Rohschafttest und Praxistest widerstprachen sich heute

[Teretrus]

Hallo liebe Leute!

Vielleicht kann mir jemand bei der Interpretation von ein paar Daten helfen...
Ich war heute am Schießplatz und habe etwas herum probiert in der Hoffnung neue Erkenntnisse zu gewinnen, da ich mir demnächst neue Pfeile kaufen möchte.

Erstmal die Daten der Versuchsobjekte (Ich habe leider nur eine Küchenwaage daheim, daher die ungenaue Angabe des Gesamtgewichts):

[Pfeil 1]
Schaft: Nijora 3K-Pro (vormals 3D Hunter)
Grain per Inch: 6.3 (das Testobjekt, mittlerweile haben die Schäfte weniger)
Spine: 700
Schaftlänge: 31 Zoll
Spitze: 100 Grain Stahlspitze
Insert: 13 Grain
Schutzring (Top-Hat) vorne und hinten
Nocke: GoldTip GT Series
Federn: 3x 3 Zoll Shield Naturfedern (Trueflight)
mit Cresting: http://www.bogenshop.at/Bearpaw-Cresting
Gesamtgewicht: 23 Gramm (auf 1 Gramm genau)
FOC: 11.35% (https://www.bogensport-beier.de/tipps-fuer-deinen-pfeil-der-foc/)

[Pfeil 2]
Schaft: GoldTip Ultralight
Grain per Inch: 5.9
Spine: 600
Schaftlänge: 30 Zoll (gab es leider nur mit 30 Zoll)
Spitze: 100 Grain Stahlspitze
Insert: 12.1 Grain
kein Schutzring
Nocke: GoldTip GT Series
Federn: 3x 3 Zoll Shield Naturfedern (Trueflight)
kein Cresting
Gesamtgewicht: 20 Gramm (auf 1 Gramm genau)
Anmerkung: diesen Pfeil muss ich beinahe soweit ausziehen, dass er schon fast runterfällt. Aber leider gab es ihn nicht länger als 30 Zoll
FOC: 13.98% (https://www.bogensport-beier.de/tipps-fuer-deinen-pfeil-der-foc/)

[Bogen]
Bearpaw Field Star Mittelstück
Ragim Black Flash Wurfarme mit 32 Pfund bei Normauszug
Gesamtlänge: 66 Zoll
Dacron Sehne mit 10 Strang (außer ich habe mich verzählt )
Ich "überziehe" um ca 1.5-2.5 Zoll

[Schießtechnik]
Untergriff ohne Distanz zum Pfeil, sprich 3 Finger unter dem Pfeil, mit Kontakt zum Pfeil.
Ich schieße mit Tab.

[Sonstiges]
ca 5°C Außentemperatur, bewölkt, kein Niederschlag, windstill.



Ich habe mehrmals auf 5, 10, 20, 30, 40 und 50 Meter geschossen, immer 5er Salven je Pfeilart. Dabei field mir auf, dass der Ultralight äußerst präzise und schnell fliegt. Er kommt kaum aus (sprich er schwankt kaum in der Luft) und vergibt auch eher Fehler beim Release usw.

Der 3K-Pro hingegen wirkte etwas schwerfälliger und unruhiger. Bei "perfektem" Schussablauf traf er vermeintlich gleich gut, aber sobald man etwas unsauberer wird, ist er total unruhig und geht gleich seitlich weg.

Besonders stark fällt das natürlich auf Distanzen ab 30 Meter auf, aber davor ist es im kleinen auch schon merkbar.


Nun habe ich dann pro Pfeilset je 2 Pfeile "entfedert", um einen Rohschafttest zu machen, und diese 4 Pfeile wiederum auf 5, 10 und 20 Meter geschossen. Und dann kam die Überraschung: Der Pfeil, der vorher viel genauer und ruhiger flog (der Ultralight) schwankte plötzlich stark in der Luft (das Heck brach stark nach links aus). Der Pfeil der vorher unruhiger flog (3K-Pro), war nun fast komplett gerade.

Nun ist es natürlich schwer das so zu interpretieren, weil viele Werte variieren: Pfeillänge, Spine, Pfeilgewicht, FOC.

Interessant wären für mich Tipps, warum der Pfeil, der im Rohschafttest so viel schlechter abschließt, mit Federn so viel besser ist. Rein vom Rohschafttest hätte ich nämlich gesagt, dass der 600er zu steif ist und ich zum 700er greifen sollte.


Danke schonmal für alle Inputs die kommen!
Sollten euch noch Daten fehlen, versuche ich diese nachzuliefern.

[roscho]

Beim Rohschafttest ist es erst mal egal ob der Pfeil in der Luft „schwankt“ oder nicht, wichtig ist wo er in der Scheibe steckt

Und wo stecken sie Pfeile auf die jeweilige Entfernung ?

[stöckchenschubser]

Interessant wären für mich Tipps, warum der Pfeil, der im Rohschafttest so viel schlechter abschließt, mit Federn so viel besser ist.

Mit Federn fliegt halt alles.

Ich kann immer nur wiederholen, gerade Anfänger und fast Anfänger sollten einfach die Finger vom Rohschafttest lassen,
es sei denn es geschieht unter fachkundiger Anleitung.
Man kann so viel falsch machen, dass wirklich die seltsamsten Ergebnisse dabei herauskommen.
Vor allem weil man sich zu sehr auf die scheiben konzentriert und nicht sieht was der Pfeil hinterm Bogen macht.

Einen zu knappen Pfeil kann man von vorneherein ausschließen, der macht keinen Sinn.

Nimm 600 in 31" mit 100 Grain als Basis

[testjan]

Vermutlich sind beide Schäfte deutlich zu weich, dass du einen 700er für den Bogen und deinen Auszug abgestimmt bekommst, kann ich mir nur schwer vorstellen. 600 vielleicht, mit leichter Spitze.

[roscho]

Um dem etwas zu wiedersprechen: RST geht fast immer (wenn eine halbwegs vernünftige Grundtechnik da ist) im Zweifelsfall mit Hilfsvisier (Stecknadel mit Klebeband am Bogenrücken) - wichtig ist den Bogen senkrecht zu halten.
Vom Pfeil selber bin ich auch bei Mescalero, ich würde auch zu passenden 600er raten.

[Teretrus]

Beim Rohschafttest ist es erst mal egal ob der Pfeil in der Luft „schwankt“ oder nicht, wichtig ist wo er in der Scheibe steckt

Und wo stecken sie Pfeile auf die jeweilige Entfernung ?

Sie stecken alle schön auf der Zentrallinie, durch das schwanken - je nach Entfernung - womöglich etwas schief. Auch von der Höhe passt es (aus meiner Sicht) gut: Die etwas schweren (3K-Pro) sind auf die größeren Distanzen etwas tiefer als die Ultralights, sonst schön zentral. Wie gesagt... wenn ich einen guten Schussablauf habe

Interessant wären für mich Tipps, warum der Pfeil, der im Rohschafttest so viel schlechter abschließt, mit Federn so viel besser ist.

Mit Federn fliegt halt alles.

Ich kann immer nur wiederholen, gerade Anfänger und fast Anfänger sollten einfach die Finger vom Rohschafttest lassen,
es sei denn es geschieht unter fachkundiger Anleitung.
Man kann so viel falsch machen, dass wirklich die seltsamsten Ergebnisse dabei herauskommen.
Vor allem weil man sich zu sehr auf die scheiben konzentriert und nicht sieht was der Pfeil hinterm Bogen macht.

Einen zu knappen Pfeil kann man von vorneherein ausschließen, der macht keinen Sinn.

Nimm 600 in 31" mit 100 Grain als Basis

Ja Anfänger bin ich zwar nicht mehr, aber es ist schon richtig, dass ich sicherlich kein Profi bin Grundsätzlich hab ich mich sehr auf den Ablauf konzentriert, daher auch nur die waagen Aussagen. Beim Rohschaftttest ist der Ultralight nur so stark ausgebrochen, dass es mir eben aufgefallen ist.

Dass ich den knappen Pfeil nicht verwenden werde ist mir grundsätzlich klar, nur hatte ich den noch zum Testen. Schön wäre ein leichter Pfeil mit 31''

Vermutlich sind beide Schäfte deutlich zu weich, dass du einen 700er für den Bogen und deinen Auszug abgestimmt bekommst, kann ich mir nur schwer vorstellen. 600 vielleicht, mit leichter Spitze.

Fand ich anfangs auch spannend, als ich mir die 3K-Pro gekauft habe (vor ca 1 Jahr). Ich muss dazu sagen, dass die Pfund meines Bogens nicht nachgemessen sind, sondern nur die Herstellerangabe. Meinen Auszug habe ich allerdings nachgemessen.

Um dem etwas zu wiedersprechen: RST geht fast immer (wenn eine halbwegs vernünftige Grundtechnik da ist) im Zweifelsfall mit Hilfsvisier (Stecknadel mit Klebeband am Bogenrücken) - wichtig ist den Bogen senkrecht zu halten.
Vom Pfeil selber bin ich auch bei Mescalero, ich würde auch zu passenden 600er raten.

Ich schieße mit komplett senkrechtem Bogen mit Pfeilauflage. Meine Grundtechnik ist denke ich mal ok bis gut, aber noch nicht perfekt. Visier habe ich keines, ich betreibe hauptsächlich Gap-Shooting, hin und wieder mal String-Walking.







Danke euch für die Infos. Der Rat zu den 600ern ist schon mal was!

[roscho]

Beide Spinegruppen stecken gleich in der Mitte ?
Auf alle Entfernungen ?

[Teretrus]

Beide Spinegruppen stecken gleich in der Mitte ?
Auf alle Entfernungen ?

Beim Rohschafttest ja.
Mit Federn nur wenn ich äußerst penibel auf den Ablauf und mein Release achte. Wenn ich das nicht tue, so steckt der 700er Nijora tendenziell links. Der Ultralight lässt sich selbst duch einen schleißigen Ablauf mit den Federn kaum aus der Ruhe bringen.

[roscho]

SEHR seltsam. Der weichere und längere Schaft passt genausogut ?
Und mit Federn sogar steifer ?

Welche Pfeilauflage ?
Und du zielst über die Pfeilspitze ?

[Teretrus]

SEHR seltsam. Der weichere und längere Schaft passt genausogut ?
Und mit Federn sogar steifer ?

Welche Pfeilauflage ?
Und du zielst über die Pfeilspitze ?

Ja, wobei zu bedenken ist, dass nicht nur der Schaft (mit Insert, Spitze und Nocke) geschossen wurde, sondern - im Falle vom 3K-Pro (700er) - das Cresting und die 2 Schutzringe auch noch drauf waren.

Die Pfeilauflage ist eine billige Plastikauflage (Hoyt/Easton steht drauf, schwarz, geklebt).

Ich ziele über die Pfeilspitze.

Edit: Diese Pfeilauflage hier: https://www.bogensportwelt.de/BESTSELLER-Pfeilauflage-HOYT-Hunter-Rest-Pfeilauflage

[roscho]

Wrap und Ringe machen nicht viel aus und sind eigentlich keine Erklärung für das Ergebnis.
Deinen Worten zufolge schießt du in einem Verein, kannst du dir mal passende 600er besorgen ?
Gewicht ist erst mal egal, mir ginge es nur um den Spine.

[Teretrus]

Wrap und Ringe machen nicht viel aus und sind eigentlich keine Erklärung für das Ergebnis.
Deinen Worten zufolge schießt du in einem Verein, kannst du dir mal passende 600er besorgen ?
Gewicht ist erst mal egal, mir ginge es nur um den Spine.

Ich frag mal rum und schau ob ich bis nächste Woche Erfahrungswerte liefern kann.

[roscho]

 

[Teretrus]

Ok, ich muss enttäuschen... leider hat hier keiner 31er (oder längere) 600er. Schießen alle 30er oder kürzer.

Wird wohl doch ein Verdachtkauf..

[Stringwistler]

Also was ich so lese, würde ich auch sagen, weil du 3 Unter schießt, dein Nockpunkt ist deutlich zu tief.
Kannst du den mal ausmessen?
Und wenn du wirklich 30" Auszug und Weng mehr hast, sind es knapp 40lb. Auf den Fingern. Da dürften die 600er gerade noch taugen.
Übrigens... Der FOC Rechner von deinem Link ist falsch. Probiere mal den von Grizzly Stücks Archery, der passt. Dann wirst du feststellen daß es um die 2%weniger sind was deine Pfeile haben.
Der GoldTip Rechner ist meiner Meinung auch falsch, es wird nie die Länge der Spitze mit eingerechnet...