Ich kann nur über Vollholzbogen sprechen, weil ich nur damit über ausreichende Erfahrung verfüge.
Dabei ist es so, dass sich die Leistungsfähigkeit der Wurfarme - auch im Verhältnis zueinander - aus verschiedenen Gründen verändern kann:
Alter und Benutzungshäufigkeit des Bogens, Zahl der Schüsse am jeweiligen Tag, Abstand zwischen den Schüssen am jeweiligen Tag, Luftfeuchtigkeit, Temperatur (bzw. Temperaturänderungen), und das ganze noch abhängig von der Holzart.
Daher kann es beim Holzbogen DEN Nockpunkt (NP) gar nicht geben.
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, den NP nur noch als "Anhaltspunkt" zu sehen, und nicht als festen Punkt. Abhängig von den Rahmenbedingungen variiere ich, wo genau ich aufnocke.
Neuerdings bin ich sogar dazu übergegangen, anstelle eines AUF die Sehne angebrachten Nockpunktes nur an der ETWA richtigen Stelle auf 1 cm Länge die Farbe des Wickelgarnes zu ändern. So bin ich frei darin, wo innerhalb der Zweitfarbe, oder soger drüber bzw. drunter aufzunocken, je nachdem, was die Pfeile gerade am besten fliegen lässt.
Und ja, mein Ziel ist schon, dass sie waagerecht oder maximal LEICHT hochzeigend im Ziel stecken. (Je größer die Schussdistanz desto ballistischer die Flugbahn, womit zwangsweise eine absteigende Kurve beim Einschlag anliegt!)
Ausprobieren und Nachkorrigieren ist sicher der richtige Weg. Ein Bogen ist ein von vielen Faktoren beeinflusstes System, und selbst die Top-Bogen unterliegen bei der Produktion minimalen Schwankungen. Starre Regeln a la "xx mm über dem Rechtwinkel-Punkt zur Auflage" können gar nicht allgemeingültig sein, sondern dienen m.E. nur als 1. Ansatz!
Rabe