Kann die Finger nicht mehr stillhalten ...
1. Holz ist nicht gleich Holz. Wenn eine leuchtende Farbgebung im Vordergrund steht, und das tut sie bei dem Raven, wird ziemlich sicher ein weißes, saugfähiges Holz verwendet. Das ist meist kein besonders festes Holz.
2. Den Obsidian hab ich mir angeschaut. Wie beim Raven hat er einen recht kleinen Querschnitt von der Ecke Shelf/Schussfenster zur tiefen und weit hochgezogenen Daumenmulde. Ich meine solche extremen Designs sind was für hohe Kunststoffanteile wie G10 oder Mycarta oder gleich für Alu, und nicht für Hübsch-Holz.
3. Gutes Bogenholz fürs Mittelteil ist von Natur aus hochfest, oder stabilisiert, d.h. unter Vakuum mit Kunstsoff getränkt, welcher anschließend mit Hitze auf hohe Festigkeit gebracht wird. Bear z.B. macht das mit Ahorn.
4. BSW ist ein vergleichsweise teurer Laden. Bei der C.V. Edition verdient noch ein Promoter mit. Filme werden gedreht, lange Marketingtexte geschrieben. Offensichtlich fällt reichlich Gewährleistungsabwicklung an. Die riesen Modellvielfalt verbraucht auch Geld. Was bleibt da dem Bogenbauer für den eigentlichen Bogen?
Fazit:
You get what you pay for. Um individuelle optische Vielfalt sowie extreme Designs wie über Center Schnitte, hoch angesetzte Griffmulden und die Verwendung schicker aber eher ungeeigenter Hölzer umsetzen zu können, braucht es hohen materiellen, technischen und zeitlichen Aufwand. Für eine topp Umsetzung solcher Anforderungen nimmt da ein Bogenbauer im Direktvertieb (also ohne nicht-wertschöpfende Mitverdiener) ab 1200 Eu aufwärts. Z.B. Stegmeyer, Black Widow, Big Jim, Acadian Woods fallen mir da auf die Schnelle ein. Und die haben ganz wenige Modelle - aber die ausgereift und funktionssicher.
Als Alternative im mittleren Preisfeld bleiben unspektakuläre, bewährte Designs wie z.B. Bear oder einige etablierte Bodnik-Modelle. Und im unteren Preisfeld Marken wie Ragim oder Samick.