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Kurzumfrage: Instinktiv vs Zielen


Offline Marcus (WÜ)

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
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Ich schieße emotional. Nach Gefühl.  :bow:

Allerdings habe ich aus den bisherigen, noch nicht ganz so vielen, Schüssen gelernt, dass ich das T variieren muss, je nach Entfernung des Ziels. Ich denke, dass ich dabei nur auf das Ziel sehe, aber wahrscheinlich, auch mal den Blick auf Bogen und Pfeil werfe, um den Gesamteindruck zu ermitteln. Mit jeden Schuss mehr kann ich mir das wahrscheinlich unbewusst merken, wie ich auf einer ebenen Fläche auf bestimmte Distanzen stehen muss. Mein "Gefühl" sagt mir irgendwann, jetzt passt es...

Erstaunlich finde ich, welchen Einfluss es hat ob man einfach nur so rumballert, oder mal bewusst vor dem Schuss visualisiert und mit einem Mantra "Ich treffe jetzt die 10" schießt.

Und jeder von uns kennt wohl auch das Gefühl, wenn man beim Lösen schon merkt, das wird ein geiler Schuss. Keine Ahnung wie sowas funktioniert...

Zum Aspekt intuitiv/instinktiv: ich halte instinktiv für unpassend, aus den o.e. Gründen. Und nur weil es die Amis so nennen und es, laut Henry Bodnik, so Tradition ist, ist es trotzdem unpassend. Es mag ja sein dass im Englischen das Wort "instinctive" eine andere Bedeutung hat als das deutsche "instinktiv", da müsste man einen Muttersprachler fragen. Und man kann ja dazu lernen, es sagt ja auch keiner (kein Zivilisierter) mehr "Neger", weil man gelernt hat, dass das Wort unpassend ist.

Edit: Laut Duden kann "instinktiv" auch bedeuten: von einem [sicheren] Gefühl geleitet; gefühlsmäßig; unwillkürlich
Damit ist man dann endgültig bei der Korinthenkackerei, weil man die Zweitbedeutung laut Duden als korrekte Variante des Begriffs ableiten kann. Dann ist es halt nur noch verwirrend. So wie der Plural von Mehrzahl.
« Letzte Änderung: Februar 05, 2018, 10:50:33 Nachmittag von WolfSkills »
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Bogensportleiter & (lernender) Trainer Stufe 1


Online Waldgeist

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In memoriam Loriot: Vielleicht stimmt mit deinem Gefühl was nicht?             ;)
Dabei ist das Bogenschießen doch ein hochintelektueller Sport. Ist doch alles nur Berechnung ...  :Achtung:
Du hast ja völlig recht, denn die Debatte immer wieder gerne geführt wird, ist vermutlich deshalb so, weil es nämlich zu einem ganz erheblichen Teil (nicht den Bogen, wohl aber den Menschen, der da an der Sehne zupft) einfach Gefühlssache.
Metaphern wie: Nicht Zielen - Treffen! Drücken das auf eine andere Weise aus. Sonst könnte man ja einfach `n Compound ...
Ich lass das lieber und führe den Gedanken nicht zu Ende.
„Jeder Mensch kann irren, nur Dummköpfe verharren im Irrtum!“
Cicero


cxviiqt

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Ich schieße eindeutig rein intuitiv. Alles andere wäre mir auch viel zu stressig/kompliziert  - ich will ja abschalten im Wald ;)


Offline 66er

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Ich schaue ins Ziel bis zum instinktiven Nullpunkt meiner Bögen, darüber hinaus "gappe" ich.
Also Nr.3.

Warum? Weil es nicht anders geht, möchte man ein weit entferntes Ziel mit dem ersten Pfeil treffen und auf den "Messpfeil"  - der dann zu kurz vor dem Ziel liegt - verzichten.

Vollsystem habe ich auch schon ausprobiert. Treffe besser, macht MIR aber überhaupt keinen Spaß. Und darum geht es MIR in erster Linie beim Bogenschiessen.

Ich glaube auch, dass das tatsächlich viele der Nr.1-Schützen hier machen, es aber nicht wissen  :eeew: habe ich auch lange nicht  :welcome:
Viele Grüße
Andreas


Offline Sabiji

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Bogenschießen IST pure Berechnung! Niemand kann sich über die Physik hinweg setzen. Ein System folgen wir schon dann, wenn wir Pfeil und Bogen aufeinander und uns abstimmen.
Ich bekenne mich offen als Systemschütze, auch wenn ich ausschließlich nur auf das Ziel fokussiere. Lediglich bei Entfernungen um die 45 bis 55 Metern rutscht der Pfeil durch den Nullpunkt in mein Konzentrationsbereich und führt zu Split Vision. Erst hier beziehe ich also einen weiteren Punkt in meine Berechnung mit ein.

Hat den schon jeder Vergessen wie er angefangen hat, Bogen zu schießen? Hand auf´s Herz! Waren wir nicht erst mal viel zu sehr mit uns und den Material beschäftigt, miteinander klar zu kommen? Ich habe auf 5 Meter und eine 80ger Scheibe angefangen. Da war nix mit Instinkt. Da ging es eher darum, dass der blöde Pfeil mir nicht ständig vom Shelf flutscht.


testjan

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Stimmt, jemand schrieb vom Kind, das zum ersten Mal einen Bogen in der Hand hält und einfach so, natürlich völlig ohne zu zielen, losschießt. Bei unseren Schnupperveranstaltungen habe ich mindestens ebenso viele Kinder erlebt, die ganz bewusst versuchen, über den Pfeil zielen, ein Auge zugekniffen.
Welche der beiden Methoden ursprünglicher, instinktiver, intuitiver, natürlicher oder besser ist? Keine Ahnung, spielt für mich auch keine große Rolle.


Offline Absinth

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  • Einer trage des anderen Last...
Bogenschießen IST pure Berechnung! Niemand kann sich über die Physik hinweg setzen. Ein System folgen wir schon dann, wenn wir Pfeil und Bogen aufeinander und uns abstimmen.
Ich bekenne mich offen als Systemschütze, auch wenn ich ausschließlich nur auf das Ziel fokussiere. Lediglich bei Entfernungen um die 45 bis 55 Metern rutscht der Pfeil durch den Nullpunkt in mein Konzentrationsbereich und führt zu Split Vision. Erst hier beziehe ich also einen weiteren Punkt in meine Berechnung mit ein.

Hat den schon jeder Vergessen wie er angefangen hat, Bogen zu schießen? Hand auf´s Herz! Waren wir nicht erst mal viel zu sehr mit uns und den Material beschäftigt, miteinander klar zu kommen? Ich habe auf 5 Meter und eine 80ger Scheibe angefangen. Da war nix mit Instinkt. Da ging es eher darum, dass der blöde Pfeil mir nicht ständig vom Shelf flutscht.

:bremse:   ...trotzdem...   :thankyou:


Besten Gruß,
Absinth


Offline roscho

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Ich versuche mal meine Sicht der Dinge zusammen zu fassen:

Am "Bogenschiessen" ist nichts instinktiv oder intuitiv (im wissenschaftlichen Sinn) - Atmen wäre es ;)

Bogenschiessen muss man (wie Laufen, Radfahren, Schwimmen etc) LERNEN - das Endergebnis ist ein erlernter Bewegungsablauf.

Dieser Bewegungsablauf hat noch nichts mit dem "zielen" beim Bogenschiessen zu tun.

"Zielen" heisst im deutschen Sprachraum  "etwas, oft eine Waffe, auf etwas ausrichten" - sprich eng genommen "zielen" wir alle.

Dieser Zielvorgang kann "bewusst" durchgeführt werden (aktives Visieren mittels irgendeiner Zielhilfe) oder "unbewusst" (Fokus auf das Ziel).

Grundsätzlich übernimmt das Gehirn in beiden Fällen als "Zielcomputer" die Steuerung der Muskelbewegung - aktiv oder passiv - und richtet entweder Visier oder eben die Bogenhand auf das Ziel aus - die Gesamtwahrnehmung ist in beiden Fällen die Selbe, nur das Gehirn zeigt uns gefilterte Informationen.

Jetzt kommt wieder der erlernte zum Tragen: Stimmt der Bewegungsablauf nicht treffe ich weder mit noch ohne Visier, ist er "sauber" treffe ich so oder so.

Deswegen gibt es aus meiner Sicht keine Trennung in Instinktiv vs Zielen also schwarz oder weiss.

Wir "zielen" alle ;) - der eine bewusst "unbewusst" - der andere bewusst "bewusst" mit mehr oder weniger guten Zielhilfen (i.e. Visieren)

Aber grundsätzlich komme alle Umgebungsinformation im Gehirn an: deswegen gibt es eben die von Vorderegger beschriebenen Übergänge wie Split Vision etc, sprich viele Graustufen zwischen dem Schwarz und Weiss.


Meine Meinung ;)
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
und der rationale Verstand ein treuer Diener.
Wir haben eine Gesellschaft erschaffen,
die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat."

* Albert Einstein


Offline wolfsspur

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 :agree:

So sehe ich das auch. Jeder Bogenschütze zielt - und ein System ist immer vorhanden.
Wie sollte man sonst einen Schuss korrigieren?



Online Waldgeist

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Jetzt sind wir einmal mit dem Karussel herum gefahren und am Ende steht Deine Meinung Zitat: "Zielen" heisst im deutschen Sprachraum  "etwas, oft eine Waffe, auf etwas ausrichten" - sprich eng genommen "zielen" wir alle." Meine Meinung: Mit der von Dir zur Verfügung gestellten Definition kommen wir im Sinn der Ausgangsfrage wohl keinen Schritt weiter. Demnach setzt der Prozess des Zielens bereits ein, wenn ich meinen Bogen ergreife. Schließlich gehe ich ja gezielt vor ...
Weitermachen      :bow:
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testjan

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In der Definition fehlt mir trotzdem der Schütze, der wirklich aus dem Bauch raus schießt. Viele werden es nicht sein, aber es gibt sie. Wie es auch Messerwerfer, Basketballer, Speerschleuderer etc. gibt, die überhaupt keine technischen Voraussetzungen zum Zielen haben aber trotzdem treffen.


Offline Ylduran

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Korrekterweise muss die Umfrage daher lauten: Wie zielen wir?

Antwortmöglichkeiten:

bewusst mit Hilfsmittel
bewusst ohne Hilfsmittel
unbewusst

Führt dann auch nicht zur "Instinktiv geht aber garnicht"-Diskussion (die ich selbst mit angestossen habe   :unschuldig:).


Offline roscho

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@Waldgeist: ist das "schlecht" ?

Zitat
Mit der von Dir zur Verfügung gestellten Definition kommen wir im Sinn der Ausgangsfrage wohl keinen Schritt weiter

Seh ich nicht so ;) - eventuell dient es zur allgemeinen Klärung der Begriffe bei  bzw oder man kann danach eine bessere Frage stellen ;)

@Mescalero: ALLE deine Beispiele sind erlernte Tätigkeiten bei denen eine Bewegung gelernt wurde und aus der "unbewussten" Gehirnleistung/Rechnung eine Trefferquote erzielt erreicht wird.

Ich sehe da überhaupt keinen Wiederspruch.


Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

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testjan

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„Wir zielen alle.“ hast du geschrieben. Das ist der Widerspruch. Dass der Bewegungsablauf erlernt werden muss, steht außer Frage.


Offline roscho

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„Wir zielen alle.“ hast du geschrieben. Das ist der Widerspruch. Dass der Bewegungsablauf erlernt werden muss, steht außer Frage.

;)

Man darf nur den Begriff "zielen" (das auch unbewusst erfolgen kann) mit dem Begriff "visieren" nicht vermischen.

Oder nenne es "passives" und "aktives" Zielen (oder "instinktiv" und "System")

Auch der Basketballer "zielt" mit dem Wurf auf den Korb und schmeisst nicht irgendwo in den Raum, das ist sogar ein sehr bewusster Vorgang.





« Letzte Änderung: Februar 06, 2018, 11:54:16 Vormittag von roscho »
Bogenschiessen ist einfach, aber nicht leicht ;)

"Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk,
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