Archers Campfire

Die Vorteile eines guten, teuren Bogens...


Offline aquadrat

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Ein Beispiel für teuer vs. günstig:
Freundin, knapp über 1,6m groß, 26" Auszug, Bodink Crow, 58", kein schlechter Bogen, auch nicht wirklich billig, sie hatte ihn noch für unter 200€ bekommen, ist ein paar Jahre her. Leichte Pfeile (~8gpp), alles abgestimmt, trotzdem blieben Entfernungen über 30m eine Herausforderung, mehr als einmal prallen die Pfeile vom Ziel einfach ab.
Dann Wechsel auf Gravity Mercury MT, auch nicht billig aber aus meiner Sicht auch noch nicht teuer, mit Uukha VX1000, ja die sind / waren teuer. Wieder 58" Bogen. Und ja, ich weiß dass ich Äpfel mit Birnen vergleiche, denke aber dass mit einem Custom Holzbogen ein gleicher Effekt zu erreichen gewesen wäre. Also alles auf ihren Auszug und ihre Physiologie abgestimmt. Resultat: wir hören sehr oft "wow, der geht ja ab, hast wohl mindesten 40# adF...". Nein, es sind noch nicht mal ganze 30.

Also, wie oben schon angedeutet, wenn ich der Norm entspreche passt meisten auch normales Material. Optimieren kostet eben Geld (und Zeit).

LG, A.
Heavy Metal Archery
Bogen der Saison: Win&Win CX7, Uukha Irbis medium 40#, Spiga ZT, Shibuya Button, Avalon BB Gewicht je 184g Mitte und Unten, RCore "The Master", 18 Stang FF+ Endlos -> IFAA BH-R od. WA BB 32#@29,25", 68"


Offline Burkhard

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Negativ: Ohne Dämpfungselemente knallt er lauter als mein Luftgewehr und ich hab den Eindruck, dass er trotz diverser Dämpfungslemene immer noch unangenehm vibriert. Da fehlt mir aber der Vergleich.



   wenn der Bogen zu enorm schlägt solltest du dich um die Standhöhe kümmern. erst danach kann dass Problem mit dem nachlassenden Zuggewicht in Angriff genommen werden. wenn etwas im Set Up des Bogens nicht stimmt beeinflusst das letztendlich ja auch das Verhalten beim schießen
I will fight no more forever

Chief Joseph Nez Percé-Indianer 1840 - 1904


Offline puschel

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...Und was Bögen angeht (Pfeile genauso) bin ich da völlig verunsichert....
...knallt er lauter...
...unangenehm vibriert...
...verliere ich bei 20m ca. 20cm an Höhe...


Hi,

nun ja - ich denke das E-Klasse vs. Polo-Beispiel war missverständlich, daher greife ich jetzt bei den Zitaten oben eher auf das Beispiel der Abstimmung zurück. Wenn der Motor nicht zum Getriebe und nicht zum Fahrwerk passt, nützt auch der beste Fahrer nichts.

Wenn ich das oben lese, dann scheint mir dein Setup noch nicht optimal (wie gesagt "scheint", weil das zu diagnostizierenohne dich zu sehen, wäre etwas mutig). Dazu kommt der Teil des Höhenverlusts im Parcours, was sich für mich auch so liest, als wäre möglicherweise die Sehne ein Grund (knallt, vibriert, verliert Leistung - klingt nach einer sehr oft eingedrehten Dacronsehne) oder dein Trainingsstand. Ich kenne sehr viele Schützen (auch von deutschen Meisterschaften), die bei den letzten 5 oder 6 Stationen einbrechen. Oder es könnte das genaue Gegenteil sein - dein Bogen ist auf das abgestimmt, was du am Ende des Trainings leistest, am Anfang eines Turniers/Parcours bist du aber frisch und sehr motviert und ziehst den Bogen einfach eine Schippe weiter. Im Verlauf nivellierst du dich wieder auf das gewohnte Maß...
Aber das sind alles nur Vermutungen - ich denke du solltest dir mal eine Parcoursrunde mit einem guten Trainer oder erfahrenem Schützen gönnen, der sich deinen Ablauf (und dein Material) von Station zu Station ansieht.

Grüße,
Jochen
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TFK Wildfire 66'' - 35#@30''
Gillo GT27/Uukha VX+/72'' - 41#@30''
Sovren 27/NikaN3 - 41#@30''
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Offline kungsörn

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Falls die 20cm auf die Konstitution des Schützen zurückzuführen ist (nur falls…), dann würde ich eine zu früh nachlassende Körperspannung in den Bereich möglicher Ursachen bringen wollen.
(Dieser Satz bezieht sich ausschließlich auf das Bogenschießen, ihr Unholde)  ;D
« Letzte Änderung: Juli 21, 2022, 01:20:44 Nachmittag von kungsörn »
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Absinth

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...

Zu meinem Black Hunter:

...

Für mich nicht einschätzbar: Er verliert im Laufe des Parcours an Power. Im Sommer wie im Winter. Ich habe es noch nicht in lbs gemessen aber ich schieße wann immer möglich vor und nach dem Parcour auf Scheibe. Und da verliere ich bei 20m ca. 20cm an Höhe. Und ich bin mir seit einiger Zeit sicher, dass es nicht an mir sondern am Bogen liegt. Oft schieße ich auch die erste Station nochmal. Und das gleiche Ergebnis. Was in der ersten Runde den Hasen "killte" landet jetzt unter seinen Füßen. Wobei man sich darauf einstellen kann, wenn man es weiß. Aber es ist unschön.

Was mich im obigen Zusammenhang noch interessiert... Welche Zeit der Erholung benötigt dein "Schwarzer Jäger", sodass er wieder seine ursprüngliche Power hat?


Ein weiterer Vorteil eines guten und teuren Bogens besteht darin, dass er seine Power auch nach mehrererer...en Parcoursbesuchen beibehält.  ;)



Offline Sampera

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Für mich nicht einschätzbar: Er verliert im Laufe des Parcours an Power. Im Sommer wie im Winter. Ich habe es noch nicht in lbs gemessen aber ich schieße wann immer möglich vor und nach dem Parcour auf Scheibe. Und da verliere ich bei 20m ca. 20cm an Höhe. Und ich bin mir seit einiger Zeit sicher, dass es nicht an mir sondern am Bogen liegt. Oft schieße ich auch die erste Station nochmal. Und das gleiche Ergebnis. Was in der ersten Runde den Hasen "killte" landet jetzt unter seinen Füßen. Wobei man sich darauf einstellen kann, wenn man es weiß. Aber es ist unschön.

Ich will Dir wahrlich nicht zu nahe treten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Dein Bogen so stark an Leistung verliert, 20 cm  auf 20 m ist extrem viel. Kann es sein, dass Du nach der Runde einfach müde bist und nicht mehr in den Vollauszug kommst?

Kein Problem. Ich verstehe, dass Du skeptisch bist. Ich war es ja selbst  (und bin ich es immer noch). Aber ich hab jetzt schon mehrfach zwei Runden geschossen. Und immer war die zweite Runde klar besser als die erste. Von daher kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass es ein Müdigkeitsproblem ist. Der Auszug stimmt definitiv. Auf die Finger hab ich auch schon oft geachtet (Thema Kuppenlösen). Rückenspannung könnte eventuell ein Thema sein.


Offline Sampera

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...

Zu meinem Black Hunter:

...

Für mich nicht einschätzbar: Er verliert im Laufe des Parcours an Power. Im Sommer wie im Winter. Ich habe es noch nicht in lbs gemessen aber ich schieße wann immer möglich vor und nach dem Parcour auf Scheibe. Und da verliere ich bei 20m ca. 20cm an Höhe. Und ich bin mir seit einiger Zeit sicher, dass es nicht an mir sondern am Bogen liegt. Oft schieße ich auch die erste Station nochmal. Und das gleiche Ergebnis. Was in der ersten Runde den Hasen "killte" landet jetzt unter seinen Füßen. Wobei man sich darauf einstellen kann, wenn man es weiß. Aber es ist unschön.

Was mich im obigen Zusammenhang noch interessiert... Welche Zeit der Erholung benötigt dein "Schwarzer Jäger", sodass er wieder seine ursprüngliche Power hat?


Ein weiterer Vorteil eines guten und teuren Bogens besteht darin, dass er seine Power auch nach mehrererer...en Parcoursbesuchen beibehält.  ;)

Kann ich  leider nicht beantworten. Nie getestet. Aber schon manchmal Samstag und Sonntag geschossen. Von daher: 24 Stunden reichen auf jeden Fall. .... Vielleicht ist es ja wirklich die Körperspannung.


Offline Sampera

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Sehne hatte ich bisher nicht im Verdacht. Vor und nach dem Parcours hab ich noch nie gemessen aber schon oft zu Hause vor und nach dem Schießen. Da passiert nichts bzgl. Standhöhe oder zumindest nichts auffälliges. Was da ganau für eine Sehne drauf ist weiß ich gar nicht. War beim Bogen dabei. Hatte auch nen Namen, den ich allerdings im Internet nicht gefunden habe (koranische DIY Sehne????) Was ich aber sagen kann: Ich musste sie nach den ersten Schüssen nur einmal nachdrehen. Ganz anders als bei meiner B50 Sehne auf dem Ragim Wildcat. Die spanne icha gar nicht mehr ab da es mindestens 3 x 100 Preile braucht bis sie halbwegs konstant die Standhöhe hält.

Ich werde auf alle Fälle bem nächsten Mal sowohl den Checker einpacken, einen Messpfeil und das Messgerät für die lbs.

Und vielleicht ist es wirklich, dass ich anfangs mit mehr/ggf. sogar zuviel Spannung in den Anker gehe. Wie gesagt, die zweite Runde schieße ich besser und konstanter. Müde fühle ich mich da nicht. Könnte sicher auch eine dritte hinterher schießen.


Offline BowLaw

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Was da ganau für eine Sehne drauf ist weiß ich gar nicht. War beim Bogen dabei. Hatte auch nen Namen, den ich allerdings im Internet nicht gefunden habe (koranische DIY Sehne????)
Die Sehne die bei meinem Black Hunter dabei war war viel zu kurz und die Standhöhe war grottig.
Just saying


Outdoor

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Ich vermute, daß teure Bögen mehr aushalten, obwohl sie meist schneller sind.
Aus fast akt. Anlaß:
Vor knapp 2 Wochen ist bei uns im Verein jetzt der 2. Mohawk, von insgesamt 2, verreckt. Bei dem ersten hat sich der obere Wurfarm extrem verdreht und der Tip ist mind. 5 cm aus der Mitte. Der 2. hat einen Längsriss im Wurfarm bekommen. Beide wurden aber gewissenhaft behandelt und nicht über 29" gezogen. Ach ja und Berpaw ziert sich, obwohl man ja den guten Service mitbezahlt hat.
« Letzte Änderung: Juli 22, 2022, 10:11:26 Vormittag von Outdoor »


Offline SwissFiveNine

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Man kann an einem Porsche auch Freude haben, wenn man nicht in der Lage ist, diesen auszureizen, oder wenn das Gesetz der Nutzung des Mehrwertes gegenüber einem VW Golf entgegensteht. Der Mensch ist eine irrationale Kreatur und entsprechend trifft er seine Entscheidungen. Solange man von den Marketing-Leuten nicht schamlos über den Tisch gezogen wird, ist es völlig ok, einen F1-Bogen zu schiessen, selbst wenn man nie einen Wettbewerb damit bestreitet. Wenn's einem Freude bereitet und das Geld wert ist, ist doch jeder noch so exotische und teure Bogen ein persönlicher Gewinn. Man sollte nur halbwegs zwischen teuer und überteuert unterscheiden können. Ansonsten leben und leben lassen. Meine Meinung.
„Steig vom Pferd, wenn du merkst, dass es unter dir stirbt.“ (Lakota Weisheit)


Offline lakeshooter

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  • Das Leben ist zu kurz für nur einen Bogen!!
Sehr schön gesagt SwissFiveNine.

Und auch das Gefühl zwischen teuer und überteuert ist relativ.
Jeder hat da seine persönlichen Grenzen, was er/sie bereit ist für etwas zu zahlen oder eben auch nicht.

Für mich persönlich ist die Ästhetik eines Bogens ein nicht zu beziffernder Wert des Bogens (wobei Schönheit natürlich auch im Auge des Betrachters liegt).

Manchem vielleicht völlig egal (so wie Sampera), bei mir mit ein Hauptkriterium beim Kauf eines Bogens.
Ein Bogen mit den noch so tollen technischen Daten wird bei mir nie eine Chance haben, solange er mir optisch nicht gefällt.

Ich persönlich treffe mit einem Tiras, CovertHunter, Wren, Timberghost oder Wuidara nicht unbedingt besser (dafür bin ich schusstechnisch einfach zu unkonstant und zu schlecht) , aber ich habe eine enorme Freude, wenn ich auf das Bogenregal schaue und diese schönen, extra für/durch mich, nach meinen Vorstellungen angefertigten Bögen sehe, dazu dann noch die Entstehungsgeschichte des einzelnen Custombogens mir wieder vor Augen rufe und die Kontakte zu den Bogenbauern Revue passieren lasse.

Und wenn mir dann die Frage danach gestellt wird, ob der Bogen den hohen Preis wert ist, dann kann ich ruhigen Gewissens sagen,

"MIR JA."
Neue Bögen brauchts (eigentlich immer) am See!!!

Auf dem Weg: -/-

Mein Bogenregal:
A&H ACS CX, Bob Lee HardCore Cobra, Ryano Super Apollo, Stalker Vortex RC+LB, Ift Wren


Offline SwissFiveNine

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Für mich persönlich ist die Ästhetik eines Bogens ein nicht zu beziffernder Wert des Bogens (wobei Schönheit natürlich auch im Auge des Betrachters liegt).

... und wenn mir dann die Frage danach gestellt wird, ob der Bogen den hohen Preis wert ist, dann kann ich ruhigen Gewissens sagen,

"MIR JA."
Du sprichst mir aus dem Herzen," lakeshooter". Was Du schreibst, muss man weder verstehen, noch mögen. Ich tue beides. Um das zu veranschaulichen, hier der letzte Schauder, der mir über den "Archer"-Rücken" lief. Heute morgen um 4:00 h hat UPS mir mitgeteilt, dass sie, nach sieben Monaten warten, meinen einteiligen Black Widow Recurve PSR in Montana abgeholt haben und mir diesen am kommenden Donnerstag, in Switzerland, Good Old Europe, zustellen wollen. Ich hatte zuvor nie einen in Händen und werde auch kein Meisterschütze damit. Ich bin mir aber sicher, dass das gut ist für mich. Und, ich werde damit auch treffen. Nicht immer, aber jedesmal, wenn es passiert, wird es den Preis für sich alleine wert sein. Die Sucht, mit Pfeil und Bogen zu schiessen, muss man nicht rational erklären können.
„Steig vom Pferd, wenn du merkst, dass es unter dir stirbt.“ (Lakota Weisheit)


Offline Chris_Cross

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Keiner, jeder kommt mit anderen Bögen anders zurecht! Für mich ist ein Bogen ein Bogen! Das betrifft sowohl meinen 68er von HS, meinen Falco Myth mit 61", als auch meinen 64er Blacktail!
Viele Schützen gieren nach Speed, da braucht es nix teueres. Bsp. Der Myth ist schnell genug, sehr schnell sogar. Der Blacktail etwa gleich, obwohl ich gestern die erste Parcourrund zu 30% immer zu hoch geschossen habe, kann auch andere Faktoren haben. Das Setup bei beiden ist auch gleich, der Myth hat lediglich 1# mehr.
Ob und wie die wirklichen Vorteile eines Customs überhaupt zum Tragen kommen, liegt am Schützen. Ist auch viel Kopf dabei, aber muss  nicht sein.
« Letzte Änderung: August 02, 2022, 05:37:40 Nachmittag von Chris_Cross »
HS Longbow 68" 35@28
Falco Myth 61" 33@28
Blacktail Columbian Longbow 1pcs 32@28


Offline Anke

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Ich komme gerade zu der Erkenntnis, dass einem der Bogen vor allem gefallen muss und liegen muss. Egal ob teuer oder preiswert.
Ich "verliebe" mich gerade neu in meinen Mohawk Hunter Hybrid. Ein treuer, solider Begleiter, aber nicht der teuerste Bogen, nicht der schnellste und auch nicht Custom. Jetzt, mit neuer Sehne und demnächst Köcher vom Uller, hab ich grad richtig Laune, den Mohawk wieder öfter auszuführen, als es zuletzt der Fall war. Obwohl ich mit den ILF Uukha Gobi deutlich "besseres Material" zur Verfügung habe.

Werde ich damit (neue Sehne am Mohawk) besser treffen? Treffe ich mit den teuren Uukhas besser als mit dem Mohawk? Nein, vermutlich beides eher nicht. Aber ich habe mit beiden Bögen großen Spaß am Bogenschießen, auch wenn ein Pfeil mal daneben geht  :bow:
Und ich glaube das ist es, was in erster Linie zählen sollte  :)

Liebe Grüße von Anke