Archers Campfire

Bogenjagd - ethische Fragen


Offline Absinth

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Ich meinte tatsächlich Tierethik.

Ethik und auch die Tierethik sind philosophische Betrachtungen

Hier gibt es keine "Regeln", sondern nur Sichtweisen !
...

Ethik ist Betrachtung,  Moral das Handeln danach....

Jepp, die Moral ist die praktische Ethik.

Nur am Rande... Die Aufgaben des Deutschen Ethikrats sind dir sicherlich bekannt - somit ist der Einfluss  von "philosophische Betrachtung" und "nur Sichtweisen" (um bei deiner Wortwahl zu bleiben...) bei gesellschaftlichen Diskussionen gewährleistet, was ich persönlich sehr gut finde.



Ich meinte tatsächlich Tierethik.

...

Allerdings gab es und gibt es schon lange den Begriff der "Waidgerechtigkeit"

Dieses umfassende ,in weiten Teilen nur mündlich überlieferte Regelwerk wäre völlig ausreichend , würde es nach alter Väter Sitte beachtet werden...
...


Der Gebrauch des Begriffs "Waidgerechtigkeit" wird ja zunehmend durch den Begriff "Jagdethik" ersetzt... Warum bzw. geht es nicht mehr ohne?

Woran / an wem etc. hakt es, wenn du schreibst... "würde es nach alter Väter Sitte beachtet werden..."?



Ich meinte tatsächlich Tierethik.

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Fangen wir nun an die Tierethik zu Ende zu philosophieren....muss auch jeder dabei an die Insekten auf seiner Windschutzscheibe denken, an die Würmer beim Garten umgraben und speziell der Frutarier , an den Wurm , den er versehentlich verschluckt hat...

Der Reiter darf nicht mehr reiten, der Imker seine Völker aufgeben....etc.etc....

...

Du bist lustig und ja, ich weiß, dass du es selbst weißt, dass es nicht um das "zu Ende zu philosophieren" geht, es ist aber dir und jedem anderen freigestellt...  ;)



Ich meinte tatsächlich Tierethik.

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Ich habe mit Abitibi Elche gejagd, für die es selbstverständlich war im Frühjahr auch mal eine  hochtragende Elchkuh zu erlegen ,um das besonders zarte Fleisch der Föten für die zahnlosen Alten im Stamm zu besorgen....

...

Falls hierzu, bezüglich der Tierethik, Fragen aufkommen sollten, so hilft die Beschäftigung mit selbiger Antworten zu finden. Aus meiner Sicht kämen dabei sehr gangbare Antworten heraus und diese ganz im Sinne der dort lebenden zahnlosen Alten der Abitibi.



Offline roscho

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@Absinth: erst mal DANKE für deine Links zu Lesen

Ich will hier ja nicht die  :bremse: spielen, aber da die wahrscheinlich allermeisten hier nur auf Gummitiere schiessen, sind Diskussionen zu Tierethik vs Waidgerechtigkeit besser am  :fire: zu führen (oder bei https://forum.wildundhund.de/)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline Absinth

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@roscho: Ich bin mal ehrlich... Anfangs wunderte ich mich sehr über dieses hier "aufgemachte" Thema und fragte mich, warum eigentlich, was soll da kommen usw. Hast du evt. eine Antwort für mich?



Offline roscho

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@roscho: Ich bin mal ehrlich... Anfangs wunderte ich mich sehr über dieses hier "aufgemachte" Thema und fragte mich, warum eigentlich, was soll da kommen usw. Hast du evt. eine Antwort für mich?

Ja, die hab ich in der Tat

Antwort #5 in diesem Thread:

Auf Wunsch des Erstpostenden hab ich diese Posts aus dem Thread "Was versteht ihr unter traditionellem Bogenschiessen" abgeteilt
« Letzte Änderung: Juni 13, 2022, 12:25:04 von roscho »

Zum kommentarlosen Löschen waren mir die Posts zu schade, und wie an sieht/liest gibt es auch hierzu eine interessante und lehrreiche Diskussion.

« Letzte Änderung: Juni 15, 2022, 01:21:05 Nachmittag von roscho »
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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Offline Absinth

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Genau, so habe ich das auch auf dem Schirm... Womit bzw. mit welchen Worten, in Form von Fragen, Betrachtungen, Anregungen, Meinungen etc. soll / darf denn ein Thema mit der Wortwahl "Bogenjagd - ethische Fragen" gefüllt werden?



Offline roscho

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@Absinth: da ich ja auch gerne bereit bin immer in die Tiefe zu diskutieren und mit dem Themenkomplex "Tierethik" auch studien/berufsmässig zu tun hatte sind deine Literaturtipps schon richtig hier, aber (aber muss ja immer kommen) ich befürchte das es ein sehr enger Personenkreis (hier im Forum) sein wird der sich der Thematik annehmen würde/könnte.

Ich persönlich kenne persönlich nur 2 (3?) Bogenjäger und damit dürfte ich schon einer hier sein der "viele" kennt.

Aber schauen wir mal was noch so kommt.
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Offline Absinth

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Alles klar, bin da bei dir und danke noch für deinen Nachtrag in Antwort #63  ;)  .



Offline Landbub

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@roscho: Ich bin mal ehrlich... Anfangs wunderte ich mich sehr über dieses hier "aufgemachte" Thema und fragte mich, warum eigentlich, was soll da kommen usw. Hast du evt. eine Antwort für mich?

Ich hatte Roscho drum gebeten, die 5 Posts zur Jagd aus dem "was ist traditionell" Thread rauszunehmen, nachdem ich da die Ursache für das OT war und ein anderer User mich darauf aufmerksam gemacht hatte.
Ohne Interesse an der Bogenjagd, nur mit (schlechten) Erfahrungen mit Bogenjägern in Namibia, aber mit der Intention, den anderen Thread auf Spur zu halten.

Aber ist es nicht interessant, was draus geworden ist? Ein paar der hier zitierten Quellen sind auch für Nicht-Jäger interessant zu lesen.
Und wenn ich mir die Vollpfosten an Jägern ansehe, mit denen es wir beim Parcousbau zu tun hatten... ohje. Ich sehe unseren neuen Bären hier shon wieder erlegt, auch ohne dass ihn Stoiber zum Schadbär und später zum Problembär deklariert.


Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Alles, was du zur Zniper Auflage wissen musst: https://www.youtube.com/watch?v=_5lzzgEn9L8


Offline Uller

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Ich meinte tatsächlich Tierethik.

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Allerdings gab es und gibt es schon lange den Begriff der "Waidgerechtigkeit"

Dieses umfassende ,in weiten Teilen nur mündlich überlieferte Regelwerk wäre völlig ausreichend , würde es nach alter Väter Sitte beachtet werden...
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[/quote]

Der Gebrauch des Begriffs "Waidgerechtigkeit" wird ja zunehmend durch den Begriff "Jagdethik" ersetzt... Warum bzw. geht es nicht mehr ohne?

Woran / an wem etc. hakt es, wenn du schreibst... "würde es nach alter Väter Sitte beachtet werden..."?





Um Deine Frage zu beantworten,

es liegt in erster Linie  an der Ausbildung !

Während es einst mals das " grüne Abitur" war, kannst Du den Jagdschein heute in der Ferienfahr...äh Jagdschule in 3 Wochen machen

Früher musste man ,unter der Voraussetzung eines Bürgen, zunächst mal Mitglied in einem durch LJV und BJV anerkanntem Jagdverein werden und dort unter Anleitung eines "Lehrprinzen" eine über einjährige , in Bayern sogar zweijährige Ausbildung durchlaufen , um zur Prüfung zugelassen zu werden

Hinzu kommt der durch staatlich Fortsbehörden und landwirtschaftliche Verbände kommuniziert Aspekt der vermeintlichen Schädlingsbekämpfung...

Förster, nicht Jäger ,prägten die Aussage " nur eine totes Reh, ist ein gutes Reh"

Auch waren es Forstwirtschafter , die den ÖJV begründeten, der als perverstes Beispiel den Schrotschuss auf Rehwild forderte um dem braunen Waldfresser per Treibjagd den Garaus zu machen...

Sicher hat roscho recht, dass wir das nur bedingt in einem Bogenforum diskutieren können !

Aber es gibt halt eben nun mal dieses Unterboard  "Bogenjagd"..... ;)....und damit eben Jagd..

Ebenso die , wie von Landbub beschrieben, Konflikte mit Jägern

Alleine wegen dieser Nutzungskonflikte, werden wir wohl um das Thema Jagd nie ganz herum kommen


« Letzte Änderung: Juni 15, 2022, 06:20:15 Nachmittag von Uller »


Offline Uller

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Offline Stringwistler

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  • Der Bogen schießt... aber die Sehne trifft...
    • Bestandssehnen vom Stringwistler unter.....
@ perkolat:
Danke für die unromantische und glaubhafte Äußerung. Das fällt mir positiv auf.

Es wird eventuell noch mühselig ...das Raubtier Mensch zu erklären....
Der Mensch ist kein Raubtier. Sonst hätte er Klauen/Krallen und ein völlig anderes Gebiss.
Das ist erlerntes, traditionelles Verhalten, auf das sich der Mensch einbildet, ein Recht zu haben. Zumindest in der „zivilisierten Gesellschaft” aber obsolet.

@Moserfred: Kennst du die Jagd bzw JägerInnen -persönlich- ?
Ich „durfte“ schon die ein- oder andere Bekanntschaft mit mehreren hiesigen Jägern machen.
Zuletzt vor wenigen Tagen. Ich schreibe hier mal einige Sätze dieses Menschen (sinngemäß ins Deutsche übersetzt, sonst verstehen das hier wohl die Meisten nicht):
„Ich schaue, dass ich in der Woche 2-3 Abschüsse mache“
„die Schneewittchen* Spaziergänger regen mich auf, die verscheuchen mir die Viecher“
„Gegen den Waldkindergarten hab ich geklagt. Aber sobald es um die Schneewittchen* Kinder geht, hast in Deutschland keine Cance. Die machen einen Lärm, dass die Viecher oft ganz wegbleiben. Seit es den Waldkindergarten gibt, bin ich froh, wenn ich in der Woche 1-2 Abschüsse mache.“
„Ich zahle hier einen Haufen Pacht, also will ich auch was schießen. Wenn die Stadt die Quote deckelt und das auch noch kontrolliert, gebe ich die Pacht ab. Ich zahl doch nicht, wenn ich dann nichts schießen darf“
„Die blöden Spaziergänger mit ihren Hunden, wenn sie die wenigstens nicht anleinen würden, könnte ich wenigstens hin und wieder einen von den Kötern schießen“
„Mein Bekannter XY aus ABC hat riesige Probleme mit Luchsen. Die reißen ihm die ganzen Viecher und er hat nichts mehr zum Abschießen. Die Luchse erwischt er nicht alle.“
„Ich kann es kaum erwarten, bis endlich ein Wolf zu uns kommt, so einer fehlt mir noch.“
„Ich fahre alle paar Monate an die Mosel. Da hat man seine Ruhe beim Schießen, die Spaziergänger sind in den Weinbergen unterwegs.“
Und so weiter und so fort. Was das mit Ethik zu tun haben soll, entzieht sich meinem Verständnis. So richtig viel Wald ist hier auch nicht. Auf die Idee, dass er weniger abknallen kann, weil er die Bestände schon schon arg ausgedünnt hat, kommt dieser Herr wohl nicht. Unseren Milan hab ich auch schon seit einer guten Woche nicht mehr gesehen, ich befürchte das Schlimmste. Müll im Wald ist ihm wurscht, da steigt er drüber. Da ist er nicht zuständig.
Dieser Beispielhafte Jäger ist hier kein Exot. Diese Einstellung zieht sich durch die ganze hiesige „Szene“.

Verantwortungsvolles Handeln, erhalten der Artenvielfalt, Korrigieren von Menschengemachten Fehlern, das sollte die Aufgabe der Jäger sein. So zumindest geht die Sage. Die Realität sieht anders aus. Töten aus Lust, sich Abschüsse kaufen, verreisen, um man was Anderes zu töten. Das ist allgegenwärtige Realität. Und ich finde das schlicht pervers.
Das ganze zu romantisieren und sich mit der kranken Fleichindustrie zu rechtfertigen macht es nicht unbedingt besser. Wo ist er denn der Respekt vor dem Tier, dem Leben, wenn ich es aus seiner Herde entnehme, es ermorde? Nur um meinen Gelüsten nachzugehen, ohne Notwendigkeit, vielleicht noch zur Erhaltung des Brauchtums…

*
Die Forensoftware hat selbständig 2× ein zitiertes Wort in „Schneewittchen“ geändert. Sollte igentlich jeder drauf kommen, was er wirklich gesagt hat…

Du armer Kerl wohnst wohl echt in einer ganz speziellen Ecke der Jägerschaft.
Armleuchter gibts ja überall, aber so was wird bei uns in Franken für den Abschuss freigegeben.... :unschuldig: :Achtung:
Servusla, Gruß Guidl...

https://stringwistler.blogspot.de/

58"Spätzchen TD v.Chris😉
Stegmeyer TD- Hybrid 60"40lb@30"
Gravity Janus 17"ILF mit dito.
White Feather Lark 19"Junxing Pharos Hybr.63",
Jensbows Rayden 64"-38lb.3stripes-rubyred, 65"ILF-Amey XGS Ghosthand+Bosenbows doplCarbonFoamLB


Offline Waldgeist

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@ Stringwistler: Waidmanns Ethik in Reinform - wo findet man das heute noch ...       >:(  >:(  >:(
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


Moserfred

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Sorry, jetzt bin ich’s doch nochmal.
…Töten als Hobby, ohne jegliche Notwendigkeit, ist für mich pervers. …
Zu diesem Satz stehe ich uneingeschränkt (und m. E. im Globalen Norden quasi durchwegs zutreffend). Es ist jedoch keineswegs meine Absicht, die gesamte Jägerschaft zu verurteilen.
Mir ist noch eine Situation aus meiner Biografie eingefallen, die für mich ein sehr positives Beispiel ist:
Vor gut 20 Jahren kam ich auf einer Landstraße mitten in der Nacht zu einer Unfallstelle. Eine junge Frau hatte einen Rehunfall. Das Reh sehr schwer verletzt. Ein weiterer hinzukommender Autofahrer hat dann die Polizei gerufen (ein Handy hatte damals noch nicht jeder). Die Polizisten maulten rum, die Frau solle sich nicht so haben, es ist ja bloß ein Viech. Sie ruften den zuständeigen Jäger, der auch innerhalb weniger Minuten eingetroffen ist. Ich blieb die ganze Zeit dabei, weil die junge Frau, offensichtlich eine Tierliebhaberin, völlig aufgelöst war und Betreung brauchte. Die beiden Empathiebolzen in Grün waren dazu nicht wirklich fähig.
Der Jäger hat die Situation betrachtet, kurz mit uns gesprochen, wir sollten uns umdrehen wenn er das verletzte Tier erschießt. Er verbrachte das Reh im Anschluss behutsam in seinen Wagen und wendete sich der völlig verweinten jungen Frau zu. Er hat sich locker noch eine halbe Stunde Zeit genommen, sie zu trösten, sprach dabei sehr sachlich, respektvoll und einfühlsam.
Ich würde mir wünschen, dass alle so wären. Respektvoller Umgang mit dem Tier und dann noch die Betreuung des zweiten Umfallopfers.  :GoodJob:
Diesem Mann war/ist anscheinend Ethik sehr wichtig. Leider (hier in der Gegend) ein Exot. Den hab ich auch seitdem nicht mehr gesehen…
« Letzte Änderung: Juni 15, 2022, 10:15:45 Nachmittag von Moserfred »


Offline Grizzly

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Deppen gibt's überall.
Und die Jägerschaft besteht , wie die Polizei, die Bogenschützen oder die Hausfrauen nur aus Menschen.
Ich bin durch meine Frau unter die Reiter geraten, das Gleiche in Grün.
I am the bear, the bear I am. With grey and fuzzy hair. Be aware of my grumble!


Offline Karnickel

  • Oh ein Pfeil
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