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Besonderheiten der Shrew Bows?


Offline Botjer

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Nachdem ich hier im Forum zum ersten Mal über die besagten Shrew Bows gestolpert bin, schleiche ich als bekennender Hybrid-Fan virtuell um die herum …  8)
Dabei stellt sich mir die Frage, was diese von anderen Hybriden ähnlicher Länge unterscheidet?
Damit meine ich jetzt nicht die verwendeten Materialien oder die Feinheiten der Verarbeitung, sondern tatsächliche Design- und/oder Tillerunterschiede.
Und damit zusammenhängend natürlich auch Unterschiede im Auszugsverhalten.
So scheint ja Einigkeit bei den Besitzern von Shrews darüber zu bestehen, dass diese trotz ihrer Kürze nicht, oder zumindest nicht relevant, stacken.
Gibt es da einen bestimmten, bauartbedingten Unterschied zu "normalen" Hybriden? Sind die Wurfarmenden z.B. steifer, um zu verhindern, dass der Sehnenwinkel bei der angepeilten Auszugslänge über 90° kommt?
Auch scheint es mir, dass der Griffanteil am Gesamtbogen kleiner zu sein scheint, als bei anderen Designs, was dann, bei gleicher Länge, den Anteil der Wurfarme erhöhen würde … oder bilde ich mir das ein?
Vielleicht kann ja jemand, der einen Shrew und einen anderen, gleich oder ähnlich langen Hybrid direkt vergleichen kann bzw. konnte, helfen  :)
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Offline Frank_M

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Hallo,
Für solch kurze Bögen hat der Shrew ein super Auszugsverhalten. Die Bogenhand ist schön nah am Shelf und der Griff bzw. Pivotpoint nach vorn verlagert.
Was im Aufbau dafür verantwortlich ist das die so gut funktionieren, keine Ahnung! Kauf einen und genieße ihn. Ansonsten mal den Henry Bodnik kontaktieren. Der wird deine Fragen sicher im Detail beantworten können.

Liebe Grüße


Offline roscho

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Etwas mehr findest du hier

https://shrewbows.com/the-history-of-shrew-bows/

Es ist die Kombi aus dem  vorverlagerten Griff UND dem Design der Wurfarme …

Wobei man sagen muss das die Shrews nur die ersten Bögen dieser Art waren, inzwischen gibt es einige Hersteller wie Javaman Big Jim Bows und viele mehr die Bögen dieser Art bauen die sich genauso gut schießen ….
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
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Offline Grendel

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Ich hab nun einen Shrew (60"), bin aber kein Designexperte. Aber einige Dinge fallen auf... Extrem kleiner Griffbereich, vorgelagert wie schon Roscho sagte und die Linie der Wurfarme... die verläuft nicht gerade, da ist so eine "Welle" drin.

Ich hab selber einen Auszug von etwas über 30 und es bereitet tatsächlich keine Probleme, kein Stacking.

Unabhängig davon ist noch zu sagen, dass das Schussfenster sehr klein ist, ab 30 Meter etwa ist ordentlich kanten nötig, das sollte man vor dem Kauf beachten.

Tiller... Meiner ist als 3 unter bestellt worden und hat einen 0 Tiller. Ich weiss nicht wie der Tiller bei mediterran ist.
« Letzte Änderung: Januar 14, 2022, 06:37:21 Vormittag von Grendel »
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Offline lakeshooter

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  • Das Leben ist zu kurz für nur einen Bogen!!
Ich bin da voll bei Roscho:
Es gibt viele Bögen, die genauso gut schießen wie ein Shrew.

Ich hatte einen Shrew Classic Hunter II (54", 35lbs) und einen vergleichbaren Barracuda von Grombard (54", 33lbs).

Dank der fast identischen Werte somit gut zu vergleichen.

Der Classic Hunter II ist kein schlechter Bogen, aber er ist auch in keiner Disziplin deutlich besser als zum Beispiel der Barracuda nach meinem Empfinden. Verarbeitungstechnisch vielleicht noch etwas feiner (aber nicht deutlich), aber vom Auszugsverhalten oder Geschwindigkeit nicht spürbar anders als der Barracuda und das zu einem deutlich höheren Preis.



Neue Bögen brauchts (eigentlich immer) am See!!!

Auf dem Weg: -/-

Mein Bogenregal:
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Offline Halvar

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Nachdem ich der Vorbesitzer vom Baracuda bin und schon 2 Shrews geschossen hab, kann ich Lakeshooter voll und ganz beipflichten. Vom Schussverhalten nehmen sich die beiden nix. Von der Verarbeitung schon a Bisserl, wäre mir den Mehrpreis aber nicht wert.
BP Quick Stick 35#, 60" / Bear Kodiak TD A-Handle Wood + A-Handle Mag, WA Nr. 1 40#, 56", WA Nr. 3 38#, 60" / Bear Kodiak Mag 35#, 52" / Bear Kodiak 59 40#, 60" / Bear Kodiak Hunter 35#, 60" / Bear Cheyenne 40#, 55" / Bear Superkodiak GG 40#, 60"


Offline Chris_Cross

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Ich wollte auch immer einen haben, der Slogan allein bewirbt ja schon das " ultimative Gerät"....im Nachgang und dem infoaustausch mit vielen die einen schiessen oder geschossen haben, konnte ich mich nie wirklich dazu durchringen einen zu kaufen. Optisch gefällt mir auch nicht alles wirklich, da bestimmte Modelle den optischen Knick im WA haben, der Griff käme mir wieder entgegen, da ich etwas kleinere Griffe bevorzuge. Ansonsten seh ich es ganz einfach......ein Bogen ist nur so besonders wie er vom Besitzer als besonders erachtet wird. Was mich letztlich abhielt, war das es keinerlei Möglichkeiten auf der Seite gab eine Custombestellung zu machen. Auf der Shrewseite wird zwar die Möglichkeit der Bestellung für die Standartmodelle aufgeführt, aber nicht für Customs. Standart wollte ich nicht. Viele schrieben ruf dort an, schreib den Henry an usw......seh ich etwas anders. Wer verkaufen will, muss seine Ware halt auch entsprechen Präsentieren und diese dem Kunden schmackhaft machen. Das können in meinen Augen kleine Bogenbauer besser. Abgesehen davon, daß es jetzt so einen Hype gibt, wird sich alles wieder etwas beruhigen. Ich hab anderweitig ausgesorgt, zumindest für dieses Jahr erstmal🤣🤣🤣

Gruss Chris
« Letzte Änderung: Januar 14, 2022, 08:24:07 Vormittag von Chris_Cross »
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Offline roscho

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Zur Ehrenrettung der Shrews möchte ich darauf hinweisen das diese Bögen für EINEN EINZIGEN ZWECK entworfen wurden: zur Bogenjagd in den USA

Bevor Henry B die Produktion übernommen hat gab es überhaupt keine Farbvarianten (eben wie bei den Bear Bögen - die sind so wie sie sind).

Der Hauptmarkt ist auch immer noch die USA, ein Jäger dort will einen performanten aber "schlichten" Gebrauchsbogen.

Erst seit Henry gibt es überhaupt Farbvarianten (die als Custom bezeichnet werden weil sie eben anders aussehen als der "Standard").

Aber die Shrews sind und bleiben (handwerklich aufwändig zu produzierende) Stangenbögen, die man nicht mit einem Custombogen eines deutschen Bogenbauers vergleichen kann.

Henry macht Ausnahmen für den deutschen Markt - also Einzelanfertigungen - aber das ist eher "Goodwill" als Vorsatz.
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Rose🌹

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  • La vie en rose 🌹
Früher habe ich so Aussagen belächelt,
heute mache ich sie selbst.
Der Bogen muss zu dir passen. Zu deinem Können, deinem Temperament, und so weiter.
Ich hatte in Ummerstadt die Möglichkeit Shrew, Sparrow und Barracuda parallel auszuprobieren.
Nicht im selben Gewichtsbereich, aber mit den jeweils passenden Pfeilen.
Optisch alle eine Augenweide mit Osage, Amaranth, Wenge, …
Die Meisten Shrew waren teilbar, deswegen kamen sie zum Chris Unger.
Und hatten diesen tollen Ledergriff, den ich so schätze.

Zum Schiessen mag ich nicht viel sagen, da Schüsse aus 15 Meter a nicht so repräsentativ sind,
und b, sich 35, 40 und 60 # für mich schlecht vergleichen lassen.
Dann bin ich der Überzeugung, dass so ein paar Schüsse auf ne Scheibe nichts über einen Bogen aussagen.
Gut, eine Kröte wird kein Prinz, aber erst beim Roven, oder auf dem Parcours über einen Zeitraum, mit dem richtigen Set up, schöpfen Bogen und Schütze ihr gemeinsames Potential aus.

Aber das Schiessen war mit Allen entspannt, völlig ruhig im Ablass, und ich habe sehr gut getroffen.
Für mich gehören die Shrews zu den echten Wohlfühl - Bögen, gut es sind Produkte aus der Serie,
aber dafür …


🌹




Offline nemo

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Ich bin schon ne Zeit lang am hin- und herüberlegen, ob ich mir auch einen zulegen soll. Eventuell lasse ich mich vom Hype einfach zu sehr mitreißen, aber so ein kurzes Bögelchen wäre schon interessant für mich.
Für mich ist es jedoch eine große Überwindung, einen "auf gut Glück" zu bestellen, da hier die Shrew-Dichte (dazu auch noch LH) recht gering ist, als dass ich mal schnell einen Probeschießen könnte. Aus der Ferne sehen die Shrews für mich nach einem guten Gesamtpaket aus, ich weiß aber nicht so recht, ob man da eventuell mit einem Barracuda o.Ä. besser dran wäre. Stichwort "buy local".

Wahrscheinlich sollte ich einfach weniger Denken und mehr machen  O:-)

nemo



Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
...
Wahrscheinlich sollte ich einfach weniger Denken und mehr machen  O:-)

nemo

Jepp... Machen ist härter als wollen denken...  ;)



P.S.: Und wenn er dann nicht zu dir passt, aber zu mir, dann nehme ich ihn... :bow:



Offline Botjer

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Vielen Dank für eure Antworten   :thankyou:

Zugegebenermaßen geht es mir nicht primär um die Frage, ob ich mir einen Shrew kaufen soll, sondern tatsächlich eher um die designtechnischen Hintergründe. Als jemand der selbst auch Bögen baut interessiert mich das einfach und ganz ehrlich: Insgeheim liebäugle ich schon damit zu versuchen einen nachzubauen … auch wenn ich sonst Selfbows und laminierte Holz/Bambusbögen baue - man muss sich schließlich steigern  ;D
Aussagen zum Auszugs- und Schußverhalten sind da natürlich sehr hilfreich, genau wie die Klarstellung der baulichen Unterschiede.

Wenn ich letztere versuche zusammenzufassen, komme ich zu Folgendem:
- ein relativ kurzer, stark nach vorne gesetzter Griff, der zudem ergonomisch optimiert ist
- durch den kürzeren Griff proportionall etwas längere Wurfarme (das hat so zwar niemand gesagt, erscheint mir aber logisch)
- stark reflexe Wurfarme mit relativ steife Wurfarmenden

Und dann gibt es noch die ominöse "Welle" in den WAs, die Grendel erwähnt … bezieht sich das auf den abgespannten Bogen, auf den Bogen in Standhöhe oder im (Voll-)Auszug? Und ist das eine Besonderheit des SuperShrew oder bei allen Modellen so?

Und wo ich gerade bei Fragen bin: Könnte mir einer der Shrewbesitzer vielleicht sagen wie lang der Griffbereich ist (inkl. der Fadeouts)? Das wäre großartig  :)
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Offline Grendel

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Vielen Dank für eure Antworten   :thankyou:

Zugegebenermaßen geht es mir nicht primär um die Frage, ob ich mir einen Shrew kaufen soll, sondern tatsächlich eher um die designtechnischen Hintergründe. Als jemand der selbst auch Bögen baut interessiert mich das einfach und ganz ehrlich: Insgeheim liebäugle ich schon damit zu versuchen einen nachzubauen … auch wenn ich sonst Selfbows und laminierte Holz/Bambusbögen baue - man muss sich schließlich steigern  ;D
Aussagen zum Auszugs- und Schußverhalten sind da natürlich sehr hilfreich, genau wie die Klarstellung der baulichen Unterschiede.

Wenn ich letztere versuche zusammenzufassen, komme ich zu Folgendem:
- ein relativ kurzer, stark nach vorne gesetzter Griff, der zudem ergonomisch optimiert ist
- durch den kürzeren Griff proportionall etwas längere Wurfarme (das hat so zwar niemand gesagt, erscheint mir aber logisch)
- stark reflexe Wurfarme mit relativ steife Wurfarmenden

Und dann gibt es noch die ominöse "Welle" in den WAs, die Grendel erwähnt … bezieht sich das auf den abgespannten Bogen, auf den Bogen in Standhöhe oder im (Voll-)Auszug? Und ist das eine Besonderheit des SuperShrew oder bei allen Modellen so?

Und wo ich gerade bei Fragen bin: Könnte mir einer der Shrewbesitzer vielleicht sagen wie lang der Griffbereich ist (inkl. der Fadeouts)? Das wäre großartig  :)

Hier mal ein Bild mit Welle, 60" Super Shrew. Abgespannt ist die Welle nicht zu sehen.

Edit. Foto liegt schon wieder quer...
« Letzte Änderung: Januar 14, 2022, 09:02:16 Nachmittag von Grendel »
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Offline Grombard

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  • Ja, ich hatte mal Haare!!!
    • Bogenbau Joachin Seeliger
Die Shrews sind ohne Taper gebaut.
Da muss man etwas kreativ mit der Form werden, wenn man nicht zu viel Stress in die Fades bringen will und einen halbwegs runden Wurfarm im Vollauszug haben will.

Meinen Bausatz habe ich auch ohne Taper gebaut, weil's halt einfacher ist und ein etwas verrutschtes Laminat keinen Einfluss auf den Tiller hat.
« Letzte Änderung: Januar 14, 2022, 09:17:18 Nachmittag von Grombard »
irgendwas is ja immer


Offline Botjer

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Hier mal ein Bild mit Welle, 60" Super Shrew. Abgespannt ist die Welle nicht zu sehen.

Die Shrews sind ohne Taper gebaut.
Da muss man etwas kreativ mit der Form werden, wenn man nicht zu viel Stress in die Fades bringen will und einen halbwegs runden Wurfarm im Vollauszug haben will.
Vielen Dank euch beiden, jetzt sehe ich sowohl die Welle als auch etwas klarer  :youRock:
Diese Welle sieht man bei den von roscho erwähnten Javaman Bows  (z.B. Elkheart) ebenfalls.

Interessanterweise geht Big Jim Bows wohl einen anderen Weg.
Beim Thunderchild scheinen die Wurfarme auf Standhöhe reflexer zu sein und im Vollauszug nicht rund sondern fast gerade.
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