Archers Campfire

Entfernungen schätzen


Offline PaKun

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 22
Guten Tag Forum,  :new:

da ich zwar mittlerweile relativ oft gut Gruppen zustande bekomme, mache ich mir Gedanken um das Schätzen der Entfernung,
damit auch der erste Pfeil nicht zu hoch oder zu tief sitzt.

Ich habe mir daher Gedanken gemacht dies mithilfe des Daumensprungs zu ermitteln. Muss man ja nur einmal machen.
Das "Bauchgefühl" bzgl. Entfernung ist nicht soooo gut.

Als Referenz für den "Sprung" würde ich dann einfach die Pfeilspitze nehmen.
Daumen Sprung ist, wenn man den Arm ausstreckt und dann ein Auge schließt, und das andere öffnet. Man Peilt jeweils über den Daumen  :yes:, und dieser springt dann. Diesen Sprung nimmt man x10 oder 7,8,9 etc.; kann man für sich berechnen durch Augenabstand und Armlänge, bzw Schaftlänge. Dann erhält man das Ergebnis in Meter.

Mit etwas Übung und Erfahrung kann man dann bestimmt sagen ob 25 oder 30 Meter. 

Macht das Sinn? Oder ist der Unterschied in der Höhe schon so sehr "spürbar" wenn man 1 Meter daneben liegt.
Evtl. gibt es viel Bessere Methoden zur Bestimmung der Entfernung "Ohne Bauchgefühl".

Merci



Offline Kedde

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 4063
  • Bowhunter
Intuitivschützen brauchen keine Entfernungen, nach dem ersten Schuß wird aus dem Bauch raus korrigiert.
Ich kann es nicht verhindern das ich Älter werde, aber ich kann verhindern das ich mich dabei langweile.
Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen das man nicht genossen hat.
Kedde`s Bogenblog
 https://www.youtube.com/channel/UCzKiLfM9YzkdHIVHOU6d-Dw


Offline 66er

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 409
  • Stöcklestreuer
Intuitivschützen brauchen keine Entfernungen, nach dem ersten Schuß wird aus dem Bauch raus korrigiert.

Den ersten Schuß in den Dreck auf große Entfernungen kann sich der intuitive Schütze aber auch ersparen, wenn er um die Entfernung weiß  :GoodJob:
Ich geh mal Popcorn holen ...  :pop:
Viele Grüße
Andreas


Offline 66er

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 409
  • Stöcklestreuer
... für die Daumensprungmethode bin ich zu faul und/oder blöd. Kam bei mir nichts Brauchbares raus, ist aber auch schon lange Zeit her.

Seither schätze ich (halbieren der Entfernung, bekannte Referenzviecher, ...) und messe anschließend mit dem Rangefinder.
Macht man das regelmäßig kommt man, mit der Zeit und je nach Übung auf eine Genauigkeit von 1-2 m. Ausnahmen bestätigen die Regel ...
Viele Grüße
Andreas


Offline PaKun

  • Neuling
  • *
    • Beiträge: 22
Intuitivschützen bin ich halt nicht.

Das klappt ja auch nur wenn man seinen Faktor für die Multiplikation kennt. Das sagt einem der Augenabstand.


Offline basti

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 202
Entfernungen schätzen ist nicht ganz einfach.

Neben dem genannten Daumensprung fällt mir noch die „Halbier-Methode“ ein. Hier wird die Entfernung immer wieder halbiert, bis man auf eine Entfernung kommt, die man in Metern recht sicher bestimmen kann. Im Anschluss muss dann wieder hochgerechnet werden.
Das geht aber wohl nur, wenn der Boden bis zum Ziel hin recht gut einsehbar ist (ohne Senken oder Kuppen).
Beim Daumensprung muss ich den Boden nicht unbedingt bis zum Ziel hinsehen.

Ansonsten kann man sich das natürlich auch durch Training aneignen. Z.B. mit einem Entfernungsmesser (Entfernung schätzen und dann überprüfen).

Wenn man viel schießt entwickelt sich hierfür aber relativ schnell ein Gefühl, sodass ein Schätzen der Entfernung nicht zwingend notwendig ist.
Bei bestimmten Zielsystemen macht es aber durchaus Sinn (Blankbogen mit Abgriff, Gap-Shooting).

Wie schießt du?


Offline stöckchenschubser

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1329
  • Widerstand ist zwecklos.
Halbieren.
In 10er Schritten schätzen, oder 5er.
Scopen, bzw. mit Visier messen, dazu braucht man Referenzwerte, wie Tiergröße ect.


Offline Sampera

  • Pfeil und Bogen - kenn ich
  • ***
    • Beiträge: 164
Daumensprung geht bei mir ganz gut. Allerdings musste ich erst mal testen und trainieren wie weit ich den Arm austrecken/anwinkeln muss um auf den Faktor 10 zu kommen. Allerdings gibt es Stationen in den Parcours da klappt das gar nicht (zumindest bei mir).

Ich kann die 10m ganz gut schätzen. Also schätze ich in 10m Schritten. Bis 35m klappt das ganz ordentlich, darüber hinaus wird es schwierig. Aber auch das klappt nicht immer, z.B. wenn das Ziel auf der anderen Seite einer Schlucht steht.

Mit der Zeit bekommt man auch ohne Hilfstechniken ein Gefühl für die Entfernung.

Was die 5m Unterschied angeht kommt es zum einen auf dein Setup, die Entfernung und auf deinen Anspruch an. Wenn du immer 11er Schießen willst sind die 5m definitiv zu viel.


Offline kungsörn

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 726
Ich schätze die Entfernung auch. Aber nicht in Meter.
Ich stelle mir die Flugbahn vor (ggf. die Flugzeit, wenn man so will) und konzentriere mich auf die Fliege, die mitten im Kill sitzt.
Der Rest ist Erfahrung.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline perkolat

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 455
Die Fliege als Endgegner gefällt mir! :GoodJob:
Generell gefragt, bedeutet etwas zu schätzen nicht tatsächlich einen Wert zu vermuten wie Kungsörn schreibt? Dann hilft tatsächlich nur Erfahrung. Alles andere hier beschriebene läuft für mich auf Techniken hinaus eben dieses schätzen gegen ein inneres Messsystem zu tauschen. Das hilft vor allem am Anfang. Es dürfte aber die eigentliche Erfahrung schwerer und langwieriger erfahren lassen. Ein wenig, wie wenn man nur mit Navi fährt, anstatt sich die Wege einzuprägen. Deswegen finde ich es schwierig ein „schätzen“ mit inneren Messsystemen erlernen zu können.
Aber am Ende kommt es auf den Treffer an. Oder zumindest den Pfeil nicht suchen gehen zu müssen…
 :pop:


Offline perkolat

  • Erfahrener
  • ****
    • Beiträge: 455
Achso, im Zweifel hilft natürlich eine flachere Flugbahn. Aber das bedeutet in vielen Fällen ein höheres Zuggewicht und auch das muss erstmal trainiert werden.
Letztlich läuft es immer auf eine intensive Beschäftigung mit dem Thema hinaus, ob Entfernungen zu schätzen, oder Abweichungen teilweise durch Power zu kompensieren.😉


Offline kungsörn

  • Wohnt am Lagerfeuer
  • *****
    • Beiträge: 726
Die Analogie zum Navi-Fahren ist sehr treffend.
Ich kenne einige, die vom "System" nicht mehr so einfach (zurück) wechseln können / konnten.
Bei mir ist es eine Mischung aus Faulheit und ein bisschen romantisierte Jagd-Ideologie.  :fire:
Ich mag einfach am Pflock nicht zählen und rechnen müssen.
Niemals fesselt mich ein Band, riegelt mich ein Riegel
Suchte meinesgleichen, fand nur Sünder ohne Zügel
(In Extremo, "Sünder ohne Zügel")


Offline Knorr

  • Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 1659
  • Ich schieße seit Jahren nur noch instinktuitiv...
Bei mir ist es eine Mischung aus Faulheit und ein bisschen romantisierte Jagd-Ideologie.  :fire:
Ich mag einfach am Pflock nicht zählen und rechnen müssen.

Bei mir ist es ähnlich.
Außerdem muss es im Zweifel auch schnell gehen, darüber hinaus schätze ich, bin ich nicht gut im Schätzen. Deswegen schieße ich ja auch immer über 50 oder 60#...
Also bei mir ist es eine Mischung aus Faulheit, Unvermögen, und Ungeduld...
Ich sehe es wie @kungsörn: Erfahrung und die Parabel im Kopf vorstellen...
Jemand hat mal gesagt "...werde der Pfeil..."
https://www.youtube.com/channel/UCPRH0DXP5mgQQtHd-iDctbg

JS Orca "Cheiron" Td         60#
JS Onepiece "Philoktes"    46#
Bodnik custom bigbear     48#
HJM Langbogen.                53#
Tibetan Qinghai Reiter     60#
Andrasz Kovacs   Der        53#
Mins Rhino            66#


Online Landbub

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3334


Macht das Sinn? Oder ist der Unterschied in der Höhe schon so sehr "spürbar" wenn man 1 Meter daneben liegt.
Evtl. gibt es viel Bessere Methoden zur Bestimmung der Entfernung "Ohne Bauchgefühl".

Den Einfluss von Fehlschätzungen kannt ja leicht auf der Bogenwiese ausprobieren bzw auch ausrechnen.

Einen Bogen mit dem Zuggewuscht das man maximal bequem und dauerthaft schießen kann (bei mir ca 37#) und einen leichten Pfeil (220gn) sofgen für eine flache Flugkurve und vergrößern die Schätztoleranz.

Wie man schätzt ist eine recht individuelle Sache. Was aber immer und jedem hilft: Auf den parcours gehen, irgendwo zwischen den Pflöcken stehen und schätzen. Dann nachmessen. Und daraus lernen

Oft ist es leichter, einen Meter am Ziel "abzutragen", also senkrecht zur Blick- / Pfeilachse. Dann hilfts, wenn man irgendeine Größe hat zum Messen. Beim Compound das Scope, klar. Beim Recurve kanns das Buttongewinde sein, beim Langbogen das Tip, am ausgestreckten Arm Richtung Ziel gehalten. Anderes Ende aufm Fuss. Eigentlich nicht erlaubt, aber wer will gegen Armausstrecken was sagen.
Abonniert bitte https://www.youtube.com/@ArcheryGirls
Das motiviert meine Jugendgruppe ganz enorm, hier weitere Videos zu produzieren.

Alles, was du zur Zniper Auflage wissen musst: https://www.youtube.com/watch?v=_5lzzgEn9L8


Offline Cayuga

  • Meister Feuerholznachleger
  • *****
    • Beiträge: 3233
Bögen:
Langbogen Verus von DerBow 42# @ 31“
Langbogen Bodnik Super-Cayuga 44# @ 32“
Pfeile:
Fichte 11/32 mit Nocktaper auf 5/16 (selbstgebaut)