ich habs aber noch nie erlebt, dass wenn ein 600er passt, ein sonst identischer 500 auch passt. Man kann das leicht mit einer schwereren Spitze kompensieren, aber identisch? Nein.

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Offline Uller

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Um auf die Eingangsfrage eine Antwort zu geben....

Ja

Nur ein gut gewählter Pfeil bring mit dem dazu passend Bogen das präziseste  Ergebnis

Center- oder near center ist toleranter, aber auch hier gilt die gleiche Regel

Für Lang - und Selfbow braucht man hier gar nicht diskutieren.....

Ich bastel gerade für einen Osage, da ist die Spitze , nur eingenockt, ca, 2 cm off center...

Ohne perfekten Spine kann ich zwar schießen....aber eben nix treffen 💡


Offline lalaisap

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Bogen Nummer 1 hat ein 23" Ember Mittelteil
Bogen Nummer 2 hat ein 25"  Ember Mittelteil

Beide mit Spigarelli Auflage, Button und auf Center eingestellt.
Tiller 3mm

Pfeile 600, 700, 800, 1000, 1200 und Alu 1916.

Geschossen auf 12m Gruppen ca. 5 cm Durchmesser

Geschossen auf 18m Gruppen ca. 8 cm Durchmesser

Geschossen auf 30 m Gruppen ca. 15 -20 cm Durchmesser
(an guten Tagen)

Bei allen Spinewerten in etwa gleich und die Höhe lässt sich
ja mit Visier einstellen.

Da ich nicht der Meisterschütze bin frage ich mich dennoch
ob ein OR wirklich auf diese Entfernungen einen korrekten
Spine benötigt.
Es ist doch wurscht wenn die Pfeile "schwänzeln" solange die Gruppe
passt. Auch wenn der Rohschaft "falsch"  sagt.

Im Verein bekommen alle, die sich nicht mit der Thematik beschäftigt haben
von den 2 Händlern hier Warrior mit 700er Spine und 30" lang, egal ob 20 oder 50 lbs
Bögen.
« Letzte Änderung: Dezember 16, 2021, 08:16:04 Vormittag von lalaisap »


Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
...
Da ich nicht der Meisterschütze bin frage ich mich dennoch ob ein OR wirklich auf diese Entfernungen einen korrekten Spine benötigt. Es ist doch wurscht wenn die Pfeile "schwänzeln" solange die Gruppe
passt. Auch wenn der Rohschaft "falsch"  sagt.
...

Zu deiner Frage... Für viele andere Schützen trifft dies, aus vielerlei Gründen, nicht zu bzw. ist es ihnen mit Recht nicht wurscht. Wenn du tatsächlich daran interessiert bist - für deinen Bogen + du als Schütze - den passenden Pfeilspine zu finden, so wirst du diesen auch finden. Oder anders gesagt, es hat es auch mit dem eigenen, dem sehr individuellen, Anspruch zu tun und natürlich dem Wissen um Zusammenhänge...  ;)


« Letzte Änderung: Dezember 16, 2021, 09:25:23 Vormittag von Absinth »


Offline lalaisap

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...
Da ich nicht der Meisterschütze bin frage ich mich dennoch ob ein OR wirklich auf diese Entfernungen einen korrekten Spine benötigt. Es ist doch wurscht wenn die Pfeile "schwänzeln" solange die Gruppe
passt. Auch wenn der Rohschaft "falsch"  sagt.
...

Zu deiner Frage... Für viele andere Schützen trifft dies, aus vielerlei Gründen, nicht zu bzw. ist es ihnen mit Recht nicht wurscht. Wenn du tatsächlich daran interessiert bist - für deinen Bogen + du als Schütze - den passenden Pfeilspine zu finden, so wirst du diesen auch finden. Oder anders gesagt, es hat es auch mit dem eigenen, dem sehr individuellen, Anspruch zu tun und natürlich dem Wissen um Zusammenhänge...  ;)

Sicher alles richtig und die passenden Pfeile habe ich
mittlerweile wohl.

Ih wollte einfach an diesem (vielleicht) Mythos kratzen,
der im Netz herumschwirrt.



Offline roscho

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Du meinst den "Mythos" Rohschaft und/ oder Spine ?

Dazu folgende Videos: https://www.youtube.com/watch?v=96KGWC0PB6s  und https://www.youtube.com/watch?v=wGNslUNBrEM
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

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Offline Landbub

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Es ist doch wurscht wenn die Pfeile "schwänzeln" solange die Gruppe
passt. Auch wenn der Rohschaft "falsch"  sagt.

Recht hast Du damit, dass dem Rohschaft von manchen zu viel Bedeutung zugeteilt wird. Solange es keine Turniere gibt, wo mit Rohschäften geschossen werden muss, braucht man sich da nicht exzessiv drum zu kümmern. Aber es muss so ungefähr passen. aus 5-8m und aus 30m sollte der Rohschaft vor allem gerade in der Scheibe stecken, und nicht allzuweit von der befiederten Gruppe entfernt sein. Das gibt Dir Auskunft über die Nockhöhe und den Pfeilspine.
Das Schwänzeln gilt es zu verhindern, die Flugeigenschaften werden dadurch chaotisch und dass man damit gute Gruppen schießt, liegt dann eher am Zufall als am systematischen Vorgehen.

Zitat
Ih wollte einfach an diesem (vielleicht) Mythos kratzen,
der im Netz herumschwirrt.

Wenn du gerne an Mythen kratzt, nimm den FOC :-) 
Denn der ergibt sich genau aus dem oben genannten Tunning mit Spitzengewicht und Pfeillänge, damit der Rohschaft gerade und nahe der befiederten Gruppe einschlägt.
Du wirst nicht glauben, wie viele Schützen, v.a. im Tradi-Bereich, mit FOC vorgaben daherkommen.
Tatsache ist aber auch, dass sauber getunte Pfeile meist irgendwo in den von Easton empfohlenen FOC bereichen liegen, aber das ist keine Bedingung, sondern ein Ergebnis.
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Offline lalaisap

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Du meinst den "Mythos" Rohschaft und/ oder Spine ?

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Danke !
Wie gesagt, die Thematik kenne ich, die Videos ebenfalls.

Pfeile auf beiden Bögen sind ausgeschossen, FOC passt,
und sie liegen mit dem Rohschaft sauber in der Gruppe.

Bogen 1 mit 34lbs (gemessen 32) ), Spinerechner geben so ca. 750- 800 aus
Passend ist aber 1200, gekürzt auf 27,5, Spitze 100grn

Bogen 2 28lbs (nicht gemessen, ziet sich aber schwerer als 1.
Spinerechner geben so 850 aus.
Passend ist aber 1000, gekürzt auf 28,5, Spitze 115grn.

Ich könnte jetzt bei diesem Mistwetter noch weiter experimentieren,
(um den Corona Blues zu vermeiden), aber so langsam wird
es mir zu langweilig.







Offline roscho

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Da sehe ich nur den Mythos "Spinerechner" ;)  - und ich kenne da wirklich keinen dem -ich- vertrauen würde ...

Als groben Richtwert nehme ich immer diese Tabelle - aber wirklich nur als Startpunkt

http://www.shootingthestickbow.com/ArrowGuide.html

Der "richtige" Pfeil hängt doch von mehr als einem Parameter sowohl Schütze als auch Bogen betreffend ab.

Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Bazi

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Endlich wird mal mit verschiedenen Mythen aufgeräumt!! Spine und FOC sind sind wahrscheinlich nur ein weiteres  Produkt der internationalen Weltverschwörung unter Leitung von Bill Gates! Wie teuflisch gut diese Verblendungen gemacht sind, zeigt z.B. die Tatsache, dass beide "Mythen" (nicht nur) unter Laborbedingungen mess/- und wiederholbar sind.
P.S. Wie sieht es eigentlich mit dem Mythos aus, dass Compoundler meinen, Bogenschützen zu sein?


Offline Landbub

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Tatsache, dass beide "Mythen" (nicht nur) unter Laborbedingungen mess/- und wiederholbar sind.

Na, dann erzähl doch mal. Kömmer alle was lernen.
Spine kannst weg lassen, da ist die Sache ziemlich klar, welchen Einfluss der auf den Pfeilflug hat, wenn der Beschleunigungsvektor nicht deckungsgleich mit der Längsachse des Pfeils ist.

Aber FOC? Den Einfluss auf die aussenballistische Flugkurve erklärt zu bekommen mit einer anderen Aussage als "komplett egal, solange in der vorderen Hälfte" wäre wirklich mal was Erfrischendes.

Und ein Ergebnis wir sein, dass "eine schwere Spitze den Pfeil in Ziel zieht". Richtig?

P.S. Wie sieht es eigentlich mit dem Mythos aus, dass Compoundler meinen, Bogenschützen zu sein?

Wenn das witzig sein sollte, fehlt mir der passende Humor.
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Offline ravenheart

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Ein Spinerechner KANN nur einen Näherungswert ausgeben, auch unter Laborbedingungen - es sei denn, er würde ALLE Parameter berücksichtigen ... das tut aber keiner.

1. Beispiel: Beschleunigung
Manche Bogen beschleunigen eher gemütlich, andere brachial. Ein trad. Bogen am Beginn, ein Compound gegen Ende der Rückstellphase.
Kein Spinerechner fragt das ab. Wäre auch unsinnig, denn die Beschleunigung ist nicht mal ein konstanter Wert... und ein Bogenschütze kennt i.d.R. nicht mal die  v-max seines Bogens...

Wer nicht glaubt, dass die Beschleunigung so viel Einfluss hat, mache folgendes Experiment:

1. Er stelle sich hinter einen Kleinwagen (im Leerlauf), lehne sich gegen und beschleunige ihn langsam.
2. Er laufe aus 10 m Abstand auf den Kleinwagen zu und beschleunige ihn mit Laufgeschwindigkeit...   (Ergebnis; 2 Beulen, eine im Auto..)  ;D

Will sagen: Das Gewicht von Pfeil und Spitze steht mit seiner Massenträgheit der Beschleunigung entgegen. Je schneller die Beschleunigung, desto mehr wirkt die Masse sich aus, und desto mehr wird der Schaft gekrümmt.

2. Beispiel: Centercut - oder eben nicht

Wie weit der angelegte Pfeil durch den Bogen seitlich aus der Bewegungsebene der Sehne ausgelenkt wird, wirkt sich extrem auf den benötigten Spine aus.
Die Spanne reicht dabei von "0" (also 1/2 Pfeildicke über die Mitte ausgeschnitten) bis 1,9 cm" bei nem 120#-Eiben-Warbow.

Die meisten Bogen liegen irgendwo dazwischen, aber wo GENAU ist schon allein schwierig zu messen. Dabei macht 1 mm mehr oder weniger ne Menge aus.

Will sagen: Man kommt ums Austesten nicht herum. Manche Bogen haben einen größeren Toleranzbereich, andere einen ganz engen.

Rabe

PS: Auch Schützen haben in ihrer Präzisionsleistung natürlich eine Streuung. Das erschwert das Austesten, denn je näher der Schaft dem Optimum kommt, desto größer wird der Einfluss-Anteil des Schützen auf die Abweichung. Da kommt dann das "Gefühl" ins Spiel, was sich gut anfühlt passt. Und DANN schlägt die Stunde der Spinemessung, denn DAS ist ihr eigentlicher Sinn: Hast Du eine Abstimmung gefunden, die PASST, ist es wichtig, diese immer zu reproduzieren, also alle Pfeile, auch in Zukunft, immer GLEICH zu haben.
« Letzte Änderung: Dezember 16, 2021, 03:57:10 Nachmittag von ravenheart »


Offline Coureur de bois

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  • feministische Burschenschaft Hysteria...
..und da hätte ich noch eine Frage, welchen Einfluss haben den nun die Puschel (Wolle, Haar, Kunststoff) auf die Beschleunigung und damit auf den Spinewert....alle anderen Einflüsse (wenn es sie gibt) ausser acht gelassen.
coureur
Friedrich LB,
Ballweg Sperber, Bambus
Robinie Selfbow,
"Reiter"Double-Wave
"ich brauche keine Mitfahrgelegenheit, ich
brauche Munition"
Holz, Alu und Carbon
Hoyt Satori mit Uukha Uureg
Border 17" ILF mit Uureg


Erbswurst

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Keine relevante. Theoretisch verlangsamen sie die Sehne, des zusätzlichen Gewichtes und des Luftwiderstandes wegen.
Der Einfluss ist aber so gering, dass er sich nicht auf den benötigten Spine auswirkt.


Offline bourne

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Keine relevante. Theoretisch verlangsamen sie die Sehne, des zusätzlichen Gewichtes und des Luftwiderstandes wegen.
Der Einfluss ist aber so gering, dass er sich nicht auf den benötigten Spine auswirkt.

Ich würde es anders formulieren: wir Schützen streuen in unserem Auszug- und Löseverhalten in der Regel stärker als kleine Änderung im Material ;)
Recurve: Black Widow PSA X 60" [40#@30"]
Hybrid: Shrew Classic Hunter II 56" Heritage [41#@30"]
Reiterbogen: Simon Raptor 56" [41#@32"]