Sooo Leute, ich hab für mich eine Entscheidung gefällt.
Ich bin noch relativ frisch im Blankbogensport (seit Dezember ’21 betreibe ich die Technik des Sehnengehens), und es steht bald mein allererstes offizielles Turnier an (Jubiläumsschießen des PSV München). Deshalb trainiere ich derzeit soviel es geht und habe mich dabei auch diesem Thema mit weit über 2000 Schuss gewidmet.
Ich habe mir einen gemischten Pfeilsatz gebaut, bestehend aus Skylon Radius (±0,005") und Skylon Brixxon (baugleich zum Radius, allerdings in der Sortierung ±0,0015"). Die Pfeile hab ich vollkommen identisch aufgebaut:
Schaftlänge gleich (im Bereich von weniger als 1 mm), Spitze Skylon Bulge 100 gn, AAE EP16-Vanes, Nockende mit Garn gewickelt, Bohning F-Nocks. Beim Testen immer 3 Radius und 3 Brixxon, Pfeile öfter durchgetauscht und wechselnde Schussreihenfolge.
Das Ergebnis hat mich wirklich überrascht.
Auf den Entfernungen 20 m und 30 m (ich trainiere auch die 1440er Runde), bewegen sich die Ringzahlen in einem Bereich von ca. 1 % Abweichung. Das ist für mich statistisches Rauschen.
Bei 40 m liegt die Abweichung bei 2 %.
Bei 50 m, meiner meistgeschossenen Entfernung, bin ich bei 4 % angelangt. Wenn ich auf die Compoundscheibe schieße, und/oder einen eher schlechten Tag habe, werden die Unterschiede noch sehr viel deutlicher. Die Kombination aus schlechtem Tag und kleiner Scheibenauflage hat bei mir einen Unterschied von annähernd 40 % [sic!] ergeben…
Wenn ich jetzt den Schwellenwert zum statistischen Rauschen mal konservativ auf 2 % setze, bleiben von den ermittelten 4 % bei 50 m immer noch 2 % übrig…
Das macht schon einen Unterschied. Ob ich jetzt 590 in der 720er-Runde schieße, oder über 600 komme, ist mir den Aufpreis zwischen den beiden Schaftmodellen definitiv Wert.
Das ist auch in etwa der Unterschied meiner Trainingsleistungen, als ich von einem kompletten Satz Brixxon auf Radius umgestiegen bin (von den 610ern auf 590er abgefallen). Mit dem Gemischten Pfeilsatz wurde es meist ein ungefähres 600er Ergebnis.
Leider sind die Brixxons mit 700er Spine seit geraumer Zeit nicht lieferbar…
Was ich mir einbilde, von dem Vergleich abzuleiten:
bei kürzeren Entfernungen ist die Geradheitssortierung bei gängigen Carbonschäften noch egal, der Pfeil befindet sich noch in der Stabilisierungsphase und es spielen auch noch andere Sachen eine größere Rolle (z. B. Gelenke-Alignment).
Wenn der Pfeil in die stabile Flugphase übergeht, spielt die Geradheitssortierung eine zunehmende Rolle.
Liege ich da falsch?
Wie seht Ihr das?