Hallo Community,
nachdem ich hier doch auch schon von den DIYs profitiert habe möchte ich mal was zurückgeben.
Und zwar einen ultragünstigen und ehrlichen Schaft-Tester für Spine und Spline.
Warum so ein Ding?Ich wollte einfach mal wissen wie es um die Angaben auf den Pfeilen und in den Werbetexten tatsächlich steht, ohne einen Haufen Geld dafür auszugeben. Und da ich als Mechaniker irgendwelchen Sensoren eher misstraue wurde das klassisch analog.
Nutzen / MessergebnisseVorneweg: Ich war entsetzt.
Die Pfeilsätze der Familie wurden durchgeprüft, und wo nicht Easton draufstand (die waren soweit passabel) habe ich 20-30% der Pfeile aussortiert. Streuungen von einer dreiviertel Spinegruppe hatte ich bei 12 St. 800ern. Fast eine halbe Spinegruppe bei 12 St. teuren 500ern. Ein anderer Schafttyp war obendrein im Durchschnitt eine halbe Spinegruppe weicher als der Nennwert.
Auch beim SpLine gab es Erkenntnisse: Schäfte mit gleich 2 weichen Seiten, Abweichung IM selben Schaft von einer viertel Spinegruppe, und selbst Schäfte mit 003er Rundlauf waren teils mistig.
Alus hingegen hatten immer Null SpLine, Null Spineschwankungen und auch immer genau den Spine wie angegeben. Seither schieße ich nur noch Alu.
Rohschafttests mit Carbonis (Familie, Freunde) mach ich nur noch im Rudel – wie soll man mit dem Wissen so einem einzelnen Schaft noch trauen?
Vorüberlegungen zum Bau- Langer Zeiger für genaues Ablesen. Genaues, kompaktes Gewicht. Kugellager zum Drehen für den SpLinetest.
- Wie eicht man so ein Ding, bzw. wie stellt man die Skala her? Man braucht eine Lehre.
- Und zum Schluss: Messung via AMO oder ASTM? Weil ich auch etwas kürzere vorhandene Pfeile messen wollte hab ich mich für AMO entschieden, denn hier ist die Auflageweite nur 26“, bei ASTM sind es 28“.
Bau- Den Bau an sich seht ihr an den Bildern.
- Material waren alles Reste: Regalbrett, Schaschlikspieß, gebrauchte Spax als Gewicht, usw.
- Man braucht eine lichte Weite von 26“ zwischen den Lagern. Die Lager habe ich schwenkbar gemacht, weil meine vorhandenen Kugellager waren Rollerblade Lager mit Innendurchmesser 8, und da hätte sich ein Schaft mit Drm. 7 Komma viel beim Durchbiegen verkantet. Und ich wollte dass der Schaft schön am Lager anliegt.
- Auf die Höhe muss man achten damit das Gewicht Platz hat.
- Und damit das Ding wenig Platz wegnimmt hab ich die Skala zum Abnehmen gemacht.
EinstelllehreASTM Spine x 0,825 ergibt die Durchbiegeung in AMO. Umrechnen in mm, und man hat die Durchbiegung für 500er, 600er usw.
Aus einem Holzklotz und einer Schraube entstand dann eine Einstelllehre. Die wird am nicht durchgebogenen Schaft „genullt“ und vermessen (Messchieber).
Nun kann man die Einstellmaße für die diversen Spinewerte berechnen. Dann die Schraube mit dem Messschieber auf die einzelnen Maße einstellen, einen beliebigen Schaft draufdrücken und den Zeigerausschlag auf die Skala übertragen.
Das klappt, die Überprüfung hat indirekt mit diversen Alus stattgefunden. Z.B. wenn Easton sagt der 2016er hat einen Spine von 530, dann zeigt das Teil genau das: 530.
Hab ich was vergessen?Glaube nicht. Wenn aber doch, oder wenn jemand Fragen hat, nur zu, gebt Bescheid.
Zu guter LetztDa ich ja jetzt auf Alus umgestiegen bin brauche ich das Ding eigentlich gar nicht mehr
Doch, für Familie und Freunde schon noch.