Archers Campfire

Wie Präzise kann man treffen beim "intuitiven Zielen"?


Offline Absinth

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@Cerputo: Nur so ein Tipp am Rande... Auch beim Bogenschiessen hilft es / lohnt es sich, ohne auch das Zuerlernende zu vergessen, das stets Positive darin zu finden / zu sehen / zu entdecken etc. und egal auch, auf welcher Entwicklungsstufe ich mich hierbei befinde...  O:-)

Anderswo habe ich gelesen, dass du noch nicht so lang dabei bist, das wird schon noch... - hier noch des roschos Memo an sich selbst und extra für dich noch mal...

...
(Memo an mich: mentales Training nicht vergessen ;))

:)



Offline Rudolf aus der Südpfalz

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Armin Hirmer hats mal wieder auf den Punkt gebracht.
Warum wir Bogenschießen ist der springende..
Spaß sollte es machen, der Rest ist Verpackung.
Wünsche Euch allen  viel davon...
"Sei Du selbst die Änderung,die Du willst für die Welt."
Mahatma Ghandi

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Offline Ulrich

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@Ulrich:
...
Am Schießplatz selbst schalten meine Kontrollen aus und ich mach nur noch scheisse!!!!!

Das kommt mir bekannt vor. Zusammen mit anderen Schützen hatte ich auch immer das Gefühl, weit unter meinem Wert zu bleiben. Im Verein fiel ich regelmässig auseinander und musste mich zu Hause wieder aufbauen.
Ein Teil des Problems ist ganz einfach Selbstüberschätzung aufgrund der guten Treffer zu Hause im Hinterhof. Diese zeigen halt bloss das Potenzial, das man hat und nicht die Leistung.

Mein derzeitiges Rezept ist Kontrolle des Schussablaufs. Der ist erst zu Ende, wenn der Pfeil einschlägt. Die Konzentration auf den Ablauf ist das, was ich von zu Hause mitnehmen kann. Wenn ich wirklich auf das konzentriert bin, was ich grad tue, sind störende Gedanken ausgeblendet. Das klappt längst nicht immer, aber immer öfter. :bow:
Wie immer gilt hier: dies ist der neuste Stand des Irrtums


Offline Rose🌹

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Beim intuitiven Schiessen, ist euer Gehirn euer Zielcomputer.
Wenn der an diesem Tag was hat, oder nicht so kann, dann müsst ihr Euch nicht wundern.
Das ist wie für die Anderen ohne Visier zu schiessen.


Zum Präzise.
Ob 3D, Scheibe, oder bewegtes Ziel, präzise bleibt doch präzise. Oder?
Der intuitive Schütze ist der schnellste und unabhängigste Schütze.
Er kann auf jegliche Art von Ziel schiessen, ohne sich groß umstellen zu müssen, oder an seinem Material rumzuschrauben.

Große Entfernungen, so über 35 Meter können ein Problem sein, dass aber durch Training gelöst werden kann.
Bei meinem letzten Versuch bin ich bei 40 Meter gescheitert.

Und kurz noch zum „Trickshot.“
In der Trainingslehre gibt es die Regeln, vom Leichten zum Schweren und vom Einfachen zum Komplexen.
Ich hab mit Scheibe und 3D angefangen.  ;D

🌹







Offline Coureur de bois

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Mal so eine Idee, zur Streuung und den Erklärungen dazu: Erklären im Nachhinein fallen uns eher leicht, also in der Rückschau
Wenn diese Erklärungen uns vorher eingefallen wären, hätte es die Streuung doch (vielleicht) nicht geben dürfen.
Schlimmer noch wir ruhen uns bei sinnvollen Erklärungen (die im Nachhinein) auf diesen aus, und sie werden nicht hinterfragt.
Und wir glauben wenn wir alle in den "Ring" bringen, dann haben wir alles richtig gemacht, bzw. die Erklärung stimmt uns froh.
Erfolgsgeschichten erklären sich von selbst, am Ausgang der Geschichte....

(Was sind aber die objektiven Bedingungen, nicht die glücklichen Umstände, nicht die psychologischen kognitiven Verzerrungen..)
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Offline Ulrich

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...

(Was sind aber die objektiven Bedingungen, nicht die glücklichen Umstände, nicht die psychologischen kognitiven Verzerrungen..)
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Gute Frage. "Gute und schlechte Tage" ist keine objektive Erklärung. Ermüdete Wahrnehmung durch Bildschirmarbeit oder voller Bauch aber schon. Und auch unausgereifte Kontrolle des Schussablaufs.
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Offline Coureur de bois

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Wenn ich auf dein Bild schaue, fällt mir sofort auf was da im Vordergrund zu sehen ist...die Intuition des Bogners fokussiert auch sofort die Zielscheibe und vielleicht auch dort den Punkt im Zentrum...
Damit ist schon die Verzerrung der Wahrnehmung angedeutet !
Wenn ich auf dein Bild schaue und den Hintergrund wahrnehme, der Objektiv zum Bild gehört, obwohl ich ihm keine Beachtung schenke....habe ich einen Hinweis auf das was "Hintergrundrauschen" genannt werden kann.
Und ich habe einen Hinweis auf objektive Fehlerquellen bzw. die Schwachstelle in unserer (intuitiven) Urteilbildung.

klar soweit?
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Offline roscho

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(Was sind aber die objektiven Bedingungen, nicht die glücklichen Umstände, nicht die psychologischen kognitiven Verzerrungen..)
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Gute Frage. "Gute und schlechte Tage" ist keine objektive Erklärung. Ermüdete Wahrnehmung durch Bildschirmarbeit oder voller Bauch aber schon. Und auch unausgereifte Kontrolle des Schussablaufs.

Da sind wir wieder beim "mental game" - nicht umsonst ist die Sportpsychologie immer wichtiger geworden und mentales Training ein unabdingbarer Bestandteil des Spitzensports - es gibt keinen Athleten ohne Mentalcoach weil auch diese "gute" und "schlechte" Tage haben ...

Wer hier im Forum hat sich denn schon mal mit der "mentalen" Seite beschäftigt ?

Umfrage brauch ich da wahrscheinlich gar keine machen .. wir feilen an der "Hardware", einige feilen auch an der "Form", aber wie viele an der mentalen Seite ????

http://www.educatium.de/bogenschiessen-mental/ - aber immerhin ist das Buch schon von 2014 !

Und bevor Fragen kommen: JA, ich bin da auch schuldig - ich weiss es und mach es trotzdem nicht ...

Deswegen klappt es bei mir auch nicht immer mit dem alten Spruch von Fred Bear: "Nothing clears a troubled mind better than shooting a bow."




 
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline sfs-archery

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Wer hier im Forum hat sich denn schon mal mit der "mentalen" Seite beschäftigt ?


Hier   :unschuldig:

Und ich muss sagen es bringt was. Ich habe mein großes Problem mit der Pause zwischen zwei Wertungsdurchgängen (in der Halle) damit gut in Griff bekommen.
Auch hat sich mein Schussablauf selbst stabilisiert und ich schludere nicht mehr so schnell.
Mir hat es damals viel gebracht ein Blogbeitrag/Seite dazu zu schreiben. Da habe ich viel über die mentale Seite gelernt.
Sich mit diesem Thema beschäftigen kann ich nur jedem empfehlen.


Offline Coureur de bois

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mir geht es weniger um gute oder schlechte Tag...es geht um die Fehler die sich aus der Beurteilung der objektiven Bedingungen (siehe Bild mit vier Bögen und dem Hintergrund auf dem Bild).
Wenn im Wettbewerb uns ein Hase auf 20 Meter als Ziel geboten wird, erscheint das "machbar".
Wenn aber die Umgebung mit ihren Bedingungen uns unbekannt ist, dann haben wir eine Reihe von Fehlerquellen...
...und eine Fehlerquelle ist das wir auf unsere Erfahrung zurückgreifen...
...und ein Treffer im Kill, gefährlich nahe an einem Glückstreffer liegt, den wir aber kausal auf unsere Erfahrung im Nachhinein schließen....

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Offline Waldgeist

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  • Nordlicht
Na dann erlaube auch ich mir einen Hinweis zum Thema "Mentaltraining":
Urte Paulus "Das große Buch vom Bogensport" -> Kapitel 3.7 (knapp 80 Seiten) zu diversen Aspekten des MT
Hinweis meinerseits: Auch zum Selbststudium geeignet
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Offline Coureur de bois

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Ich finde Urte´s Einlassung zu mentalen Fragen für jene die sich "erstmals" damit beschäftigen richtig gut...steht in meinem Regal neben der Reflexbogen und Jägerprüfung  :bremse:
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Offline Rose🌹

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Ich beschäftige mich schon sehr lange mit mentalem Training.
Zum Erlernen komplexer Bewegungen, Kanalisierung von Angst, und natürlich die Wege zum Flow.

Es ist wie mit Allem, Machen ist härter als Wollen, und je nach Problem ist es ohne professionelle Hilfe,
autodidaktisch kaum machbar.

Doch die Anfänge, und mal querlesen können Einem schon viel helfen und beibringen.

Ich geb Euch mal einen kleinen Einblick, wie das bei mir aussieht.
„Mein Gehirn kann das, wenn nicht sofort, dann braucht es Zeit um es zu Lernen.
Ich muss es einfach machen lassen, dann geht das wie von Selbst.“

Dieses Vertrauen gibt mir eine seelische Entspanntheit, aus der heraus ich die Schüsse meistere,
die ich erst für unmöglich gehalten habe.
Das Kuriose dabei ist, ich halte meine Technik nicht wirklich für gut, trotzdem treffe ich in diesem Zustand der Gelassenheit hervorragend.

Bei Angst. „Entscheide dich, und wenn du es machst, dann zieh es durch und blende alles Andere aus!“
Funktioniert, weil ich lebe noch.

🌹
« Letzte Änderung: Februar 17, 2022, 12:38:58 Nachmittag von Rose🌹 »


Offline Coureur de bois

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Nun das Gute, Bogenschießen selbst erscheint mir schon als Mentaltraining, das für Wettbewerbe eine Schippe draufgelegt wird dürfte klar sein.
Zum anderen ging es eingangs um Präzision, womit wir doch wieder bei den Fehlerquellen sind...beim Klettern, Wildwasser oder "Höhlengehen" sind Fehler oft fatal, wie auch bei anderen sogenannten Extremsportarten die Hybris.
Fehl- wie Selbstüberschätzung führen sicher auch zu verzerrten Entscheidungen, wie auch ähnliches für gleiches ansehen, was ja im Parcours uns leicht verführt (ähnliche Ziele von der Größe her, auf ähnliche Entfernung bei unterschiedlichem Tageslicht)

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Offline Rose🌹

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Jetzt kommen wir in den Bereich, wo ich üblicherweise Sprachnotizen versende,
weil es zum Schreiben zu viel wird.

Also kurz und ungenau.
Sudoku trainiert auch mentale Fähigkeiten, aber verursacht keine Target Panic.
Also kann einen die mentale Komponente beim Bogenschiessen überfordern.
Gezieltes Mentales Training kann das meiner Ansicht nach verhindern und lösen.

Trotz perfekter Technik kommt es zu Fehlern in der Ausführung, die Ursachen sind oft Angst.
Diese zu eliminieren, oder in den Griff zu bekommen hilft das MT.

Präzise Schiessen setzt eine gute Technik voraus, wenn das immer öfter passiert, dann ist man ein Guter.
Aber warum nicht immer? Konstant? Dieses Rätsel lässt sich so einfach nicht lösen, aber MT kann für etwas mehr Konstanz sorgen.

Ich kenne MT aus dem Training für Profiturner. Also Athleten, die ihren Körper perfekt beherrschen und mental sehr stark sind. Bei diesen Sportlern funktionierte MT hervorragend.
Ob es für Hobbysportler wie uns so hilfreich ist, muss erst noch erforscht, oder bewiesen werden.
Ich habe mir über die Jahre eine laienhafte Grundkenntnis des MT erworben, und wende sie für mich erfolgreich, in Grenzen an.
Denn ein Freizeitsportler ist nie so fokussiert, und ihn belasten mehr Alltagsprobleme, die ihn von seinem Ziel ablenken,
als einen Profi auf Weltklasseniveau.

* MT = Mentales Training

🌹