Ich will nicht unerwähnt lassen, dass es aber durchaus Rückwirkungen vom Visierschießen auf das Intuitive Schießen geben kann.
Bei mir waren es u. a. folgende Punkte:
- Ich hab jetzt beim Intuitiven Schießen auch die hintere Schulter unten. Ist mir (auf Dauer) vorher nicht gelungen.
- Mein Ablass wurde sauberer, was leider zur Folge hatte, dass ich für meine Intuitivbögen die Pfeile neu abstimmen musste. Saubererer Ablass → weichere Pfeile (leider…)
- aus mir sich nicht erschließenden Gründen kann ich jetzt fliegenden Anker. Nicht nur das, ich kann sogar für jeden Schuss separat eine bewusste Entscheidung fällen, ob ich halte oder fliegenden Anker schieße. Letzteres ist wohl eine Folge des peniblen Step-by-step-Schussablaufs beim Visierschießen.
- die Haltung der Bogenhand wurde konstanter/kontrollierter. Das war mir früher einfach nicht wichtig genug, um daran zu arbeiten. Beim Visierschießen kommt man an der bewussten Kontrolle der Bogenhand aber kaum vorbei.
Der Wechsel zwischen den Disziplinen durchbricht bei mir für einige Zeit hartnäckige Targetpanik.
Vorteile beim Visierschießen durch das vorherige Intuitivschießen?
- eine Bogen- oder Fingerschlinge und den teils fummligen Umgang damit kann ich mir sparen. Sorgt immer wieder für Hingucker und komische Gesichter, wenn mein Oly elegant über den Zeigefinger rollt und als Krönung der Stabi-Extender in die Hand fällt…
- ich schieße intuitiv oft deutlich höhere Zuggewichte als BB/Oly, das heißt, Kraft in den nötigen Muskelgruppen ist ausreichend vorhanden. Der umgang mit dem Auszugswiderstand der Sehne ist auch schon „drin”. Ist immer wieder amysant, wenn ein Nur-Compounder (Fahrrad WA-konform auf knapp 60# eingestellt) versucht, einen 30-Pfünder Tradi im Anker zu halten