Archers Campfire

Dickenschleifmaschine

Gast · 18 · 7096

testjan

  • Gast
Hat sich hier jemand so etwas selbst gebaut? Frei Hand ist es nahezu unmöglich, exakte Laminate herzustellen und wenn man jeden Holzstreifen kaufen muss, kann man auch fast den fertigen Bogen kaufen... Getaperte Laminate selbst machen hätte schon was.

Mich würden Erfahrungsberichte von DIY-Maschinen interessieren, vor allem Details des Antriebs. Die Videos von Anfield Archery kenne ich.


HaBe

  • Gast
Hi,
da bin ich selbst mal gespannt, was hier so zusammen kommt. Obwohl ich bereits ein Möglichkeit zum Schleifen von Laminaten habe, hat es mich doch gereizt, so ein Teil zu bauen. Auch weil ich denke, dass ich noch weitere Schleifaufgaben damit lösen kann. Ich bin noch ganz am Anfang - konnte jedoch gestern mal einen ersten Test machen, ob die Geschichte grundsätzlich funzt. Das größte Problem scheint mir zur Zeit der Motor zu sein bzw. günstig an einen zu kommen. Auf YT gibt es unzählige Videos zum Selbstbau von Band-, Teller- oder Zylinderschleifer und momentan scheint da ein richtiger Boom zu sein. Entsprechend teuer werden Motoren im relevanten Leistungsbereich gehandelt.
Nach dem Frühstück mache ich schnell mal ein paar Bilder - dann gibt's ne Diskussionsgrundlage. Würde mich freuen, wenn hier ein Erfahrungsaustausch entsteht und am Ende jeder der möchte, sein Schleifmaschinchen bekommt.
« Letzte Änderung: Januar 28, 2018, 08:49:17 Vormittag von HaBe »


Zwerg

  • Gast
Ich habe am Anfang auch überlegt eine diy zu nehmen aber mich doch für eine Jet 16 33 entschieden. Präzision und Antragsleistung stimmen da einfach. Bin aber Mal gespannt was hierbei rauskommt


HaBe

  • Gast
Wäre ich Profibogenbauer, würde ich auch die Jet bevorzugen. Als Gelegenheitsbastler jedoch, reicht mir DIY dicke.
Hab mal ein paar schnelle Pics gemacht. Als Motor dient mir ein alter Nass-Trockenschleifer - ob dieser genug Dampf unter der Bluse hat, wird sich zeigen. Bei Lidl gibt es so ein Teil ab morgen übrigens für 30 Euronen. Einfach die Schleifscheibe gegen eine Riemenscheibe (Innendurchmesser 20mm)  austauschen und schon ist die Antriebseinheit erledigt.
Ich habe keine Maschinen für Metallbearbeitung zur Verfügung - deshalb ist bei mir so gut wie alles aus Holz. Für die reine Hobbyanwendung sollte es genügen.
Die Schleifwalze wird aus Holzscheiben hergestellt, welche mit einer Lochsäge aus einer Sperrholzplatte geschnitten werden. Gleiches gilt für die Riemenscheiben. Letztere können dann direkt auf dem Antriebsmotor bearbeitet/gedrechselt werden. Für die Walze werden die Scheiben einfach zusammen geleimt und später überschliffen.
Ich habe das Teil gestern tatsächlich mit der zu sehenden Schnur laufen lassen und war begeistert, wie das Teil abgeht. Momentan dreht die Walze mit ca. 3000 U/min - wahrscheinlich etwas schnell. Entweder mache ich die Antriebsscheibe noch kleiner, oder ich kaufe mir so nen günstigen PWM-Drehzahlregler ( wäre auf jeden Fall cooler). Vermutlich bringt aber eine Untersetzung etwas mehr Kraft auf die Walze, was vielleicht auch nicht schlecht wäre. Die Tage werde ich mir einen Keilriemen besorgen und, so wie es die Zeit erlaubt, das ganze zusammen bauen.
Das unten eingelegte Brett soll nicht so bleiben, sondern dient nur der Verdeutlichung, wie es werden soll. Stattdessen wird da ein Stück einer 38er Arbeitsplatte eingelassen, welches in der Höhe verstellbar ist. Dave Watson verwendet hier ein Stahl Vierkantrohr, um ein Durchbiegen zu vermeiden. Das ist mir zu übertrieben - eine dicke Platte sollte das auch aushalten. Das Laminat wird dann auf eine getaperte Unterlage aufgelegt und durch geschoben. So weit die Theorie, wie es dann letztendlich läuft, wird sich zeigen.
« Letzte Änderung: Januar 28, 2018, 10:52:23 Vormittag von HaBe »


HaBe

  • Gast
Angedacht ist auch noch eine Staubabsaugung - diese wird aus Plexiglas werden ( Man(n) will ja sehen, wie die Späne fliegen  ;D
Und natürlich auch eine Verkleidung um den Riemenantrieb - Sicherheit geht vor.
Die nächsten Projekte sind dann ein Tellerschleifer und ein Kantenschleifer (vertikaler Bandschleifer). Aber da brauch ich erst mal die passenden Motoren und sehr viel Zeit dazu. Wird also noch ne Weile dauern.
« Letzte Änderung: Januar 28, 2018, 10:57:05 Vormittag von HaBe »


testjan

  • Gast
Wow, das sieht doch schonmal richtig gut aus! :GoodJob:
Auf dem Typenschild habe ich etwas von 200W gelesen, das stimmt sicher nicht?

Meine Tendenz geht momentan Richtung Spindelschleifer. Die gibt es recht erschwinglich, die Absaugung ist bereits integriert und das Ding ließe sich auch für andere Arbeiten verwenden (Griffstücke z.B.).


HaBe

  • Gast
Das mit den 200 W stimmt leider. Deshalb bin ich auch gespannt, ob es reicht. Beim Drechseln der Scheiben habe ich gemerkt, dass da schon etwas Power da ist. Ich denke mal, wenn ich nicht zu viel Material auf einmal abtrage, wird's schon gehen. Beim Anlaufen des Motors muss auf jeden Fall der Riemen entlastet sein, da er sonst nicht auf Drehzahl kommt.
Spindelschleifer würde ich auch empfehlen - geht mit einem kleinen Umbau sehr einfach. Auf YT gibt es ein Filmchen, wo das ganz genau gezeigt wird. Und kosten tun die ja wirklich nicht mehr viel.
« Letzte Änderung: Januar 28, 2018, 03:59:02 Nachmittag von HaBe »


testjan

  • Gast
Ach, du hast so ein Ding? :upsidedown:
Diese Scheppach (oder was auch immer für ein Kleber draufpappt, gibts von mehreren „Herstellern“) habe ich auch ins Auge gefasst.

Die Kieferleiste im unteren Foto ist gerade genug? Da hätte ich wohl Bedenken, zumal in meiner Garage Luftfeuchte und Temperatur extrem schwanken.


Zwerg

  • Gast

HaBe

  • Gast
Die ist auch nur zur schnellen Demo. Zum ernsten Schleifen wird da schon eine anderer Aufbau verwendet.
Ich hab gerade meine Konstruktion getestet. Der Motor ist echt etwas schwach auf der Brust. Unter Riemenspannung läuft er erst gar nicht an. Erst wenn die max. Drehzahl erreicht ist, darf "eingekuppelt" werden. Falls hier irgend jemand nen Motor mit ca. 1 kW rum liegen hat - ich hätte Interesse. Wenn er dann aber läuft, dürfte die Kraft bei entsprechend geringer Zustellung ausreichen.
Zur Not hätte ich noch ne alte Handkreissäge und ne Bohrmaschine zum verwursten. Die sind aber beide recht laut.
Wenn du aber eh mit einem Spindelschleifer liebäugelst, dann ist das Thema Selbstbau ja schon durch.
Bin aber trotzdem auf deine Lösung gespannt.


Held, ich ? Nö, die wahren Helden sind die Mädels und Jungs auf Youtube, welche ihre Eigenbauten dokumentieren und zeigen. Ich weiß gar nicht wie viele von den Filmchen ich schon angeschaut habe.
Da hat's teilweise Ideen und Konstruktionen dabei, da fällt dir echt der Kiefer runter. Das was ich gut finde, versuche ich eben umzusetzen.


Ein Tipp noch zum arbeiten mit dem OSM100. Bau dir zum Durchschieben der Laminate eine g'scheite Vorrichtung, welche es dir erlaubt zügig und ohne "Stop" zu arbeiten. Einmal kurz zum z.B. umgreifen angehalten und du hast ne schone Delle rein geschliffen. Das geht bei dem Teil echt ruckzuck. Ansonsten kann man da schon recht gute Ergebnisse erzielen.
« Letzte Änderung: Januar 28, 2018, 06:11:15 Nachmittag von HaBe »


HaBe

  • Gast
Das hier habe ich gemeint - kennste aber wahrscheinlich schon.
https://www.youtube.com/watch?v=_X2oIZKpHdI

bzw.

https://www.youtube.com/watch?v=ql9_wyb2m9U
Finde ich echt genial gelöst.
« Letzte Änderung: Januar 28, 2018, 06:48:06 Nachmittag von HaBe »


testjan

  • Gast
Nein, das kannte ich noch nicht. Obwohl ich auch schon gefühlte 100 Videos zum Thema gesehen habe. Auf tradtalk hat ein Kollege einen nicht-öffentlichen Film gezeigt, seine Vorrichtung funktioniert sehr ähnlich, nur mit Aluprofilen. Das denke ich nachzubauen.


Zwerg

  • Gast
Was ich als problematisch sehe ist ein gleichmäßiger Vorschub


HaBe

  • Gast
Jepp, da geb ich dir recht. Deshalb meinte ich, dass er eine Vorrichtung bauen sollte, welche ein kontinuierliches Durchschieben erlaubt. Das muss man dann auch etwas üben. Und sind wir mal ehrlich - ist der Rohling erst mal laminiert, gibt es noch genügend Gelegenheiten um Ungenauigkeiten einzubauen. Da spielen dann ein paar Hundertstel beim Schleifen der Laminate ned wirklich die große Rolle. Aber selbstverständlich sollte man immer so präzise wie möglich arbeiten.


Zwerg

  • Gast
0,1 mm in der Dicke als Fehler musst Du mit 0,8 mm in der Breite korrigieren. Aber ich denke mit 3 Laminaten im Wurfarm verteilen sich diese Fehler und mit ein wenig Übung geht das schon.
Am Wochenende werde ich trotzdem Deine Laminate schleifen..... sicher ist sicher.